Schichtwechsel während Patiententransport sorgt für Ärger

  • Es geht mir um die Einstellung. Sobalt ich Patientenkontakt hergestellt habe, ist es mein Patient und der Transport wird abgewickelt. Notfall, KTP oder was immer. Wenn er wichtig genug war disponiert zu werden, ist er wichtig genug ihn zu fahren.

  • Na ja, ich glaube da liegen unsere Meinungen doch ein wenig auseinander.
    Aber das ist ja nicht dramatisch. ;-)

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Zitat

    Wenn er wichtig genug war disponiert zu werden, ist er wichtig genug ihn zu fahren.


    Wenn ein KTP disponiert wird, reicht in ca. 50 der Fälle trotzdem ein Taxi ;)



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  • Muss denn wirklich immer erst irgendwas passieren ehe man seine Einstellung zu irgendeiner Frage mal überdenkt?! Aus meiner Sicht nicht... Mir geht es ehrlich gesagt aber bei einem Wechsel während des Transports noch nicht mal nur um die Versorgung des Patienten, für mich ist das auch eine Frage des Anstandes... In der Tat gab es auch auf unserer Wache schon Fälle, in denen während eines Einsatzes gewechselt wurde- dann in der Regel aber nur dann, wenn die Ablöse noch vor dem Transportbeginn (und zwar bei ganz normaler Arbeitsgeschwindigkeit der Vorschicht) am EO ankommt und den Einsatz dort übernehmen kann. Sprich weder entsteht dadurch eine Verzögerung irgendeiner Form, noch gibt es einen schnellen Wechsel zwischen Tür und Angel- dennoch halte ich nicht viel davon...
    Außerdem kann das ja auch noch ganz andere Folgen haben, nicht nur auf den Patienten... Beim letzten Wechsel, den es auf unserer Wache gab, hat sich hinterher rausgestellt, dass der Patient nicht "einfach nur Kopfschmerzen" hatte, wie es die Hausärztin diagnostiziert hatte, sondern ne fette Meningitis hatte, die mit PEP für die folgenden Personen endete: 1 x Hausärztin, 1 x 2 Mann First Responder, 1 x 3 Mann RTW-"Ursprungsbesatzung", 1 x 3 Mann "Folgebesatzung" - ob die wirklich notwendig war oder nicht, steht sicher auf einem anderen Blatt, aber aus meiner Sicht hier auch nicht zur Diskussion. Seit diesem Fall ist auch bei uns auf der Wache ein Wechsel während eines Einsatzes, insbesondere während eines Transportes untersagt.


    @jensfkb- weißt Du zufällig, wo man den Erlass einsehen kann? Aufs Erste konnte ich leider nichts finden :(

  • Hi!

    wenn es ein Sekundärtransport war und die Wache auf dem direkten Weg lag und dadurch keine Verzögerung entstanden ist warum nicht?

    Das Kind wird ja nicht umsonst zum CT gefahren-dabei ist vollkommen irrelevant, ob sich die Diagnose bestätigt hat.
    Den Rest haben andere schon geschrieben was arbeitseinstellung und Patienten-(Angehörigen-)Umgang angeht.
    Grüsse

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • So lange wir in 12 oder gar 24h-Schichten dienen dürfen und 45 oder 48 Wochenstunden arbeiten habe ich vollstes Verständnis für den wechselnden Kollegen.


    Arbeitszeitgesetze gelten auch für den RD. Ich habe keine anderslautende Klausel im Gesetz gefunden.

  • Abartig finde ich nur wie mit der Arbeitszeit von RD Personal umgegangen, ausgereizt und illegal verstossen wird. Aber wehe die Kollegen spielen bei der Sklaverei nicht mit dann schaltet sich der OB ein dem sonst das Thema am Arsch vorbei geht so lange 56 Stunden exklusive unbezahlter Bereitschaftsstunden stumm gebuckelt werden. Da liegt grundsätzlich der Hase im Pfeffer und nicht das mal bei einem pill pill Verlegungstransport getauscht wurde.


    Und was man von "vielen" Angehörigen die selbst im Gesundheitswesen arbeiten zu halten hat weiss hier doch auch jeder, die haben die Weisheit doch mit Löffeln gefressen und mosern an allem rum.

  • Ggf hat die Besatzung nach einer Schicht Pause, am nächsten Tag wieder Dienst.
    Dann darf diese Besatzung den Dienst nicht antreten, weil keine 11 Stunden Ruhe dazwischen war.
    Wir haben in meiner aktiven Zeit häufiger während des Einsatzes gewechselt.


    In der Landrettung dauert ein Standard- Einsatz schon mal locker 1,5-2 Std.
    Und dann einen Transport fahren, der nicht ins nächste Krankenhaus geht, verlängert diese Zeit nicht unwesentlich.
    Da setzt man zwangsläufig auch andere Maßstäbe

  • Ggf hat die Besatzung nach einer Schicht Pause, am nächsten Tag wieder Dienst.
    Dann darf diese Besatzung den Dienst nicht antreten, weil keine 11 Stunden Ruhe dazwischen war.
    Wir haben in meiner aktiven Zeit häufiger während des Einsatzes gewechselt.

