Pressemitteilung des DBRD zum Qualitätskollaps in Nordrhein-Westfalen

  • Wenn nicht unverzüglich die Landespolitik Einhalt gebietet, droht eine beispielslose Negativentwicklung im Nordrhein-Westfälischen Rettungsdienst. Im bevölkerungsreichsten Bundesland versucht man die Zeit zurück zu drehen und sorgt damit dafür die Versorgung im Rettungsdienst zu verschlechtern. Der Grund: Mangelnde Fachkenntnis und mangelnde Umsetzungsbereitschaft in den Behörden. Anstatt die anstehende Novellierung des Rettungsdienstgesetzes für eine zukunftssichere und patientenzentrierte Entwicklung zu nutzen, wird von verschiedenen Seiten, der in anderen Bundesländern übliche Fortschritt, mit allen Mitteln zu verhindern versucht.


    Wenn diese Entwicklungen nicht aufgehalten werden, droht der Rettungsdienst in Nordrhein-Westfalen (NRW) zukünftig wir folgt auszusehen:


    Die niedrigste Mindestqualifikation für Notärzte!


    Lediglich ein Lehrgang über 80 Stunden ist in NRW immer noch ausreichend, um als Arzt im Rettungsdienst tätig zu werden und Notfallpatienten im lebensbedrohlichen und äußerst kritischen Zustand versorgen zu wollen. Auf einer Intensivstation wäre ein solcher Zustand unvorstellbar. Gleichwohl aber arbeiten Notärzte in der Präklinik ohne mögliche Hilfestellung durch erfahrene Fachärzte. Die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin ist daher als absoluter Mindeststandard anzusehen. Alle anderen Bundesländer haben die Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ in ihren Gesetzen verankert und umgesetzt, bei der zumindest eine längere praktische Ausbildung sowie eine Prüfung bei der Ärztekammer verpflichtend sind.


    Einzigartig in Deutschland!


    Die Qualifikation des Notfallsanitäters als verantwortlicher Fahrzeugführer auf einem Rettungswagen soll erst in über 15 Jahren Standard werden!

    Die Feuerwehren in NRW verfolgen mit Unterstützung des Landkreistages, des Städtetages, der komba-Gewerkschaft, dem Unternehmerverband der privaten Rettungsdienste und anderen das Ziel, den Notfallsanitäter verpflichtend erst ab 2030 als verantwortliche Einsatzkraft auf dem Rettungswagen einzusetzen. Das höhlt die Bestrebungen des Bundesgesetzgebers aus, schnellstmöglich eine Qualitätserhöhung des Rettungsdienstes durch die Einführung des Notfallsanitäters zu erreichen.
    Von den Feuerwehren wird die schon jetzt vorhandene hohe Qualität im Rettungsdienst als Argument angeführt. Leider wird die Qualität aber gar nicht gemessen bzw. die Zahlen, die das beweisen würden, werden gar nicht veröffentlicht. Wie viele Patienten überleben in den jeweiligen Städten und Kreisen einen Herzstillstand? Wie lange sind die Versorgungszeiten an der Einsatzstelle? Wo werden die Pflichtfortbildungen konsequent und professionell durchgeführt? Werden Notfallpatienten leitliniengerecht versorgt? Fragen über Fragen, die leider nicht beantwortet sind. Insofern bleibt die Behauptung einen Beweis schuldig. Grund scheint hier vielmehr der fehlende Umsetzungswille bei den ausführenden Feuerwehren und Organisationen.


    Einzigartig in Deutschland!



    Rechtsbruch bei der Ausbildung zum Rettungsassistenten!


    Nach Einführung des neuen Berufsbildes Notfallsanitäter zum 01.01.2014 tritt das Rettungsassistentengesetz am 31.12.2014 planmäßig außer Kraft. Die bis dato zweijährige Ausbildung wird durch die deutlich erweiterte dreijährige Ausbildung ersetzt. Da Nordrhein-Westfalen bisher als eines von wenigen Bundesländern die Umsetzung des Notfallsanitätergesetzes noch nicht ausreichend vollzogen hat und vor einem Fachkräftemangel steht, versucht man nun eine bisher nie dagewesene Kapriole. Man will eine noch in 2014 begonnene Rettungssanitäterausbildung als Beginn einer Rettungsassistentenausbildung anrechnen. Dies würde dann nach ihrem Rechtsverständnis den Beginn einer Rettungsassistentenausbildung auch über den 31.12.2014 hinaus, in 2015 ermöglichen. Ob diese Rechtsauffassung auch vor einem Gericht Bestand hat, wird ggf. zu prüfen sein.


