RD BaWü krankt massiv

  • Zitat

    Krankenkassen halten Rettungsdienst für „leistungsfähig“


    Im Innenministerium bestreitet man solche Überlegungen. „Es gibt keine Bestrebungen in dieser Richtung. Wir werden Transparenz und Klarheit fortsetzen“, sagt ein Sprecher. Man stelle derzeit aber auch keine Überlegungen an, die Selbstverwaltung abzuschaffen und den Rettungsdienst in die Trägerschaft der Kommunen zu überführen. Das ist auch ganz im Sinne der Krankenkassen. Die Selbstverwaltung sei „ein Garant für einen effektiven und wirtschaftlichen Rettungsdienst“, heißt es bei der AOK. Er sei im Land „leistungsfähig“. Unter kommunaler Trägerschaft erhöhten sich die Kosten. Deshalb stelle eine Abkehr vom System „keine Alternative dar“.

    Quelle: Stuttgarter Nachrichten


    Wenigstens sind die Krankenkassen so ehrlich und sagen, dass sie die höheren Kosten bei einer Rekommunalisierung fürchten. Aber woran liegt das, dass es dann teurer werden könnte? Weil Personal dann nicht mehr so billig abgespeist werden kann?


    P.S. Diese Diskussion passt aber auch gut mit den anderen BaWü-Threads zusammen, oder nicht?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich wüsste nicht, warum man Mitarbeiter außerhalb des Öffentlichen Dienstes nicht auch anständig bezahlen können sollte. Das alleine kann doch nicht das Argument für oder gegen Kommunalisierung sein.


    Eddy

  • Natürlich kann man das. Aber die Erfahrung sagt, dass im öD man i.d.R. besser bezahlt wird, als bei einer HiOrg. So war es jedenfalls (hier) die letzten 20 Jahre. Der TVöD hat jedoch stark nachgelassen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Quelle: Stuttgarter Nachrichten


    Wenigstens sind die Krankenkassen so ehrlich und sagen, dass sie die höheren Kosten bei einer Rekommunalisierung fürchten. Aber woran liegt das, dass es dann teurer werden könnte? Weil Personal dann nicht mehr so billig abgespeist werden kann?


    P.S. Diese Diskussion passt aber auch gut mit den anderen BaWü-Threads zusammen, oder nicht?


    Vorsicht! Hier geht es nicht um eine (Re-) Kommunalisierung der Leistungserbringer. (Der RD in BaWü war ja noch nie kommunal.) Sondern um die Kommunalisierung der Trägerschaft anstelle der Selbstverwaltung. Die Leistungserbringer sollen auch nach der Vorstellung des zitierten Arztes die HiOrgs bleiben.
    Dieses Thema hatten wir hier schon mal vor einigen Jahren in diesem Forum meiner Erinnerung nach.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Nun ja, was ja auch schon nicht so verkehrt wäre, wenn der Kreis bzw. die kreisfreie Stadt für die Aussicht bzw. für den Rettungsdienst verantwortlich wird. Quasi: Wie überall in Deutschland dann...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • http://www.stuttgarter-nachric…42-8668-133f8999dc83.html


    Ein Sujet welches heute in vielen Tageszeitungen hier zum Tragen kommt. Exemplarisches der Artikel der SN. Wirklich interessant finde ich das mal jemand das Wort Kommunalisierung sich traut in den Mind zu nehmen.


    Vor allem würden dann die sogenannten Bereichsausschüsse in denen es ja nur darum geht, die Leistung so billig wie möglich anzubieten, und die Kassen versuchen diese Angebote noch zu drücken, ihre Bedeutung für die Kassen verlieren. In dem Moment, in dem eine Gemeinde den Rettungsdienst selber organisiert und betreibt, wird eine Preisliste auf den Tisch gelegt. So lange diese nachvollziehbar ist, gibt es da nix mehr zu verhandeln, sondern dann müssen die Kostenträger einfach bezahlen.


    Es würde ja sicher in den Bereichsausschüssen auch deutlich gesitteter im Umgang mit allen zugehen, wenn die Organisationen gemeinsame Ziele verfolgen würden, die Realität ist doch, das man da seit Jahren nicht an einem Strang zieht. Jeder will der Größte und der Beste sein, man duldet andere Kollegen nicht im Führungsdienst, und versucht so zu verhindern das diese mit ihrer Organisation einen RTW im Plan bekommen, welcher solch eine Position rechtfertigen könnte. Neben der Bezahlung wären dann sicher auch die Arbeitsbedingungen, wie auch die Infrastruktur wiederum deutlich besser, wenn ich mir überlege, wie den aktuell bei uns einige Kollegen in ihren Wachen hausen.


    :ironie:
    O.K wenn die Einsatzfrequenz noch mehr wird, dann braucht man die Wache auch nur noch als Umkleide, denn man kommt ja ehe in 12h nicht mehr rein. :biggrin_1:


    Auf jeden Fall sind die Gemeinden dafür bekannt oft auch Teilzeitstellen anzubieten oder Nebenberufliche zu beschäftigen, man würde von dort her sicher den Arbeitsmarkt mit allen Angeboten die fachlich passen versuchen abzufischen. Auch das findet ja aus unersichtlichen Gründen aktuell nicht statt.

