"Arzt an Bord" - Lufthansa erweitert Programm für Ärzte

  • Ich würde mir für meinen persönlichen und privaten Gebrauch auch keinen Defibrillator/AED kaufen. Die kosten nun ja auch nicht so wenig, da gebe ich das Geld lieber für andere unnütze Dinge aus, z.B. Unterhaltungselektonik, Frauen und so...


    Gruß aus der Funkbutze

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat

    Ich würde mir für meinen persönlichen und privaten Gebrauch auch keinen Defibrillator/AED kaufen. Die kosten nun ja auch nicht so wenig, da gebe ich das Geld lieber für andere unnütze Dinge aus, z.B. Unterhaltungselektonik, Frauen und so...


    Gruß aus der Funkbutze


    Du glaubst gar nicht wieviele Menschen das anders sehen. :-)


    Aber ich lege mein Geld auch lieber anders an....

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Zumindest nicht ohne Rücksprache. Würde gar nicbt auf die Idee kommen.


    Ich würde noch nicht mal auf die Idee kommen es NICHT zu tun.


    Nach 2 kaputten Geräten, die mein Kollege seinem Chef bei Corpuls hat melden müssen, die aufgegeben wurden als Gepäck trotz entsprechender Verpackung, kann ich sehr gut nachvollziehen, das sie in Zukunft die Austellungsgeräte zu den Messen mitnehmen als Handgepäck.
    So belastend wie die ständige Reiserei als Vielflieger für das Gepäck ist-Ich bin jetzt auch beim 4 Satz Koffer binnen 8 Jahren.


    Die rechtliche Seite mit den Batterien ist ja schon beleuchtet worden.
    Man gibt ja seinen Laptop auch auf sondern führt ihn im Handgepäck mit.


    Die Geschichte ist übrigens so geendet, dass sich der Chef Instanbuler Flughafenpolizei und der örtliche Vertreter der Fluggesellschaft für das Fehlverhalten ihres Personal entschuldigt haben.


    Allg muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der Service bei Lufthansa über die letzten Jahre leider nachgelassen hat.
    Erhöhung der Gebühren bei extra Gepäck über 100%, Nachforschung über die Zentrale in Frankfurt bei langer verloren Gegangenen Gepäck sind echt armselig, wenn die Stelle vor Ort am Flughafen an ihrer Limits kommt...
    Die Kurse kann man übrigens auch so buchen, ohne Registrierung bei der Lufthansa:
    http://doc-on-board.com/_training//
    Lustigerweise dann auch für das nichtärztliche med. Fachpersonal:
    http://doc-on-board.com/_train…=article&id=72&Itemid=208
    Klingt halt gut bei Lufthansa als Werbung und der Kurs ist wie so vieles auch ein Produkt, das es zu verkaufen gilt.



    Bester Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Hmmm warum will ich nen Kurs machen der doc-on-board heist wenn ich kein doc bin? Schon ein sehr gewisser Menschenschlag die sich so registrieren lassen. Geht doch nur um ein kotenloses upgrade. :-)

  • Hab ich lieber das Upgrade mit meinen Meilen und einen gescheiten Kurs den mir meine Firma wie jedes Jahr zahlt ;-)


    Ich bin zu dem Kurs sehr kritisch eingestellt, da ich nicht wirklich einen Nutzen sehe.
    Wenn ich eine vernünftige Weiterbildung besuche zur Thematik Flugphysiologie besuche, hab ich sicherlich mehr davon.
    Mag schick klingen für jemand, der es machen will....


    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Wow...
    5000 Bonusmeilen...
    Hab gerade nachgeschaut...bei 8250 Meilen erhält man einen Hotelgutschein in Höhe von 25 Euro.
    Das lohnt sich für mich als Vielflieger, der eigentlich nur Lufthansa fliegt, ganz besonders.


    (Achtung Ironie...)



    Die einfache Durchsage mit der Frage: "'Ist ein Arzt an Board. Ein Passagier benötigt medizinische Hilfe." ist vielleicht nicht diskret, erreicht aber jeden potentiellen Helfer (Arzt, Rettungsassistent und Co.)
    Eine gute medizinische Ausrüstung an Board würde das komplettieren.
    Dafür verzichte ich auch gut und gerne auf die wahnsinnige Anzahl von 5000 Meilen...


