Zur aktuell vielfach geäußerten Kritik zum Notfallsanitätergesetz


  • Aber (ohne jetzt den Studiengang den Johannes benannt hat genauer zu kennen), ist es denn notwendigerweise ein Bachelor (oder vergleichbar) nur weil es sich Diplom Medizinpädagoge nennt?
    Es gibt doch (meine ich) auch dieses Diplom-Betriebswirt (VWA etc.) Abschlüsse. Haben die denn auch diese 180-240 ECTS?
    Auf Deutsch: sagt Diplom-irgendwas immer etwas aus? Ich dachte nicht?


    Deshalb steht da ja auch "Diplom-Betriebswirt (VWA)", ähnlich wie bei "Dr. med. (Belgrad)" :hallo:

  • Guy, ein Diplom sagt eben nichts aus. Deswegen muss man nach anderen, einschränkenden Qualitätskriterien suchen.


    Nils: Danke, das erklärt tatsächlich einiges. Allerdings möchte ich die Qualität des Studiums zumindest im genannten Fall anzweifeln (nochmal: es geht nicht um Hamburg).

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Nach dem wir die Akademisierung jetzt besprochen haben.
    Ich denke nicht das jemand mit den RettAss Mitleid haben sollte.
    Faktisch sind die beiden Berufe was das Tagesgeschäft betrifft gleich. Bsp. Im Arbeitsrecht ist bei Eingruppierungen nur interessant was man in der überwiegenden Zeit seiner Arbeit tut. Der NotfSan wird nicht ständig Thoraxdrainagen etc legen. Er wird aber Patienten überwachen, die kritisch erkrankt sind. Von daher ist dies faktisch meiner Meinung kein neuer Beruf.
    Meine Meinung. Ein Richter kann somit entscheiden das die Überleitung mit Bedingungen somit verfassungswidrig ist.


    Würde der Beruf den Notarzt ersetzen wäre es vielleicht etwas anderes. Hierzu fehlen aber die Approbation oder Teilpprobation.


    Ralf Tries hat in der aktuellen Rettungsdienst einen sehr passenden Artikel veröffentlich, der genau beschreibt, warum jetzt mehr Baustellen offen sind als zu schliessen waren.


    Das Gesetz hat Vorteile für Lehrkräfte und neu Auszubildende die eigenen Leute, auch das Hauptamt werden zum Teil nicht abgeholt.


    Ich verweise aus Rettass auf RettSan stellen und die damit verbundenen Probleme. Man wollte das EA los werden, und hat seinen eigenen Leute quasi ins Knie geschossen....


    Diese Kritik ist wie ich finde berechtigt. Man darf nicht vergessen das man beim Hürden berechnen muss das auch "eigene" dabei stolpern können.


    Neuer Name keine weiteren Kompetenzen ist das Fazit...


    Ne, es war und ist einfach kein glücklicher Wurf gewesen.


    Eine meine persönliche Meinung

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Faktisch sind die beiden Berufe was das Tagesgeschäft betrifft gleich. Bsp. Im Arbeitsrecht ist bei Eingruppierungen nur interessant was man in der überwiegenden Zeit seiner Arbeit tut. Der NotfSan wird nicht ständig Thoraxdrainagen etc legen. Er wird aber Patienten überwachen, die kritisch erkrankt sind. Von daher ist dies faktisch meiner Meinung kein neuer Beruf.


    Und das weißt du woher? Wie viele NotSan gibts denn bei euch schon? Gibt es etablierte Maßnahmenkataloge?
    Mein Chef macht auch zum großen Teil die gleiche Arbeit wie ich. Und nu?


    Ein Richter kann somit entscheiden das die Überleitung mit Bedingungen somit verfassungswidrig ist


    Na wenn du dir da so sicher bist, ist ja alles gut.


    Ich verweise aus Rettass auf RettSan stellen und die damit verbundenen Probleme. Man wollte das EA los werden, und hat seinen eigenen Leute quasi ins Knie geschossen....


    Diese Kritik ist wie ich finde berechtigt. Man darf nicht vergessen das man beim Hürden berechnen muss das auch "eigene" dabei stolpern können.


    Hä?

    Neuer Name keine weiteren Kompetenzen ist das Fazit...


