Qualitätsbericht der Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BW) veröffentlicht

  • ich bleibe dabei. für einen schlichten krankentransport ein DIN-A-3-protokoll mit zwei durchschlägen auszufüllen, ist verschwendung und eine unnötige umweltbelastung.

  • Heute habe ich etwas lustiges erlebt: wir haben eine Patientin ins KH gefahren, im KH war die Schwester beim Ausdrucken des T-Scheines ganz überrascht, dass ich "nur" einen KTW-Schein wollte. Ich hätte doch ein Notfallprotokoll geschrieben, also muss es doch ein RTW gewesen sein. Ich hab ihr dann erzählt, dass mir die Patientin bzw. Tochter so viel zur Vorgeschichte und zum Geschehen erzählt hat, dass ich mir das unmöglich merken konnte. Also hab ich es halt aufgeschrieben. Und da ich nicht irgend einen Fresszettel nehmen wollte, hab ich es halt auf ein Protokoll geschrieben. :-]


    Beim nächsten Transport hab ich aber wieder kein Protokolll geschrieben , da es nix zu berichten gab.


    Eddy


    P.S. Wichtig finde ich. Protokolle eher, wenn ich Patienten zu Hause lasse.

  • Das ist etwas, was mich gerade auch bei uns stört: es wird mit den Achseln gezuckt und gesagt "dann schreib ich halt irgend was drauf und fertig". Es kann niemand wirklich begründen, weshalb für diese Transporte ein Notfallprotokoll ausgefüllt werden muss. "Ist halt so" ist für mich keine befriedigende Begründung - ich kann darüber nur den Kopf schütteln.


    Ich finde es unter Umständen durchaus angebracht, für einen qualifizierten Krankentransport auch ein qualifiziertes Transportprotokoll zu schreiben. Und wenn sich der Arbeitgeber entschließt, aus Synergiegründen ein und das selbe Protokoll wie für den Notfalleinsatz zu verwenden, dann ist dies in meinen Augen ebenfalls eine vernünftige Entscheidung. Wie gesagt: man muss ja nicht immer alle Felder ausfüllen - nur die, die für genau diesen Transport sinnvoll sind (genauso, wie im Notfalleinsatz eben auch).


    Das gilt natürlich für den Krankentransport! Und nicht für eine unqualifizierte Krankenfahrt - egal, mit welchem Fahrzeug. Aber diese Diskussion gibt es ja auch in einem anderen Threat.


    Gruß, Christian

  • doch, das ist es. 90% der zeit stand in der klinik niemand neben mir, weil ich (teils mit einem anderen patienten) allein in dem zimmer war. wenn über diese zeit dinge protokolliert wurden, dann wäre das sicherlich fragwürdig.

    Zweifellos steht im Krankenhaus nicht kontinuierlich jemand neben den Patienten, im Gegensatz zum Rettungsdienst. Deswegen passt dein Beispiel nicht ganz zur Dokumentationsdebatte im KTP. Ich bezog meine Aussage auch darauf, dass die medizinische Betreuung nicht protokolliert werden würde. Und das wird sie zweifellos. Ob einfaches Im-Bett-liegen als medizinische Maßnahme/ Betreuung gilt, darüber möchte ich ernsthaft keine Debatte führen.

  • natürlich passt das beispiel. was sollte denn der unterschied sein zwischen 'der patient liegt eine stunde unbeaufsichtigt im bett' und 'der patient liegt eine stunde im KTW', wenn in beiden fällen nichts dokumentationswürdiges passiert? dann muss ich doch nicht aufschreiben, dass der mann GCS 15 war usw.. aber von mir aus: das kann gerne jeder aufschreiben. es ist ein freies land.

  • wenn in beiden fällen nichts dokumentationswürdiges passiert? dann muss ich doch nicht aufschreiben, dass der mann GCS 15 war usw..


    Im Krankenhaus wird am Ende der Schicht dokumentiert, was im Laufe der Schicht war, also zum Beispiel, dass der Patient beschwerdefrei war. Die Krankenkassen fordern das ein, und es soll schon vorgekommen sein, dass die Entgelte für die Behandlungen gekürzt wurden, wenn da immer nur "war nix" stand. Schließlich ist eine Krankehausleistung eine Krankenhausleistung, und nicht eine ambulante Leistung mit anschließendem Hotelaufenthalt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Kosten für einen qualifizierten Krankentransport auch eines Tages nicht übernommen werden, wenn sich herausstelltm, dass es (aufgrund der nicht vorhandenen Dokumentation) gar keinen Grund für einen Krankentransport gab (und ja offensichtlich auch die entsprechende Leistung nicht erbracht wurde.


