Notarzt wird von Rettungshubschrauber per Winde abgesetzt - Scäden an Garage

  • Es sollte ja ums Winchen gehen, nicht um Longline aka Fixtau aka HESLO. ;-)

    (Das habe ich nur einmal als Workshop bei Air Zermatt mitgemacht. Hat großen Spaß gemacht, aber beruflich bleib ich lieber bei der Winde).

    Warum eigentlich nicht Fast-roping.. das wäre doch für den genannten Einsatz genau die richtige Lsöung aus beiden Welten.. und auch völlig ungefährlich... (und noch cooler...)

  • Oh Gott… ich seh’s kommen… das wäre nicht gut für den NA Mangel…

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • 2002 über dem Bodensee: Genickbruch.

    Das war aber kein Versehen sondern beabsichtigt - der Helikopter hatte aufgrund eines technischen Defekts keine wirkliche Hover-Möglichkeit/Langsamflugmöglichkeit mehr und musste Notlanden - das wäre mit dem Bergretter am Seil nicht möglich gewesen, man hat sich dann für einen koordinierten Notabwurf über dem See entschieden. Trotz anwesender Rettungskräfte kam der Bergretter bei einer Landung mit ca. 140km/h auf dem See direkt per Genickbruch zu Tode, seine Leiche wurde erst 10d später entdeckt.

    Sehr tragische Geschichte.

    Der Pilot und die Maschine konnten notlanden, die Maschine wurde jedoch deutlich beschädigt.

    Das scheint einfach nötig zu sein, um keinen Steinschlag mit Downwasch zu erzeugen, keine Turbulenzen zu haben, was weis ich.

    Kann ich ein bisschen was zu beisteuern, Berge sind eher meine Welt und auch wenn mein Bergretter&HEMS 15 Jahre her sind(und ich nie aktiv flog) hab ich noch einige Kontakte in das Eck:

    Hat neben Steinschlag noch andere Gründe: Du hast im alpinen Gelände oftmals sehr hohe Wandhöhen.

    Da brauchst du schon eine gewisse Länge um den Bergretter "ranzupendeln". Ein Verfahren wie es Mike mit der CO2 Gun zur Führungsleinenübergabe fliegt ist mir im Bergrettungskontext nur aus den USA bekannt, du müsstest in der Wand halt sehr sehr genau treffen ohne gleichzeitig jemanden ggf. schlecht oder gar nicht gesicherten abstürzen zu lassen. Hier brauchst du einfach "mehr Kabel".

    Ebenso hast du ggf. Rinnen,etc. in die der Bergretter erstmal rein muss. Da ist dann ggf. die Maschine nur 20m über Grund, das Kabel geht aber noch 30m tiefer, gerade im Canoying-Kontext arbeitet man hier ja tlw. mit absurd langen Long-Lines.

    Steinschlag kann in diesem Kontext nicht nur für die Personen am Boden ein Problem werden sondern tatsächlich auch für die Maschine - es gibt einen Bericht von der REGA in dem in den 90ern bei einer Rettung ein ca. 1m³ großer Eisbrocken durch die Maschinenturbulenzen gelöst wurde und 15m vor der Maschine ins Tal brach (Ich glaube der Pilot brauchte danach ein neues Paar Hosen - ich bräuchte zu mindestens eines). Diese Schläge entstehen dabei ggf. weit oberhalb der Maschine, bei steileren Wänden können diese dann durchaus auch auf Höhe der Maschine nieder gehen.


    Ebenso darf man in dem Kontext das Thema der komplexen Windsituationen nicht vergessen. An Bergen weht fast immer ein Wind rauf oder runter. Oft sehr unstet, oft sehr böhig. Hier gibt mehr Kabel dem Piloten wohl einfach mehr "Zeit zum reagieren".

    Auch ist der Überlebensaspekt beim Absturz hier eher zu vernachlässigen - die Chancen das du im alpinen Gelände einen Windenabsturz überlebst sind leider selbst bei kurzer "Fallhöhe" nicht so gut, wenn der sekundärsturz dann ggf. immer noch einige hundert Meter sind.


    Migitiert wird das Risiko oft durch die "sicherer" schwebende Ausstiegslandung.


