Rettungsdienste können Hilfsfrist nicht einhalten ? Grüne und Initiative fordern Gesetzesänderung
Stuttgart bundesweit Schlusslicht
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Im Durchschnitt 18 Minuten???
Ist ja fast nicht zu glauben.......
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Da ist man bestimmt in Ghana noch schneller...
Traurig aber wahr. Wird im Gesundheitssystem noch weiter gespart, wird das heutige Schlusslicht Stuttgart in Zukunft wohl als Vorreiter bezeichnet werden können.
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Wie auf den Seiten unter http://www.rettungsdienst-stuttgart.com (sehr umfangreicher und guter Auftritt übrigens) zu lesen ist, werden einige RTW einzig für die Notfallrettung vorgehalten, weitere RTW werden im MZF-System eingesetzt.
Da stellt sich mir doch die Frage, ob die vorgehaltenen Notfall-RTW auch wirklich nur für die Notfallrettung eingesetzt werden, ob diese dann vielleicht nicht falsch positioniert sind und/oder ob das Notfallaufkommen derart hoch ist, dass die Fahrzeuge zahlenmäßig nicht ausreichen.
Ich denke gerade in MZF-Systemen wird es künftig zunehmend schwieriger werden, die Hilfsfristen einzuhalten, da die Fahrzeuge erfahrungsgemäß häufig mit Krankentransporten belegt sind. -
Als Nachbarkreisretter kann ich das in gewisser Weise nachvollziehen. In Stuttgart ist das Fahrzeugkontingent auf minimal-Level, und zudem ist, gerade im Feierabendverkehr, die Entfernung der Rettungswachen einfach zu groß. Da hilft einem auch eine der modernsten Leitstellen nichts...
Bei dem Artikel musste ich allerdings schmunzeln, als die unterschiedlichen Hilfsfristne verglichen werden; "Und Baden-Württemberger sind durchschnittlich nicht widerstandsfähiger....";-)
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Die "echten" RTWs werden schon nur für Notfälle eingesetzt, aber es stehen schlicht und ergreifend zu wenig RTW (und NEF) zur Verfügung.
Es ist tägliche Übung, dass sowohl RTW als auch NEF aus den Nachbarkreisen in Stuttgart aushelfen müssen.
Immer und vor allem auf Dauer ist diese Nachbarschaftshilfe jedoch nicht machbar, denn auch um Stuttgart herum ist die Fahrzeugauslastung hoch.
Das Problem in Stuttgart liegt m.E. schlicht und ergreifend am Bereichsausschuß und den Kostenträgern, die die Situation kennen aber offensichtlich nicht bereit sind, die Fahrzeugvorhaltung zu ändern bzw. zu finanzieren. Vielleicht kommt auch zu wenig Druck von seiten der Rettungsdienstbetreiber.
Die Bürgerinitiative, der ich früher recht skeptisch gegenüber stand, weil sie nicht immer neutral agierte, kann hier durch gezielte Aktionen vielleicht doch einiges bewirken. Insofern ist ihr Engagement heute sehr nützlich und lobenswert.
Die Verkürzung der Hilfsfrist ist eine ganz andere (politische) Baustelle, die diese Problematik nicht nur in Stuttgart eher noch verschärfen würde. Ich bin skeptisch, ob sich da zeitnah etwas ändert. -
Ich habe mir die rettungsdienst-stuttgart seite durchgelesen und mit erstaunen festgestellt, dass es in einer 500.000 Einwohnerstadt nur 2 Notarzt besetzte Fahrzeuge 7d/24h gibt.
Wie funktioniert das, wenn ich mal welche von vor Ort fragen darf? -
Ich bin 1 Jahr in Stuttgart KTW gefahren.
