Zur aktuell vielfach geäußerten Kritik zum Notfallsanitätergesetz

  • Nachtrag:


    Tatsächlich wird auch bezgl. des NotSanG vom DBRD um den "heißen Brei" geredet. Demnach glaubt auch Bernahard Gliwitzky, Vorstand des DBRD, (natürlich nicht der Dirk Nowitzki, Danke Ani) das Zitronenfalter Zitronen falten:


    Notfallsanitäter - Ein Berufsbild im Wandel
    Veröffentlicht am 22.04.2014
    Am 01.01.2014 trat das Notfallsanitätergesetz (NotSanG) in Kraft. Das NotSanG regelt die Ausbildung und die Berufsausübung im Rettungsdienst und löst damit das seit 1989 gültige Rettungsassistentengesetz ab. Der Film gibt einen Einblick in die Arbeit der Rettungsassistenten und beschreibt die
    Novellierung dieses Berufstandes.


    Der Film entstand im Rahmen des Studiums "audiovisuelles Publizieren" an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz.


    Redaktion/Kamera/Schnitt: Dennis Banemann
    Sound: Fabian Fingerhut


    Eine Rahmenwerkfilm Produktion


    http://www.facebook.com/rahmenwerkfilm
    http://www.youtube.com/watch?v=Q7HfV7xpgl8

    Zitat

    Bernhard Gliwitzky:
    „Ursprung des Gesetzes war es, das damals beabsichtigt, das hauptsächlich Rettungsassistenten als Assistenz zum Notarzt zum Einsatz kommt. Aus
    heutiger Sicht muss man sagen das der Rettungsassistent häufig vor dem Notarzt da ist und dadurch deutlich mehr medizinische Maßnahmen
    machen muss als es damals erwartet war durch das Gesetz.


    Der Notfallsanitäter wird insgesamt mehr medizinische Kompetenzen bekommen als der Rettungsassistent."


    Nach dem heutigen Gesetzesstand ist dies schlicht eine Desinformation und dies mit Beteiligung des DBRD.

    Einmal editiert, zuletzt von Mütom ()

  • Mütom: ich bin wohl einiger der Wenigen der dich nicht ignoriert. Welche Aussage von Herrn Gliwitzky war denn falsch?


    Kompetenz heißt nicht immer einen "darf - Schein" zu haben. Sondern auch, mit mehr Kompetenz die Anamnese durchzuführen, zum Beispiel.



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.


  • Als NEF-Fahrer?

    Zum Beispiel. Ebenso als Disponent. Des Weiteren wurde seitens der Politik und der Kassen geäussert, dass man die Aufgabe des NotSan nicht im Bereich des Fahrens eines RTW sieht, sondern in erster Linie im Bereich der Patientenversorgung.

  • ...nicht schlecht, steht auch drin, wieviel Rettungsassistenten nach Fristablauf noch vorhanden sind? Außerdem sind das nur Lippenbekenntnisse, tatsächlich habe ich diesbezüglich ein novelliertes RDG M-V noch nicht gesehen. Vielleicht ändern man ja noch die angebliche Meinung über den späteren Verwendungszweck von Rettungsassistenten.


    Leider haben wir zudem auch 16 Bundesländer, da kann man durchaus auch davon ausgehen, das in anderen Teilen unseres Landes die RDG vielleicht nicht so günstig für den Rettungsassistenten ausfallen. Fragen über Fragen und keine verbindlichen Antworten.

    Zitat

    Mütom bei allem Respekt bei deinem unermüdlichen Engagement. Ich muss echt sagen deine Klaskugel in die du blickst und alles so genau erkennst hätte ich auch gerne. :unknown:

    ....ich hab nicht in die Glaskugel schauen müssen, ...anhand des Postes von Daniel Grein und meines Postes gibt es bezüglich der Fakten ja keine wirklichen Unstimmigheiten, nur haben wir völlig verschiedene Auffassungen über die zukünftigen Konsequenzen des NotSanG für die heutigen Rettungsassistenten.

  • Hi!

    Leider haben wir zudem auch 16 Bundesländer, da kann man durchaus auch davon ausgehen, das in anderen Teilen unseres Landes die RDG vielleicht nicht so günstig für den Rettungsassistenten ausfallen. Fragen über Fragen und keine verbindlichen Antworten.

    haste Recht...aber du scheinst der einzige zu sein, für den es nur die farbe Dunkel-Schwarz zu geben scheint. Wie wäre es endlich mal, von deiner zu tiefst negativen -und eben auch nur deine vermuteten negativen Einstellung-wegzukommen und mal bissel positiver oder optimistischer an die Sache ranzugehen??

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Hi!

    haste Recht...aber du scheinst der einzige zu sein, für den es nur die farbe Dunkel-Schwarz zu geben scheint. Wie wäre es endlich mal, von deiner zu tiefst negativen -und eben auch nur deine vermuteten negativen Einstellung-wegzukommen und mal bissel positiver oder optimistischer an die Sache ranzugehen??

