Personalmangel - Notaufnahme schließt am Wochenende

  • Das ist aber ein sehr theoretisches "kann man mal ausprobieren" Konzept, was zumindest hier in der Region aktuell nicht zur Anwendung kommt und ich mir bei der Flexibilität der Leitstellen auch nicht gut vorstellen kann.

    also in NRW hab ich das 2010 so gemacht, in Bremen kommt es aktuell ebenfalls immer wieder vor.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Wird in großen Leitstellen mit rotierenden Funktionen schwierig das dem Leitrechner bei zu bringen, welcher x-83-x nun ein richtiger RTW ist und welcher nicht. Da wir hier schon Probleme haben mit RTW, die aufgrund RettSan+RettSan als NKTW laufen, kann ich sagen, dass auch dieses ein Problem sein wird. Der Rechner kennt ohne Programmierung den Unterschied nicht und die regelmäßig wechselnen Disponenten können sich die große Anzahl an Informationen ohnehin nicht merken. Also Programmieren, neue Fahrzeugart erstellen und dann eine AAO basteln, die der Rechner berücksichtigen kann (was auch bedeutet, dass die RTW Dispo geändert werden muss, da der "Nur-gucken-RTW" irgendwie dazwischen gebaut werden muss.

    Hier sind anfangs die RTW, die bei der ITW-Einführung als solche unterwegs waren, als x-83-51 gelaufen und waren dadurch schnell und einfach von allen erkennbar. So ähnlich könnte man das ja auch für solche First Responder RTW machen. Notfall-KTW laufen hier als x-84-x, sind also auch sicher zu identifizieren.

  • Wobei ein "Nur-gucken-RTW" nur durch die Gegend fährt und Material verbraucht. Abrechnen geht schlecht wegen fehlendem Transport.

    Unterm Strich könnte sich für die HiOrg das Abmelden eher lohnen.

    Oder habe ich da einen Denkfehler?

  • Oder habe ich da einen Denkfehler?

    Je nach Abrechnungsmodus schon.


    Kann ein Leistungserbringer mehrfach seine in einem Budget verhandelte Leistung (Vorhaltestunden eines Rettungsmittels) nicht erbringen, könnte der Kostenträger ggf. schon auf die Idee kommen das Budget zu hinterfragen.


    Auf die Idee wird sicherlich niemand kommen wenn ein Fahrzeug kurzfristig ausfällt, wenn daraus ein Dauerzustand wird sehe ich da schon eine gewisse Gefahr.

  • Wenn ein abgemeldeter RTW pro Schicht 5000 bis 10.000 Euro Strafe kosten würde, dann würde sich ein Nur-Gucken-RTW deutlich mehr rechnen. Wahrscheinlich gäbe es auch gar keinen Personalausfall, weil man alternativ zur Strafzahlung eine deutlich höhere Zahlung bei kürzerer Schicht anbieten könnte/ würde.

  • Auch wenn es das Problem dann nur überdeckt, durch Kolleg:innen welche dauerhaft für gutes Geld einspringen aber am Ende vermutlich häufiger krank werden.


    Das komplette System ist erkrankt, wir haben zu spät mit dem NFS ausbilden angefangen und ich behaupte auch, es sind zu wenige. Neben den Arbeitsbedingungen, Bezahlung etc. Und das neben vielen anderen Faktoren, welche den Rettungsdienst und das Gesundheitssytem als Ganzes zu einem multifaktorellen kranken Patienten selbst machen.

  • Bei Krankheits- oder Fahrzeugausfall der nicht kurzfristig mit Personal oder Ersatzfahrzeug kompensiert werden kann, ist es bei uns ganz normal, dass das "Solo-Teammitglied" sich als Rapid Responder anmeldet (entweder eben mit RTW oder einem anderen Einsatzfahrzeug, das auch die entsprechende Ausstattung hat).

    Macht ja im Sinne der Versorgungssicherheit, v.a. in unserem ländlichen Bereich auch durchaus Sinn.

    Aber ich glaube da sind in CH die bürokratischen und finanziellen Hürden etwas überschaubarer.

  • Das ist aber ein sehr theoretisches "kann man mal ausprobieren" Konzept, was zumindest hier in der Region aktuell nicht zur Anwendung kommt und ich mir bei der Flexibilität der Leitstellen auch nicht gut vorstellen kann.

    Das Konzept nennt sich "Gemeindenotfallsanitäter". ;)