Bayern: Abrechnung Notarztdienst - Neue Vergütungssystematik ab 2015

  • Das der Notfallsanitäter für Patienten verheerend sein soll, empfinde ich als Beleidigend.


    Das steht da aber gar nicht. Da steht, dass es verheerend wäre, wenn der Notfallsanitäter den Notarzt ersetzen würde. Das würde ich übrigens so unterschreiben.


    Und du wunderst dich in einem Parallelthread, dass du häufiger mal missverstanden wirst? Vielleicht solltest du selbst genauer lesen und dich dann selbst präziser ausdrücken. Dann käme es vielleicht nicht zu so vielen Missverständnissen oder völlig unnötigen Diskussionen Streitereien.

  • nur eine kurze Zwischenfrage von einem, der nicht in Bayern tätig ist...hatte vergangenes WE mit einem NA gesprochen, der erzählte aus seiner früheren Zeit in München, dass da die Patienten vom NA komplett selbst über die GKV abgerechnet wurden...sein Rekord lag wohl bei knapp 2500€/24h....ist natürlich n Wort und relativert das "Geheule" der NÄ....
    Kann das jemand bestätigen oder dementieren....reine Neugier meinerseits wie gesagt..

  • Vorab: Ich kann nichts zum neuen Vergütungssystem sagen - da bin ich zu lange draußen für.
    Zu mindestens früher stimmte das in der Tat - Gerade in den Bereichen mit hoher Privatpatientendichte führte dies zu ganz erquicklichen Erträgen. Ich weiß, dass ein NA bei einem VU mit 8 Leichtverletzten in der Tat auch auf eine ähnliche Summe kam (alles Privatpatienten).


    Leider ist genau dieser Abrechnungsmodus eines der Hauptprobleme in der bayerischen NA Landschaft gewesen.
    Viele Probleme /Ärgernisse des bayerischen RD sind ursächlich auf diese Problematik zurück zu führen:
    - So haben viele -grade "hausärztliche" NA- auf diese Weise Defizite Ihrer Praxen ausgeglichen und dabei Druck auf den RD ausgeübt das möglichst viele Einsätze NA Einsätze sind. (Dies ging soweit, dass mitunter versucht wurde bewusst versucht wurde "Privatpatienten" zu selektieren - Mir ist ein Selberfahrer-NA bekannt der versuchte durchzusetzen, dass er per se bei allen Privatpatienten in seinem Gebiet gerufen würde - ob NA Indikation oder nicht).
    - Es wurde ferner versucht bewusst zu verhindern, dass Assistenzpersonal Maßnahmen setzt da man diese ja ggf. möglicherweise nicht mehr abrechnen könne.
    - Es führte zu der perversen Situation, dass es in dem bayerischen Landkreis mit der höchsten Privatpatientendichte mehr NEF-Standorte als RTWs gibt.
    - Leider ist immer wieder zu beobachten gewesen, dass es zu Versorgungs-Defiziten kam die in dieser Problematik begründet sind. Mehr als einmal habe ich erlebt, dass dringend notwendige "Threat'n'run Patienten" nicht verzögert transportiert wurden bzw. transportiert werden sollten da der anwesende NA meinte erst noch alle Leichtverletzten "abrechnen" zu müssen (= Daten aufnehmen für die Abrechnung - Gemacht wurde auch nix), gleichzeitig aber kein weiterer NA kommen durfte da man sich ja sonst "die Quote teilen muss" (O-Ton). Wurde meistens umgangen in dem das RD Personal entweder genug "Wind" gemacht hat, dass der anwesende NA doch mitfuhr, dass man dem NA anbot die "Daten nachzureichen" oder der RTW eben ohne NA fuhr (bzw. sich ggf. unterwegs mit einem anderen NEF traf).