    Einzigartig in Deutschland!


    Hausgemachter Fachkräftemangel durch nicht durchgeführte Ergänzungsprüfungen zum Notfallsanitäter!


    Obwohl auf Landesebene vor über einem Jahr eine Expertenkommission eingesetzt wurde, gibt es bisher keine flächendeckende Umsetzung der notwendigen Ergänzungsprüfungen für jetzige Rettungassistenten. Grund hierfür sind Kompetenzprobleme innerhalb der verschiedenen beteiligten Behörden. Notfallsanitäterschulen kämpfen um Ihre Existenz, da sie keine Ergänzungslehrgänge und Prüfungen beginnen dürfen und die Probleme werden auf dem Rücken der jetzigen Rettungsassistenten ausgetragen. In wenigen Jahren können Rettungsassistenten keine Weiterqualifizierung zum Notfallsanitäter mehr durchlaufen, da die vorgesehene Übergangszeit von sieben Jahren 2021 ausläuft. Soziale Verantwortung, die sich die Landesregierung auf die Fahnen geschrieben hat, sieht anders aus.


    Einzigartig in Deutschland


    Fazit:


    Diese Zustände führen zu einer nicht mehr zeitgemäßen Patientenversorgung und das im bevölkerungsreichsten Bundesland. Dagegen muss kurzfristig etwas unternommen werden, im Sinne der Patienten und der derzeitigen und zukünftigen Rettungsdienstmitarbeiter.


    Zur Pressemitteilung: http://dbrd.de/index.php/aktue…-nordrhein-westfalen.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Der Passus mit den Notärzten ist schlecht recherchiert und so auch nicht korrekt. Es gibt mehr Bundesländer, die die Fachkunde als Mindestvoraussetzung anerkennen und auch bei der Zusatzbezeichnung ist "nur" dieser erwähnte 80 Stunden-Kurs vorgeschrieben. Unabhängig davon besteht die Notarztausbildung aus mehr als nur diesem Kurs. Rettungsassistenten würden auch nicht behaupten, sie hätten nur eine 6 Monate-Ausbildung. Praktika und erforderliche Berufserfahrung sind sowohl beim Rettungsassistenten als auch auch in die Notarztausbildung integriert und müssen berücksichtigt werden.Unabhängig von dem, was der angehende Notarzt aus seinem Studium an Wissen mitbringt. Aber haben wir ja schon oft drüber diskutiert.

  • Der Aufschrei erscheint durchaus berechtigt, allerdings halte ich er für etwas zu durchsichtig, eine Qualitätsverbesserung In der Patientenversorgung derzeit an der Durchführung von Ergänzungsprüfungen festmachen zu wollen.


    Und die Zeichensetzung.........

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Auch wenn ich als NRWler durchaus subjektiv bin, halte ich diese Presseerklärung für schwierig und auch für inhaltlich flach.


    1.) Die Fachkenntnisse in den Behörden sind, meiner Erfahrung nach, recht gut. Das Problem ist, dass die Umsetzung nun mal ohne Gesetz und Verordnung nicht geht. Welche Fachkenntnisse soll eine Behörde haben, wenn es die Regelungen nun mal nicht gibt?


    2.) Wieder einmal wird die Komba genannt als böser Bube. Ver.di wird nicht genannt und da die Komba dem DBB angehört ist es nur recht logisch, dass sie die Interessend der Beamten, also der Feuerwehrleute, vertritt. Das ist ihre Daseinsberechtigung.


