Zukünftig RS und NFS auf dem Wagen ?

  • Wenn du dich über Form und Sprache dieses Satzes streiten willst, empfehle ich dir deine Rauhfasertapete ;-).
    Aber dem Inhalt muss ich aktuell vollumfänglich zustimmen.

  • Wenn du dich über Form und Sprache dieses Satzes streiten willst, empfehle ich dir deine Rauhfasertapete ;-).
    Aber dem Inhalt muss ich aktuell vollumfänglich zustimmen.


    Mir gehts mit pathetischen Sprüchen wie mit dogmatischen Lehraussagen. Ich muss da immer ein bisschen grinsen.
    Aber mit 18 hat mich sicher auch beides beeindruckt.


    J. :empathy:

  • Ne, ich finde ganz einfach das auf das NEF das höchstqualifizierte Personal gehört (Nicht-ärztlich, genauso wie(!) ärztlich) und das ist nunmal ein RA/NFS mit Führungsqualifikation.
    Und der zweite Halbsatz ist leider Realität (das Attribut zu Realität dürft ihr euch aussuchen).


    Und noch was richtig abgedroschenes damit der Beitrag nicht zu hochtrabend für meinen Status wird: Und was ist wenn das NEF mal ersteintreffend ist (Argument für einen NEF-Fahrer, erst recht für einen hochqualifizierten).


    PS: Und ich will mich nicht mit jemanden der zweimal so gross, viermal so stark und achtmal so schwer ist wie meine Wenigkeit (1,80m 52kg) anlegen. Gell, Ani ;-)

  • 191 cm, 116 kg... Noch Fragen? ;)


    Der Spruch lautet eigentlich: "Ein guter Chirurg verdient eine guten Anästhesisten, ein schlechter Chirurg braucht einen."

  • Und noch was richtig abgedroschenes damit der Beitrag nicht zu hochtrabend für meinen Status wird: Und was ist wenn das NEF mal ersteintreffend ist (Argument für einen NEF-Fahrer, erst recht für einen hochqualifizierten).


    Dann wäre eine NEF-Besatzung NA/RS immer noch höher qualifiziert als eine RTW-Besatzung, die ansonsten zuerst eintrifft. Das Argument ist also Käse.


    Aber eigentlich habe ich gar kein Interesse an dieser Diskussion. Erstens, weil mir das nicht so wahnsinnig wichtig ist, zweitens, weil mir die Art und Weise zu anstrengend ist.
    Daher: Gute Nacht, Thread!


    :hallo:

  • Da wage ich zu widersprechen. Ich erwarte vom Kutscher des Notarztes, dass er dessen Entscheidungen zumindest nachvollziehen und im Zweifel auch fundiert nachfragen kann. Keine Ahnung wie es euch geht, aber ich habe schon mehrere Einsätze erlebt, bei denen der Notarzt ein Medikament geordert und sich dabei versprochen oder in ner Zehnerpotenz geirrt hat. Bisher ist das immer sofort aufgefallen, weil der Durchschnitts-NEF-Fahrer dafür (zumindest bei uns) genug Ahnung hat. Mit dem Wissen aus meinem RS-Lehrgang hingegen hätte ich das definitiv nicht gemerkt. Und ob der NFS vom RTW auch nach 20 Berufsjahren wirklich noch so fit ist, dass er sämtliche Medikamente vom NEF kennt, wage ich doch zu bezweifeln...

    (Fett durch mich)


    Ich hoffe, der gemeine RS versucht nicht, mit seinem Wissensstand aus dem Lehrgang zu retten, sondern bildet sich fort. Dazu gehört auch das Material am Arbeitsplatz. Die 20 - 50 Medikamente (davon vielleicht 10-20 als häufiger Standard) in Grobdosierung, Wirkstoff und Indikation zu kennen, kann mein Arbeitgeber locker verlangen.
    Der RS Lehrgang bildet nur die Basis. Nach dem RA Lehrgang kannte ich auch nur eine Handvoll Medis vom Hörensagen. Der Rest war einfach lernen.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Das mit dem Hubschrauber würde mich auch interessieren. Reicht da auch ein RS? Und wenn nicht, warum?

    Nein, RS reicht zumindest bei meinem Betreiber nicht. Stand so in der Ausschreibung ;)


    BTW @Rest: Übrigens wird von uns HEMS-TC kein ORGL Lehrgang gefordert, auch obwohl wir Ersteintreffend sein können.

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    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Das geht (dank Heidelberg) schon die ganze Zeit.


    Ich kenn die Gepflogenheiten der speziellen Außenwache, wo noch ein Krankenpfleger fährt nicht genau, aber in Heidelberg selbst ist meines Wissens noch nie ein Fachkrankenpfleger Intensiv auf dem NEF eingesetzt gewesen. Als man vor Jahren wollte, dass die bis dahin fahrenden Ambulanzpflegekräfte durch Anästhesiepfleger ersetzt werden, kam es ja erst dazu, dass seit dem RettAss eingesetzt werden.


