Mehrere Explosionen beim Boston Marathon


  • Denn in Deutschland ist es so, dass sich der Sanitätsdienst qualitativ unter dem Niveau des Regelrettungsdienstes orientiert.

    Wirklich? Kommt auf die Veranstaltung drauf an oder? Auf Reitturnieren wird oft mindestens ein RTW Typ C gefordert. Auf großen Veranstaltungen (Silvester Berlin, Marathon, Fanmeile) gibt's große UHS mit Arzt und RTW Ausstattung. Und zusätzlich KTW, RTW, und NEF im Einsatz, nur für die Veranstaltung. :)

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Der letzte Halbmarathon der hier abgesichert wurde hatte 6 Streckenposten (jeweils 2 Helfer), eine Zelt (3 Helfer) und einen kleinen ELW (2 Helfer). Es waren ein HvO Fahrzeug, der ELW sowie ein KatS KTW im Einsatz (HvO&KTW wurde von Treppenposten besetzt).

  • Irgendwie war mir klar, das sowas kommt... Wäre er doch bloß ein Rettungsassistent gewesen, dann wär das ja noch ok gewesen, aber als Notarzt? Der Eindruck drängt sich mir hier beim lesen auf...
    ich finde, was der Mann gemacht hat, hat allen Respekt verdient.


    Ich habe mich nicht daran aufgehängt, ob Arzt oder Paramedic/RettAss. Die Erlaubnis zum Ausüben der Heilkunde (egal ob Paramedic oder Arzt) bzw. Berufserlaubnis benötigen Beide. Somit ist es schon interessant, wie er diese denn erlangt hat? USMLE wird Vorraussetzung sein, wie fakl schon schrieb.


    Qualitativ kann sich ein Unterschied ergeben, wenn der Sanitätsdienst reinweg durch HA Personal gestellt wird, was in einigen Regionen der USA durchaus üblich sein kann.

  • Zitat

    Die Rettungskräfte, die zum Tatort eilten (in Boston sind alle Ärzte und Sanitäter prinzipiell mit schusssicheren Westen ausgestattet), hatten eine Aufgabe: „Erst mal die Opfer in Sicherheit bringen – aber wo ist Sicherheit?“ Unter den Helfern herrschte die Sorge, dass jederzeit weitere Bomben explodieren könnten


    http://www.derwesten.de/staedt…n-marathon-id7846469.html


    1. Ich weiß ja nicht wie das mit den Paramedics im Dienst ist, die sehen tatsächlich teilweise so aus (aber auch nur teilweise), die Physicians mit Warnweste haben weder über noch unter der Kleidung irgend einen ballistischen Schutz.
    2. Von der Frage was das bei einer Sekundärzündung bringen würde ganz abgesehen.


    So oder so, Szenen udn Bilder bei denen man mehr als einmal schlucken muss...

  • Irgendwie war mir klar, das sowas kommt... Wäre er doch bloß ein Rettungsassistent gewesen, dann wär das ja noch ok gewesen, aber als Notarzt? Der Eindruck drängt sich mir hier beim lesen auf...


    Was genau meinst du ?

  • Ich würde jetzt mal spekulieren, dass den deutschen NA bei dieser Lage wahrscheinlich keiner nach einer Kopie seiner USMLE Steps gefragt hat, aber wie gesagt ich spekulier nur...
    Erinnert mich irgendwie frappierend an die "Arztausweis"-diskussion. Bombenexplosion mit hunderten von Verletzen, ein deutscher Arzt hilft und die erste Frage ist, ob der nun legitimiert ist. Man ihr Sofasurfer, ich glaube die fehlende US Zulassung in dieser Situation ist wohl nur ein Problem für irgendwelche zwanghaften Formalbürokraten.

  • Ich würde jetzt mal spekulieren, dass den deutschen NA bei dieser Lage wahrscheinlich keiner nach einer Kopie seiner USMLE Steps gefragt hat, aber wie gesagt ich spekulier nur...
    Erinnert mich irgendwie frappierend an die "Arztausweis"-diskussion. Bombenexplosion mit hunderten von Verletzen, ein deutscher Arzt hilft und die erste Frage ist, ob der nun legitimiert ist. Man ihr Sofasurfer, ich glaube die fehlende US Zulassung in dieser Situation ist wohl nur ein Problem für irgendwelche zwanghaften Formalbürokraten.