    Gruß, Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Christian Betgen ()

  • natürlich passt das beispiel. was sollte denn der unterschied sein zwischen 'der patient liegt eine stunde unbeaufsichtigt im bett' und 'der patient liegt eine stunde im KTW', wenn in beiden fällen nichts dokumentationswürdiges passiert? dann muss ich doch nicht aufschreiben, dass der mann GCS 15 war usw.. aber von mir aus: das kann gerne jeder aufschreiben. es ist ein freies land.

    Im einen Fall liegt der Patient auf der Liege im KTW und wird eine Stunde kontinuierlich beobachtet, dokumentiert wird aber nichts. Im anderen Fall findet keine kontinuierliche Überwachung statt. Die sporadischen Kontakte werden aber dokumentiert (Patient an die Bettkante mobilisiert, Patient zur Toilette begleitet, Patient beim Essen unterstützt etc.). Das sind doch zwei unterschiedliche Situationen. Wenn die Pflegekraft oder Arzt oder wer auch immer eine Stunde neben dem Patienten sitzen würde, ohne das "nichts Dokumentationswürdiges" passiert wäre, würde selbst das dokumentiert werden (Patient von ... bis ... kontinuierlich am Bett überwacht, hierbei keinerlei Vorkommnisse o.ä.).

  • natürlich passt das beispiel. was sollte denn der unterschied sein zwischen 'der patient liegt eine stunde unbeaufsichtigt im bett' und 'der patient liegt eine stunde im KTW', wenn in beiden fällen nichts dokumentationswürdiges passiert? dann muss ich doch nicht aufschreiben, dass der mann GCS 15 war usw.. aber von mir aus: das kann gerne jeder aufschreiben. es ist ein freies land.


    Noch einmal: erstens ist das nicht notwendig und zweitens gehst du offenbar nach wie vor von einer doppelten Buchführung aus.


    Meine KT-Protokolle sahen meistens so aus:


    Kopfbereich: alle abrechnungsrelevanten Daten (Adressfeld, Einsatznummer, Zeiten, km, Besatzung, Fahrzeug etc.)
    Textfeld: KT Entlassung
    Alle restlichen Felder: durchgestrichen
    Unterschrift


  • yeah. das ist genau das zeug, was auf den selbstgemachten DIN-A-5-zetteln steht. warum sollte ich die also nicht benutzen? ich habe doch hier nur die wahl zwsichen selbstgemachtem DIN-A-5-bogen und dreifach DIN-A-3-DIVI-protokoll.


    also: RETTUNGSDIENST-PROTOKOLL minus das, was du streichst = selbstgemachter DIN-A-5-Zettel.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Kosten für einen qualifizierten Krankentransport auch eines Tages nicht übernommen werden, wenn sich herausstelltm, dass es (aufgrund der nicht vorhandenen Dokumentation) gar keinen Grund für einen Krankentransport gab (und ja offensichtlich auch die entsprechende Leistung nicht erbracht wurde.


    Dass es gar keinen Grund für einen Krankentransport gab könnte sich noch viel schneller herausstellen, wenn man protokolliert, dass eine entsprechende Leistung nicht erbracht werden musste. So gesehen würde ich ein Protokoll sogar befürworten - nur eben kein Notfallprotokoll. ;)


    Völlig absurd, ein Notfallprotokoll für einen KTP mittels RTW auszufüllen wird es, wenn man bedenkt, dass für KTP durch KTW keine Protokolle, sondern eben nur die bereits erwähnten Abrechnungszettel ausgefüllt werden.
    Werden in euren Rettungsdienstbereichen durch KTW-Besatzungen Protokolle (keine Abrechnungszettel) zu den Krankentransporten angefertigt?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • ja eben. das ist nicht notwendig! warum dann so ein protokoll verwenden, auf dem man ein nacktes männchen anmalen und diagnosen ankreuzen kann?


    Die haben wir aber nicht, weil wir eure Abrechnungszettelchen nicht haben.


    yeah. das ist genau das zeug, was auf den selbstgemachten DIN-A-5-zetteln steht. warum sollte ich die also nicht benutzen? ich habe doch hier nur die wahl zwsichen selbstgemachtem DIN-A-5-bogen und dreifach DIN-A-3-DIVI-protokoll.


    Nochmal: zweifach DIN A 4. Und wenn ich ins KH fahre, bleibt der Durchschlag auch dort. Und wenn ich sonst irgendwas aufschreibe, bleiben die Dinger auch an sonstigen Zielorten. Und überhaupt sind die Dinger auf so dünnem Papier gedruckt, da kriegst du einfach mehr von in deine Archivordner als von den selbstgestrickten Zetteln auf 80er Kopierpapier.