    Gruß, Christian


  • Ich kenn die Gepflogenheiten der speziellen Außenwache, wo noch ein Krankenpfleger fährt nicht genau, aber in Heidelberg selbst ist meines Wissens noch nie ein Fachkrankenpfleger Intensiv auf dem NEF eingesetzt gewesen. Als man vor Jahren wollte, dass die bis dahin fahrenden Ambulanzpflegekräfte durch Anästhesiepfleger ersetzt werden, kam es ja erst dazu, dass seit dem RettAss eingesetzt werden.


    Gruß, Christian


    Auf dem 1/82-1 sind bis vor wenigen Jahren traditionell (!) Krankenpfleger gefahren. Inzwischen fahren dort nur noch RettAss vom DRK.
    Die Umstellung auf Fahrer aus dem Rettungsdienst erfolgte meines Wissens, nachdem es zu einem tödlichen Unfall (NEF kopfüber im Bach) kam.


    Der §9(1) des baden-württembergischen Rettungsdienstgesetzes hat seine kleine Einschränkung (Hervorhebung im Zitat) jedenfalls aufgrund dieser Heidelberger Tradition:


    Zitat

    § 9
    Besetzung von Rettungsfahrzeugen
    (1) Krankenkraftwagen und Notarzteinsatzfahrzeuge sind im Einsatz mit mindestens zwei geeigneten Personen zu besetzen. Das Notarzteinsatzfahrzeug ist neben dem Notarzt mit einem Rettungsassistenten oder einer gleich geeigneten Person zu besetzen.


    J.

  • Die Umstellung auf Fahrer aus dem Rettungsdienst erfolgte meines Wissens, nachdem es zu einem tödlichen Unfall (NEF kopfüber im Bach) kam.


    Das ist so definitiv nicht richtig. Die geplante Umstellung bzw. die Anfrage durch den zuständigen Oberarzt der Anästhesie beim Regierungspräsidium und die Entscheidung, nur noch RettAss einzusetzen, erfolgte vor dem Unfall.

  • Zieht doch auch mal den Vergleich mit der Arbeitsweise in der Klinik.
    Dort arbeitet der Arzt üblicherweise direkt mit GuK-Pflegern bzw. Fachpflegern, OTA, ATA, MTA, Hebammen zusammen.
    Es gibt einen Unterschied bei der Zusammenarbeit nur mit "angelernten Hilfskräfte" (selbstverständlich Ausnahmen ausgenommen). Plakativ: Korrektes Blutdruckmessen kann man schnell beibringen. Die Interpretation in Bezug auf den jeweiligen Patienten erfordert bereits mehr Kenntnisse.

  • Warum kann nicht auch der Chauffeur als Fachkraft ausgebildet sein?


    Weil es Geld kostet den Mann dann entsprechend seiner Qualifikation zu bezahlen?
    DARAN wird es doch scheitern - am Kostenfaktor, nicht an der Qualifikation.


    Der Notfallsanitäter ist eine dreijährig ausgebildete Fachkraft (ich weiß, ich wiederhole mich) und damit eine WERTvolle Ressource, die im Gesundheitswesen sicherlich nicht an Stellen eingesetzt werden wird, wo man´s auch billiger haben kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Vossi ()

  • Was spricht den dagegen Arbeitskräfte nicht nur nach Qualifikation, sondern auch nach Funktion zu bezahlen ?
    Die Beschreibungen Rettungsassistenten/-innen als Leiter/innen einer Rettungswache[...] und Rettungsassistenten/innen als Lehrrettungsassistenten/innen mit entsprechender Zusatzausbildung in einer Lehrrettungswache gibt es ja schon, warum also nicht auch:

