SWP: Notarzt-Wagen falsch betankt und prompt entlassen

  • So was wird üblicherweise gemacht, wenn man den Arbeitnehmer auf dem Kieker hat und mittelfristig loswerden will.


  • Nebenbei: Unabhängig von der juristischen Bewertung, halte ich das falsche Betanken für ausgesprochen besch*****. Sorry dafür, aber wenn ein Kollege (analog eine Kollegin) nicht in der Lage ist, sein Privat- von seinem Dienstfahrzeug zu unterscheiden fehlt wohl etwas Aufmerksamkeit. Bei einem solchen Mitarbeiter muss ich vielleicht auch damit rechnen dass er anstatt Adrenalin, Aspirin aufzieht (hat er die letzten drei Tage auch gemacht, da hat er sich halt dran gewöhnt) oder mir anstatt Tee, Kaffee mitbringt :bad:.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Ich halte das einzig und allein für das was es ist: Ein Fehler. Und Fehler passieren nun mal. Auch den Besten.

  • .... Sorry dafür, aber wenn ein Kollege (analog eine Kollegin) nicht in der Lage ist, sein Privat- von seinem Dienstfahrzeug zu unterscheiden fehlt wohl etwas Aufmerksamkeit. Bei einem solchen Mitarbeiter muss ich vielleicht auch damit rechnen dass er anstatt Adrenalin, Aspirin aufzieht (hat er die letzten drei Tage auch gemacht, da hat er sich halt dran gewöhnt) oder mir anstatt Tee, Kaffee mitbringt :bad:.


    Viele Grüße,
    Thomas


    Passage vorgehoben durch mich.


    Nicht nur "vielleicht" und nicht nur "Bei einem solchen Mitarbeiter" musst Du damit rechnen. Sondern immer. Aber Du hast recht. Bestimmt fehlte in diesem Moment die Aufmerksamkeit. Macht es Sinn, dies unreflektiert auf alle anderen Situationen auszudehnen? Ist der Umkehrschluß erlaubt? Darf ich? Ein Kollege hat neulich am Kaffeeautomaten die falsche Taste gedrückt. Hoffentlich tankt er unseren RTW nicht falsch. Ah! Das kann man nicht vergleichen? Wirklich nicht? Aber Vorsicht, denn jetzt beginnt die Reflektion.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Wenn ich direkt beim tanken merke, dass ich mich vertan habe, muss nur der Tank ausgepumpt werden.
    Das kostet recht wenig.
    Bin ich los gefahren, wird es teurer.
    Ich weiß von einer Mercedes E Klasse, bei der die Reparatur Ca. 3000 Euro gekostet hat.
    Und die grobe Fahrlässigkeit ist die Meinung der Rechtsabteilung der Stadt.

  • Bei uns vor einigen Jahren passiert:
    Jüngere Kollegin fährt mit älterem Kollegen, an der Tankstelle:


    Sie: "Ich tanke, Super gell?"
    Er:"Ja super" und denkt dabei, super, dass sie tankt, dann muss ich das schon nicht machen ...
    die Folge war eine Abschlepperfahrt :cool_1:

    »Wenn das deutsche Volk nur aus den tumben Idioten bestünde, die Angst vor einer Überfremdung und dem Aussterben des deutschen Volkes haben, wäre es ein Segen für die Welt, wenn ihre Ängste berechtigt wären«

  • Diesel passt nicht in Super. Aber in den Frischwasserstutzen bei Wohnmobilen, ...


    Und in den Einfüllstutzen für's Motoröl. BTDT. Schaden 5stellig in DM, allerdings nicht am LKW, sondern am Fahrbahnbelag. Kfz-Haftpflicht hat's übernommen.


    Gerade gesehen, VW will das jetzt auch einführen, aber nur in US-Modellen: http://www.spiegel.de/auto/akt…dieselautos-a-901566.html

    Ich mag es, wenn Klischees so schön offensichtlich bedient werden. :-D

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Damit ist eure Rechtsabteiung auch voll im arbeitsrechtlichen Mainstream.

    Das abschieben der Verantwortung, also der Kosten, ist so rum natürlich auch besser für das Stadtsäckel...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das abschieben der Verantwortung, also der Kosten, ist so rum natürlich auch besser für das Stadtsäckel...


    Gruß


    Hat doch nichts mit Abschieben der Verantwortung zu tun. Verantwortlich ist der, der falsch tankt. Man kann allenfalls darüebr diskutieren, was die Folge davon ist, aber die Verantwortung für einen teuren Fehler darf derjenige sich schon selbst an die Jacke heften.

  • Mich wundert in dem Zusammenhang trotzdem sehr stark die Einstufung des Verschuldens. Und der Durchgriff auf's Konto.