    Zitat

    Dass das Notfallsanitätergesetz mit Mängeln behaftet ist, streitet sicherlich niemand ab. Es ist das Produkt verschiedener Interessen und -
    das ist mein persönlicher Eindruck - aufgrund der Grabenkämpfe, die teilweise während des Gesetzgebungsprozesses geführt wurden, wurden
    wichtige Punkte aus den Augen verloren.

    Wohlgemerkt, es handelt sich um ein Gesetz was in der Hauptsache meine Berufsgruppe betrifft. Man muss schon sehr viel Optimismus und zum Teil Humor mitbringen, eine derartige Ruine von Gesetz als "Fortschritt" zu bezeichnen. Es werden einfach zu viele doch wichtige Punkte für unsere Berufsgruppe nicht verbindlich geregelt und dem Zufall überlassen. Mit der ungeregelte Frage der Kostendeckung, insbesondere bei der Überleitung droht meiner Berufsgruppe, das man sie erneut aus dem Auge verliert.

  • Oh, ich müsste gar nicht umschulen. Ich hab noch nen anderen Job gelernt. Aber wie schaut es bei Dir aus?


    Meine Frage war recht harsch, bitte entschuldige. Aber ich versuche hinter dich zu steigen. So viel schwarz-weiß, so viel Frust, der ist für mich einfach nicht erklärbar. Ich bin auch jemand der die möglichen sozialen Probleme in der Überleitung RettAss - NFS sieht, das habe ich oft genug gesagt (und werde es auch bestimmt noch oft tun). Dennoch sehe ich Chancen. Wir beginnen uns eine Lobby aufzubauen, wir werden wahr genommen und unsere Meinung wird gehört. Wir haben die Chance mit zu gestalten und nicht gestaltet zu werden. Hier kann was erwachsen, eine Reputation für uns und unseren Job. Da sind Medikamentengaben wirklich das unerheblichste von allem. Erst kommt die Pflicht, dann kommt die Kür. DIe Strukturen sind nun mal so, also müssen wir auf diesen Instrumenten spielen die man uns gibt und nicht die Posaune gegen eine Pauke tauschen wollen. Du scheinst das alles nicht zu sehen, zumindest kommt das so rüber und ich habwirklich keine Ahnung wieso.

  • Zitat

    Korrekt wäre es, wenn einzig und allein der Rettungsassistent entscheidet ob er Interesse an einer Überleitung hat, diese ist ihm dann auch ohne Mitwirken dritter Personen ausnahmslos (... Und ]


    Sorry, ich verstehe dein Posting nicht ganz. Möchtest du, dass jeder RA, der NFS werden möchte, zwingend den Kurs/Prüfung bezahlt bekommen muss.


    (Pardon, die Zitierfunktion läuft nicht richtig)


  • Sorry, ich verstehe dein Posting nicht ganz. Möchtest du, dass jeder RA, der NFS werden möchte, zwingend den Kurs/Prüfung bezahlt bekommen muss.


    (Pardon, die Zitierfunktion läuft nicht richtig)

    Ehrlich gesagt finde ich das auch erstrebenswert für die Personen auf den NFS-Planstellen. Unerheblich ob dies Personal nun Hauptamtlich oder Nebenamtlich diese Planstellen besetzt.
    Der Staat hat hat die Vorsorgepflicht dass der Rettungsdienst gestellt wird fuer die Bevölkerung und auch das NFS-Gesetz so beschlossen, dass die Ausbildung in Zukunft nicht mehr selbst vom Azubi selbst zu bezahlen sei. Warum soll dies auch nicht fuer das nun jetzt tätige Personal gelten, dass die NFS-Planstellen zeitnah zu besetzten hat?!?!?
    Klar, kostet erstmal, aber so ist es immer in der Übergangsphase.


    In der BRD herrscht nun eh schon ein Mangel an RettAss fuer die Planstellen. Dieser Mangel wird in der nahen Zukunft wie ja oft genug von allen Seiten betont nun durch das neue Berufsbild verschärft.
    In der Realität sieht es so aus, dass die ca.2t für eine Ergänzungsprüfung fuer den einfachen RettAss mit seinem recht geringen Gehalt nur äußerst schwer zu stemmen ist.


    Das gut an sich ist ja aber, dass es so aussieht, als dass die Nachschulung den jetzt notwendigen Personals für die NFS-Stellen wirklich nicht vom Arbeitnehmer übernommen werden muss.


    Zwingend für ALLE ( z.B. auch Personenkreise wie dich und mich) eine bezahlte Prüfung zum NFS halte ich auch für utopisch


    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)


  • Sorry, ich verstehe dein Posting nicht ganz. Möchtest du, dass jeder RA, der NFS werden möchte, zwingend den Kurs/Prüfung bezahlt bekommen muss.


    Ja natürlich, schließlich wird ja auch jeder, der es gerne werden möchte, auf Staatskosten Arzt. Nicht wahr?


    § 12 SGB V ist auch nur zur Beruhigung der Bevölkerung geschrieben worden und ist selbstverständlich subsidiär gegenüber der Polemik einzelner Rettungsassistenten.

