Ich habe einfach nicht die Möglichkeit, die Situation einzuschätzen, wenn das Ding alarmiert. Rein rational kann es nur zwei Entscheidungen geben: abhauen oder ignorieren. Ignorieren ist ein reines Glücksspiel. Die Jungs hätten auch tot sein können.
Jörg
Bei unserem Gerät nicht. Ist ein rein qualitativer Alarm oberhalb eines eingestellten Grenzwertes.
Wir hatten mal Geräte mit einem Voralarm und einem Hauptalarm.
Beim Voralarm könnte man überlegen ob man noch schnell wen rettet...
Hinzu kommt, daß man auch bei einer quantitativen Info keine direkten Rückschlüssen auf die unmittelbare Gefährdung machen kann. Manche kippen bei gleicher Konzentration nach vier Atemzügen um, andere bei acht.
So, ich hänge einfach mal den CO-Leitfaden des Landes Hessens an, um mal offizielle Empfehlungen zitieren zu können.
Auf Seite 8 kann man nachlesen, dass selbst bei erreichen der oberen Alarmschwelle (>200ppm) eine Rettung von Patienten empfohlen wird.
Von einer Empfehlung lese ich nichts. Und wenn ich bereits schwere Vergiftungssymptome in Kauf nehmen muss, kann man sicherlich nicht guten Gewissens von einer "Empfehlung zur Rettung von Personen" sprechen. Es ist natürlich ein Unterschied, ob das Gerät alarmiert, wenn man sich im selben Raum wie die Verunglückten befindet oder bereits im Eingangsbereich eine Warnung erhält und sich dann die Frage stellt, sich weiter in die Räumlichkeiten vorzuwagen. Da entnehme ich dem Auszug eher ein "nein".
Unsere Geräte zeigen den ppm-Wert von CO und Schwefelwasserstoff an. Es gibt eine Anweisung, ab welchen Wert "Flucht" angeordnet ist.
Die Meinungen über die Bedeutung der Raumluftkonzentration sind gewagt, gerade die fehlende Dosisabhängigkeit und individuelle Toxizität machen Kohlenmonoxid ja so gefährlich.
Unsere Geräte haben einen "Low"- und einen "High"-Alarm welcher sowohl optisch als auch akustisch zu unterscheiden ist.
Die passende Dienstanweisung sagt: Bei "Low", für größtmögliche Belüftung sorgen, ggf. Personen auf kürzestem Weg in Sicherheit bringen. Bei "High", raus!
Ich muss Ani beipflichten. Wer von uns ist in so eine Situation tatsächlich in der Lage nicht nur aufgrund von Fakten (Fakten? - woher soll ich das als RettAss wissen? Da haben wir ja nicht mal Erfahrungswerte..) sondern auch noch rational zu beurteilen? Ich wage mal zu behaupten: Niemand. Wenn ich shcon für teuer Geld solche Warneinrichtungen zum Selbstschutz mitführe, dann soll/muss ich auch auf sie hören. Und nur weil ich eine Gefahr vermeindlich nicht sehe (haha!) im Zweifelsfalle (denn den Zweifel werde ich nicht ausschließen könne) heldenhaft ins Verderben rennen? Na danke.. das kommt vielleicht noch bei meinen eigenen hypothetischen Kindern in Frage, ganz sicher aber nicht, nur weil ich meinen Job mache.
Unsere Geräte haben einen "Low"- und einen "High"-Alarm welcher sowohl optisch als auch akustisch zu unterscheiden ist.
Die passende Dienstanweisung sagt: Bei "Low", für größtmögliche Belüftung sorgen, ggf. Personen auf kürzestem Weg in Sicherheit bringen. Bei "High", raus!
Mag für Kohlendioxid, Butan etc. sinnvoll sein, bei Kohlenmonoxid reichen ein paar Atemzüge "high" aus.
Ein Freund von mir, selber Arzt, hatte mal eine akzidentielle CO-Vergiftung. Das, was er berichtete war nicht so schön. Als er gemerkt hat, daß etwas nicht stimmt hat er es nur mit Ach und Krach geschafft, die drei Meter bis zur Tür zurückzulegen. Er sagte, es wäre im wie eine Bergbesteigung vorgekommen.
Im konkreten Fall nehme ich an, die Mannschaft ist trotz CO Warnung in die Wohnung. Sehr fahrlässig.
Eine Konzentration von 30 ppm ist in aller Regel kein Problem, das ist übrigens die MAK über 8 Stunden. Das Problem sehe ich in den mitunter enormen Konzentrationsunterschieden von Raum zu Raum.
Hat man nur die Anzeige von HIGH und LOW und betritt bereits beim HIGH Alarm die Wohnung, wird man bei Ansteigen der Konzentration nichtmehr weiter gewarnt - Das Ding piepst ohnehin dauerhaft. Es gibt durchaus Berichte von 60ppm im Vorraum und 3% bei der Gastherme. Da reichen dann tatsächlich ein paar Atemzüge aus.