Tagsüber sind es 3 NEF, die besetzt werden - allerdings immer von anderen
Kliniken. Also kann man sich schon mal nicht auf einen festen Standort mit "festen" Eintreffzeiten von dort aus verlassen.Zum zweiten hat Stuttgart eine recht ungünstige Topographie, einige Stadtteile sind mit langen Anfahrtswegen verbunden, in der Innenstadt sehr enge Strassen und sehr bescheidene Einbahnstrassen, die einen x-mal im Kreis schicken. Hinzu kommt, dass sich viele Teile nur über Knotenpunkte erreichen lassen, die vor allem im Berufsverkehr überlastet sind.
Zudem hat Stuttgart einfach definitiv zu wenig Fahrzeuge, um tagsüber mit der Auslastung fertig zu werden. Das gilt meiner Einschätzung nach für RTW, NEF und vor allem KTW.
Finales Problem:
Es kann nicht immer die nächste geeignete Klinik angefahren werden, da diese oft abgemeldet sind. In der längeren Transportzeit ist das Fahrzeug dann natürlich auch länger nicht Einsatzbereit.Die Nachbarlandkreise bedienen sich bei Bedarf gern an den beiden RTH (Christoph 41 in Leonberg und Christoph 51 am Stgt. Flughafen - eigentlich sekundärer RTH), wenns an Notärzten fehlt. Aber in der Stuttgarter Innenstadt nen Landeplatz zu finden, ist häufig nicht ganz so einfach.
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Online-Artikel: Mit dem RTW unterwegs in Stuttgart
Björn Steiger Stiftung fordert erneut bundeseinheitliche Lösung / Hilfsfristen im Rettungswesen werden oft nicht eingehalten: http://www.finanznachrichten.d…8-02/artikel-10164849.asp
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Das Spiel wiederholt sich immer häufiger: Die Politik verordnet Leistungen, deren Erbringung sie aber vorher durch Einsparungen unmöglich gemacht hat. Das kann man im kleineren Maßstab auch in den Kliniken beobachten, nur sind es dort die Krankenhausträger, die die Leistungen fordern. Aber die Katze beißt sich in den Schwanz.
Ich möchte mal eine provokante Frage in die Runde werfen: Ist es vielleicht möglich, dass wir uns den bisher gewohnten medizinischen Standard (inkl. Rettungswesen) nicht mehr leisten können? Falls ja, sollte das einer der Verantwortlichen sagen. Das macht es zwar nicht besser, wäre aber zumindest ehrlicher.
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Zitat
Original von Clever+Smart1974
Ich möchte mal eine provokante Frage in die Runde werfen: Ist es vielleicht möglich, dass wir uns den bisher gewohnten medizinischen Standard (inkl. Rettungswesen) nicht mehr leisten können?Die Frage ist nicht provokant, sondern völlig berechtigt.
Und ja, wir können uns den bisher gewohnten medizin. Standard nicht mehr leisten. Jedenfalls nicht mehr mit der bisherigen Versicherungsstruktur. Hier wird jeder gefordert sein sich seine gewünschten Leistungen zukünftig selbst privat abzusichern.
Ein weiterer Weg in die Demontage der Finanzierung des Gesundheitssystems und der Krankenversicherungen werden die Änderungen in der GKV und PKV ab 2009 mit sich bringen.
Wer das Ganze erst jetzt bemerkt, hat möglicherweise seinen Fokus zu lange auf andere Dinge gelenkt.
Ich sage ja bereits seit langem - auch hier im Forum -, dass wir davor sind bald Aussagen treffen zu müssen wie:
"Hätten wir nur ein Sozial- und Krankenversicherungssystem wie die USA."
Denn möglicherweise stehen wir bald mindestens genauso schlecht da, wie unsere Freunde "over the pond". -
Gutachten soll Gesamtorganisation bewerten ? 1,5 zusätzliche Rettungswagen
Stuttgart bekommt zusätzlich aber zunächst befristet 1,5 zusätzliche Rettungswagen. Zudem soll ein Gutachten den aktuellen Status Quo des Rettungsdienstes aufzeigen...
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Allein die Formulierung finde ich klasse... ich stelle mir gerade vor, wie ein halber RTW durch die Stuttgarter City donnert :ironie:
Und die strukturelle Trennung zwischen Rettungsdienst und Krankentransport gibt dem ganzen dann noch komplett den Rest.
