Abstimmung zur neuen Berufsbezeichnung

  • Zitat

    Als ob es keinen anderen Probleme gibt.
    Mir ist sch.eiß egal wie ich mich in Zukunft nennen darf oder muß.
    Hauptsache der Lohn stimmt.


    Da sehe ich auch das größte Problem (ohne die Bemühungen des Berufsverbandes schmälern zu wollen):


    Ich glaube einfach nicht, dass es den politischen Willen in Deutschland gibt, so eine Reform des Berufes zu finanzieren. Daran scheitert das Ganze doch seit Jahren; fast alle sind sich einig über die Notwendigkeit, aber keiner will/wird es bezahlen.


    Und solange immer mehr RettAss als RS eingestellt und bezahlt werden, und solange der Druck der Kostenträger auf die Leistungserbringer ansteigt, ehrenamtliche RettAss zu bestimmten Prozentzahlen einzusetzen, sehe ich ehrlich gesagt nicht, wie...


    - irgendjemand eine 3jährige Ausbildung finanzieren sollte
    - irgendein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern ein Upgrade RettAss --> XXX bezahlen sollte


    Davon abgesehen erwarte und befürchte ich im Rahmen der europäischen Angleichung (EU) eher die Tendenz, dass wir uns in Deutschland qualitativ (Material/Ausstattung; KFZ; aber auch Qualifikation) mittelfristig eher nach unten als nach oben orientieren müssen - so bitter das auch sein mag.


    Aus diesen Gründen halte ich diese - sicher gut gemeinten - Reformbemühungen aber leider als nicht durchsetzbar an, und zwar nicht nur kurzfristig, und unabhängig davon, was einzelne Bundestagsabgeordnete in Sonntagsreden oder Wahlkampfveranstaltungen so vom Stapel lassen.


    Ein erster, realisierbarer Schritt hingegen wäre meines Erachtens, die Zugangsvoraussetzungen für die aktuelle RettAss-Ausbildung - kostenneutral! - anzuheben, um schon hier ein wenig die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn sind wir mal ehrlich: Inkompetente, überforderte Kollegen werden nicht dadurch besser, dass man sie vom Assistenten zur Fachkraft adelt.
    Im gleichen Zuge müssten allerdings auch die Voraussetzungen für die Lehrbefähigung an Rettungsdienstschulen deutlich angehoben bzw. erst mal definiert werden. Der Zettel mit der Aufschrift "LRA" sollte da nicht ausreichen...


    Aber wir sind ja schon froh, wenn wir uns über einen Namen streiten können...


    :)J.

  • Zitat

    Original von Analyse_drücken
    Ironie ist so etwas wunderbares... Keine Sorge, ich werde mich hier nicht tiefergehend einbringen, solange man sich gegenseitig vorhält, welche Bücher der Eine verfasst hat, während der Andere für die ÖTV Flugblätter verteilt hat.


    "Wohl aber ist die Tugend der Bescheidenheit eine erkleckliche Erfindung für die Lumpe; da ihr gemäß Jeder von sich zu reden hat, als wäre auch er ein solcher, welches herrlich nivellirt, indem es dann so herauskommt, als gäbe es überhaupt nichts als Lumpe." [Schopenhauer]

  • Hallo zusammen !


    Ein Großteil dieser Diskussion erinnert an die 3. Klasse Nasebohren in der Baumschule ...


    Wichtig erscheint mir die Bezeichnung "Examiniert".
    In der Pflege wird seit Jahren und Jahrzehnten betont, daß eine "Schwester" etwas anderes ist wié eine examinierte Krankenschwester (heute Gesundheits- und ...).
    Allmählich versteht es die Kundschaft.


    Das wäre m.E. auch bei neuen Bezeichnungen wichtig, um eine Abgrenzung von den vielen Sanitätern zu erreichen.


    Weiterhin sollte man über den deutschen Tellerrand hinausblicken und überprüfen, wie eindeutig oder kompliziert unsere europäischen Nachbarn das geregelt haben.
    Wenn schon eine Umbenennung, dann mit Blick auf europäische Standardisierung !


