Niedersachsen kürzt vermutlich die NotSan Ausbildung für GuK um ein Jahr

  • Das problem aber in NDS, an was sicher wiedermal niemand gedacht bzw. zu Ende gedacht hat, ist das nach dem 1. Jahr per NDS Landes Erlass der Schüler dem RS (nach Eignungsfeststellung) gleich gestellt wird. Daher ist es Zwingend notwendig auch schon im 1. Jahr grundlegende RettDienstliche "Spezialitäten" zu unterrichten. Und gerade diese Grundlagen (BOS Funk, Normungen, Aufgaben, Rechte und Pflichten, besondere Techniken etc.) fehlen den GuK's, und das wäre schlecht. Sowiso wäre eine Gleichstellung so für die GuK's nicht möglich und damit platz auch die Refinanzierungsmöglichkeit in Niedersachsen. Ich denke also nicht das das der Knaller werden wird.

  • Da hast Du durchaus auch Recht. Das ganze war auch nur einmal durchgesponnen, was man tun müsste, wenn...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich vermute, dass es eher so gedacht ist, dass es eigene Kurse für GuK geben würde, wie es das früher ja auch vereinzelt für Krankenpfleger im RettAss gab. Dann könnte man den Stoff sicherlich in zwei Ausbildungsjahre packen, ohne dass dies problematisch wäre. Allerdings ist es vermutlich ziemlich unrealistisch, solche Kurse halbwegs regelmäßig anzubieten. Am Ende läuft es dann genau auf das Problem hinaus, dass ein guter Teil bereits erlernter Inhalte noch folgen und ein erheblicher Teil noch unbekannter Themen bereits abgehandelt wurde. Und dann sagt man, dass man das ja so überhaupt nicht ahnen konnte und alles ja ganz anders gedacht war.


    Das größte Problem um die NotSan Ausbildung ist und bleibt die Auslegung, die die einzelnen Landesinstitutionen treffen. Man hat teils das Gefühl, dass man dort noch nicht einmal die Einführung des Rettungssanitäters richtig verkraftet hat. Von Rettungsassistent und Notfallsanitäter brauch man denen gar nicht erst viel erzählen.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Worklich sinnvoll wäre eine modulare Ausbildung, bei denen Module, die in der einen Ausbildung bereits absolviert wurden, in jeder anderen Ausbildung anerkannt werden können.


    Beispiel: Wenn das erste Jahr der NotSan-Ausbildung für einen GuK wegfällt, dann fällt auch der erste Einsatz auf einer Rettungswache weg. Das ist solange kein Problem, wie der Azubi bereits rettungsdienstlich Erfahrung in ausreichendem Maße hat, aber für den Rettungsdienstfremden wird das zur Herausforderung.


    Mein Vorschlag wäre also: Annerkennung aller Module, die inhaltlich bereits absolviert wurden (sei es durch RettSan, MFA, GuK oche FachGuK). Und ggf. Anbieten eigener "gestraffter" Kompaktkurse, wenn der Bedarf besteht.

  • Mein Vorschlag wäre also: Annerkennung aller Module, die inhaltlich bereits absolviert wurden (sei es durch RettSan, MFA, GuK oche FachGuK). Und ggf. Anbieten eigener "gestraffter" Kompaktkurse, wenn der Bedarf besteht.


    Ob eine modulare berufsübergreifende Ausbildung im Interesse der Schulen ist wage ich zu bezweifeln.
    Damit wäre eine höhere Durchlässigkeit für Schulwechsler gegeben.


    Die andere Frage ist:
    Wenn es noch nicht einmal bundesweit (bzw. HiOrg-intern!) einheitliche Curricula für RettSan oder NotSan gibt - Wie will man dann sowas berufsübergreifend durchsetzen?

  • Die Landesschulbehörde möchte das die GuKs ins 2. Lehrjahr in den bestehenden Klassenverband ein gegliedert werden. Einen extra Kurs soll es nicht geben, wäre wohl aufgrund mangelnder Teilnehmer auch nicht tragbar.

  • Die Landesschulbehörde möchte das die GuKs ins 2. Lehrjahr in den bestehenden Klassenverband ein gegliedert werden. Einen extra Kurs soll es nicht geben, wäre wohl aufgrund mangelnder Teilnehmer auch nicht tragbar.


    Noch einmal meine Frage: von welcher (potentiellen) Teilnehmerzahl reden wir hier?
    Daraus ergibt sich dann nämlich die zweite Frage:
    wie funktioniert hierbei die Abstimmung zwischen Innen- und Sozialministerium - denn letzteres ist die Behörde für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.


    Mein Gedanke:
    da soll ein Loch gestopft werden, dazu wird ein anderes Loch vergrössert

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Die Teilnehmer Zahl kann man nicht benennen. Kann mir aber nicht vorstellen das es einen Run von Pflegepersonal auf die NotSan Ausbildung geben wird, war beim RettAss ja wohl auch eine vernachlässigbare Grösse. In NDS ist die Landesschulbehörde für die Durchführung der Ausbildung verantwortlich, das Innenministerium kommt erst ab dem Punkt der Berufszulassung, also nach der Prüfung in die weitere Verantwortung.

  • Danke!