Wirklich traurig das Ganze...Aber das in ganz Stuttgart nur zwei NEF unterwegs sind (?) bringt mich ein wenig ins denken!
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Es ist erstaunlich, was in Stuttgart plötzlich geht, auch wenns wenig genug an Verbesserung ist.
Hat da der Bereichsausschuß (insbesondere die Kostenträgerseite) plötzlich kalte Füße bekommen? Bisher wurde dort offensichtlich gemauert und man war mit dem Status quo zufrieden. Anscheinend hat das Engagement des "Forums Notfallrettung Stuttgart" und dessen Öffentlichkeitsarbeit einiges bewirkt.Der 3. 24-Std-NA wurde sehr schnell installiert und verbessert zusammen mit dem Tag-NEF die Situation schon erheblich (trotzdem müssen immer noch NEF aus den Nachbarkreisen aushelfen).
"RTW-Sharing" ujnd die Übernahme eines vorhandenen RTW durch eine andere Organisation wäre früher undenkbar gewesen, und jetzt soll laut DRK-Geschäftsführer sogar "alles" auf den Prüfstand, Wachen- und Fahrzeugverteilung. Am Ende läufts vielleicht doch auf eine dauerhafte Verbesserung der Situation hinaus.
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Warum nicht?
In Heidelberg gehts doch plötzlich auch. Es stehen wieder paar Autos (KTW-B) zusätzlich zur Debatte, SOWIE das die Kostenträeger RA endlich als RA bezahlen.
Auch dürfen die RTW des Landkreises HD nun keine Krankentransporte mehr Fahren, sondern nur noch Notfälle. Das will natürlich auch Sagen, das nun in denAussenwacghen, wo noch kein KTW Nachts ist, die 4 Nacht-KTW aus HD-Stadt zum Patienten locker eine Stunde fahren.Ehrenamtliche Autos sind immer noch nicht im Bereichsplan drin (bleiben auch draussen) und sind immer schwerer disponierbar, da die Besetzung nach RD-Gesetz erfolgen muss, was seit einigen Jahren auch von der Leitstelle kontrolliert wird. Also mal eben 2 San-Helfer ein Betten-Auto besetzen geht nicht.
Edit:
Zur Diskussion stehen auch 1-2 zusätzliche NEF-Standorte, kurzfristig besetzt, irgendwo in den Bereichen Rohrbach, Wiesloch oder Walldorf. Die sind bitter notwendig!Kurz und schmerzlos, es sind mehrere freie RA-Stellen in kürze zu Erwarten.
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Dafür steht Mannheim unter Druck, da die fast nur Mehrzweckfahrzeuge haben und die Krankenkassen diese gegen Regel-KTW Tauschen wollen und die beinahe mehr in HD rollen, wie in MA.
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Zitat
Original von Snoopy
Dafür steht Mannheim unter Druck, da die fast nur Mehrzweckfahrzeuge haben und die Krankenkassen diese gegen Regel-KTW Tauschen wollen und die beinahe mehr in HD rollen, wie in MA.Was du wieder alles weißt...
J.
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Du nicht? Erstaunt mich doch etwas.
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Snoopy ich denke Jörg spielt auf die Informationen an die Du hier immer wieder zum Besten gibst.
Du kennst Dich anscheinend im ganzen Umkreis Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg bestens aus...
Ohne Zweifel wirst Du durch die langjährige Mitarbeit im Rettungsdienst dieser Regionen Dich gut auskennen...
Jörg arbeitet aber, neben einigen anderen, direkt in diesem Bereich und wird sicher durch seinen Arbeitgeber bestens informiert sein was die aktuellen Situationen angeht.
Oder hast Du eine verlässliche Quelle zu der Aussage dass in Mannheim MZF gegen KTW getauscht werden?
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Wo Andreas es gerade anspricht - ich hab' noch nix davon gehört...