    Und da die Notfallmedizin ohnehin schon zum großen Teil sich auf Denglisch ausdrückt, wäre der "PARAMEDIC" bzw. EXAMINATED PARAMEDIC" als Bezeichnung für eine mehrjährig ausgebildete Fachkraft mit staatl. Anerkennung für mich eine Alternative.


    Immerhin ist unseren TV-Zuschauern dieser Begriff durchaus geläufig.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Vor ein paar ausgaben war ein bericht über RD anderer Länder, u.a. auch von Polen: da heissen Menschen mit vergl. Qualifikation "Medizinischer Retter" das gefällt mir sehr gut!


    daher mein vorschlag, wenn man anglzismen schon nicht will:


    examinierter, medizinischer Retter (EMR)

  • Meine Meinung:
    keine Namensreform ohne reformierte Ausbildung.
    Und wenn wir dabei sind: warum können wir die rettungsdienstliche Ausbildung und Qualifikation nicht der der Feuerwehr annähern?
    In Ausbildung: Rettungsmeister - Anwärter
    Frisch fertig ausgebildeter Rettungssanitäter: Rettungsmeister
    Vergleichbar jetziger Rettungsassistent: Hauptrettungsmeister
    Nach Erlangung von Zusatzqualifikationen und / oder "Bewährungsaufstieg": Oberrettungsmeister.
    Somit kann man auch so manchem Wildwuchs ein Ende bereiten. Beispielsweise darf dann nur derjenige die Ausbilderbefähigung erlangen, der auch Oberrettungsmeister ist, usw.
    Die jetzigen Bemühungen des Verbandes halte ich persönlich jedoch auch für Energieverschwendung?.

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe...
    ...nicht für das, was Du verstehst!!!

  • Zitat

    Original von Grillmaster T


    In Ausbildung: Rettungsmeister - Anwärter
    Frisch fertig ausgebildeter Rettungssanitäter: Rettungsmeister
    Vergleichbar jetziger Rettungsassistent: Hauptrettungsmeister
    Nach Erlangung von Zusatzqualifikationen und / oder "Bewährungsaufstieg": Oberrettungsmeister.



    Das wär ein einziger Sprach-Terrorismus...

  • Also ich persönlich störe mich etwas am Wort od. Wortbestandteil Rettungs oder Retter. Ich finde, das trifft es nicht wirklich und hat was Pseudospektakuläres. Ich meine, es werden täglich anderswo in der Medizin mehr Leben gerettet, als durch das zur Klinik transportierenden Gewerbe.
    Daher fände ich Namen, die ganz dezent auf die präklinische Tatigkeit hindeuten, passender.
    Z.B. Akutmedizinischer Assistent
    oder man erfindet ein ganz neues Wort:
    Examinierter Fach- Akumedic -Hauptobermeister!
    Wobei es der Vorschlag Notfallsanitäter eigentlich ganz gut trifft.


  • "Haupt" kommt vor "Ober", und Dienstgrade im Rettungsdienst halte ich für überflüssig. In dem Fall müsste man die komplette Struktur ändern. Rettungsmeister finde ich schon sehr peinlich. Man nennt seine Tochter doch auch nicht Gunhild!

  • :ironie: Wenn die neue Bezeichnung auch "dipl. Rettungssanitäter HF" wäre, bräuchte ich mich nicht mehr umzustellen, wenn ich den Rhein überquere.
    Vielleicht sollten wir (Smart, Wisli, Weltreisender, Tribun, L......., Janosch) diese Forderung an den Verband schicken (schliesslich ist ja auch ein "Schweizer" im Vorstand des Verbandes)

  • Zugegebenermassen bin ich auch deswegen am ehesten für den exam. RS. M.M.n. ist es, Kopf an Kopf mit dem Notfallsanitäter, die logischste Bezeichung.


  • Schau dir einmal bitte die Photos der Rettungsdienstmitarbeiter in diesem Forum an: Rettungsdienstmitarbeiter haben ein breites Kreuz! :D


    Mit freundlichen Gruessen, Markus

  • Ich find keinen der Vorschläge gut, wie Andreas gesagt hat - jeden Tag damit befasst den Leute den kleinen Unterschied beizubringen und nun soll ich mich noch ganz anders schimpfen. Es fehlt bei der Abstimmung definitiv "Ich find alles sch*** - beibehalten" - so wird das "kleinere Übel" geklickt oder gar nicht (Mag eine erklärung sein weshalb das so zögerlich vorran geht)


    Glaub nicht das "Oma Grete" versteht, wenn man wir ihr was erzählen von der Fachkraft für XY ... hat man ja gesehen, Krankenschwestern (& Pfleger) , Arzthelfer/innen wurden umbenannt - und was sagen die Leute. Richtisch, ... Arzthelferin obwohl die "richtige" Bezeichnung Medizinische Fachangestellte lautet.


    Wenn man schon so geil ist es zu änern, kann man das nicht wenigstens hinbekommen mit einer einheitlichen Berufsbezeichnung, die bereits geläufig ist wie z.B. Paramedic


    *Ironie an* Für den RD: Am besten gleich noch einen Bachelor abschluss draus machen und dann "Bachelor of Rescue Managment" für den RS, und für den RA "Master of Resuce Managment". *Ironie aus*
    Dann passen wir uns an den anderen Branchen an, z.B. gibts nen "Product Director of System Adminstration" (nur als ein Beispiel, weil ich es gerade sehe) - klingt toll, hochtrabend, einfallsreich, ist bestimmt von einem klugen Menschen kreiert ... und was is wirklich: Berater mit Englisch als Muttersprache lachen, wenn sie so n Schildchen auf dem Bürotisch sehen ... veile verstehen nich was der arbeitet ... hauptsache klingt für die ohren gut, tieferer sinn muss beim Denglisch keiner dahinter stehen ...


    Ach ja, dieser "Product Manager of System Adminstration" ist nix anderes als unser Gruppenleiter, der uns was beibringen soll und zu guten Fachinformatikern machen :rolleyes:
    Frag mich gerade was auf meinem Denglisch Schild stehen würde, wenn ich eines hätte :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Saber
    Berufsbezeichnung, die bereits geläufig ist wie z.B. Paramedic


    Eine deutsche Berufsbezeichung sollte doch bitte auch deutsch sein!

  • Zitat

    Original von Smart


    Eine deutsche Berufsbezeichung sollte doch bitte auch deutsch sein!


    Dann schreibs halt ParamediK :rolleyes: ,
    was du als deutsche Sprache ansiehst ist eingegliedert aus anderen Sprachen - hoffe du gehst auch nicht zum "Fast Food Restautrant" sondern sagst es schön deutsch ... :rolleyes:


    Mit deiner "deutschen" Berufsbezeichnung ist es in spätestens 18-20 Jahren wieder soweit, und dann darfst du dich wieder anders nennen. Da sich dann die werten Herren wieder anders überlegt haben, dass es nun doch mal einheitlich sein soll über die Landesgrenze hinaus. Wer keine Probleme hat, macht sich welche - scheint wohl alles nur politischisches getue zu sein und Reklame machen für den Berufsverband (erst mal wirbel machen mit so Kleinigkeiten).


    Egal wie die Berufsbezeichnung aussieht, es ändert nichts an dem was du (die jetzt schon im Job sind) tust - und es ist sch**** egal ob auf deiner Jacke nun Notfallsanitäter, Rettungsassistent, oder Master of Resuce Managment steht. Wichtig ist das was du an deiner Kundschaft machst, wie du damit umgehst und wie du handelt - das sollte mal geklärt werden auch die Ausbildungsfrage, merkt man ja das jeder KV was anderes in seinem Druidenkübel bastelt ... das halte ich für wichtiger nicht und nicht das, was am Ende auf der Urkunde steht die daheim im Ordner abgeheftet im Safe liegt oder an der Wand hängt (je nach persönlichem Egotrip). Und ich glaube nicht daran, dass jeder auf was neues geschult wird um die Berufsbezeichnung zu erhalten. Diese Schulungen kosten ne Menge Geld, kein KV will Geld für so ne Aktion ausgeben. Sollten sie die jetzigen RA nicht anerkennen, wird es einige Prozesse geben und schlussendlich wieder Anerkennungen, und nur der Titel hat sich geändert. (Ach, das hatten wir doch schon mal ... )



    Das Momentan ist genauso, als ob ich eine Abstimmung durchführe, wer rosanes oder gelbes Toilettenpapier benutzt (mit oder ohne Blümchen, ist egal) und dieses Ergebnis dann hernehme um durchzusetzen, dass die Hersteller nur noch Toilettenpapier in dieser Farbe produzieren, da es die MEHRHEIT als das beste (oder auch kleinstes Übel) findet ... Ergo -> was soll daran besser sein Notfallsanitäter zu sein, wenn die Grundlagen nicht mal geklärt sind.

  • Es ist doch eigentlich ganz einfach: wer sich an einer neuen Berufsbezeichnung stört, muss diese ja nicht erlangen! Niemand wird gezwungen sein, eine Nachschulung zum neuen Berufsbild zu absolvieren. Heutige Rettungsassistenten werden also Rettungsassistenten bleiben. Neu ausgebildetes Personal und Personal, welches eine entsprechende Nachschulung besucht, erlangt die neue Berufsbezeichnung.


    Ein neu definiertes Berufsbild (welches sich vom reinen Assistenzberuf unterscheidet) benötigt einen neuen Namen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Saber
    Dann schreibs halt ParamediK :rolleyes: ,
    was du als deutsche Sprache ansiehst ist eingegliedert aus anderen Sprachen - hoffe du gehst auch nicht zum "Fast Food Restautrant" sondern sagst es schön deutsch ... :rolleyes:


    Vielen Dank für die Einführung in die Welt von Saber's aufgedeckten Alltagsanglizismen! Übrigens: Wenn man so viel mit den Augen rollt, bleiben sie irgendwann so stehen ;)

  • Zitat

    Original von Smart
    Übrigens: Wenn man so viel mit den Augen rollt, bleiben sie irgendwann so stehen ;)


    Nur, wenn man es um Punkt Mitternacht vor einem Spiegel macht.


    Trotz einiger neuer Vorschläge finde ich, dass der Notfallsanitäter dem vom Volk genannten "Sanitäter" am nächsten kommt. Un damit greift doch das Argument des "muss ich der Oma in vielen mühsamen Stunden beibringen" eh nicht mehr. Wenn man das überhaupt als Argument gelten lässt.


    Weil es grad so schön passt: Ani, beschwerst du dich über Patienten, die dich nicht Facharzt f. Anästhesiologie (Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin") nennen? Das ist doch das albernste Argument überhaupt.

  • Zitat

    Es ist doch eigentlich ganz einfach: wer sich an einer neuen Berufsbezeichnung stört, muss diese ja nicht erlangen ! Niemand wird gezwungen sein, eine Nachschulung zum neuen Berufsbild zu absolvieren. Heutige Rettungsassistenten werden also Rettungsassistenten bleiben. Neu ausgebildetes Personal und Personal, welches eine entsprechende Nachschulung besucht, erlangt die neue Berufsbezeichnung.


    Daniel:
    Das ist aber jetzt auch etwas kurzsichtig, oder?
    Mir persönlich als *Hobbyretter* isses ja egal (das kann es mir auch sein, deshalb bin ich so entspannt), aber gerade für die (vor allem noch jungen) Profis - wie z.B. dich - wäre es ja schon wichtig und erstrebenswert, die dann höchstmögliche Qualifikation auch noch nachträglich zu erreichen, schließlich wollt ihr in dem Job noch 30 Jahre(+/-) arbeiten.
    Aber genau darin liegt meiner Meinung nach (siehe oben) das Problem, nämlich in der Finanzierung dieser Upgrades (vom zeitlichen Aufwand mal ganz abgesehen). Hoffentlich wird das kein Eigentor...


    Jörg