    Allerdings:
    Eines sollte man nicht vergessen. Liegt ein bedrohlicher medizinischer Notfall vor, so kann auch eine ungeplante Zwischenlandung notwendig werden. Hierfür wird dann entsprechend Kerosin abgelassen, was je nach Flugzeugtyp und Betankung durchaus eine ordentliche Summe darstellen kann...
    Die Verantwortung hierfür trägt zwar der Pilot, aber die medizinische Einschätzung erfolgt durch das medizinische Fachpersonal.
    Unter Umständen ein teurer Spass.

  • Ich kann die Lufthansa zu einem gewissen Grade durchaus nachvollziehen. Rein rational und rechtlich betrachtet ist ein praktischer Dürfer (Arzt) besser als ein theoretischer Könner (RettAss). Das ist nun mal leider so. Außerdem heißt es ja nicht, dass der Psychiater die Hilfe des RettAss nicht annehmen darf. Und nicht wenige Leute der Bord-Crew haben vor ihrer Laufbahn in der Luft einen med. Beruf erlernt.

  • Allerdings:
    Eines sollte man nicht vergessen. Liegt ein bedrohlicher medizinischer Notfall vor, so kann auch eine ungeplante Zwischenlandung notwendig werden. Hierfür wird dann entsprechend Kerosin abgelassen, was je nach Flugzeugtyp und Betankung durchaus eine ordentliche Summe darstellen kann...
    Die Verantwortung hierfür trägt zwar der Pilot, aber die medizinische Einschätzung erfolgt durch das medizinische Fachpersonal.
    Unter Umständen ein teurer Spass.


    Allerdings muss man das - sofern ich mich nicht irre - nicht selbst entscheiden (auch aus medizinischer Sicht nicht). Gibt es nicht diese am Boden stationierten Ärzte, die telemedizinisch zur Verfügung stehen und einem solche Entscheidung u.U. abnehmen?

  • Allerdings muss man das - sofern ich mich nicht irre - nicht selbst entscheiden (auch aus medizinischer Sicht nicht). Gibt es nicht diese am Boden stationierten Ärzte, die telemedizinisch zur Verfügung stehen und einem solche Entscheidung u.U. abnehmen?


    Lt. folgendem Artikel gibt es zumindest bei der Lufthansa eine 24h-Bereitschaft, die im Notfall zur Beratung kontaktiert werden kann:

    Zitat

    Neben den beschriebenen medizinischen Hilfsmitteln steht an Bord in der Regel auch ein Satellitentelefon zur Verfügung. Hiermit kann der Kontakt zu einer 24-stündig besetzten Einsatzzentrale hergestellt werden, die jederzeit auch eine telefonische ärztliche Beratung/Unterstützung ermöglicht.


    Quelle: http://www.aekno.de/page.asp?pageId=8452&noredir=True

  • Also meine Erfahrung mit medizinischen Notfällen auf LH-Flügen als RettAss war die folgende: Patient eine Reihe vor mir synkopierte während eines Flugs für einige Sekunden und war danach noch deutlich benommen. Beim Kabinenpersonal brach völliger Stress aus, hinter mir saß eine Flugbegleiterin, die wohl in zivil auf dem Nachhauseflug war und versuchte ihre Kolleginnen da zu unterstützen.
    Es kam dann von einer etwas überforderten Flubegleiterin, die am Patienten war, tatsächlich das laute Rufen nach einem Arzt (ich hatte mir das irgendwie etwas ruhiger und professioneller vorgestellt, aber vll. sind bei Inlandsflügen die Strukturen da anders als auf Langstreckenflügen). Der Flugbegleiterin hinter mir bot ich an, dass ich Rettungsassistent wäre und ich ja vll. kurz nach ihm sehen könnte.
    Darauf gab es nur einen äußerst abwertenden Blick von der Dame und den Kommentar "Nein, das muss schon ein Arzt machen". Der ist dann kurze Zeit später auch aus der ersten Klasse gekommen.



    Fand ich persönlich zwar etwas merkwürdig, aber ehrlich gesagt hat das für mich auch nicht genug hergegeben, als dass ich mich da darüber aufregen würde. Keine Ahnung ob es da tatsächlich irgendwelche Anweisungen bei der Lufthansa gibt wer und wer nicht an einen Patienten zu lassen ist. Ich gehe aber davon aus, dass aufgrund der Passagierzahlen in einem Flugzeug praktisch immer ein Arzt auffindbar sein wird. Und vll. will sich die Fluggesellschaft da aufgrund schlechter Erfahrungen absichern. Genug "Helden" von der Rettungsdienst/Ehrenamtsseite, die da Unfug treiben, gibt es bestimmt. Und die meisten "Notfälle" über den Wolken sind vermutlich wie in diesem Fall auch eher Bagatelle.