    Es handelt sich wie gesagt um Einzelfälle - Aber diese sind eben leider oftmals besonders "laut" aufgetreten und haben daher viel Staub aufgewirbelt. Der durchschnittliche bayerische NA unterscheidet sich auch nicht vom durchschnittlichen Würtembergischen oder anhaltinischen NA. :-P


    In wie weit dieser Modus geändert wurde ist mir wie gesagt unbekannt, würde mich aber wundern.


    Aus meiner Sicht gibt es nur einen gerechten Modus: Vernünftiges Grundgehalt pro Stunde (inkl. Pflicht sich auf der Wache aufzuhalten)+ ein Zuschlag wenn sich der Standort einsatzzahlenmäßig über dem Schnitt aller bayerischen NEF-Standorte bewegt (= Der Standort hatte im letzten Jahr 12% mehr Einsätze als der Schnitt= 12% mehr Gehalt). Und die KVB rechnet mit dem Patienten ab und behält die Beträge ein. Ähnliches funktioniert ja im regulären bayerischen RD über die ZAST auch.

  • nur eine kurze Zwischenfrage von einem, der nicht in Bayern tätig ist...hatte vergangenes WE mit einem NA gesprochen, der erzählte aus seiner früheren Zeit in München, dass da die Patienten vom NA komplett selbst über die GKV abgerechnet wurden...sein Rekord lag wohl bei knapp 2500€/24h....ist natürlich n Wort und relativert das "Geheule" der NÄ....
    Kann das jemand bestätigen oder dementieren....reine Neugier meinerseits wie gesagt..


    Schau mal paar Beiträge zurück --> Bayern: Abrechnung Notarztdienst - Neue Verhütungssystematik ab 2015 Hier gibt's ganz viele Zahlen!

  • Könnte mal einer den Titel des Threads ändern?


    Notärzten in Bayern wird bekannt sein, dass Kondome der Spirale und der Temperaturmessmethode überlegen sind bei der Verhütung. Zudem ist es vermutlich deren Privatsache, ob und wie sie verhüten.......

  • Könnte mal einer den Titel des Threads ändern?


    Notärzten in Bayern wird bekannt sein, dass Kondome der Spirale und der Temperaturmessmethode überlegen sind bei der Verhütung. Zudem ist es vermutlich deren Privatsache, ob und wie sie verhüten.......


    Ich dachte, nach über einem halben Jahr stört es keinen mehr. :-D

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Also mich hat es jedes Mal zum Schmunzeln gebracht und thematisch ist es ja nicht soweit weg, mit weniger Geld Ärzte vom Dienst abzuhalten...

  • Könnte mal einer den Titel des Threads ändern?


    Notärzten in Bayern wird bekannt sein, dass Kondome der Spirale und der Temperaturmessmethode überlegen sind bei der Verhütung. Zudem ist es vermutlich deren Privatsache, ob und wie sie verhüten.......


    Nicht allen.... http://www.winkelmann-arzt.de/

  • Frage zu Privatpatienten: Wie ist das gemeint?


    Sind das Leute ohne Versicherung oder Menschen mit privater Versicherung die Behandlungskosten selbst bezahlen, sie dann bei einreichen und erstattet bekommen?


    (OT: In Deutschland herrscht doch auch Versicherungspflicht, es gibt nur viel mehr private Versicherungen und man muss nicht bei der gesetzlichen Krankenkasse sein!? In Ö ist es nämlich genau anders rum, als Arbeitnehmer muss man (in der Regel) bei den gesetzlichen Kassen sein, man kann aber für verschiedenste Dinge (freie Arztwahl, Einzelzimmer) eine Zusatzversicherung abschließen, solche Patienten heißen dann "Sonderklasse-Patienten". Alle anderen sind die "Allgemeine Gebührenklasse".)