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  • Ich wollte mich nun nicht so sehr an der Schuldfrage/Dusseligkeit aufhängen, sondern nur Verständnis für die Mainstream-Meinung des Arbeitgebers aufbringen. Egal ob bissel Schuld, dolle Schuld oder total blöd. Es ist auf jeden Fall billiger für den Arbeitgeber! Arbeitgeber argumentieren lieber erst einmal so, dass man als AG erst einmal nicht selbst haften muss. Das bezieht sich nicht nur auf das falsche betanken eines Dienstfahrzeuges.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das ist bestimmt so, bekanntlich macht selber Fressen fett.
    Aber wenn das weiter oben als "arbeitsrechtlicher Mainstream" beschrieben ist, unterstelle ich einfach mal, dass das schon das eine oder andere Mal vor Gericht ausgefochten wurde und zu Ungunsten des jeweiligen Arbeitsnehmers ausgegangen ist. Und das passt nicht so ganz zu meiner (laienhaften) Auffassung von Fahrlässigkeit.
    Andererseits: Es entsteht ein Schaden durch Verschulden "hausintern", also nicht bei Dritten. Insofern ist das wohl nix für die Betriebshaftpflicht.
    Andererandererseits: Wenn ich in meiner Firma was kaputtmache (und das passiert ab und an :-D ), dann fällt das unter "dumm gelaufen". Aber vielleicht is mein Arbeitgeber auch einfach nur reich genug. :-]

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  • Hi!

    kann ich so nicht unterschreiben. Ich arbeite selber beim ASB und habe auch vorher in ner anderen Stadt beim ASB gearbeitet. Das waren bisher die sozialsten Arbeitgeber. Im Gegensatz zu einigen anderen HiOrgs

    Komm mal zu meinem ehemaligen AG...bis vor kurzem gabs da gar kein Gehalt für RAiP... und da biste immer als Dritter Unterwegs.. :-P
    Ach Sorry...du machst ja deine Sunden als 2. RS.. ;-)
    Grüsse
    (PS: und jetzt wirklich Sorry, hab gerade meinen Ausstand gegeben in einem guten Armenischen Restaurant-jede Menge Vodka) :cool_1:

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Kurz dazu, bei uns wird direkt über dem Tankdeckel zusätzlich zum kleinen Schriftzug ?Diesel? des Herstellers noch mal groß ?Diesel? angeschrieben.
    Ich würde aber auch aus meiner laienhaften juristischen Sicht falsch betanken als grob fahrlässig betrachten.

  • Bei uns gab es vor einigen Jahren mal den Fall, dass ein Kraftfahrer (trotz entsprechender Anweisung und Belehrung) nicht einfachen Dieselkraftstoff sondern dieses Ultimate Diesel tankte.
    Der FuhrparkService hat der Tankstelle die Rechnung natürlich bezahlt, aber die Differenz der Rechnung Ultimate Diesel - Normaldiesel kam als Regressforderung an den Kraftfahrer.


    Obwohl es sich nur um ein paar Euro handelte, hat man versucht, durch Ausschöpfung aller Rechtshilfsmittel, die Regressforderung nicht zu zahlen. Hat aber nichts gebracht...



    Auch Fälle der Falschbetankung endeten bisher immer in Regressforderungen und werden es wohl auch weiterhin tun, was (meiner Meinung nach) auch gut ist.



    Wer falsch tankt, der zahlt. Warum sollte der Dienstherr (und damit der Steuerzahler) für die Schusseligkeit eines Kraftfahrers aufkommen?

  • Weil Fehler machen menschlich ist!

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Weil Fehler machen menschlich ist!


    danke!


    Hoffentlich sind wir nicht die einzigen die das so sehen.


    Mein "Führung" macht wegen sowas keinen Stress. Passiert halt (Gerade weil der Super-Rüssel so schön in den Diesel-Stutzen passt) und wenn das nicht der gleichen Person ständig passiert: schwamm drüber und ein bischen böse gucken.


    Ach ne ganz war es das nicht: Das Eis und die Cola an die Kollegen muss man dann doch schon abdrücken.

  • Passiert halt... War da nichtmal was mit einem erzieherischen Effekt? Mir ist niemand bekannt, der nach einer Regressforderung nochmal den gleichen Fehler gemacht hätte.
    Ich habe auch schon den ein oder anderen Euro gezahlt, weil ich etwas kaputt gemacht oder verloren habe. Glaubt mir, diese Fehler mache ich nicht nochmal und sorge auch dafür, dass sie von meinen Kameraden nicht gemacht werden, denn es reicht doch, wenn einer (in dem Falle leider ich) Lehrgeld zahlt.


    Natürlich darf man Fehler machen, aber man muss dann auch für seine Fehler geradestehen und das Ganze wieder gut machen. Es verlangt sicherlich keiner, dass der Mitarbeiter, der falsch tankte, an den Daumen aufgehängt wird oder eine Abmahnung bekommt, aber er muss zumindest für den von ihm verursachten Schaden aufkommen.



    @ Neo und M1k3:


    Wenn ein Freund von euch, dem ihr den Privatwagen geliehen habt, um mal schnell irgendwo hin zu fahren, den falschen Kraftstoff tankt, zahlt ihr dann auch die Werkstattkosten und sagt "passiert halt..."?

  • Ne, der fährt aber auch nicht jeden Tag so an die 25 Einsätze mit meinen Auto. Und selbstverständlich muss er für den Schaden gerade stehen. Als Privatmann macht man das so. Besonders als Freund.




    Aber als Chef setze ich einfach vorraus: Wo gehobelt wird, fallen Späne... Wo Menschen meine Arbeit für mich tun, kann auch mal was schief gehen.


    Keine Frage: Macht Mitarbeiter X das regelmäßig, einmal im Monat, ist das kein einfacher Fehler mehr. Dann muss man auch entsprechend reagieren.


    Passiert Mitarbeiter X das aber leider einmal, dann darf man das ruhig als gehobelten Span betrachten.