    3.) Das Fehlen einer Qualitätsmessung wird vorgeworfen, jedoch wird die im neuen Gesetz klar dem ÄLRD zugeschrieben. Hinzu kommt, dass bis dato wohl kaum ein Bundesland die Qualität ihrer Fortbildungen überprüft. Die Eintreffzeiten werden hingegen regelmäßig ermittelt, es gibt jetzt schon Hilfsfristen, diese sind sogar recht gering im Bundesvergleich. Wieso ausgerechnet hier die Reanimationsergebnisse angeführt werden und nicht die von Polytrauma-Patienten, Schlaganfallpatienten oder gar Norovirus-Erkrankten oder Überlebenden einer Sepsis...nobody knows.


    4.) Gibt es tatsächlich die RS-Ausbildung mit anschließendem RettAss-Lehrgang nur in NRW? Selbst wenn: Was hat das mit dem Stocken des NFS oder mit dem Land NRW zu tun?


    5.) Die Ergänzungsprüfung hat auch in vielen anderen Bundesländern noch nicht begonnen bzw. wird noch deutlich später sein.


    6.) Wieso kann man (das falsche) "Einzigartig in Deutschland" nicht einmal in die Schlussbenerkung schreiben? So wirkt es wie ein Artikel der BILD-Zeitung.


    7.) Wo sind die Pressemitteilungen zu Bayern (keine NFS-Ergänzung), Ba-Wü (kein ÄLRD), RPL (Verschleppung extremsten Ausmaßes), usw.


    Diese Presseerklärung ist u.a. ein Grund wieso ich mit dem DBRD momentan immer mehr hadere.

  • Diese Presseerklärung ist ein Grund wieso ich mit dem DBRD momentan immer mehr hadere.


    Dann solltest du das in dieser Deutlichkeit auch bei DBRDintern ansprechen. Dann erreichst du nämlich direkt die richtigen Empfänger.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Daniel, ich glaube nicht, dass dieser Ort dafür richtig ist. Facebook ist dafür kein gutes Medium. Zudem liegt dem gemeinen Mitglied wenig an kritischem Kommentar. Aber selbstverständlich würde bzw. werde ich es Marco oder Frank persönlich mitteilen wenn ich ihn das nächste Mal treffe (bspw. DINK?). Einfach irgendwo aussteigen ohne Begründung liegt mir eigentlich nicht und in so einem Falle würde ich auch gerne die andere Seite der Medallie einmal persönlich hören. Vielleicht gibt es ja auch Dinge, die öffentlich nicht gesagt werden können, aber die inoffiziell als Begründung reichen. ;)

  • Man kann auch mailen, faxen oder telefonieren.
    Ich häng ein bisschen, sollte das nicht kommentiert werden bzw. waren negative Kommentare nicht gewünscht? Ich werde das den Vertretern des DBRD schon gegenüber zur Sprache bringen, momentan sehe ich dazu aber noch keine Notwendigkeit.

  • Monschi, ich muss dir hier zustimmen. Ich bin zwar der Meinung, wir chatteten ja neulich bereits darüber, dass das Verhalten der Landespolitik NRW ziemlich indiskutabel ist, dennoch hast du in den entscheidenden Punkten Recht.


    Auch ich sehe hier die (halb-) aktuelle Auseinandersetzung zwischen Komba und DBRD hier in diese Pressemitteilung hineingetragen, und dort hat sie so erstmal nichts zu suchen. Auch die Forderung nach einer Qualitätsmessung ist schwierig. Generell würde ich es stark begrüßen, wenn wir endlich mal Ergebnisqualität beurteilen würden. Dies würde im Rettungsdienst vieles ändern und die Notfallmedizin generell voranbringen. Allerdings ist die Forderung etwas mit bekanntermaßen nicht erhobenen Daten zu belegen das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wird. Natürlich kann man eine nicht bewiesene Aussage dennoch anzweifeln. Warum die Reanimation in solchem Kontext immer wieder als Marker herangezogen wird, ist mir auch nicht eingängig. Es ist bekannt, dass die Reanimation ein seltener Notfall ist, wissenschaftlich schwierig aufzuarbeiten, und die Reanimation leider auch mit schlechten Ergebnissen einhergeht. Es ist meiner Meinung nach schon davon auszugehen, dass Herzinfarktpatienten, Schlaganfallpatienten, Traumapatienten und sehr viele andere wesentlich mehr vom Rettungsdienst profitieren. Der Marker Reanimation ist wahllos und seine Aussagekraft bestenfalls zweifelhaft.