Für mich heißt das also: Geht der CO Alarm vor der Wohnung los dann läute ich allenfalls noch und fordere zum Verlassen der Wohnung auf, spätestens da ist dann aber Schluss. Die Feuerwehr wird gerufen.
Zum Thema Löwenmama-Instinkt bei Kindern: Da bin ich voll bei Ani. Kenne Kollegen die machen ein Amokkommando aus so einem Einsatz.
Ich denke ohne die Situation genau zu kennen kann man sie auch nicht beurteilen:
Ich denke es gibt 2 mögliche Szenarien, die meiner Meinung nach getrennt zu bewerten sind.
a) Der Alarm geht los, als man sich schon in unmittelbarer Nähe der Kinder befindet. Hier ist es vermutlich zu rechtfertigen zumindest ein Kind zu packen und dann zu fliehen - auch wenn ich das jetzt nicht als Lehrmeinung verkaufen würde und ein Risiko nicht von der Hand zu weißen ist!
b) Der Alarm geht los und man hat noch eine größere Strecke vor sich um die Kinder zu erreichen. Hier ist wohl sofortige Flucht das einzig sinnvolle...
Man muss sich immerhin vor Augen halten, dass die Konzentration ausreichend war um 3 Personen auszuknocken
Im konkreten Fall nehme ich an, die Mannschaft ist trotz CO Warnung in die Wohnung. Sehr fahrlässig.
Annahmen werden hier durch viele Kollegen getätigt. Hat dem Thread bisher ausser Sandkastenverbalitäten -doof! selber doof!- nicht viel eingebracht.
Ich möchte mich an den Spekulationen nicht weiter beteiligen, da dazu der Gehalt an validen Informationen zu gering ist. Viel eher interessiert mich das Bild der beiden Kollegen: Neben einem mehr als ordentlich verbundenen PVZ meine ich, bei einem der Kollegen ein Kortisonspray zu erkennen.
Vielleicht wäre das ja ein spannender Diskussionansatz, der auch inhaltlich mehr hergibt und eventuell mehr bingt, als eine "hätte-könnte-würde-"Diskussion aus sicherer Entfernung.
Ich würde mir persönlich kein solches Spray reinpfeiffen ( in dieser Situation), und verwende es auch bei normalen Rauchgasinhalationen ("wohnungsbrand") seit ca. 5 Jahren nicht mehr.
Kohlenmonoxid-Antidot-Spray… 
Kohlenmonoxid-Antidot-Spray…
In der Pulle is soviel Druck, dass du beim inhallieren hyperbar oxygeniert wirst =)
FiO2 2,0? 
Mag für Kohlendioxid, Butan etc. sinnvoll sein, bei Kohlenmonoxid reichen ein paar Atemzüge "high" aus.
So ist es!
http://www.schornsteinfeger-in…/bilder_rlp/files/co2.pdf
Es gibt durchaus CO-Konzentrationen bei denen der Tod innerhalb von 1-3 Minuten eintritt, davor die Bewußtlosigkeit.
Wenn sich in diesem Raum eine "bewußtlose" Person befindet (die durchaus auch bereits Tod sein kann) und man sich in einen Bereich mit hoher CO-Konzentration begibt, dann kann
das durchaus zum eigenen Tode führen.
Vgl. die guten alten Sickergruben-/Silogeschichten, bei denen sich ganze Familien durch die Rettung ihrer Angehörigen gegenseitig ausgelöscht haben...
Zum konkreten Fall:
Wenn man sich des Risikos bewußt ist und sich zu einem solchen handeln entscheidet, dann soll man das meinetwegen machen.
Über die Konsequenzen darf man sich aber nicht beschweren.
Die Abgrenzung zwischen Heldentum und vollkommener Blödheit liegt im Auge des Betrachters und lässt sich leider erst später feststellen....
Da die beiden es überlebt haben, darf man sie gerne als Helden feiern. 
Dafür gibt es auch eine ganz offizielle Auszeichnung für die man sie vorschlagen sollte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Rettungsmedaille
(und bevor es Kritik gibt:
Wer sich aufs Eis begibt um einen eingebrochenen Schlittschuhfahrer zu retten oder im Winter in einen Fluss springt um jemanden vor dem Ertrinken zu retten begibt sich auch sehr stark in Gefahr...hier könnte man auch den mangelnden Eigenschutz vorwerfen)
http://www.bayern.de/Fotoreihen-.1589.10378699/index.htm
Vgl. die guten alten Sickergruben-/Silogeschichten, bei denen sich ganze Familien durch die Rettung ihrer Angehörigen gegenseitig ausgelöscht haben...
Nur der eigenen Unsicherheit wegen: war das nicht Kohlendioxid?