    Siehe oben.
    Woher nimmst du diese Weisheit? Weil es nicht im NotSanG steht? Hast du diese vielen Diskussionen hier im Forum und andernorts verfolgt und verstanden?
    Das NotSanG hat nicht die Aufgabe (nicht mal die Kompetenz) die Arbeit des NotSan zu regeln.
    Warum das so ist findest du hier im Forum bereits in epischer Breite erklärt.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Schade bei der Akademisierung ging es ja ein wenig sachlicher zu. In der Hoffnung, zumindest die Sachlichkeit in die Themenschleife mitnehmen zu können: Gegen welchen Artikel des Grundgesetzes verstößt es denn deiner Meinung nach? Wenn du darauf keine Antwort hast, brauchst du dein bisher unverändertes (unreflektiertes?) Statement nicht ständig zu wiederholen. Der Unterschied zwischen NotSan und RettAss ergibt sich nicht im wesentlich daraus, welchen Inhalt die Sprize hat, deren Kolben man betätigen darf. Übrigens haben sich die Kompetenzen von mir und meinen Kollegen bereits verändert. Und ja, das gilt nur für diejenigen, die NotSan sind. Aber das nur mal am Rande, ich denke wirklich nicht, dass das der entscheidende Unterschied ist. Für die Ausbilder ist das NotSanG übrigens auch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Ich meine, ein großer Teil der Ausbilderszene muss jetzt akademische Abschlüsse erhalten. Aber das kann du wenige Beiträge weiter oben bereits nachlesen.


    Das man das Ehrenamt loswerden wollte, war sicher nicht die Intention des Gesetzes. Es über die Gebühr zu schützen aber auch nicht. Diesem Gedanken haben wir einen Großteil der Probleme zu verdanken, die wir mit dem RettAssG hatten. Ich bin froh, dass man diesen Fehler nicht mit Gewalt wiederholen musste, sehr froh. Und sicherlich viele Kollegen haben mehr oder wenige große Probleme. Einige Leute, die der Meinung sind, dass im professionellen Rettungsdienst nur Profis arbeiten sollten, begrüßen natürlich die Schwächung des Ehrenamts im professionellen Bereich. Dazu gehöre ich, gebe ich offen zu.


    PS: Bitte jetzt nicht die Leier vom Zusammenbruch der SEGen und KatS Einheiten. Guy und ich arbeiten in einem Bundesland, wo weit überwiegend der RD kommunal betrieben wird und es kaum Möglichkeiten für die SEGen gibt, in der normalen Rettung mitzuspielen. Dennoch funktionieren die SEGen / KatS Einheiten gut und haben immernoch genug Hauptamtliche, auf die sie zurückgreifen können. Insbesondere, weil man sich hals HAler viel leichter engagieren kann, wenn man dabei nicht mit seiner Arbeitsstelle verstrikt ist. Dann ist bei irgendwelchen Vereinsstreitereien nämlich nicht gleich der Job in Gefahr. Selbst ich bin neben dem Hauptamt noch im EA aktiv, aber sehr froh über eben jenen Umstand.

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  • Zitat

    Das NotSanG hat nicht die Aufgabe (nicht mal die Kompetenz) die Arbeit des NotSan zu regeln.
    Warum das so ist findest du hier im Forum bereits in epischer Breite erklärt.

    Richtig, ....verstehen muss man es aber trotzdem nicht, gelle.

  • Leider alles!
    ....schau Dir doch die ganzen Probleme um, mit und wegen des NotSanG an. Weil eben nichts wirklich geregelt ist, droht das NotSanG als eine teure Farce in die deutsche Rettungsdienstgeschichte eingehen.

  • Sorry, aber so viele Probleme sehe ich gar nicht?!
    NRW stellt sich dümmer an als man dort müsste, aber sonst?

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  • Das sehe ich leider etwas anders. Gibt genug Threads hier, wo es nur so hagelt von Ungereimtheiten zum NotSanG. Das blöde nur, ich sehe zur Zeit keine vernünftigen Lösungsansätze um die Karre aus dem Dreck zu ziehen.

  • In den meisten Threads wurde bisher überwiegend gejammert, weil man durch das NotSanG jetzt nich im RTW ohne Arzt operieren darf oder dass man überhaupt eine Prüfung machen muss. Achja, und dass man nicht gleich einen Topf voll Gold bekommt, ohne etwas dafür zu tun. Ich habe das jetzt bewusst etwas überspitzt. Ich sehe den Karren gar nicht im Dreck.


