Ich möchte euch mal (wie angedroht) einfach mitten in die Diskussion um Berufspolitik die Brocken schmeißen von denen ich denke sie könnten die Rettungsdienstsituation in Zukunft verbessern. Einige davon habe ich bereits in den vorherigen Beitrag genannt. (ich weiß - TRÄUMER :P)
- Ausbildung durch Schulen ohne Praktikumsplatz gibt es nicht mehr. Ausbildung darf nur noch parallel zum Praxisteil gemacht werden. 2 Jahre werden beibehalten. (Von mir aus auch 3 Jahre, wenn ihr mir sagt, welche zusätzlichen Inhalte vermittelt werden)
- Die Inhalte des Klinikteils der Ausbildung wird festgeschrieben, damit nicht einige RAs daraus hinaus gehen und dauernd intubiert haben und die anderen kaum Zugänge legen durften.
- Mindestvoraussetzung für die Ausbildung zum RA ist die mittlere Reife. Ausbildungsvergütung (um die 500 Euro). Die Ausbildung kann direkt nach der Schule (mit frühestens 16) begonnen werden. In der Ausbildung fährt man lediglich als dritte Person. Mit Abschluss der Ausbildung muss man einen Führerschein besitzen.
- KTW-Transporte dürfen ausschließlich nur noch verordnet werden, wenn eine medizinische Betreuung oder Überwachung eines Patienten erforderlich ist. Alles andere was bisher von KTWs oder gar RTWs gefahren wird, wird durch Liegendtaxen (mit Tragestuhl und Trage) gefahren.
- Die Besatzungen sind:
NEF: Fahrer + Notarzt
RTW: Fahrer + RA
KTW: Fahrer + RA
Liegendtaxi: Fahrer + Beifahrer (ohne festgelegte Ausbildung) - Rettungsassistenten bekommen ein Gehalt, welches das momentane um ca. 200 Euro übersteigt. Fahrer bekommen gleich welche Anstellungsart vorliegt ein Gehalt von 8-10 Euro je Stunde. Dritte Personen sowie FR und HvO bekommen nichts (oder von mir aus Kostenerstattung)
Jährliche Leistungsüberprüfung mit anschließender Gehaltsverhandlung. - Ehrenamtliche dürfen auf allen Fahrzeugen als Fahrer oder dritte Person fahren sowie FR oder HvO besetzen.
- Arbeitszeiten dürfen maximal 12 Stunden in einer Schicht betragen
- Die "Bereitschaftszeiten" werden zu Sonderaufgaben genutzt (Lagerhaltung, Gerätecheck, Desinfektor, Ausbilder, ...) die vorher klar an eine Person vergeben und extra vergütet werden. Sollte eine Person die ihr übertragene Aufgabe nicht zur Zufriedenheit erledigen bekommt eine andere Person die Aufgabe (und das Extragehalt).
- Bei der Vergabe des Rettungsdienstes und Krankentransports wird die Qualität der Arbeit mit als Kriterium mit herangezogen. (neben den Kosten)
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Vorteile:- Keine völlige Überausbildung mehr, da sich die Überausbildung nicht auszahlt (nicht direkt zumindest)
- Einheitliche Ausbildung des verantwortlichen Rettungsdienstpersonals
- Kosteneinsparung der Kassen durch weniger unnötige "qualifizierte" KTW-Transporte
- Kosteneinsparung der Betreiber im Krankentransport und Rettungsdienst (da die Kostenersparnis bei den Fahrern höher ist als die Investition in gute Transportführer)
- Frustrationspotenzial bei den RAs sinkt, da die Bezahlung besser, sowie Bewertungsgespräche und Extrajobs womit sich Engagement auszahlt.
- Ehrenamtlich können keine RA-Jobs mehr klauen (auch wenn sie RA sind).
- Keine Übermüdung durch lange Schichten (in denen ja auch die Sonderjobs ausgeführt werden)
- Qualität zahlt sich für die Betreiber aus, wodurch sich die Qualität im Rettungsdienst und bei den Mitarbeitern erhöht.
- Dadurch sinkt die Fluktiuationsrate, da man gute Leute behalten möchte.
Nachteile:
[list] - Fahrer verdienen noch weniger als bisher.
- Frustrationspotenzial bei Fahrern und Beifahrern Liegendtransporte wegen dem Gehaltsergleich mit RAs hoch.
- Die Stellenanzahl für RAs sinkt.
- Verdienstquelle durch Rettungsdienstschulen verschwindet
- Reine Ehrenamtliche können den Status RA kaum noch erreichen.
Frohes Diskutieren. (Ich weiß es kann nie alles Perfekt sein)
Mal sehen, was ich vergessen habe.
Bambi