    Die Schreibweise des Artikels empfinde ich auch als zu reißerisch. Sicherlich ist der oben bereits angesprochene Konflikt maßgeblich in diese Mitteilung eingeflossen, was sich leider sehr deutlich ablesen lässt. Bedauerlich, man ist deutlich professionellere Arbeit des Berufsverbands gewohnt. Hoffentlich ist das nicht der neue Trend. Die Umsetzung des NotSanG in NRW ist allerdings anzupragern. Hier bedarf es erheblicher Verbesserungen, und obwohl du Recht hast, dass es andernorts auch Probleme gibt, so ist gerade auch die mediale Aufarbeitung dieses Versagens der Landespolitik in NRW gegenwärtig einzigartig. Eine Stellungnahme halte ich grundsätzlich schon für angebracht, aber bitte nicht so.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • ... Die Umsetzung des NotSanG in NRW ist allerdings anzupragern. Hier bedarf es erheblicher Verbesserungen, und obwohl du Recht hast, dass es andernorts auch Probleme gibt, so ist gerade auch die mediale Aufarbeitung dieses Versagens der Landespolitik in NRW gegenwärtig einzigartig. Eine Stellungnahme halte ich grundsätzlich schon für angebracht, aber bitte nicht so.


    Unbedingt! Ich säß jetzt auch lieber in der Schule auf dem Weg zum NFS als hier auf der Wache, klar. Natürlich muss man das auch anprangern und ein Berufsverband darf auch deutlich in seinen Aussagen sein, aber hier sehe ich es als zu rastisch an.

  • Ich kann zwar nur sehr wenig zu den Verhältnissen in NRW sagen, jedoch finde ich auch auch die Art wird er Artikel geschrieben ist etwas reißerisch. Da hat der Berufsverbsnd, den ich unterstütze, sonst bessere Formulierungen vorgelegt bei seinen Stellungnahmen. Hoffentlich bleibt diese Art der Schreibweise die Einzige.
    Jungs...ihr könnt das doch echt besser!!!!

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Also ich als nicht DBRD Mitglied finde diesen Artikel gut. Ohne etwas auf den Putz zu hauen erzielt man heute keine Aufmerksamkeit mehr.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Der Passus mit den Notärzten ist schlecht recherchiert und so auch nicht korrekt.


    Das hat mir irgendwie die Lust genommen den Rest zu lesen.
    Unabhängig davon finde ich es schon unverschämt, den Eindruck zu erwecken, dass im Notarztdienst in NRW lauter unqualifizierte Ärzte tätig sind.


    Aber vielleicht sollte sich der DBRD dafür stark machen, dass man Notärzte aus NRW extra kennzeichnet.
    Einen zynischen Vorschlag, basierend auf meinem Unverständnis über so viel Blödheit und Unverschämtheit für eine derartige Aussage eines Verbandes mit dem man ernsthaft umgehen sollte, hätte ich bereits:
    Hier


    Lieber DBRD ihr habt euch bei mir persönlich 20 Minuspunkte eingefahren...

  • Ich bin ein absoluter Befürworter des neuen Berufsbilds.


    Allerdings fühle ich mich nach dieser Pressemitteilung in meiner Entscheidung bestärkt, dass ich aus dem DBRD schon vor längerer Zeit ausgetreten bin.


    Dieses Schreiben lässt jegliche Sachlichkeit und Konstruktivität vermissen und ist an Kontraproduktivität kaum zu überbieten.


    Dass die Verhältnisse in NRW "speziell" sind, kann man nicht verleugnen.
    Mein Eindruck ist aber, dass hier in der Zwischenzeit eine Privatfehde zwischen manchen beteiligten Parteien (DBRD, Komba, AGNNW, Ver.di, etc.) entstanden ist und dies nun zu solchen emotionalen "Aktionen" führt.


    So baut man keine Schranken ab, sondern Hürden auf.
    Ausserdem schwächt man die eigene Position für zukünftige Gespräche und Verhandlungen.


