Niedersachsen kürzt vermutlich die NotSan Ausbildung für GuK um ein Jahr

  • Moin, ich habe gerade die Info erhalten das laut Landesschulbhörde Niedersachsen die abgeschlossene Ausbildung zum GuK nun zur Verkürzung um ein Jahr der NotSan Ausbildung anerkannt wird. Azubi mit GuK sollen zum 2. Ausbildungsjahr einsteigen können.

  • Andersrum denn auch möglich?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bestimmt. Zwischen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege gibt es ja auch eine Durchlässigkeit. (Nur das dritte Jahr muss gemacht werden.)
    Andere dreijährig ausgebildete Gesundheitsfachberufe (Physiotherapie, Hebammen) konnten/können sich auch das erste Jahr anerkennen lassen. Für Rettungsassistenten bestand hier immer die Regelung, dass zwar die gesamte Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert werden muss, jedoch 25% Fehlzeit in der Theorie, anstelle von 10% gestattet sind.

  • Ja das würde mich auch interessieren, leider habe ich die Info nur per Mail und ohne Anhänge erhalten. Die Aussage stammt aber von einer zuverlässig Quelle. Vielleicht hat hier ja jemand mehr Hintergrund- Infos.

  • Würde mich mal interessieren wie viel man für Fachkrankenpfler Intenisv/Anästhesie anzurechnen bereit wäre?

  • Würde mich mal interessieren wie viel man für Fachkrankenpfler Intenisv/Anästhesie anzurechnen bereit wäre?


    Ich kann mir vorstellen, dass es da kaum einen sinnvollen Weg zur Anrechnung gibt, ein Fachpfleger A/I hat sicher immense Vorkenntnisse bei vielen notfallmedizinisch relevanten Themen (sicherlich - auch durch die Praxis - Kenntnisse und Fähigkeiten die darüber hinausgehen), jedoch ist ja die dreijährige Ausbildung nicht in 1 Jahr Grundlagen, 2. Jahr Notfallmedizin, was aber ein Fachpfleger A/I auch schon kennt und 3. Jahr "Rest" gegliedert, so dass man da eine noch weitere Einstiegsmöglichkeit sinnvoll schaffen könnte. Allerdings glaube ich (und die Niederlande zeigen es, dort macht man, um im Rettungsdienst als Fahrzeugführer zu arbeiten, eine Einjährige Ausbildung, die allerdings nur Fachkrankenpflegern aus einschlägigen Bereichen zugänglich ist), dass ein Fachkrankenpfleger mit einem Jahr reine Ausbildung für den Präklinischen Sektor sicherlich einem Notfallsanitäter gleichgestellt werden kann

  • Ein Quereinstieg in die NFS Ausbildung direkt in das zweite Jahre für GuK wäre zumindest an meiner Schule äußerst unsinnig - weil im 1. Ausbildungsjahr rettungsdienstliche Grundlagen vermittelt werden, auf die sich das 2. und 3. Jahr aufbauen. Und diese sind eben zum Großteil nicht Bestandteil der GuK-Ausbildung.

  • Sinnvoll wäre ja ein System, bei dem der Lehrinhalt bei vielen Gesundheitsfachberufen fürs erste Jahr ident ist (von Altenpfleger über Hebamme zum Rettungsassistenten), nur so wäre ein sinnvoller Quereinstieg/Verkürzung möglich - zudem könnte man ggf. noch während der laufenden Ausbildung das Ausbildungsziel Switchen. Ist z.B. in der Medizin auch so, dass in der Vorklinik viele Dinge gemeinsam mit den Zahnmedizinern gemacht wird (Physik, Chemie, Bio, Anatomie mit etwas anderer Ausrichtung, Biochemie), so dass man vom Wechsel Humanmedizin auf Zahnmedizin nahezu alles anrechnen lassen kann.


    Hier haben aber vmtl. die Ausbildungsbetriebe wenig Interesse dran, weil die ja ein Interesse haben, die Leute schnellstmöglich fachgebunden sinnvoll praktisch einsetzen zu können (oft ja - erstes Ausbildungsjahr endet mit "Rettungssanitäter)

  • Ich stimmte da MarkusB zu. Die Vereinheitlichung im ersten Jahr wäre eine gute Idee.