    Also Butter bei die Fische, auf einmal mehr kommt es eh nicht an und das Thema ist ja eigentlich genau dafür da: Was genau sind denn die unlösbaren Probleme mit dem NotSanG?

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  • Das größte Problem ist, das die Kreatoren, Entscheidungsträger etc. des NotSanG eigentlich nicht wirklich wissen, was sie eigentlich wollen. Das zweite riesige Problem ist das Geld, was dieses Gesetz bei der Umsetzung kosten wird/soll. Hier geht es um viele Millionen Euros die ausgegeben werden sollen und sich die Frage nach dem Nutzen dieser Ausgaben sicherlich stellt. Außerdem hat man vergessen, die Personen, die das NotSanG leben sollen, oder die es bereits als RettAss leben, mit ins Boot zu nehmen.


    Es gibt genug Kritikpunkte die durchaus berechtigt sind.

  • Zitat


    Es gibt genug Kritikpunkte die durchaus berechtigt sind.


    Zählst du auch welche auf?



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das größte Problem ist, das die Kreatoren, Entscheidungsträger etc. des NotSanG eigentlich nicht wirklich wissen, was sie eigentlich wollen. Das zweite riesige Problem ist das Geld, was dieses Gesetz bei der Umsetzung kosten wird/soll. Hier geht es um viele Millionen Euros die ausgegeben werden sollen und sich die Frage nach dem Nutzen dieser Ausgaben sicherlich stellt. Außerdem hat man vergessen, die Personen, die das NotSanG leben sollen, oder die es bereits als RettAss leben, mit ins Boot zu nehmen.


    Es gibt genug Kritikpunkte die durchaus berechtigt sind.


    Gehts noch allgemeiner?

  • Colt28, vielen Dank.


    Vielleicht bin ich nur betroffen. Aber ich kenne keinen Berufszweig, der auf diesem Wege quasi abgeschafft werden sollte. Auch keinen Berufszweig, der sich durch kanibalisieren seiner eigenen Berufsgruppe mit der Schaffung einer neuen Berufsgruppe weiterentwickeln wollte.
    Ich finde es cool. Man wollte die Situation der bestehenden RettAss verbessern und macht es gerade denen so schwer.
    Was die Tätigkeiten angeht, was hier Chefs mancher Kollegen machen interessiert mich nicht. Nach den meisten Tarifverträgen gilt, gleiche Arbeit gleiches Geld. Gehaltsgruppe wird nach Tätigkeit vergeben. Der Notsan wird die selbe Tätigkeit wie der RettAss haben. Daher wird es auch kaum mehr Geld geben. Das ginge nur, wenn man dem RettAss sie Tätigkeit weg nimmt. Anpassung der RD Gesetze RettAss kein Transportführer mehr. Damit wirf er seiner Bestimmung im Beruf geraubt. Das ist quasi die Behinderung der Berufsausübung als Transportführer im Rettungsdienst. Somit können die RettAss die den Beruf erlernt haben nicht mehr sicher sein ob sie ihren Beruf weiter ausüben dürfen. Dies ist aber im GG verbrieft. Ich behaupte das dies weiter spannend bleibt.


    Meine Meinung muss keiner mit mir teilen. Ich werde ab sofort wieder nur lesen, beobachten schmunzeln und schweigen...


    Grüsse


    MaMo

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  • Hab ich doch. Die Probleme sind natürlich auch die Kritikpunkte.


    Was soll mit der Einführung des NotSanG erreicht werden? Ausschließlich eine neue Ausbildungsform mit einer Ausbildungspauschale oder doch mehr? Wenn es nur eine neue Ausbildungsform ohne tatsächlichen Kompetenzzuwachs, warum dann die Überleitungen? Sind die Kosten einer Überleitung dann überhaupt zu rechtfertigen? Wenn die Ausbildung neue Lerninhalte und neue Skills vermittelt, die einem Rettungsassistenten in seiner Ausbildung nicht vermittelt wurden (Kompetenzen), wie setzt man dies an den zukünftigen Standorten der Notfallsanitäter um? Ist dies überhaupt bundesweit möglich? Elementare Frage die bisher nicht zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Ebenso sind bei der Finanzierung noch erhebliche Fragen offen. Wie wird die Finanzierung bei der Überleitung umgesetzt, usw.