    Die Leidtragenden werden die DBRD-Mitglieder in NRW und darüber hinaus sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Mathias Duschl ()

  • "...
    Allerdings fühle ich mich nach dieser Pressemitteilung in meiner Entscheidung bestärkt, dass ich aus dem DBRD schon vor längerer Zeit ausgetreten bin...."


    Wie kommt das? Hinter den Kulissen sollten natürlich auch Gespräche stattfinden sonst wird es wirklich problematisch.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Das hat mir irgendwie die Lust genommen den Rest zu lesen.
    Unabhängig davon finde ich es schon unverschämt, den Eindruck zu erwecken, dass im Notarztdienst in NRW lauter unqualifizierte Ärzte tätig sind.


    Aber vielleicht sollte sich der DBRD dafür stark machen, dass man Notärzte aus NRW extra kennzeichnet.
    Einen zynischen Vorschlag, basierend auf meinem Unverständnis über so viel Blödheit und Unverschämtheit für eine derartige Aussage eines Verbandes mit dem man ernsthaft umgehen sollte, hätte ich bereits:
    Hier


    Lieber DBRD ihr habt euch bei mir persönlich 20 Minuspunkte eingefahren...


    Die Forderung nach einer verpflichtenden, umfangreicheren Notarztausbildung ist aber legitim. Insbesondere weil Seitens der Ärzteverbände gerade im Raum NRW so geringe Kompetenzen des Rettungsfachpersonals durchgesetzt werden. Da dies aber durch eine extrem hohe Notarztdichte aufgefangen wird, muss im Gegenzug dann das ärztliche Personal in entsprechendem Maße kompetenter sein und da kann und darf man sich nicht mit dem kleinen Kurs zufrieden geben. Und sind wir ehrlich, in der Rettungsdienstszene ist NRW schon als eines der negativen Beispiele schlechthin bekannt, in jeglicher Hinsicht. Natürlich gibt es Ausnahmen, natürlich muss diese gesetzte Meinung nicht wahr sein, aber durch solche Vorgaben wird sie eher be- als widerlegt. Und die Standesvertretung des Rettungsfachpersonals hat das gleiche Recht, Missstände und Gefahren im ärztlichen Bereich anzupragern, wie die Ärztlichen beim Rettungsfachpersonal.


    Zum Rest der Pressemitteilung hatte ich mich ja bereits geäußert. Das Argument, dass man nicht gehört wird, wenn man nicht ordentlich auf den Putz haut, zieht nicht. Das darf gern demnächst wieder das Motto der ver.di bleiben.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Hinter den Kulissen sollten natürlich auch Gespräche stattfinden sonst wird es wirklich problematisch.


    Mit Gesprächen hinter Kulissen wird es allerdings nicht selten schwierig, wenn man vor den Kulissen allen anderen vors Schienbein tritt.

  • Zitat

    Die Forderung nach einer verpflichtenden, umfangreicheren Notarztausbildung ist aber legitim. Insbesondere weil Seitens der Ärzteverbände gerade im Raum NRW so geringe Kompetenzen des Rettungsfachpersonals durchgesetzt werden. Da dies aber durch eine extrem hohe Notarztdichte aufgefangen wird, muss im Gegenzug dann das ärztliche Personal in entsprechendem Maße kompetenter sein und da kann und darf man sich nicht mit dem kleinen Kurs zufrieden geben.


    Zunächst: Fundierte Ausbildung finde ich immer gut und wichtig! Und vermutlich gäbe es auch in der Notarztausbildung Verbesserungsmöglichkeiten.


    Aber: Diese Argumentation ist totaler Unsinn! Selbst ein NRW-Notarzt ist mit Sicherheit in der Lage einen Zugang zu legen und die fünf Medikamente zu verwenden, die ein NRW-RettAss im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht selbstständig geben darf.


    Übrigens halte ich von pauschalem Notärzte-Bashing generell wenig. Aber wenn man Leuten, die mehr als sechs Jahre studiert haben und danach einige Zeit ärztlich tätig sind, vorwirft sie seien unfähig, weil sie von zwei Wochenendkursen den kürzeren besucht haben, dann ist das einfach nur lächerlich.



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