    In der Krankenpflege wurden im ersten Jahr auch die meisten grundpflegerischen Inhalte gelehrt. Das ist andersrum für einen Quereinsteiger daher genau so doof.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • dass ein Fachkrankenpfleger mit einem Jahr reine Ausbildung für den Präklinischen Sektor sicherlich einem Notfallsanitäter gleichgestellt werden kann


    Mit Ausnahme der rettungsdienstspezifischen Dinge ist das NotSan-StEx für Fachpflegende die nicht gänzlich auf den Kopf gefallen sind absolut machbar.


    Würde mich mal interessieren wie viel man für Fachkrankenpfler Intenisv/Anästhesie anzurechnen bereit wäre?


    Das wird auf eine Erhöhung er erlaubten Fehlzeiten hinauslaufen. Alles andere wäre wenig praktikabel.

  • Zitat

    Die Vereinheitlichung im ersten Jahr wäre eine gute Idee.


    Das hätte man mal geplant, wollte damals aber nicht jeder.

  • Naja die AG sind sicher auch nicht so glücklich über eine Durchlässigkeit in andere Berufe. German Angst? Persönlich hätte ich vielmehr Durchlässigkeits- und Quereinstiegs- Chancen und Möglichkeiten auf dem deutschen, doch sehr starren, Arbeitsmarkt.

  • Naja die AG sind sicher auch nicht so glücklich über eine Durchlässigkeit in andere Berufe. German Angst? Persönlich hätte ich vielmehr Durchlässigkeits- und Quereinstiegs- Chancen und Möglichkeiten auf dem deutschen, doch sehr starren, Arbeitsmarkt.


    Ohne Frage, eine gemeinsame Basis aller Gesundheitsfachberufe (Kranken-/Altenpflege, Physiotherapie, Hebamme, NotSan) hätte durchaus Vorteile. Unter anderem mehr Verständnis für die jeweils anderen Professionen.

  • Mir stellt sich die Frage der Grössenordnung.
    Wieviele GuK (also ohne die diversen Weiterbildungen) tragen sich tatsächlich mit dem Gedanken ihren künftigen Berufsweg ausserklinisch zu begehen?


    Die örtliche RD-Schule hat jetzt ihr erstes Ausbildungsjahr des ersten NFS-Kurses fast beendet; im September startet der neue Kurs.
    Wenn ich da die Stundenpläne sehe dann erblicke ich einen sehr breiten Stoffplan.
    Das erste Ausbildungsjahr beinhaltet bspw. rechtskundliche Themen aller Art ebenso wie Anatomie und Krankheitslehre, aber eben auch die Handhabung von FuG oder die Zusammenarbeit mit anderen Diensten und-und-und.
    Da sind viele Bereiche, die ein exam. GuK schon kennt - da sind mindestens ebensoviele Bereiche, die völliges Neuland sind.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Man müsste sich tatsächlich auf Dinge begrenzen bzw. die Stundenpläne so anpassen, dass alle Themen bekommen, die alle in ihren jeweiligen Bereichen benötigen. Das wären auf jeden Fall Dinge wie Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre. Man könnte hier schon Themen wie Kommunikation, einige Dinge der Rechtskunde (Medizinprodukterecht, Schweigepflicht, usw.) die für alle wichtig sind und auch BLS unterrichten (sprich Erste Hilfe, Reanimation auf BLS-Niveau mit 2-Helfer, usw.), Diagnostische Dinge wie die Erhebung von Vitalzeichen (Puls, RR, BZ). Das wäre alles allgemein für beide Berufsgruppen gehalten, danach könnte ab dem 2. Ausbildungsjahr die Spezialisierung erfolgen. Die Frage ist jedoch, wie man die Schulen organisieren will? Eine Zusammenführung aller Pflege, RD, und Hebammenschulen wäre dann erforderlich. Ob man das hin bekommt (und will) ist die Frage? Schlecht finde ich die Idee jetzt so nicht...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.