    Ich sehe hier wie gesagt die Kosten-Nutzen Abwägung halt gar nicht, erst Recht weil ich die Ecke kenne. Hier bewahrheiten sich die Klischees über die Station als etwas "hot headed"zu sein vielleicht. Man sagt der Station, insb. seit dem Personalwechsel hin zu BF-NotSan (weg von den etablierten BRK Kollegen) und dem parallel erfolgten Generationenwechsel beim Rest (NA, Piloten, Bordwart) etwas nach hier das Gefühl zu haben auf zu wenige Berg/Windenrettungen zu kommen (da sich die touristischen Schwerpunkte verlagert haben und die Murnauer mehr abgreifen als früher und man im Oberland mittlerweile die näheren Österreicher eher nutzt) und es so mitunter etwas zu provozieren. Ob das stimmt, who knows?


    Oder es gab eine Begründung die man nicht öffentlich nenen will - im Flurfunk habe ich bis jetzt aber wenig gehört, dass es begründet.


    Das soll nicht heißen, dass ich nicht für die flächendeckende Vorhaltung von Winden an einem viel größeren Anteil an RTH bin - Im Gelände, im Bereich der Höhenrettung, etc. gibt es durchaus Indikationen, ich hab selber schon mit besagtem Christoph 1 auf einem (sehr hohen) Baukran zusammen gearbeitet und bin großer Befürworter der Ausstattung eines weiteren RTH mit Winde in BW gewesen (wenn es auch der falsche wurde...aus politischen Gründen).

    Imho müsste an jedem Punkt in DE binnen 45 Flugmin. eine Winde verfügbar sein, auch aus Zivilschutzgründen. Aber da weichen wir vom Thema ab.

  • Ich sehe hier wie gesagt die Kosten-Nutzen Abwägung halt gar nicht, erst Recht weil ich die Ecke kenne. Hier bewahrheiten sich die Klischees über die Station als etwas "hot headed"zu sein vielleicht. Man sagt der Station, insb. seit dem Personalwechsel hin zu BF-NotSan (weg von den etablierten BRK Kollegen) und dem parallel erfolgten Generationenwechsel beim Rest (NA, Piloten, Bordwart) etwas nach hier das Gefühl zu haben auf zu wenige Berg/Windenrettungen zu kommen (da sich die touristischen Schwerpunkte verlagert haben und die Murnauer mehr abgreifen als früher und man im Oberland mittlerweile die näheren Österreicher eher nutzt) und es so mitunter etwas zu provozieren. Ob das stimmt, who knows?

    Naja die Übernahme des Standortes durch die BF liegt nun ja nun schon 14 Jahre zurück, d.h. es wäre heute mittlerweile eine neue BRK Generation auf dem Hubschrauber. Zudem wurde der damalige Leiter vom BRK von der BF übernommen. Ich denke, man hat, vor allem da innerhalb des Stadtgebiets immer wieder Einsätze in/auf der Isar stattfinden, nun auch mehr Routine. Dafür haben die risikohaften Landungen abgenommen. Ich kann mich gut noch an Landungen im Innenhof des AH Ottostraße in Ottobrunn erinnern. Dabei wurde regelmäßig die dort befindliche Außengastro weggeblasen. Dabei war es egal, dass die Bewohner mit ihren Rollatoren nicht ganz so schnell waren. Das fand mit der Übernahme der Leitstelle durch die BF ein Ende, die nach und nach die Beschwerdeordner abgearbeitet hat. Auch kann ich mich noch gut an Landeaktionen erinnern, wo es der Christoph 1 noch über die kleinen Bäume unter die Großen auf die Wiese schaffte, zum Starten aber erst einmal die Feuerwehr zum Freischneiden brauchte. Nunja, früher war München unter der BRK Leitstelle schon etwas mehr WildWest.

  • Vielleicht war auch früher insgesamt mehr Wildwest?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Also auf das Fast-Roping (oder wie das heißt) könnte ich verzichten. Zu haben wäre ich aber für das aufschießen von Patienten-Wohnungstüren mit Schrotflinte und das werfen von Blendgranaten vor dem betreten der Wohnung. Das hat seinen Reiz, wie ich finde. Und einen Doorgunner für den RTW hätte ich auch gerne.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Vielleicht war auch früher insgesamt mehr Wildwest?

