Sanitäterinnen angegangen - 91-Jährige verletzt

  • Zitat

    Zwei Rettungssanitäterinnen sind am Montag bei einem Einsatz in Heilbronn behindert worden. Die Polizei ermittelt jetzt gegen einen 72-jährigen Autofahrer und sucht Zeugen des Vorfalls.


    SWR.de

  • Die beiden haben echt Glück, dass es bei einer 91-Jährigen bei einer Beule am Kopf geblieben ist..


    Und wieso genau haben „die beiden“ da Glück?
    Da hat vor allem die alte Dame Glück und vielleicht der Autofahrer, der sie mutmaßlich vorsätzlich angefahren hat.

  • So wie ich es lese gab es keinen Kontakt zwischen der Trage und dem Auto, sondern die Kolleginnen haben sie beim Einladen umgeworfen.
    Und das ist etwas, das nicht passieren darf und oftmals katastrophale Konsequenzen hat. Wer nun Schuld hat will ich gar nicht beurteilen, aber es ist wirklich Glück, dass die Dame keinen Schädelbruch+ICB hat.

  • So wie ich es lese gab es keinen Kontakt zwischen der Trage und dem Auto, sondern die Kolleginnen haben sie beim Einladen umgeworfen.


    Zitat aus der verlinkten Quelle:


    Zitat

    "Als die Sanitäterinnen die Patientin einladen wollten, fuhr der Autofahrer nach Aussage der beiden noch dichter an den Krankenwagen heran.
    Die 19-Jährige musste laut Polizei ausweichen, woraufhin die Liege mitsamt der festgegurteten Patientin umkippte."


    Naja, ich lese das eher als Nötigung durch den PKW-Fahrer.

  • Das allerdings dachte ich mir auch. Es drängt sich eher nicht auf, dass man so ausweichen musste und auch nur so ausweichen konnte, dass die Trage umstürzt.

    Warst Du dabei?

  • Ich lese es so, dass der PKW des Beschuldigten in direkter Verlängerung des Einsatzfahrzeuges stand. Wenn der Mann jetzt näher an das Fahrzeug heranfährt, so nähert er sich direkt der Kollegin, die gerade hinter der Trage steht. Die hat dann die Wahl, sich von dem sich nähernden Fahrzeug an den Tragetisch drücken zu lassen oder nach rechts oder links auszuweichen. Und dass mir selbst dabei die Trage umkippt, kann ich mir sehr gut vorstellen. Die steht während des Einladevorganges ja nur auf zwei Rädern, während die anderen beiden auf dem Tragetisch sind. Das Umkippen der Trage verhindere ich jetzt nur selbst, indem ich die Trage halte. Ich persönlich gehe also, obschon Spekulation, davon aus, dass die Kolleginnen keine Schuld trifft am Umstürzen der Trage, und solange das Gegenteil nicht erwiesen ist, ändert sich daran auch nichts. Der, der die Situation schuldhaft herbeigeführt hat, ist ein 72jähriger Autofahrer.

  • Man versteht wirklich nicht, (ob) was in manchen Köpfen vorgeht.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Es wird ja vom Pöbel oft nach einem Führerscheinentzug geschrieen, aber hier stellt sich wirklich die Frage, ob der Beschuldigte, so er denn so wie im Artikel geschrieben schuldig ist, geeignet ist ein Kraftfahrzeug zu führen. Oder eben nicht...

  • Dann wäre Entzug der Fahrerlaubnis genau das Thema.

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  • Meiner Meinung nach wird auch auf der einen Seite zwar immer drastischere Strafen gefordert, andererseits ist es vielerorts immer noch nicht Standard, solche Vorfälle konsequent zur Anzeige zu bringen. Wie oben schon geschrieben: im Moment, wo ein vorsätzlicher Kontakt mit dem Auto stattfindet, ist bei mir „der Spass vorbei“. Oder aus einem anderen Bereich: ein Pat. ohrfeigt eine Pflegekraft in der Notaufnahme. Diese zeigt den Patienten (mMn völlig zurecht) an. Dafür darf sie danach allerdings einen Vortrag der Bereichsleitung anhören, weil das „macht man bei uns im Spital nicht einfach so“.
    Solche Vorfälle müssen einfach Konsequenzen haben und zwar regelmässig. Es kann nicht sein, dass wir sowas einfach akzeptieren. Es muss nicht erst die Trage umfallen mit Pat. Schädigung oder der Mitarbeiter krankenhausreif geschlagen werden.
    Klar werden die Konsequenzen oft gefühlt nicht riesig sein. Aber da höhlt steter Tropfen u.U. halt auch den Stein...
    Das muss aber auch klare Firmenpolitik sein: wenn so etwas vorfällt soll der MA das auch zur Anzeige bringen und hat die entsprechende Rückendeckung durch den Betrieb.

  • Aus meiner eigenen Erfahrung: Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung: musste fast 2 Jahre später 2 mal mit Vorladung zwangsweise vor Gericht, dafür Termine umlegen etc., um genau meine zu Papier gebrachte Aussage zu wiederholen. Dann kommen nach 23 Monaten Rückfragen zum genauen Wortlaut etc, die niemand mehr beantworten kann.
    Ergebnis: eingestellt im Kontext anderer laufender Strafverfahren.


    2 andere Fälle im Kollegenkreis haben es nicht mal zur Verhandlung geschafft.
    Fazit: Hab ich keinen Bock drauf, mache ich nicht mehr.


    Zumal der Großteil der entsprechenden Klientel irgendwo im Junkie- und Alkoholikermilieu verortet ist, da macht die 36. Bewährungsstrafe auch nichts mehr, und Geld zu holen ist da eh nicht.
    Auch wenn man sicherlich niemanden wegen einer einmaligen Verfehlung direkt in den Knast schicken kann ist mir das doch zu wenig Konsequenz für den Aufwand.
    Vielleicht wenn es mal richtig knallen sollte, aber ich hoffe sehr, dass diese Situation niemals eintritt.

  • Aus meiner eigenen Erfahrung: Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung: musste fast 2 Jahre später 2 mal mit Vorladung zwangsweise vor Gericht, dafür Termine umlegen etc., um genau meine zu Papier gebrachte Aussage zu wiederholen.


    Natürlich. Im Strafprozess darf nur verwertet werden, was in der Hauptverhandlung an Beweisen erhoben wird.


    Dann kommen nach 23 Monaten Rückfragen zum genauen Wortlaut etc, die niemand mehr beantworten kann.


    Deshalb immer der Rat: Gedächtnisprotokoll erstellen.


    Ergebnis: eingestellt im Kontext anderer laufender Strafverfahren.


    Das kann passieren, ja.


    Fazit: Hab ich keinen Bock drauf, mache ich nicht mehr.


    Eine valide Entscheidung - allerdings darf man sich dann auch nicht darüber beschweren, dass "nichts passiert".

  • Das was evtl. passiert, passt dann wahrscheinlich ohnehin nicht ins subjektive Rechtsempfinden eines Menschen, für den pöbeln, klauen, randalieren, etc. nicht zum normalen Umgang gehören. Auch wenn das juristisch einwandfrei sein mag. Ich kann da den Frust verstehen.
    Mich hat einer versucht, von der Straße abzudrängen. Wurde eingestellt, weil der Polizist am Telefon das Kennzeichen falsch notiert hat (trotz "Otto, Friedrich, ...") und dann natürlich der Fahrzeugtyp nicht gestimmt hat. Das macht einfach nur Freude.

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