  • Hallo Max skinner,


    Privatpatienten können z.B. Beamte, Selbstständige, Freiberufliche, Angestellte/Künster/Journalisten deren Bruttojahreseinkommen über der Jahresarbeitsentgeldgrenze (z.Zt 54000?) liegt.
    Diese Personen bekommen eine Rechnung und reichen diese dann bei Ihrer Privaten Krankenversicherung ein. Teilweise müssen diese glaub ich für manche Sachen einen Eigenanteil leisten, bin mir da aber nicht sicher.


    Zusatzversicherungen wie von dir beschrieben gibt es hier auch für jedermann für alle möglichen Sachen. (Einzimmelzimmer, Zahnzustzversicherung, Chefarztbehandlung etc).


    Patienten ohne Krankenversicherung habe ich noch nicht in meinem RD Leben angetroffen sbwr pauschal würde ich diese als "Selbstzahler" deklarieren. Sei den diese sagen mir sie sind beim Sozialamt der jeweiligen Stadt versichert. Dann trägt dieses die Kosten.


    Bei Flüchtlingen verhält es sich ähnlich. Diese sind über die jeweilige aufnehmende Kommune bzw Landkreis "versichert"





    Gesendet von iPad mit Tapatalk

  • krumel: Streiche bei Deinem Beitrag "gewesen"...! ;)

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Privatpatienten können z.B. Beamte, Selbstständige, Freiberufliche, Angestellte/Künster/Journalisten deren Bruttojahreseinkommen über der Jahresarbeitsentgeldgrenze (z.Zt 54000?) liegt.
    Diese Personen bekommen eine Rechnung und reichen diese dann bei Ihrer Privaten Krankenversicherung ein. Teilweise müssen diese glaub ich für manche Sachen einen Eigenanteil leisten, bin mir da aber nicht sicher.


    Das stimmt nur zum Teil.
    Angestellte sind von der Versicherungspflicht befreit, wenn sie ein Jahresbrutto über 54.900 EUR haben.


    Selbstständige und Freiberufler können sich gehaltsunabhängig privat versichern.


    Ob du einen Eigenanteil leisten musst liegt am Versicherungsvertrag. I.d.R. ist der Deal ganz einfach: du zahlst jährlich (z. B.) 350EUR selber dafür aber jeden Monat weniger. Gibt aber auch Verträge ohne Selbstbeteiligung.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Wer denn dann?
    Für Herrsching und Kempfenhausen trifft es definitiv zu. Die diversen "Selberfahrer" die sich mitunter wild in den Einsatz eingeschaltet haben gibt es ja Gott sei Dank meines Wissens nicht mehr.
    Fakt ist: Es gab Zeiten in der die NA Anzahl pro Einwohner doppelt so groß war wie der bundesdeutsche Durchschnitt...

  • Natürlich gibt es die noch, in beiden, Regional bekannten, klassischen Selbstfahrerbereichen! Und es gibt keine mir bekannten Ambitionen dies zu ändern!


    Kleine Info am Rande: Für diese Notärzte gibt es 16!! verschiedene Stellplätze, wenn es dumm läuft gibt es also im Süden des Kreisen ohne Ende NEF im Norden dafür dann keines.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Oh, da hatte ich anderes gehört..Also noch schlimmer als gedacht;)


    Und der SanSold muss es wissen :D

  • Aktuell in der Süddeutschen Zeitung: Notärzte werden knapp


    Knapp daneben ist auch vorbei:


    Zitat

    Erstmals ist in Gröbenzell ein Rettungswagen unbesetzt geblieben: Mediziner geben der Kassenärztlichen Vereinigung die Schuld an der abnehmenden Einsatzbereitschaft, weil die Hilfe bei Unfällen in einsatzreichen Regionen schlechter bezahlt wird als früher


    [...]
    Seit 30 Jahren hat es das, was in der Rettungswache in Gröbenzell eingetreten ist, noch nicht gegeben. Der Notarztwagen blieb zum ersten Mal seit Bestehen der Rettungswache unbesetzt.


    Es dürfte wohl weder das eine noch das andere, sondern ein NEF gemeint sein ...