    Ja, meine Eltern durften auf der Landstraße bis 1972 so schnell fahren wir sie meinten, ich musste mich auf der Rücksitzbank (bis 1979) nicht anschnallen (gab eh keine Gurte) und drei Bier waren auch OK (ca 0.8 Promille) als ich meinen Führerschein machte.

  • Imho müsste an jedem Punkt in DE binnen 45 Flugmin. eine Winde verfügbar sein, auch aus Zivilschutzgründen.

    Gerade im deutschen Südwesten hat man sich mit dem Wegfall von SAR-71 in Bremgarten gemütlich zurückgelehnt und auf das benachbarte Ausland verwiesen.

  • Gerade im deutschen Südwesten hat man sich mit dem Wegfall von SAR-71 in Bremgarten gemütlich zurückgelehnt und auf das benachbarte Ausland verwiesen.

    War das nicht der SAR-61? Ich müßte irgendwo noch nen Aufnäher herumliegen haben. :-)


    Und der ist doch mindestens seit Angang der 90er verschwunden, als die Immelmänner aus Bremgarten abgezogen sind?

  • War das nicht der SAR-61? Ich müßte irgendwo noch nen Aufnäher herumliegen haben. :-)


    Und der ist doch mindestens seit Angang der 90er verschwunden, als die Immelmänner aus Bremgarten abgezogen sind?

    Er wurde damals ersetzt durch die „Flugwacht-Freiburg-71“ (BK 117 der DRF), dem heutigen Christoph 54.

  • War das nicht der SAR-61? Ich müßte irgendwo noch nen Aufnäher herumliegen haben. :-)


    Und der ist doch mindestens seit Angang der 90er verschwunden, als die Immelmänner aus Bremgarten abgezogen sind?

    Kann auch 61 gewesen sein und ich meine, dass sie bis mind. 1993 bestanden hatten.

  • 61 war Bremgarten, 71 war Hamburg.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Naja die Übernahme des Standortes durch die BF liegt nun ja nun schon 14 Jahre zurück

    Ja. Der gesamte Austausch "auf einen Schlag" war aber laut Insidern wohl nicht gut für die Kultur, auch weil parallel auf NA und Pilotenseite ja generationsbedingt Änderungen kamen. Sowas ist nie gut für eine Erfahrungs-und Sicherheitskultur.

    Zudem wurde der damalige Leiter vom BRK von der BF übernommen.

    Ja, das Thema kennst aber ja selber zu gut, da möchte ich hier nichts öffentlich zu schreiben.


    Dafür haben die risikohaften Landungen abgenommen. Ich kann mich gut noch an Landungen im Innenhof des AH Ottostraße in Ottobrunn erinnern. Dabei wurde regelmäßig die dort befindliche Außengastro weggeblasen. Dabei war es egal, dass die Bewohner mit ihren Rollatoren nicht ganz so schnell waren.

    Ja gut. Ich hab da auch spannende Dinge erlebt, u.a. eine unangekündigte Landung zwischen Messehallen und anschließend wütenden BKA Beamten mit gezückten MPs weil gerade "hoher Besuch".

    Das fand mit der Übernahme der Leitstelle durch die BF ein Ende

    Naja, DAS ist ja noch viel viel länger her.


    Gerade im deutschen Südwesten hat man sich mit dem Wegfall von SAR-71 in Bremgarten gemütlich zurückgelehnt und auf das benachbarte Ausland verwiesen.

    Ich weiß. Und du weißt, dass ich Teil der Kette rund um den 24/7 RTH war und mich von Tag 1 meiner damaligen Tätigkeit für eine Winde stark gemacht habe - und die Bergwacht BW + Bergwacht DRK da unterstützt habe wo es nur geht.

    (Wobei meine Entscheidungsgewalt da nur auf dem Papier vorhanden war. Real sehr gering - die Gottobersten stellten im Regelfall vor vollendte Tatsachen)

    Das die Winde nachher nach FR ging war reine Politik bzw. Unvermögen des eigentlich idealen Standortes.