    Und in der Notfallrettung sparen wir uns die doppelte Buchführung, die ihr offenbar machen müsst: Notfallprotokoll + Abrechnungszettelchen. Daher finde ich das hier gefahrene System deutlich angenehmer, das Abrechnungszettelchensystem kenne ich noch von meiner Lehrrettungswache.

  • auf dem notfallprotokoll sind aber auch alle abrechnungsrelevanten daten drauf. man kann sich also für eins entscheiden.

  • Ich kenne das Problem von Daniela aus einem früheren Bereich auch. Es wurde verbindlich eingeführt das man bei Notfällen ein Protokoll schreiben muss. Auf einmal ist die Zahl der KTP die mit dem RTW gefahren wurden sprunghaft gestiegen. Hintergrund war, dass man dann ja als Besatzung nichts schreiben mussten. Danach wurde für alle Fahrten mit dem RTW ein Protokoll verlangt. Abrechnungszettel bzw Erfassung am PC waren trotzdem notwendig. Und ein Fahrtenbuch.........

  • Ich kenne das Problem von Daniela aus einem früheren Bereich auch. Es wurde verbindlich eingeführt das man bei Notfällen ein Protokoll schreiben muss. Auf einmal ist die Zahl der KTP die mit dem RTW gefahren wurden sprunghaft gestiegen. Hintergrund war, dass man dann ja als Besatzung nichts schreiben mussten. Danach wurde für alle Fahrten mit dem RTW ein Protokoll verlangt. Abrechnungszettel bzw Erfassung am PC waren trotzdem notwendig. Und ein Fahrtenbuch.........

    Das kommt mir aus einem meiner zwei Rettungsdienstbereiche auch sehr bekannt vor. In einem Bereich gibt es sehr viele Fehlfahrten (sehr viel weniger Schreibkram), in dem anderen Bereich recht wenig (Schreibkram fast gleich). Kooomisch...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hallo,


    ist das wirklich für uns als Fachpersonal ein Problem, für jede erbrachte Leistung (Notfalleinsatz mit und ohne Transport, "einfacher" Krankentransport, Fehleinsatz) ein mehr oder weniger ausführliches Protokoll zu schreiben?
    Wollen wir nicht als Profi wahrgenommen werden, der dann halt auch die nicht so spannenden Dinge erledigt, die der Beruf mit sich bringt. Ich schreibe lieber auch bei jedem KTP ein kurzes Protokoll (bei dem ich nebenher wie schoin erwähnt auch die mitgenommenen Gepäckstücke, Wertsachen, etc. dokumentieren kann), das ja je nach Zustand des Patienten und Art des Transportes (Klinikeinweisung bei akuter Erkrankung vs Heimtransport) mehr oder weniger ausführlich sein kann, aber so kann ich mich auch bei viel später aufkommenden Rückfragen noch eher an den Einsatz erinnern bzw. nachvollziehen.


    Die Sorge um den Platz in den Ordnen (by the way: es setzen sich mittlerweile immer mehr Online-Dokumentationsformen durch) überlasse ich der Leitungsebene, die dann eben ein Kämmerchen mehr im Kreisverband finden muss.

  • ist das wirklich für uns als Fachpersonal ein Problem, für jede erbrachte Leistung (Notfalleinsatz mit und ohne Transport, "einfacher" Krankentransport, Fehleinsatz) ein mehr oder weniger ausführliches Protokoll zu schreiben?


    Wenn ich für einen Heim- oder Rücktransport ein Notfallprotokoll, welches für solche Einsätze überhaupt nicht ausgelegt ist, ausfüllen soll, dann habe ich ein Problem damit. Das ist totaler Quatsch. Man kann ja für solche Transporte ein einfaches Protokoll anfertigen, in welches man gerne solche Sachen wie übergebene Wertgegenstände usw. eintragen kann.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • . Man kann ja für solche Transporte ein einfaches Protokoll anfertigen, in welches man gerne solche Sachen wie übergebene Wertgegenstände usw. eintragen kann.


    Von mir aus gerne. Aber gar nicht protokollieren, weil es "nur" die Heimfahrt/Dialysefahrt/einfache Einweisung/KoPlaWu/..... ist, geht m.E. nicht.

  • Da steht doch alles drin, was irgendwie zum Thema zu sagen wäre:


    Bei jedem Buch, das ich bestelle, bekomme ich einer Lieferschein. Für jede Handwerkerleistung bekomme ich einen Tätigkeitsbericht.
    Es ist einfach ein routinemäßiger Tätigkeitsnachweis, den ich für selbstverständlich halte.


    Das bedeutet ja nicht, dass man in epischer Breite alle Protokollfelder bearbeiten muss.