    Ansonsten:
    die Altenpflegeausbildung ist ein deutsches Konstrukt - und zielte in erster Linie darauf ab, auch Nichtabiturienten inkl. Spät- und Spätestaussiedler, Migranten usw. in das Arbeitsleben zu bringen.
    Altenpflege hat traditionell keine Lobby und gilt lediglich als Kostenfaktor.
    Weil selbst damit nicht genug "Menschenmaterial" an Land gezogen werden konnte, hat man die Altenpflegehilfe mit einjähriger Ausbildung gebastelt.


    die Krankenpflegeausbildung wurde in den letzten zehn bis zwanzig Jahren aufgehübscht und ist sehr theorielastig geworden.
    Es benötigt schon eine sehr gute mittlere Reife, besser ein Abitur um die Ausbildung bestehen zu können.
    Aufgrund der traditionell schlechten Anerkennung (miese Bezahlung, zuviele Überstunden,keine flache Führungsebenen usw.) ist die Verweilzeit im Beruf nach Ausbildungsende unverändert desolat.


    Wer sich für eine Ausbildung in der Kinderkrankenpflege entscheidet ist sich m.E. sehr bewusst, daß es hier NICHT um kleine Erwachsenen handelt.
    Es ist eine Spezialisierung - ebenso wie Anästhesie/Intensiv oder Psychiatrie.
    Nebenbemerkung: der Mangel an exam. Pflegepersonal, die Interesse an der Weiterbildung zur OP-Pflegekraft hat deckt den Personalbedarf nicht ab.
    Deswegen wurde der spezielle Ausbildungsgang "Operationstechnischer Assistent - OTA" ins Leben gerufen.


    Das gilt ebenso für den Beruf der Hebamme.
    Die Betreuung der schwangeren Frau, des Un- und später des Neugeborenen erfordert umfassendes Wissen.
    Es lässt sich NICHT "mal eben kurz" in die Ausbildung anderer Gesundheitsfachberufe integrieren.


    Mein persönliches Resümee:
    - viel Papier und Arbeitszeit verschwendet
    - Arbeitsplätze in Ministererien, sons. Behörden usw. gesichert
    - heisse Luft produziert

    raphael-wiesbaden


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  • Nebenbemerkung: der Mangel an exam. Pflegepersonal, die Interesse an der Weiterbildung zur OP-Pflegekraft hat deckt den Personalbedarf nicht ab.
    Deswegen wurde der spezielle Ausbildungsgang "Operationstechnischer Assistent - OTA" ins Leben gerufen.

    Wobei ich hier noch eine andere Theorie habe: Ausbildungszeit und Kosten einer dreijährigen Ausbildung und folgender Fachweiterbildung. Da sind OTA und ATA billiger und weniger zeitintensiv.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Stimmt natürlich auch.

    raphael-wiesbaden


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  • Ist wohl durch. Das erste Jahr machen dann alle gemeinsam.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Die ersten Schulen planen das bereits für das Ausbildungsjahr 2017. Meine große Tochter wird nächstes Jahr wohl eine der ersten Krankenaltenkinderpflegerinnenschüler sein...

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  • Ist die Frage warum die das ablehnen. Können ja auch Gründe wie Standesdünkel sein.

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  • Die Unterscheidung zwischen Kinderkrankenpflege und Erwachsenenpflege sehe ich auch nicht als so gravierend an, zumal man in beidem Tätigkeitsfeldern auch immer wieder auf Vertreter der jeweils anderen Gruppe stößt


    Die Altenpflege dagegen hat einen ganz anderen Schwerpunkt, da diese Patienten in der Regel weniger einen medizinischen Fokus als einen langzeitpflegerische Versorgung benötigen. Sicherlich ist die Ausbildung in vielen Teilen gleich, da es sich im wesentlichen in beiden Bereichen um prozesshafte Pflege handelt - mit allen Ressourcen, Zielen und Maßnahmen. Nur die "Accessoires" sind jeweils andere: Während medizinische Assistenz eher in die Krankenpflege fällt, fallen Beschäftigung, sinngebende Maßnahmen, Lebensplanung und Freizeitgestaltung eher in den Altenpflegebereich.
    Ich befürchte, dass bei einer Zusammenlegung diese individuellen Punkte zu kurz kommen.

  • Die Altenpflege dagegen hat einen ganz anderen Schwerpunkt, da diese Patienten in der Regel weniger einen medizinischen Fokus als einen langzeitpflegerische Versorgung benötigen. Sicherlich ist die Ausbildung in vielen Teilen gleich, da es sich im wesentlichen in beiden Bereichen um prozesshafte Pflege handelt - mit allen Ressourcen, Zielen und Maßnahmen. Nur die "Accessoires" sind jeweils andere: Während medizinische Assistenz eher in die Krankenpflege fällt, fallen Beschäftigung, sinngebende Maßnahmen, Lebensplanung und Freizeitgestaltung eher in den Altenpflegebereich.
    Ich befürchte, dass bei einer Zusammenlegung diese individuellen Punkte zu kurz kommen.


    Die Altenpflege hat sich nach meinen Beobachtungen inb den letzten zwanzig Jahren massiv verändert.
    Gelehrt wird die lanzzeitpflegerische Versorgung unter Beachtung der vorhandenen Ressourcen, einer aktivierenden Pflege und-und-und.
    In der Realität ist die Fachkräftequote nach wie vor unter aller Sau; Aushilfen unterschiedlichster Qualifikation und Menschen mit einer einjährgen "Ausbildung" bestimmen den Alltag.


    Völlig im Gegensatz zu diesen Bedingungen erfolgen die Verlegungen von der Klinik in eine Pflegeeinrichtung regelhaft mit medizinischen Anforderungen (Verbandwechsel, Ernährungspumpen, Port-Systeme, Absaugsysteme, diverse Drainagen usw.)
    Dazu ist nach meiner Beaobachtung nach wie vor die berufspraktische Ausbildung in den Einrichtungen mangelhaft.
    Das ist kein Trend, sondern einfach die Folge von Fallpauschalen usw.

    raphael-wiesbaden


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