    Ciao,


    madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

    2 Mal editiert, zuletzt von madde ()

  • Madde: "Keine Ahnung ob es da tatsächlich irgendwelche Anweisungen bei der Lufthansa gibt wer und wer nicht an einen Patienten zu lassen ist."


    http://www.lufthansa.com/onlin…board?nodeid=1907333&l=de sachreibt dazu:

    Zitat


    Haftung und Versicherung


    Die rechtliche Situation für den behandelnden Arzt ist abgesichert: Im Rahmen einer Haftpflichtversicherung, die die Deutsche Lufthansa AG für solche Fälle abgeschlossen hat, sind die Ärzte an Bord gegen eventuelle Regressansprüche des behandelten Fluggastes abgesichert. Vorsatz ist hiervon selbstverständlich ausgenommen. Diese Enthaftung gilt für Ärzte und fachkundige Laienhelfer.

  • unter "Fachkundige Laienhelfer" fällt dann denke ich auch das Rettungsfachpersonal (da es keine weitere Kategorisierung gibt), also sieht es eher nicht nach einer internen Verordnung der Lufthansa aus, das "nicht-Ärzte" nicht an Patienten dürfen.

  • Also ich hab schon aushelfen dürfen und keine abwertenden, sondern dankbare Blicke (und Geschenke :D) geerntet.
    Die "zuständige" Flugbegleiterin war übrigens tatsächlich in ihrem früheren Leben Arzthelferin.. hat an ihrer Überforderung allerdings nichts geändert..
    Die Ausrüstung war super, eine Zwischenlandung dafür zum Glück nicht notwendig.
    Für mich war es eine positive Erfahrung, auch wenn es eine gewaltige Umstellung ist z.B. mit dem Sthethoskop nicht viel anfangen zu können.

  • Schon interessant welche Meinungen manche haben.
    Soviel mal zu LH: Die Erstversorgung an Bord durch die Flugbegleiter habe ich häufiger und ausschliesslich positiv erlebt.
    Wenn ich meine Hilfe als Sani (egal ob erkennbar in "Dienstkleidung" oder privat) angeboten habe, wurde das IMMER dankbar angenommen.


    Das Problem dass ich sehe ist der "stille Alarm" der ausgelöst wird wenn ein eingetragener Arzt an Bord ist. Dann erfährt man nur durch Zufall vom Notfall und kann -egal welcher Arzt vor Ort ist- sich nicht mal als Helfer des Arztes nützlich machen.


    Hektik oder offensichtliche Überforderung bei mediznischen Notfällen habe ich bei LH noch nicht erlebt. Wie trainiert, wird -auch um andere Gäste nicht zu beunruhigen- ruhig aber zügig das Material zusammengetragen, der Patient versorgt und ggfs. mediznisches Fachpersonal dazugerufen. Wenn es Durchsagen bei LH gibt, wenden diese sich auch nicht nur an Ärzte sondern auch an medizinisches Fachpersonal.


    Auch die Ausrüstung auf der Langstrecke braucht sich nicht zu verstecken. Damit kann man schon arbeiten und mit der ein oder anderen Ergänzung (MAD und Pulsoxymeter) ist man für den Erstangriff gut aufgestellt.
    Die Telefonhotline der ISOS ist bestimmt auch eine nützliche Sache. Bisher ging es aber ohne.


    Nochmal meine Kritik: Man sollte "notfallmediznisch vorgebildete Laienhelfer" auch registrieren können. Das ist alles ! Der Rest bei LH bezüglich Medical Emergencies ist vorbildlich !


    Die o.g. Kurse sind übrigens die Kurse der AUA die jetzt eingestellt wurden. Ich selbst und 3 meiner (ärztlichen und nichtärztlichen) Kollegen haben im letzten Jahr zum zweiten mal teilgenommen. Natürlich gibt es für erfahrene Luftretter nicht viel Neues, aber das praktische Training in den Mock ups und Simulatoren war den Besuch wert !!

  • Eine Ausstattung mit der man durchaus gut arbeiten kann...


    Zur Sache mit der Registrierung: Ist mir absolut vollkommen egal wen die da zulassen und wen nicht, ich würde mich eh nicht registrieren lassen. Ich sehe da absolut keinen Sinn drin - wenn sie jemanden brauchen sollen sie es einfach ausrufen dann melde ich mich. Wenn man meine Hilfe nicht in Anspruch nehmen möchte setz ich mich wieder hin und gut ist. Und wenn ich von einen Vorfall an Bord nichts mitbekomme weil es nicht ausgerufen wird kann ich halt auch nix machen. Keine Hände - keine Kekse...