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Vor allem würden dann die sogenannten Bereichsausschüsse in denen es ja nur darum geht, die Leistung so billig wie möglich anzubieten, und die Kassen versuchen diese Angebote noch zu drücken, ihre Bedeutung für die Kassen verlieren. In dem Moment, in dem eine Gemeinde den Rettungsdienst selber organisiert und betreibt, wird eine Preisliste auf den Tisch gelegt. So lange diese nachvollziehbar ist, gibt es da nix mehr zu verhandeln, sondern dann müssen die Kostenträger einfach bezahlen.

    Es ist tatsächlich nicht vermittelbar, dass man als kommunaler Vertreter (also letztlich als Vertreter der Bürgerschaft) im Bereichsausschuss nur Argumente vortragen kann, an der eigentlichen Entscheidung aber in keiner Weise beteiligt ist.

  • In Kürze wird der TOP 6 "Große Anfrage der Fraktion der FDP/DVP und Antwort der Landesregierung - Zukünftige Aktivitäten der Landesregierung im Bereich des Rettungswesens" in der heutigen Plenarsitzungen behandelt. Die Sitzung kann via Livestream verfolgt werden: http://www.landtag-bw.de/home.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • In Kürze wird der TOP 6 "Große Anfrage der Fraktion der FDP/DVP und Antwort der Landesregierung - Zukünftige Aktivitäten der Landesregierung im Bereich des Rettungswesens" in der heutigen Plenarsitzungen behandelt. Die Sitzung kann via Livestream verfolgt werden: http://www.landtag-bw.de/home.html


    So sehr es mich schmerzt, das zu schreiben: Die Abgeordnete der AfD hat das Grundproblem am besten auf den Punkt gebacht und den Finger in die Wunde gelegt.
    Bezeichnend auch die höhnischen Zwischenrufe der anderen Parlamentarier beim Thema Lobbyismus und Verquickung von Mandat und Funktion beim Monopolisten. Getroffene Hunde bellen...


    :nea:

  • So sehr es mich schmerzt, das zu schreiben: Die Abgeordnete der AfD hat das Grundproblem am besten auf den Punkt gebacht und den Finger in die Wunde gelegt.
    Bezeichnend auch die höhnischen Zwischenrufe der anderen Parlamentarier beim Thema Lobbyismus und Verquickung von Mandat und Funktion beim Monopolisten. Getroffene Hunde bellen...


    100% Zustimmung!
    Es ist sehr bezeichnend, wie die AfD in der Folge für ihre Aussagen dazu angegangen wurde.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich teile eure Meinung nicht. Ja die Dame von der AFD hat was die personelle Verquickung und das "Problem" das 85% des Rettungsdienstes durch das DRK durchgeführt werden am besten erfasst. Aber was war denn mit Lösungsansätzen? Immerhin haben die anderen Politiker grob dargelegt wie es aus Ihrer Sicht weiter gehen soll. Natürlich geht es uns allen zu langsam, aber zu sagen wir schauen uns alle Daten der SQR an, sobald dieses die entsprechenden eben hat und schauen dann was wir was genau wir weiter machen fand ich zielführender. Auch der Hinweis von Minister Strobel, dass nur mehr Autos das Problem nicht lösen habe ich von der AFD Dame nicht gehört. Weiter hat Strobel ja angekündigt im Bereich der HVO was Ausbildung und Ausstattung angeht tätig zu werden und das nun TQ und Hämostyptika auf alle RTW kommen war auch kein Verdienst der AFD.


    Für mich war das ein klassischer Auftritt von Populisten. Zugegebenermaßen ein Guter - er wird vermutlich auch den meisten RDler am besten gefallen haben. Stimmung wurde gemacht, andere Leute als schuldige dargestellt, dass zu unterbinden ist die Lösung. Klar die anderen Antworten waren ein wenig langwierig und langweilig - aber ich fand Sie inhaltsvoller.

  • In der Tat hat sie nicht viel zur Lösung der bestehenden Probleme beigetragen, jedoch hat sie - und nicht mehr hatte Jörg ja geschrieben - eines der größten Probleme sehr deutlich angesprochen. Und dass sie damit nicht Unrecht hat, wissen wir alle und - wie die Reaktionen gezeigt haben - auch die Parlamentarier im Landtag selbst.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Populismus kann die SPD also auch ganz gut.
    Ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, ob die AfD (auch wenns wehtut) ausnahmsweise mal etwas Wahres ausgesprochen haben könnte, wird sofort die Empörungskeule geschwungen.
    Und wo wurden eigentlich DRK-Helfer diskreditiert?


    (Quelle: facebook)

  • Und der Beitrag wird von denen beklatscht, die die Aussprache im Landtag noch überhaupt nicht gesehen haben. So einfach geht Meinungsbildung heute.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.