    • Notfallsanitäter als Transportführer,
    • Notfallsanitäter als Fahrzeugführer notarztbesetzter Einsatzmittel und meinetwegen auch
    • Notfallsanitäter mit einsatzbezogener Führungsfunktion (vulgo OrgL RD, ELRD, GrFü RD, Fb) ?
  • Wie willst du denn rausfinden ob der ( neue?) Kollege als Transportführer, NEF-Fahrer oder auch einer der Führungspositionen geeignet ist? Da sind ja bei jedem die Ansprüche anders. Und so leid es mir tut, nur weil ein Kollege so eine Urkunde hat, heißt das noch gar nichts. Ich kenne mehrere Leute, die z.b. bevor sie RA waren schon ihren LRA und OrgL gemacht haben. Dann noch eben das Examen (kann man auch mit Note 4 bestehen) und die Stunden waren vorher schon auf dem KTW gesammelt. Herzlichen Glückwunsch, dein Kollege ist super ausgebildet, ohne jemals einen Verletzten gesehen zu haben...das ist der worst case, aber auch bei neuen Kollegen, weiß man ja in der Regel nicht, ob die auch als das was sie dürften guten Gewissens eingesetzt wurden.
    Wenn ich so eine Regelung vor mir hätte, würde ich spätestens beim Dienstplan verzweifeln. Wer darf denn wann mit wem welches Auto fahren? Das führt dazu, dass man ja doch wieder fast alle für Alles ausbilden müsste, und außerdem muss das jemand bezahlen! Da wird ja keiner sagen, och, naja einmal kannste mich dann schon aufs NEF setzen, obwohl ich nicht als NEF-Fahrer angestellt bin und bezahlt werde...
    Wie unser Personalbüro das bei der Auswertung der Dienste zwecks unterschiedlicher Bezahlung (pro Dienst??) finden würde, kann ich mir auch vorstellen... Der z.b. Wachleiter ist ja immer Wachleiter, der NEF-Fahrer wird ja auch mal RTW fahren oder vielleicht sogar KTW? Und der OrgL hat auch mal ganz normale Einsätze?
    Und was ist, wenn der NFS (als Praxisanleiter z.b.) seinen Azubi, der ja noch nicht NFS ist, hinten beim Patienten lässt (bitte keine andre Diskussion draus machen), wird dann der Azubi als Transportführer abgerechnet und der NFS kriegt für diesen Einsatz nur den NFS + Praxisausleiter minus Transportführer - Teil? Und ja, solche Diskussionen werden aufkommen... Leider.
    Versteht mich nicht falsch, ich hätte auch gerne mindestens nen RettAss auf dem NEF (gerade mit den Börsennotärzten hilft es ungemein wenn einer sich mit allen Medis auskennt), und genau so gerne würde auch ich für jede Qualifikation die ich habe und die von meinem AG genutzt wird vernünftig bezahlt werden, aber ich sehe auch die andere Seite. Je mehr gefordert und zwischen den Kollegen differenziert wird, desto schwerer wirds für alle.

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"

  • Ich kenne mehrere Leute, die z.b. bevor sie RA waren schon ihren LRA (...) gemacht haben.


    Eigentlich sollte das nicht möglich sein, aber wenn es tatsächlich jemand geschafft hat, sich da durchzumogeln, kann dies kein Grundsatzargument sein.


    Wer darf denn wann mit wem welches Auto fahren? (...) Wie unser Personalbüro das bei der Auswertung der Dienste zwecks unterschiedlicher Bezahlung (pro Dienst??) finden würde, kann ich mir auch vorstellen.


    Genau das ist nun mal die Aufgabe des Dienstplangestalters und der Abrechnungsstelle. Die müssen den Überblick haben, sonst fahren wieder zwei RH auf dem RTW.


    Und was ist, wenn der NFS (als Praxisanleiter z.b.) seinen Azubi, der ja noch nicht NFS ist, hinten beim Patienten lässt (...), wird dann der Azubi als Transportführer abgerechnet und der NFS kriegt für diesen Einsatz nur den NFS + Praxisausleiter minus Transportführer.


    Gibt es bei euch keine Pauschalabrechnung ? Wird da tatsächlich jede Funktion einzeln verrechnet ?


    (...) gerade mit den Börsennotärzten hilft es ungemein wenn einer sich mit allen Medis auskennt.


    Bei den paar Notfallmedikamenten, die sich etabliert haben, darf man von einem qualifizierten Notarzt schon erwarten, dass er sich auskennt, vor allem wenn er als Freiberufler gebucht wird. Der muss sich permanent bewerben und bewähren.

  • Keksi, dass wird dich jetzt schocken aber der als LRA eingruppiert RA bekommt das Geld auch wenn er an dem Tag den KTW fährt, dies ist auch einer der Gründe warum nicht jeder der auf einem LRA-Lehrgang war als LRA eingruppiert wird.


    Auch ansonsten kann Ich dir nicht ganz folgen, suche Ich einen NFS wird der als NFS eingruppiert, suche Ich einen LRA wird der als LRA eingruppiert, etc. Neue MA haben ihre 6-Monate Probezeit wo man ganz entspannt aussortieren kann.

  • Zitat

    Weil es Geld kostet den Mann dann entsprechend seiner Qualifikation zu bezahlen?
    DARAN wird es doch scheitern - am Kostenfaktor, nicht an der Qualifikation.


    Der Notfallsanitäter ist eine dreijährig ausgebildete Fachkraft (ich weiß, ich wiederhole mich) und damit eine WERTvolle Ressource, die im Gesundheitswesen sicherlich nicht an Stellen eingesetzt werden wird, wo man´s auch billiger haben kann.


    Also erstmal finde ich es sehr befremdlich, dass hier die Arbeitnehmerseite für Lohndrückerei plädiert. Wenn sich durch die NEF Besatzung vier oder fünf Stellen mehr ergeben, freut euch doch einfach für die Kollegen, die dadurch einen Job bekommen. Oder wenn der Markt so viele Mitarbeiter nicht hergibt, freut euch doch darüber, dass knappe Güter in der Marktwirtschaft in der Regel teurer werden.


    Außerdem: Bezüglich der Ausbildung muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen. Der Notfallsanitäter wird drei Jahre ausgebildet, also genauso lange wie jede Krankenschwester und jede Fachkraft für Lagerlogistik. Und kürzer als ein Intensivpfleger. Ich denke damit ist man als NEF-Kutscher nicht überqualifiziert.



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