Mannheim: Gutachten belegt Defizite bei der Notfallmedizin / Konsequenzen noch umstritten

  • dann liegt das meiner Meinung nach nicht an der Leitstelle (in der ja auch Mannheimer Kollegen arbeiten (ist nicht sogar der Leiter der Leustelle aus Mannheim),


    Dann hast du leider das Grundproblem noch nicht durchschaut.


    Ich geb dir nen Tipp: Weiter unten in deinem Text taucht das Wort "Verein" auf. Damit hat es zu tun.

  • Zitat

    "Feuerwehr: Disput zwischen Erstem Bürgermeister Specht und Beamten des Regierungspräsidiums bei Verbandsversammlung:


    Die Stadt Mannheim wehrt sich weiter vehement gegen Pläne des Landes, dass eine gemeinsame Feuerwehr- und Rettungsleitstelle für die gesamte Region in Heidelberg eingerichtet wird. Das machte Erster Bürgermeister Christian Specht - unter starkem Beifall der Zuhörer - bei der Verbandsversammlung des Stadtfeuerwehrverbandes im Stadthaus N1 deutlich. Specht warf dem Land ein "unschönes und ungutes Spiel" vor und geriet daher auch gleich mit dem Vertreter des Landes, Bezirksbrandmeister Jürgen Link vom Regierungspräsidium, aneinander."


    Quelle und ausführlicher Bericht: https://www.morgenweb.de/mannh…-spitzt-sich-zu-1.3060801


    Kommentar zum Thema: Der Minister muss es lösen

  • Sicherheitsausschuss: Weiter Ärger über nicht eingehaltene Hilfsfrist beim Rettungsdienst / Im nächsten Jahr Debatte mit Vertreter vom Roten Kreuz geplant



    Quelle und vollständiger Bericht: https://www.morgenweb.de/mannh…em-staatsanwalt-1.3063550

  • Eigentlich gar nicht schlecht, so regelmäßig öffentlich Druck zu machen. Hoffentlich bleiben sie am Ball. Rettungsdienst-Verwaltung gehört nun mal in die Hände der Kreise bzw. kreisfreien Städte. Punkt.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bestimmt. Aber die Rahmenbedingungen von oben müssen dafür stimmen. Dutzende Ausschreibungen bei uns, wo nur der Preis ausschlaggebend war, hatten dafür gesorgt, dass es mit der Qualität immer schlechter wurde. Löhne und Arbeitsbedingungen würden immer schlechter, Fahrzeuge wurden bis an die 400.000 Kilometer gefahren. Dann kam eine Ausschreibung, wo inhaltlich mehr vorgegeben wurde (organisatorisch, technisch, usw.), und siehe da: Moderne, einheitliche Fahrzeuge. Neue Tarifverträge, usw. Ja, dass kann natürlich auch durch Private geschehen. Aber Qualität kostet Geld. Wenn es da ist, können auch Private ganz gut das machen, was HiOrg (die ja eiegentlich auch private sind) so (schlecht) macht.


    Ich finde übrigens, dass wir durchaus mal damit beginnen sollten "unsere" Marktmarkt zu nutzen. Gut 20 Jahre lang war es leider genau andersrum! Jetzt sind WIR dran...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bestimmt. Aber die Rahmenbedingungen von oben müssen dafür stimmen. Dutzende Ausschreibungen bei uns, wo nur der Preis ausschlaggebend war, hatten dafür gesorgt, dass es mit der Qualität immer schlechter wurde. Löhne und Arbeitsbedingungen würden immer schlechter, Fahrzeuge wurden bis an die 400.000 Kilometer gefahren. Dann kam eine Ausschreibung, wo inhaltlich mehr vorgegeben wurde (organisatorisch, technisch, usw.), und siehe da: Moderne, einheitliche Fahrzeuge. Neue Tarifverträge, usw. Ja, dass kann natürlich auch durch Private geschehen. Aber Qualität kostet Geld. Wenn es da ist, können auch Private ganz gut das machen, was HiOrg (die ja eiegentlich auch private sind) so (schlecht) macht.


    Ich finde übrigens, dass wir durchaus mal damit beginnen sollten "unsere" Marktmarkt zu nutzen. Gut 20 Jahre lang war es leider genau andersrum! Jetzt sind WIR dran...


