Betrunkene Rettungsdienstmitarbeiter in der Silvesternacht

  • Kann man dort dann mit dem Schnaps auch die Miete bezahlen oder Lebensmittel kaufen? Im Regelfall trinke ich nämlich nur Wein und könnte mit Schnaps nicht wirklich was anfangen. Vielleicht als Frostschutz für das Auto.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Kann man dort dann mit dem Schnaps auch die Miete bezahlen oder Lebensmittel kaufen? Im Regelfall trinke ich nämlich nur Wein und könnte mit Schnaps nicht wirklich was anfangen. Vielleicht als Frostschutz für das Auto.

    Schnaps war immer schon ein super Tauschmittel

  • Wenn ich das nächste Mal zur Oettinger Wiese muss, dann frage ich mal ... :D

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Du meinst, die haben nach jedem nicht indizierten Einsatz nen Schnaps getrunken?

    das würde auch erklären, warum immer wieder die Notfälle nicht erkannt werden als solche…

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • das würde auch erklären, warum immer wieder die Notfälle nicht erkannt werden als solche…

    Ist doch logisch...man könnte dann doch keinen Schnaps trinken.

    Do your job right – Treat people right – Give all out effort – Have an all in attitude.

    ~ Mark vonAppen

  • Ein dem Retter bekannter Treffpunkt hinter dem Hauptbahnhof, wo nette Menschen gerne viel billiges Bier trinken.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Klingt nach einem tollen Ort

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Hauke Nun ja, verlässt man den Hauptbahnhof in Richtung ZOB, dann trifft man die Trinkerszene (an der Oettinger Wiese eben). Geht man in Richtung Gerichtsviertel, dann wird man von Junkies ausgeraubt oder kann sich genau hinter dem Amtsgericht zu den zugedröhnten Menschen legen. Der Richter muss nur aus seiner Amtsstube schauen und kann die Drogenszene keine fünf Meter von seinem Fenster beobachten. Von der anderen Seite des Gebäudes kann man die dicken SUV der Anwälte oder anderer Gerichtsbesucher bestaunen, die in der kleinen Kopfsteinplaster-Straße für ihre viel zu großen Autos verzweifelt nach Parkplätzen vor den verschiedenen Gerichtszweigen suchen. Verlässt man den Hauptbahnhof in Richtung Raschplatz (zu den Diskotheken), dann wird man in den Nachtstunden verprügelt oder als Frau vergewaltigt. Und mitten drin im Hauptbahnhof, wenn man mal wieder zwei Stunden auf den nächsten Zug warten muss, weil S-Bahn und Regionalzug ausfällt, dann kann man am Aufgang zur U-Bahn sich anschauen, wie gerade Drogen vertickt werden. Wenn man mal Glück hat, dann bietet ein netter Junkie auch ein Schluck aus seiner Bierdose an (Lindener Spezial, sehr lecker). Was sonst noch so drin ist, kann man nur vermuten. Oder es werden einem sexuelle Dienstleistungen angeboten. Ach ja, die die diese Dienstleistungen anbieten, kann man in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade (der einheimische Bürger würde Passerelle dazu sagen) auch beobachten, wie sie mit vollen Körpereinsatz versuchen, beim Dealer die nächste Runde spendiert zu bekommen (und der sich über die Versuche tot lacht und nichts hergibt ohne Kohle). Wer in den Nachtstunden ein wenig Blaulichtszene fotografieren will, der hat immer Glück. Ab und zu gesellen sich bis zu drei RTW gleichzeitig in die Ecke. Selbstverständlich alles hoch dramatische Einsätze. Oder anders: Zu mindestens mit Konfliktpotenzial. Und mittendrin häufig ein paar halbstarke Männer, pardon, Jungs, die vor lauter Kraft nicht laufen können und Rasierklingen unter den Achseln haben. Wer Lust auf Stress hat, er möge einfach nur komisch gucken. Das reicht. Oder seine Signaltafel "Opfer" einschalten. Messer sind auch schnell gezückt, dass mussten auch schon Polizeibeamte leidvoll feststellen. Auch wenn das Schubladen-Denken politisch in dieser Stadt nicht gewollt ist, so ist es doch eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn man sich einfach nur mal ein oder zwei Stunden in der Nacht Zeit nimmt, um den Hauptbahnhof ein wenig näher kennenzulernen. Die Bahn hilft hier in der Regel ganz gut, dass man sich die Zeit dafür nehmen kann. Es gibt fünf verschiedene Sicherheitseinrichtungen in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof; Bundespolizei, Landespolizei, Ordnungsamt (tagsüber) sowie die Sicherheitsdienste der Bahn und des örtlichen ÖPNV-Betreibers. Eine höhere Präsenz, u.a. mit einer Maschinenpistole bei BuPol und LPol, sieht man für einige Wochen nur, wenn irgendwo im Land oder Europa etwas "schlimmes" passiert ist. Ist Gras über die Empörung gewachsen, ist wieder business as usual angesagt. Dann muss man sich wieder alleine durch den Personentunnel des Hauptbahnhofes kämpfen. Am Sonntagabend oder am Freitagnachmittag sieht man ab und zu auch mal die Feldjäger. Die beeindrucken mich oft mehr, wie alle anderen polizeilichen Sicherheitseinrichtungen. Nirgendwo in der Stadt liegen Arm und Reich so nah beieinander. Luxushotel, Luisenstraße und Edelmetall-Banken. Und auf der anderen Seite: Alkohol, Drogen und Bettelszene. Dafür wird auf der Seite der Reichen ab und zu auch mal ganz Hollywood like in der Innenstadt rum geballert, wenn mal wieder ein Juwelier überfallen wird. Der Hauptbahnhof hat auch schon den zweiten Platz im Wettbewerb "Deutschlands gefährlichster Bahnhof" gewonnen. Eine besondere Ehre für "unsere" Stadt, wie ich finde. Ich versuche die Stadt privat nicht mehr aufzusuchen, nur noch dienstlich. Ich mag Menschen sowie so irgendwie nicht (mehr) ...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.