  • @ Thorsten:


    Ich hab schon mitbekommen, das AUA die Zusammenarbeit mit dem Kurszentrum aufgekündigt hat.
    Weißt du was da dahinter steckt?


    Beste Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Bei den den Notfällen an Bord von Flugzeugen, zu denen ich dazugekommen bin, wäre in zwei Fällen der Psychiater der richtige Ansprechpartner gewesen...... ;o)


    Ich wollt's auch gestern schon mal schreiben, mein Explorer hat leider weiteres verhindert. Gerade Psychiater, Gynäkologen und andere Fachärzte in Randgebieten kann man manchmal ganz gut gebrauchen. Gerade in solchen Notfallsituationen bringt einen dann auch oft ein nichtärztlicher "Spezialist" nicht weiter, wo er eine Reanimation oder Verletzung vielleicht noch ganz gut versorgt bekommen sollte.
    Also da will ich mal nichts auf die genannten Fachärzte kommen lassen.

  • Nachfrage bei einem guten Freund der Purser ist bei der LH hat übrigens ergeben das sie Rettungsassistenten eigentlich genauso akzeptieren sollen wie Ärzte. Im Endeffekt liegt die Verantwortung wer "gewählt" wird beim Purser bzw. beim Kapitän.
    Praktisch ist es nach seiner Aussage auf der Langstrecke oft so, dass sowieso mehr als genug Ärzte zur Verfügung stehen. LH-FA die eine eigene medizinische Qualifikation haben (was ein doch relativ ordentlicher Anteil sein soll) haben übrigens ganz klare Handlungsanweisungen was sie dürfen und nicht dürfen in solchen Fällen - leider wollte er darüber aber keine weitergehenden Angaben machen-.
    NACHTRAG: Hatte noch vergessen zu erwähnen, dass an nicht-ärztliches Personal das Ampullarium nicht zur freien Verfügung ausgegeben werden soll -es liegt aber im Ermessen des Kapitäns-. Der Plan in solchen Fällen ist wohl das zuerst Rücksprache mit dem CallCenter-Arzt gehalten werden soll und dann ggf. appliziert wird.


    Nachdem die LH auf der Langstrecke eher mau ist -und teuer- bin ich ja größtenteils mit SQ unterwegs. Hier wird nicht geschaut wer Arzt/Paramedic/Nurse ist, jedoch wurde ich nachdem ich beim "Chat" mit einer FA (Notausgangsreihe:D ) auf die Frage nach dem Beruf "Paramedic" angegeben hatte gefragt ob man mich denn im Falle der Fälle wecken dürfte. Bejaht und dafür nachher einen Stapel SQ-Kartenspiele bekommen...


    Persönlich habe ich zwei Mal wirklich gearbeitet auf Flügen: Ein Apo auf einem Rückflug von Bangkok mit der Swiss (damals noch nicht LH Partner)... Zusammen mit einem 82jährigen Internisten:D... Das andere Mal eine unklare Bewusstlosigkeit an Bord einer Emirates...

  • Klar ist manchmal ein Spezialist nützlich..... in der Regel aber nicht.
    Und ich beanspruche auch nicht die notfallmedizinsch letzte Instanz zu sein. Aber egal ob ich alleine oder als teamfähiger Assistent des Arztes den Fluggast versorge: Es bringt nur Vorteile!
    Denjenigen Assistenten die 1-2 mal pro Jahr in den Urlaub fliegen kann es gerne auch egal sein. Aber ich fliege zwischen 80 und 150 tausend Meilen pro Jahr und sehe meine Verfügbarkeit als Benefit für Airline und vor allem Patienten. Und ein Upgrade (Business genügt mir) oder 5000 Meilen (ich habe schon über 1 Mio.) brauche ich dafür auch nicht !


    So nebenbei: Ich brauche keine Notfälle im Flug um mich als toller Hecht zu fühlen. Aber wenn meine Hilfe jemandem nutzen bringen könnte, möchte ich auch erreichbar sein.
    Ich weiss dass es nur wenige Ärzte gibt die so vertraut mit den Abläufen in der Kabine und mit den materiellen und örtlichen Gegebenheiten sind wie z.B. Hans und unsere Paramedics. Und dass solche Ressourcen ungenutzt bleiben ärgert mich.

    Einmal editiert, zuletzt von ThorstenH ()