    RTWs mit z.T. über 400 000 km haben wir hier im Ländle auch. Eben ohne Ausschreibungen sondern mit Monopoldruck... :sad:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Komisch: Beim Thema Gehalt hoffen viele Mitglieder dieses Forums immer mal wieder auf die "Gesetze des Marktes".
    Vielleicht klappt das ja auch bei der Qualität.


    Qualität ist im Rettungsdienst aber keineswegs rentabel für den Anbieter. Im Gegenteil, qualitatives Arbeiten kostet mehr Zeit und Material pro Einsatz, es wird mehr verbraucht und pro Zeiteinheit weniger transportiert. Geld verdient man nun aber mit Transporten, so gesehen wäre es für den Markt am rentabelsten im nächsten Fitnessstudio einen Haufen Stemmbären zu rekrutieren, die in gewaltigem Tempo in die Wohnung rennen, sich den Patienten einfach über die Schulter werfen und mit ihm ins Auto rennen. Dazu braucht man dann noch Fahrer mit einer abgebrochenen Rennsportkarriere und schon hat man am Markt seinen Platz gesichert. Aber will man diesen Rettungsdienst wirklich..?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Naja, sieht bestimmt lustig aus... :ironie:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Qualität ist im Rettungsdienst aber keineswegs rentabel für den Anbieter. Im Gegenteil, qualitatives Arbeiten kostet mehr Zeit und Material pro Einsatz, es wird mehr verbraucht und pro Zeiteinheit weniger transportiert. Geld verdient man nun aber mit Transporten, so gesehen wäre es für den Markt am rentabelsten im nächsten Fitnessstudio einen Haufen Stemmbären zu rekrutieren, die in gewaltigem Tempo in die Wohnung rennen, sich den Patienten einfach über die Schulter werfen und mit ihm ins Auto rennen. Dazu braucht man dann noch Fahrer mit einer abgebrochenen Rennsportkarriere und schon hat man am Markt seinen Platz gesichert. Aber will man diesen Rettungsdienst wirklich..?


    Du reduzierst das auf den Bereich "Einsatz". Der Qualitätsbegriff lässt sich aber im Rettungsdienst auch auf die Bereiche Organisationsstruktur, Beschaffung, Führung, Kommunikation und Transparenz sowie Einsatzauswertung (und vermutlich noch weitere, die mir nicht sofort und ohne nachzudenken einfallen) erweitern. Das muss nicht unbedingt teurer sein, ganz im Gegenteil.

  • Qualität ist im Rettungsdienst aber keineswegs rentabel für den Anbieter. Im Gegenteil, qualitatives Arbeiten kostet mehr Zeit und Material pro Einsatz, es wird mehr verbraucht und pro Zeiteinheit weniger transportiert. Geld verdient man nun aber mit Transporten, so gesehen wäre es für den Markt am rentabelsten im nächsten Fitnessstudio einen Haufen Stemmbären zu rekrutieren, die in gewaltigem Tempo in die Wohnung rennen, sich den Patienten einfach über die Schulter werfen und mit ihm ins Auto rennen. Dazu braucht man dann noch Fahrer mit einer abgebrochenen Rennsportkarriere und schon hat man am Markt seinen Platz gesichert. Aber will man diesen Rettungsdienst wirklich..?


    Diese Aussage ist mindestens für NRW falsch. Die Vorhaltekosten werden berechnet. Größter Posten sind die Personalkosten. Die sind fix, egal ob man in 24 h 1 Einsatz oder 20 Einsätze fährt. Bedeutet im Umkehrschluss. Je mehr Einsätze man fährt, desto weniger Geld bekommt man effektiv für den einzelnen Einsatz. Was ich an Überschuss erwirtschafte wird in der nächsten Verhandlung mit den Krankenkassen verrechnet, so dass man dann teilweise deutlich weniger Geld für die Fahrten bekommt.


    Mehr Einsätze fahren ist daher für den Arbeitgeber eher schlecht.

  • Wer macht so was den noch? Das ist nach RD-Gesetz NRW nicht (mehr) ohne erhebliche Mehrarbeit möglich. Ich empfehle die Paragraphen 2 und 14 des RD-Gesetzes NRW. Inzwischen sollte eigentlich jeder mit den Kassen verhandeln und da können auch mal die Gebühren sinken oder einfrieren, was auch schon geschehen ist.