    Wenn es im Hinblick auf die Arbeitszeitregelungen zu Problemen kommen sollte, hat sich der Arbeitgeber darum zu kümmern. Da wäre es das Einfachste, den Schichtführer/Wachenleiter/was auch immer anzurufen und ihm die Unterschreitung der Ruhezeit anzuzeigen. Dann muss er sich um eine andere Besatzung etc. kümmern. Ein Wechsel des Personals während dem Transport halte ich zwar grundsätzlich für möglich, allerdings kann ich mir einen wirklich überzeugenden Grund nur in ganz wenigen Fällen vorstellen (nicht aufschiebbare wichtige private Termine, Krankheit während dem Dienst, privater "Notfall" etc.).


    Das Arbeitszeit-Ruhezeit-Problem sollte eigentlich jeder halbwegs vernünftig denkende Arbeitnehmer lösen können, ohne gleich wieder die Arbeitgeberschelte zu betreiben oder seinen Job in Frage zu stellen.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Mir wurde gesagt das einmalige Unterschreitungen der 11 Stunden Regel kein Problem sei. So durften es auch 9 Stunden sein bei mir.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Im Krankenhaus sind es sogar nur 5... ;-)

    Dann fahr ich lieber nicht ins Krankenhaus, wenn ihr da andere Zeitrechnungen habt :-D

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Im Bereich Arbeitszeit macht eh jeder was er will. Da gibt's auch für jede Pause ein gesetzliches arbeitgeberfreundliches Schlupfloch. War ja auch einer Gründe, aus der tariflichen Anstellung auszusteigen.

  • Mir wurde gesagt das einmalige Unterschreitungen der 11 Stunden Regel kein Problem sei. So durften es auch 9 Stunden sein bei mir.


    Als LKW-Fahrer ist das möglich. Im RD nicht. Aber AGs behaupten so was mal ganz gerne.
    Wir haben das rechtlich abklären lassen.

  • Ein Wechsel des Personals während dem Transport halte ich zwar grundsätzlich für möglich, allerdings kann ich mir einen wirklich überzeugenden Grund nur in ganz wenigen Fällen vorstellen (nicht aufschiebbare wichtige private Termine, Krankheit während dem Dienst, privater "Notfall" etc.).

    Das Arbeitszeitgesetz ist für mich überzeugend genug. Nach 12h ist Schluss. Den AGs interssiert doch mein Feierabend einen Shaizdreck. Denn alles was man hier regelt kostet richtig Geld. Also Rückzug auf die rechtliche Schiene. Anders gehts leider nicht.

  • Jaja, um sich vor moralischer Verantwortung zu drücken versteckt man sich hinter Arbeitszeitgesetzen nachdem man die 24h entweder geschlafen, oder Halma gespielt hat.

  • Jaja, um sich vor moralischer Verantwortung zu drücken versteckt man sich hinter Arbeitszeitgesetzen nachdem man die 24h entweder geschlafen, oder Halma gespielt hat.

    Also höre ich bei dir richtig raus, dass Arbeitsschutzgesetze totaler Blödsinn sind?! Wegen Leuten wie dir werden viele RAs also ständig ausgebeutet......

  • Also höre ich bei dir richtig raus, dass Arbeitsschutzgesetze totaler Blödsinn sind?! Wegen Leuten wie dir werden viele RAs also ständig ausgebeutet......


    Weil ich eine Meinung habe und äußere bezüglich einer sehr spezifischen Situation, werden in Deutschland Menschen ausgebeutet? Was hast du denn geraucht? :-)

  • Wir diskutieren hier über "Fakten in einem Zeitungsartikel", ohne irgendetwas über die Dringlichkeit und Zustand des Patienten zu wissen.
    Daher versuche ich mal nur den Artikel als Aufhänger zu nehmen, ohne den konkreten Fall zu bewerten.
    Ich halte unter dem Umstand, daß eine dringende Versorgung und ein zeitkritischer Transport nicht erforderlich sind einen Personalwechsel für weitestgehend problemlos.
    In der Regel sind die Krankheitsbilder der Patienten, die einen solchen Wechsel zulassen bei Weitem nicht so komplex, daß ein halbstündiges Übergabegespräch stattfinden muss. Auch sind moderate Umwege (sofern keine kilometergenaue Abrechnung erfolgt) sicherlich machbar.
    Auch habe ich mit Angehörigen, die "Sanitäter" sind ebenfalls meine Erfahrungen gemacht. In der Vergangenheit kam es bereits zweimal vor, daß die ehrenamtlichen Sanitäter sich berufen fühlten, das Verhalten des hauptamtlichen Rettungsdienstpersonals beim Träger des Rettungsdienstes als nicht korrekt anzuzeigen und verwiesen auf ihr Fachwissen. Beide Male konnte festgestellt werden, daß Maßnahmen und Einschätzung des Rettungdienstpersonals einwandfrei und fachlich absolut korrekt waren.
    Vor dem Hintergrund bewerte ich für mich den Artikel nicht all zu kritisch.

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe...
    ...nicht für das, was Du verstehst!!!