    Es wäre einfach schön, wenn nun klare Entscheidungen getroffen würden, egal ob sie gut oder schlecht sind, damit man endlich weiß woran man ist. Je länger die Bundesländer dies aber herauszögern umso mehr Unruhe und Probleme wird es wohl geben.

  • Ok, das ist jetzt wirklich nicht viel, ich hatte mir da ein bisschen konkretere Kritik gewünscht. Aber gehen wir auf das bisschen doch mal genauer ein:


    Die Kreatoren und Entscheidungsträger wissen nicht was sie wollen? Woran machst du das fest? Im NotSanG steht eigentlich alles nötige, was in einem Ausbildungsgesetz zu stehen hat, detailiert drin. So gesehen wusste man, was man wollte, und hat es gleich niedergeschrieben und als Gesetz verabschiedet. Zugegeben, ganz zeitnah und schnell ging das nicht. Seit dem Beginn meiner Karriere sprach man ja bereits von einer Novelle.


    Es kostet also viel Geld. Das ist richtig. Aber warum ist das negativ? Eine nicht finanzierte, zweijährige Ausbildung wurde in eine dreijährige Ausbildung umgewandelt. Da die Auszubildenen nun bezahlt werden müssen und das mittelbar im Gesundheitssektor nunmal über die Krankenkassen läuft, kostet das natürlich viel Geld. Geld, was unserem Berufsstand und seiner Entwicklung aber erheblich zu Gute kommt. Findest du es wirklich negativ, dass die Auszubildenen im RD in Zukunft nicht mehr zusehen müssen, wo sie das Geld für die Schule herbekommen, wie sie dann noch den Führerschein finanzieren und ob sie wenigstens Bafög für das erste Jahr bekommen könnten, um dann hoffen zu müssen, dass sie wenigstens im zweiten Lehrjahr ein Auszubildenengehalt bekommen und nicht rechtswidrig irgendwo als FSJler / BuFDi oder gar unentgeltlich arbeiten müssen? Die zusätzlich angestrebten Verbesserungen der Ausbildung kosten natürlich auch Geld, was unserer Berufsstandsentwicklung auch zu Gute kommt, aber die Entlohnung der Azubis ist wohl bei weitem der größte Punkt. Den Nutzen kann man in Frage stellen. Allerdings denke ich schon, dass man mit besseren Arbeitsbedingungen und einer strengeren Auslese am Ende auch besseres Personal erhält.


    Man hat vergessen, die die das NotSanG leben sollen oder die, die es bereits als RettAss leben, mit ins Boot zu holen? Wie bitte? Wen hat man denn vergessen? Es waren nun wirklich alle Verbände beteiligt, die auch nur im Entferntesten tangiert wurden. Die Kostenträger waren beteiligt, die Ärzte waren beteiligt, die Rettungsdienstschulen waren beteiligt, die Feuerwehren waren beteiligt, die Hilfsorganisationen waren beteiligt, die Berufsverbände waren beteiligt, sogar ver.di war beteiligt. Wen hätte man denn noch einladen sollen? Jeden RettAss persönlich? Man hätte sich mit Leichtigkeit über eines dieser Organe vertreten lassen können und mit wenig Aufwand bei dem ein oder anderen sogar leicht selbst einbringen.Das am Ende die Politik die ganzen Strömungen unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses zusammen führt, ist der normale Prozess. Ich frage dich ganz im ernst, wen hätte man noch mitmachen lassen sollen?


    Immer her mit den Kritikpunkten, ich diskutiere sie gern mit dir.


    MaMo: Immerhin mal eine Argumentation von dir. Im RettAssG steht allerdings auch nur, wozu die Ausbildung gut ist. Dass man einen Rechtsanspruch auf den Führungsposten auf dem RTW hat, steht dort nicht. Übrigens gibt es sehr wohl Bereich, wo es zu einer Höhergruppierung kam und es neue Kompetenzen gab. Und in vielen Tarifverträgen spielt nicht nur die Tätigkeit sondern auch die Verantwortung, die Ausbildungsdauer und die Ausbildungsvoraussetzungen (Bildungsabschluss) eine Rolle.

    Land zwischen den Meeren,
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    du bist der wahre Grund,
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