    Ruhig Blut! Ich habe den Artikel so verstanden das er dort regelmäßig als Arzt den (Boston Marathon) Sanitätsdienst mit macht. Das dort im Vorhinein geklärt wird ob er das nach US Recht darf, erscheint mir logisch. Die Kollegen (war das nun ok?) wollten wohl wissen ob es da eine Ausnahmeregelung gab.
    Das er hilft wenn eine Bombe hochgeht, stört glaube ich keinen.

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  • Zitat

    Man ihr Sofasurfer, ich glaube die fehlende US Zulassung in dieser Situation ist wohl nur ein Problem für irgendwelche zwanghaften Formalbürokraten.


    Ich würde dir vollumfänglich Recht geben, aber in den USA dürfte das möglicherweise problematisch sein. Auch wenn ich - persönlich - seine Hilfeleistung sehr schätzen würde.

  • [/quote]

    Ich würde dir vollumfänglich Recht geben, aber in den USA dürfte das möglicherweise problematisch sein. Auch wenn ich - persönlich - seine Hilfeleistung sehr schätzen würde.


    Alleine das er sich nicht ausweisen kann, kann durchaus bei den Physicians/Paramedics dazu führen, das er an einer invasiven oder weiteren Behandlung nicht teilnehmen darf. Selbst erlebt. Ob man das gut findet oder nicht, ist eine andere Sache. Doch sie arbeiten sehr intensiv nach ihren Regularien, denn sollte etwas schief gehen, steht der Verantwortliche Paramedic/Physician dann hinterher in der Verantwortung und nicht in erster Linie der Arzt aus Deutschland.

  • Ich würde jetzt mal spekulieren, dass den deutschen NA bei dieser Lage wahrscheinlich keiner nach einer Kopie seiner USMLE Steps gefragt hat, aber wie gesagt ich spekulier nur...


    Mir geht es nicht um die Tätigkeit nach der Explosion, sondern vor der Explosion.


    Im übrigen haben die Amerikaner ein ganz eigenes und von Bundesstaat zu Bundesstaat varierendens Verständnis von Pflichten zur Hilfeleistung:


    http://en.wikipedia.org/wiki/Good_Samaritan_law

  • @ Fakl: gab es nicht mal die Empfehlung einer wichtigen Gesellschaft, dass sich dt. Ärzte bei Notfällen in US-Flugzeugen oder über US-Territorien nicht zu Hilfeleistungen melden sollten.

  • Generell ist die Frage, ob die Teilnahme als Arzt an solchen Veranstaltungen überhaupt an die selben Bedingungen geknüpft ist wie die ertragbringende Arbeit in einem amerikanischen Hospital als festangestellter Arzt. Als Beispiel wäre der bei uns der Begriff des Gastarztes zu nennen, der sich in einem ganz anderen Status befindet als ein regulär angestellter Arzt und im Rahmen seiner Möglichkeit unter Aufsicht ärztliche Tätigkeiten ausüben darf. Ich denke nicht, daß wir hier im Forum den Skandal "German doctor gives american runner an injection!" aufgedeckt haben, sondern es schon seit Jahren eine ganz simple Regelung dafür gegeben hat.

  • Mir gehts nicht um den "Skandal", sondern evtl. darum, ob jemand hier praktische Erfahrungen mit dieser Thematik in den USA vorweisen kann. :-)

  • Cool wär' das natürlich schon. Dann wird das Forum noch berühmter und ich werde statt Marx Diözesanarzt im Bistum Münster! :-D

  • In der Tat ein ungewöhnlicher Zufall. Komisch ist auch, daß sich noch keiner offziell zu dem Anschlag bekannt hat. Ein Schnellkochtopf mit Eisenkugeln drin als Bombe ist ja nicht gerade High-Tech...

    Eben, soweit ja noch völlig normal. Aber genug Spinner die das gemacht haben könnten, gibt es ja.

  • Nein, natürlich nicht. Für die bin ich zu wenig repräsentativ, und die sind mir zu klerikal. Ist also gut so wie es ist. :-)