  • @ Monschi
    Wie kommst Du darauf das ich frustiert bin? Nein, es ist einfach eine gewisse Lebenserfahrung. Erschreckend ist eigentlich nur, mit wieviel "Hurra" viele Rettungsassistenten das NotSanG feiern, obwohl dieses Gesetz derart unsachgemäß ist. Tatsächlich findet doch eine regelrechte Desinformation für die Bevölkerung und auch unsere Berufsgruppe statt, indem suggestiert wird, das mit dem NotSanG nun die Patientenversorgung verbessert würde, das RFP einen Kompetenzsprung machen würde. Tatsächlich ist es gleichzusetzen mit der Terrorismusbekämpfung der Bundeswehr in Afghanistan. Das die Reputation des RFP seit Jahrzehnten von den Ärztevereinigungen beschossen wird und ein mangelndes Selbstvertrauen beim RFP vorherrscht, kann man alleine schon an Deinem Post sehen.



    Tatsächlich ist es so, das die heutige Tätigkeit der Rettungsassistenten durch den Begriff "Notfallsanitäter" ersetzt werden sollen. Das heißt, das die heutigen Rettungsassistenten zur Weiterausübung ihres Berufes eine Prüfung gem. Überleitungsverordnung ablegen müssen um ihren Beruf auch weiterhin wie bisher durchführen zu können. Diesbezüglich sollen die Arbeitgeber bedarfsorientiert ihre Rettungsassistenten, die eine Überleitung machen wollen, zur Überleitung zum Notfallsanitäter entsenden. Da mittlerweile aber viele Rettungssanitäterstellen von Rettungsassistenten besetzt sind, wird ein Teil der Rettungsassistenten die Überleitung zum Notfallsanitäter aus eigener Tasche bezahlen müssen, da hier schlicht ein Überhang an Rettungsassistenten zu verzeichnen ist. Dies bedeutet, das bei einer Überleitung auch finanzielle Hürden zu überspringen sind, die vermutlich nicht jeder Rettungsassistent z.B. aufgrund besonderer Lebensumstände überspringen kann. Somit besteht die Gefahr, das aus rein finanziellen Gründen heutige Rettungsassistenten ihren jetztigen Beruf nicht mehr ausüben können. Eine derartige Selektion kann schon alleine aus moralischen Gründen nicht hingenommen werden. Ob eine derartige Auslese rechtlichen Bestand haben wird, wage ich zu bezweifeln, aber das werden andere Personen entscheiden und hier kann man nur hoffen, das die intelligenter und weitsichtiger vorgehen als die geistigen Väter des NotSanG.


    Aus diesem Grunde sind die Voraussetzungen für die Überleitung zum Notfallsanitäter für alle Rettungsassistenten gleich zu gestalten. Jeder Rettungsassistent muss zwingend die Möglichkeit erhalten, innerhalb der gegebenen Frist, unabhängig von seinem finanziellen Status, seinem Status am Arbeitsplatz, die Überleitung zum Notfallsanitäter absolvieren zu können.


    Nach dem bisherigen Stand des NotSanG wäre die vernünftigste Regelung die Überleitung abzuschaffen. Sofern sich der Gesetzgeber hier sträubt und dies nicht möchte, hat er m. E. die Pflicht, Sicherzustellen, das zumindest die Kosten für die Prüfungsvorbereitung einschließlich des Arbeitsausfalles und Prüfung für alle Rettungsassistenten in irgendeiner Form bereitgestellt werden.

    Zitat

    Von Nils
    Ja natürlich, schließlich wird ja auch jeder, der es gerne werden möchte, auf Staatskosten Arzt. Nicht wahr?

    Den Vergleich im Zusammenhang zur Überleitung musste mir mal erklären, ich verstehe ihn nicht.

    Zitat

    Von Nils
    § 12 SGB V ist auch nur zur Beruhigung der Bevölkerung geschrieben worden und ist selbstverständlich subsidiär gegenüber der Polemik einzelner Rettungsassistenten.

    ....sowas kann halt nur einer Posten den es nicht mehr betrifft, weil er sich mittlerweile beruflich ganz anders orientiert hat. Ganz großes Kino!

  • Nein, es ist einfach eine gewisse Lebenserfahrung.


    Gut, dass du hier bist. Die anderen 3866 User haben nämlich allesamt kein bisschen Lebenserfahrung.
    Neben deiner Lebenserfahrung profitieren wir auch von deiner Intelligenz, deiner Sachkenntnis und von deinem politischen Überblick.
    Ohne dich würden wir das Problem bei all seiner Komplexität gar nicht verstehen können.


    Deshalb: Danke, danke, danke!
    Wir können dir gar nicht genug dafür danken, dass du uns naiven Mitusern die Augen öffnest. Speziell denjenigen, die gar nicht mehr im Rettungsdienst arbeiten, sondern ihre Zeit in wesentlich unwichtigeren Arbeitsbereichen verschwenden.


    Nochmals DANKE!


    J. :hi: