Offener Brief des DBRD - Gehören Notärzte noch zum Rettungsdienst?

  • Nur, um Missverständnissen vorzubeugen: selbstverständlich gehören Notärzte unabdingbar zum Rettungsdienst, das steht ausser Frage. Jedoch stehen diese nicht für die Berufsgruppe im Rettungsdienst. Ärzte sind im Regelfall als Niedergelassene oder innerhalb einer Klinik tätig und werden nur temporär im Rettungsdienst tätig.


    Und um noch einmal auf den von Intensiv verlegen vorgebrachten Einwand


    Zitat

    Notärzte in einem solchen Schreiben als von aussen kommenden Störfaktor zu beschreiben, finde ich für einen Berufsverband nicht akzeptabel.


    zu kommen: Notärzte wurden in diesem Schreiben an keiner Stelle als "Störfaktor" bezeichnet. Es wurde lediglich die "Schnittstellenproblematik", also die mögliche Problematik bei der Zusammenarbeit von RettAss/RS - welche der DBRD vertritt - mit Notärzten angesprochen. Das muss auch grundsätzlich nicht bedeuten, dass die Problematik von Notärzten ausgeht (schließt es aber auch nicht aus), diese kann durchaus auch von Seiten der RettAss/RS ausgehen (z.B. aufgrund von Ausbildungsdefiziten oder Ähnlichem).

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Lieber Mowl,


    bevor ich sachlich versuchen werde, auf Deine an mich adressierte Antwort näher einzugehen, möchte ich Dich doch eindringlich bitten, Deine Ausdrucksweise/Ton ein wenig zu mäßigen und nich mehr Theatralik in das
    Thema zu bringen, als unbedingt notwendig. Worte wie "und jetzt Schluss" werte ich mal als Zeichen der Unreife.


    Da es offenbar Verständnisschwierigkeiten mit meiner Reaktion auf den offenen Brief gab, werde ich versuchen, es Euch zu erklären.


    Ich kann den Wunsch bzw. die Forderung nach einem funktionierden Berufsverband verstehen und erachte diesen als dringen nötig. Die angesprochenen Probleme kann ich nachvollziehen und ich gebe Euch in den meisten Punkten Recht.


    Aber:
    Medizin in Deutschland geht vor die Hunde. Topmedizin auf dem Rücken der Mitarbeiter. Dies zieht sich durch ALLE damit verbundenen Berufsgruppen und hier durch (beinahe) alle Hierarchiestufen (ehrlich: ich will heutzutage kein Chefarzt mehr sein). Das Problem ist jedem bekannt und dieses jetzt hier in schriftlicher Form zu erörtern, würde die Kapazitäten des Server vernutlich sprengen. Die Entwicklung hin zur Dienstleistung und die immer stärkere Konkurrenz aufgrund der Privatisierung kombiniert mit Sparzwang fordern immer mehr Opfer.


    Warum also soll sich durch die Einführung bzw die offizielle Anerkennung eines Berufsverbandes Rettungsdienst für Euch etwas wesentliches ändern? Was hat der Marburger Bund als Vertreter einer doch recht großen und in der Öffentlichkeit doch gegenwärtigeren Berufsgruppe erreicht: NICHTS. Dort, wo das Arbeitszeitgesetz umgesetzt wird, kann ich mir als Familienvater einen Zweitjob suchen, Ausbildung ist bei dann mal abgeschafften Oberärzten und einer grausigen personellen Besetzung eh nicht drin. Wen - und das meine ich nicht böse und es spiegelt nicht meine Meinung wider - interessiert da die Berufsgruppe Rettungsdienst....mit nicht bestätigten 47.000 Mitarbeitern. Rettungsdienst bzgl. Notfallmedizin ist immer noch ein (in meinen Augen sehr sehr schöner und sehr wichtiger) medizinischer Randbereich.
    Aufrufe zur Mitgliedschaft, wie der vorliegende Brief, an manchen Stellen doch arg im Ton vergriffen, dienen meiner Meinung nach vorrangig der Profilneurose derer, die nachher ganz oben in diesen Verbänden sitzen, nicht dem Wohl der Mitarbeiter.


    -wird sich die Medizin ändern, die Ihr auf der Straße macht`? - nein
    -wird sich an den Kompetenzen bzw. der Ausbildung auf mittelfristige Sicht was ändern - denke ich nicht, weil so wie es jetzt ist, ist es billiger. Oder möchte einer von Euch ärztliche Massnahmen zum gleichen RA Gehalt durch führen bei voller Verantwortung?



    Wenn zu diesem verständlichen Frust dann bei dem einen oder anderen ein Problem mit der Silbe "Assistent" im Wort Rettungsassistent zum Vorschein kommt, entstehen, mal wieder , Beiträge wie auf den letzten Seiten. Der blöde, arrogante NA, der keine Ahnung hat, "das beim NAW-Einsatz Personal aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten für kurze Zeit zusammen kommt um kundenorientiert auf einer Wellenlänge zu funken - und danach jeder wieder in seiner Welt verschwindet" usw. usw. Ich für meinen Teil finde ein solches Verhalten äußerst bedauerlich, spiegelt es doch nicht die Menschenkenntnis wider, die man für den Beruf des Rettungsdienstlers benötigt und die, glaubt man den meisten Beiträgen hier, jeder der Schreiberlinge trotz eines oftmals doch sehr jugendlichen Alters im Übermaß mitbringt.


    Wenn dann aber ein offizieller Vertreter von einer "Schnittstellenproblematik" spricht, könnte ich -mit Verlaub- echt kotzen. Mit solchen Äusserungen grenzt sich der Rettungsdienst aus einem aus vielen Komponenten (Feuerwehr, NA, Notaufnahme, Polizei) bestehenden und meist gut funktionierenden System aus bzw. ernennt sich selbst zum Mittelpunkt. Hier müssen Vertreter der ebenfalls genannten Bereiche für sich sprechen, für den Bereich der Notärzte empfinde ich dies als bodenlose Unverschämtheit. Dies ist genau so "von oben herab", wie es uns Ärzten immer vorgeworfen wird. Sonst fangen wir vielleicht bald an, die nicht ordnungsgemäss gerichteten Intubationen als Schnittstellenproblematik zu sammeln.



    Hier ein kleiner Zusatz:
    Ärzte sind auch nur Menschen und die sind bekanntlich auch Schweine! Dass das "Arzt-Problem" aber auf der Straße immer noch recht häufig zu sein scheint, überrascht mich doch etwas. Denn meiner Meinung nach Vollzieht sich mit z.B. Anis und meiner Generation doch gerade ein gewaltiger Wandel im Typ Arzt, was z.T. auch mit gelockerten Hierarchien im Krankenhaus und der Bereitschaft zum Protest zusammenhängt. Die von Euch angesprochene Problematik kann ich mir aber in den meisten Fällen ganz gut erklären, aber auch das führt hier zu weit, kann aber gerne an anderer Stelle erörtert werden.



    In freudiger Erwartung auf seitenlange weisse Kästchen mit Zitaten von mir und der darunter farbig markierten Kritik


    Grüsse ich Euch



    i.v.


    Daniel Grein: du warst schneller....in dem Sinne Danke für die Antwort


    @ Julia bzw. Liebe Grisumaus: Komme doch nach Düsseldorf. Am Freitag mach ich Sandienst in der UHS auf der grössten Kirmes am Rhein (wohl auch zweitgrößtes Volksfest bundesweit), der Rest ergibt sich.... 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von Intensiv verlegen ()

  • @ intensiv verlegen: Ich mag es nicht, wenn um der Polemik Willen aus dem Zusammenhang zitiert wird, daher hier nochmal was ich sagte


    Zitat

    Original von Mowl
    WIR, das nichtärztliche Rettungsfachpersonal haben so etwas derzeit nicht! Und unabhänig davon, dasss wir an der "Schnittstelle" NA-RFP eng, kameradschaftlich und effizient zusammen arbeiten sollen und wollen ist es trotzdem NICHT das gleiche, ob du als Arzt im RTD tätig wirst oder ich als Rett.-Ass. (oder in meinem Falle auch als RLS-Disponent).


    Alle Beteiligten müssen endlich kapieren, das beim NAW-Einsatz Personal aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten für kurze Zeit zusammen kommt um kundenorientiert auf einer Wellenlänge zu funken - und danach jeder wieder in seiner Welt verschwindet.


    Um meiner Antwort die notwendige Theatralik zu verleihen, weise ich auf Folgendes hin:


    a) War mein Ton sachlich - vielleicht von einer dezenten Ironie durchzogen aber nichtsdestototz sachlich.


    b) Lasse ich mir von jemandem, der offenkundig nicht begreift, dass die Welt des Kh (in der ich auch schon gearbeitet habe) und die Welt des RD zwei vollkommen unterschiedliche sind und zudem nicht so lange im Medizin-Business tätig ist wie ich nicht Unreife vorwerfen, ohne fragen zu müssen, wie er zu dieser unverschämten These kommt.


    c) Ließ ich durchaus anklingen, dass die Arbeitssituation der Klinikärzte tatsächlich oftmals mies ist, sie aber LEGITIMER WEISE das ihre tun, um dem irgendwie entgegenzutreten. Also wollen wir auch das unsere tun.



    Und zwar genau vor dem Hintergrund folgender Worte


    Zitat

    Original von intensiv verlegen
    Aber:
    Medizin in Deutschland geht vor die Hunde. Topmedizin auf dem Rücken der Mitarbeiter. Dies zieht sich durch ALLE damit verbundenen Berufsgruppen und hier durch (beinahe) alle Hierarchiestufen (ehrlich: ich will heutzutage kein Chefarzt mehr sein). Das Problem ist jedem bekannt und dieses jetzt hier in schriftlicher Form zu erörtern, würde die Kapazitäten des Server vernutlich sprengen. Die Entwicklung hin zur Dienstleistung und die immer stärkere Konkurrenz aufgrund der Privatisierung kombiniert mit Sparzwang fordern immer mehr Opfer.


    Die Behauptung, dass sich auch nichts ändern ließe, wenn die vielleicht 47.000 Beschäftigten im RD der BRD sich organisierten und von ihrem konstitutionell verbürgten Recht auf Rede- und Versammlungsfreiheit Gebrauch machten ist reine Spekulation - Lokführer gibt's nur 20.000 und die können auch was reißen.
    Es ist überhaupt nicht die Frage ob sich auf dem Wege der Unterstützung eines Berufsverbandes etwas gewinnen lässt - die Entwicklung von Arbeitsplatzqualität und Arbeitsqualität wird in den nächsten Jahren davon abhängen, wie gut das Personal des RD sich für Verhandlungen positionieren kann. Und das geht jeden dieser 47.000 etwas an, egal ob sie's akzeptieren oder nicht!


    Zurück zu deiner etwas geharnischten Antwort i.v.:
    Mit Sicherheit ändert sich bei einigen jungen Ärzten etwas im Selbstverständniss, was auch daran liegen mag, dass der eine oder andere durch den RD zum Med.-Studium gekommen ist. In einer gleichbleibend hohen Zahl vom jungen Ärzten bemerke ich jedoch den von dir beschriebenen Mensch - du verwendetest glaube ich den Begriff "Schwein" - nur zu deutlich. Und wiewohl ich diesen Schlag auch unter meinen eigenen Kollegen oft genug vertreten finde, sehe ich hier keine Veranlassung ob des Wortes "Schnittstellenproblematik" - die ich als überaus existent empfinde - den Moralisten zu spielen. Ein jeder kehre zuerst vor seiner Tür.


    Obschon ich in einigen Punkten nicht mit seinen Aussagen konform gehe, kann ich in den Worten des Herrn Kohlmorgen keine solche Arroganz, wie du sie ihm unterstellst entdecken, viel mehr aber die Sorge, dass wir im sich verändernden Gesundheitswesen als Berufssparte untergebuttert werden und in Zukunft zu noch bes*********** Konditionen arbeiten dürfen, als es sowieso schon der Fall ist. Um dem vorzubeugen, ist einiges zu tun, dass ist seine Aussage. Und damit hat er leider recht!


    Somit muss ich meine Aussage nochmal erneuern - es ist ein Berufsverband für RFP, Institutionen, die wir als nichtärztliches RD-Personal dringend brauchen - Ärzte haben schon welche, daher verbitte ich mir Einmischungen in eine Welt, die auch bei weitem nicht alle NAs verstehen, von den vielen anderen Ärzten mal ganz abgesehen. Meine berufspolitischen Belange soll jemand vertreten, der mich und meine Sorgen versteht - nicht jemand, der mir vorschreiben darf, was meine Kompetenzen sind und was nicht.

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

    3 Mal editiert, zuletzt von Mowl ()

  • Was bitte untescheidet denn dann die Welt des Rettungsdienstes von der des Krankenhauses, v.a. bzgl. der Arbeitsbedingungen? Da ich ja offensichtlich keine Ahnung habe, obwohl ich lange genau auch als RS gefahren bin, wirst Du mir das leider erklären müssen.


    Nochmals, ich gebe Euch in dem Bestreben nach einer eigenständigen Interessenvertretung Recht, allerdings wird das Pferd in diesem Brief argumentativ von hinten ausgezäumt... (mit Z richtig?).


    Lokführer sind, um das hier doch etwas ungleiche Machtverhältnis geradezurücken, aber im Alltagsleben präsenter, ein Streik betrifft täglich mehr Menschen. Vor dem Hintergrund, dass in vielen Städten die BF den Rettungsdienst trägt, und im Krankentransport sowie im kommunlane RD Private immer mehr vorstosssen, sehe ich hier die Gefahr, dass man sich hier mit einem Streik ins eigene Knie schiesst. Die Meinung vieler Mitbürger bzgl. des Ärztestreiks war ja schließlich auch nicht durchweg positiv.


    Ansonsten reiche ich Dir nun in Frieden die Hand, sollte ich mich hier ebenfalls im Ton vergriffen haben. Aber für mich, der ich mich selber als Teamplayer bezeichnen würde, sind Worte wie "Schnittstellenproblematik", die nur einsietig beleuchet werden, ein absolut Rotes Tuch.


    Grüße


    i.v.

    Einmal editiert, zuletzt von Intensiv verlegen ()

  • Zitat

    Original von Intensiv verlegen
    Hier ein kleiner Zusatz:
    Ärzte sind auch nur Menschen und die sind bekanntlich auch Schweine! Dass das "Arzt-Problem" aber auf der Straße immer noch recht häufig zu sein scheint, überrascht mich doch etwas. Denn meiner Meinung nach Vollzieht sich mit z.B. Anis und meiner Generation doch gerade ein gewaltiger Wandel im Typ Arzt, was z.T. auch mit gelockerten Hierarchien im Krankenhaus und der Bereitschaft zum Protest zusammenhängt.


    "recht häufig" ist ein sehr schwammiger Begriff, für meinen Teil ist es so, daß ich mit einem überwiegenden Teil der Notärzte wunderbar klarkomme, die Hirarchie in erster Linie unwichtig ist (weil sie allen Beteiligten klar ist und der Chef im Ring es nicht nötig hat, es auch noch zu betonen) und man auch abseits der Notfallmedizin das ein oder andere Wörtchen wechselt. Größtenteils.


    Dennoch gibt es einen kleineren, in seiner Penetranz aber dafür leider sehr einprägsamen Teil der Notärzteschaft, die sehr viel Wert auf ihre Alleinherrschaft legen und das auch entsprechend demonstrieren müssen. Schultern zucken und sich nicht ärgern lassen, heißt dann die Devise, aber ärgerlich ist es halt schon, wenn man statt eines entspannten Miteinanders ein ich-gegen-ihr spielt und jeder in "seiner Welt" verharrt. Insofern finde ich Daniels Formulierung schon durchaus angebracht. Auch, wenn es eine Minderheit betrifft: die negativen Empfindungen bleiben nun mal naturgemäß besser im Gedächtnis hängen.



    Daß ich die Formulierung im Eingangsbrief dennoch nicht richtig finde, hab ich weiter oben schon erwähnt. Dieser Beitrag ist lediglich als Versuch gedacht, ein wenig Antwort auf die zitierte Frage zu versuchen und die befürchteten Zitatkästchen nicht auf ein emotionales Gegeneinander ausarten zu lassen.


    LG, Nils

  • Ich glaube, dass hier ein wenig zu emotional gelesen wurde. In dem Brief kann ich beim besten Willen nicht herauslesen, dass gerade explizit die Notärzte als Störfaktoren herausgestellt werden, es wird allgemein auf "Schnittstellenproblematiken (Notärzte, Hausärzte, kassenärztlicher Notdienst, Feuerwehr/Polizei, Kliniken, Träger, Leitstellen)" hingewiesen - diese Schnittstellen existieren und wer behauptet, dass diese immer reibungslos funktionieren, der lebt in einem wünschenswerten Rettungsdienstbereich. Wer sich hier explizit angegriffen fühlen möchte, interpretiert aus meinem Blickwinkel ein wenig zuviel hinein.


    Und ich bitte darum, diese nervige Debatte über arrogante Personen, auf welcher Seite doch immer, nicht in jeden Thread einfließen zu lassen. Ich danke euch allen, die ihr uns RA/RS als Partner behandelt, ob ihr Ani, Alan, I.V. heißt oder einer der netten Personen aus dem Flensburger NA-Pool, dem Niebüller NA-Pool oder des Christoph Europa 5 seid - es ist klasse mit euch zu arbeiten und macht immer viel Spaß. Aber bitte verschont mich mit den Blinsen und Arroganzlingen eures Berufsstandes, so wie ich euch die meinigen nicht an den Hals wünsche. Und mir übrigens auch nicht, denn der eine oder andere NEF-Fahrer ist auch plötzlich verschwunden, wenn es um das Buckeln und mit Anpacken geht. Es gibt sie auf beiden Seiten, sie zu läutern und auszumerzen kann nur das Ziel beider Seiten sein. We'll do our best...


    Etwas unglücklich ist sicherlich die Bezeichnung des DBRD, denn die Arbeit des Rettungsdienstes wird ja meist von mehreren Berufsgruppen geleistet, ohne die Feuerwehr kämen wir gar nicht an den Patienten heran, ohne den RLST-Disponenten bekämen wir den Auftrag erst gar nicht, ohne Verwaltung würden wir kein Geld reinbekommen und ohne NA würde wir den Patienten wohl oft nicht lebend in die Klinik bekommen. Aber letztlich sind wir es, die in der Berufsgruppe Rettungsdienst arbeiten, die anderen sind Verwaltungsfachangestellte, Ärzte, Brandmeister etc. - und von daher ist die Bezeichnung dann so daneben auch nicht. Einigen wir uns darauf, dass man es hätte glücklicher formulieren können.

  • Nachdem ich die Beiträge des Heutigen Tages bezüglich des Eingangathemas konsumiert hab, bleibt mir eigentlich nur zu sagen, daß das Rettungsfachpersonal derzeit ohne die Unterstützung durch Ärzte, welche Fachdisziplin auch immer, nicht auskommt.
    Bitte versteht mich nicht falsch, in Eurem Streben nach erweiterten Kompetenzen für RA, aber dafür müssen erstmal die Grundlagen geschaffen werden und das ist Aufgabe der Politik. :( Schade nur, daß wir keine Lobby haben im Gegensatz zu den Ärzten.
    Solange die soviel gepriesene und gesetzlich festgeschriebene Ausbildung zum RA( Gesetz von 1989), nicht flächendeckend und vor allem einheitlich in allen Bundesländern durchgeführt wird, seh ich doch schwarz ! :(
    Für `nen in BaWü oder Bayern gemachten RA Abschluß kannst Dir bei uns in Nds. ohne Nachschulung nix kaufen, das ist zwar traurig aber auch wahr, das soweit zum Thema Bundeseinheitliche RA Ausbildung.


    Und jetzt noch mal in ganz persönlicher Sache, wie zum Teufel kann es sein, daß es soviele RA Schulen Bundesweit gibt, wo es sich doch bei der Ausbildung zum RA um eine sog. staatliche Ausbildung handelt, allein in unserer Landeshauptstadt Hannover gibt`s davon derzeit 5 Stück, wie kann das sein !? ?(


    lg
    Sven

  • Zitat

    aber dafür müssen erstmal die Grundlagen geschaffen werden und das ist Aufgabe der Politik.


    Das ist völlig richtig. Allerdings kann die Politik mangels ausreichender Kenntnisse über den Arbeitsbereich nur über den Umweg der Informationsbeschaffung und Beratung von aussen tätig werden. Und sich dieser Beratung anzunehmen ist Aufgabe der entsprechenden Berufsverbände.
    Die Unterstützung durch Ärzte ist zweifelsohne notwendig, diese muss und kann jedoch über deren Verbände organisiert werden, lässt aber zumindest aus meiner Sicht zu wünschen übrig. Daher ist es umso wichtiger über ein eigenes Sprachrohr zu verfügen, welches nicht durch anderweitige, berufspolitisch orientierte Einflüsse behindert wird.
    Am Umstand der geringen Lobby - und das muss man an dieser Stelle noch einmal deutlich betonen - ist das Rettungsfachpersonal zu großen Teilen selbst schuld, wie auch einige Äusserungen im Verlauf dieses Themas zeigen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Für `nen in BaWü oder Bayern gemachten RA Abschluß kannst Dir bei uns in Nds. ohne Nachschulung nix kaufen, das ist zwar traurig aber auch wahr, das soweit zum Thema Bundeseinheitliche RA Ausbildung.


    Hat zwar nix mit dem Thema zu tun, interessiert mich aber brennend:


    Sven: Wie kommst Du denn darauf?


    J. ?(


  • Schließe mich der Frage an.


    Zitat

    Original von Sven
    Und jetzt noch mal in ganz persönlicher Sache, wie zum Teufel kann es sein, daß es soviele RA Schulen Bundesweit gibt, wo es sich doch bei der Ausbildung zum RA um eine sog. staatliche Ausbildung handelt, allein in unserer Landeshauptstadt Hannover gibt`s davon derzeit 5 Stück, wie kann das sein !? ?(


    Was hat die Menge der Schulen mit der staatlichen Anerkennung der Ausbildung zu tun?
    Wenn ich mich nicht irre, gibt es in Bremen sogar 2 Universitäten, eine davon privat. In Berlin sogar 3, Trotzt staatlicher Trägerschaft.
    Nils

  • Die Antwort von Sven steht leider noch aus.


    Da ich zufällig darüber gestolpert bin, möchte ich mich noch einmal kurz an alan und Intensiv verlegen richten: auch wenn die BÄK eine "mildere" Form gewählt hat, so spricht doch auch sie bei der Verwendung des Wortes "Schnittstellenmanagement" von einer "Schnittstelle". Hier bezüglich des Pflegepersonals, welches nach Eurer (und auch meiner) Auffassung doch ebenfalls als Teamplayer zu betrachten ist: http://baek.de/page.asp?his=3.71.5545.5573


    Zitat

    Pflegekräfte und Ärzte erfüllen hier wichtige Aufgaben. Schnittstellenmanagement meint aber nicht die Übernahme von fachfremden Aufgaben und Anmaßung von Kompetenz, sondern ein vernünftiges Zusammenwirken im Sinne der Patienten.?


    "Schnittstellenmanagement" ist dazu geeignet, "Schnittstellenproblematiken" zu beseitigen.
    Ich möchte damit noch einmal darauf hinweisen, dass das von Euch kritisierte Wort nicht grundsätzlich negativ und nicht als Angriff gegen (Not-)Ärzte zu werten ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Wobei in diesem Beispiel das Problem
    1) genannt wird (Anmaßung von Kompetenz etc.)
    2) eindeutig aus der Textstelle hervorgeht, dass eine Schnittstellenproblematik stets ein bilaterales Problem darstellt. Dies ist eine Eigenschaft, die mir in der Forulierung des offenen Briefes eindeutig fehlt.


    Hier heisst es doch eingangs sinngemäß (habe es nicht mehr nachgeschlagen, werde dies nachholen): "Wer kennt es nicht (von Euch, da der Brief an RDler gerichtet ist), Probleme mit Dritten (oder meinte er mit den Dritten? :)).


    Zitat folgt



    Grüße


    i.v.

    Einmal editiert, zuletzt von Intensiv verlegen ()

  • So: es heisst dort:


    "wer kennt nicht die Diskussionen mit Dritten (Polizei....)"


    Dies klingt mit Verlaub etwas anders als die Formulierung der Baek! Hat so ein bischen was von, "die anderen haben ja eh keine Ahnung, wollen aber immer diskutieren".
    So, denke ich, sollte es an der Einsatzstelle aber nicht sein, jeder (Polizei, Feuerwehr, Notarzt, RD) gibt seinen Teil dazu, was zu einem gelungenen Ganzen führen soll.


    i.v.

  • Zitat

    Original von Snoopy
    Ausschliesslich hauptamtliche RA?


    Das ist der Hauptgrund, warum ich kein Mitglied bin



    Magst Du das mal bitte genauer erklären?


    DBRD nur für HA-RA????


    Stimmt nicht!


    Wenn wir aneinander vorbeireden, lass es uns klären!


    Gruß CJ


  • Och ich kann Snoopy da schon verstehen. Ich habe mir mal den Aufnahmeantrag angeschaut. Die Hauptzielgruppe ist wohl der "Angestellte Rettungsassistent"


    Man möchte ja etwas für das "Berufsbild" und für die "Qualität" im RD tun. Das wir mit Ehrenamtlichen, oder Teilzeitbeschäftigten nicht zu machen sein... so hört man ja an allen Ecken wieder.


    Ich finanziere doch nicht einen Berufsverband mit, von dem ich nichts habe, und der mich als Teilzeitkraft offensichtlich als Ursache für die schleche Berufspolitische Lage der "Hauptamtlichen" an sieht. Damit wird er meine Interessen nicht vertreten und wer kocht seinem Henkern den noch ein Essen?


    Grüße


    Marco

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • § 2 Zweck sowie Leistungen und berufspolitische Mittel
    (1) Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst e. V. ist die Interessenvertretung für das Rettungsfachpersonal in der Bundesrepublik Deutschland.



    Also alle!


    § 3 Organisationsbereich
    (1) Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst e. V. organisiert Mitarbeiter, die hergebrachte Aufgaben im Rettungsdienst wahrnehmen.



    (2) Mitglieder können werden:
    a) Rettungsfachpersonal


    Auch wieder alle!


    Aus dem Aufnahmeantrag:



    Tatig als: Rettungsassistent Rettungssanitäter



    Hmmm nix EA, HA, TZ


    Gruß

  • Zitat

    Original von ceejay
    § 2 Zweck sowie Leistungen und berufspolitische Mittel
    (1) Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst e. V. ist die Interessenvertretung für das Rettungsfachpersonal in der Bundesrepublik Deutschland.


    Hmmm nix EA, HA, TZ


    Gruß


    Nur die Kernaussage der Papiere dieser Interessensvertretung ist doch nunmal klar def. Man möchte in der Ausbildung klar neue Wege gehen. Das ohne Berufsbegleitende Ausbildung! 3 Jährige Ausbildung fest. etc...


    Hier ist kein Platz für Ehrenamtliche oder Teilzeit oder Quereinsteiger...


    Bitter aber wohl war!


    Grüße


    Marco

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  • Moin Marco!
    Schau einfach mal über den Tellerrand.
    Ohne jetzt wieder eine Diskussion HA/EA entbrennen zu lassen-du würdest dich in deinem "normalen" Job doch auch für eine Interessensvertretung einsetzen die für eine gute und solide Ausbildung einsteht,oder?
    Kann mir kaum vorstellen dass du neben dir einen IT Menschen sitzen haben möchtest der sich nur mit der Technik eines Commondore 64 auskennt...


    Denk mal drüber nach,
    Andi

  • Hey, hier muss ich mal ausnahmsweise Mamo Recht geben:


    Der DBRD schreibt sich schon eher die Interessensvertretung der hauptamtlichen RDler auf die Fahnen. Das Ehrenamt im RD wird kritisch betrachtet.


    Das halte ich persönlich (aus den in der Diskussion genannten Gründen) für legitim und nachvollziehbar.
    Ebenso nachvollziehbar finde ich aber Mamos Konsequenz daraus, den Verband nicht zu unterstützen bzw. ihm nicht beizutreten. Aus seiner Sicht ist das nur logisch.
    Ich selbst habe auch kein Interesse daran, dem DBRD (oder einem anderen rettungsdienstlichen Berufsverband) beizutreten. Warum sollte ich? Die Nachhilfelehrer unter Euch treten ja auch nicht dem Philologenverband oder der GEW bei... ;)


    Gruß,
    Jörg

  • Zitat

    Original von Jörg
    Hey, hier muss ich mal ausnahmsweise Mamo Recht geben:


    Der DBRD schreibt sich schon eher die Interessensvertretung der hauptamtlichen RDler auf die Fahnen. Das Ehrenamt im RD wird kritisch betrachtet.
    Gruß,
    Jörg


    Hopla.. ich muss wohl ein Kreuz im Kalender machen was :D


    Genau das ist es, wenn dieser Berufsverband sich für die Interessen, aller die sich auf diesem Gebeit bewegen, ein setzt, dann bin ich auch gewillt ihm bei zu treten!


    Grüße


    Marco


    P.S. Ich fühle mich hier nicht vertreten und der Verband sucht auch keinen Weg der Integration, sondern verfolgt klar rein hauptamtliche Ziele, ich habe aber nie gesagt das ich das nicht verstehen kann.

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