Rettungsassistent wegen Medikamentengabe entlassen

  • Dann haben ihr die unzähligen, vergeblichen Punktionsversuche vorher und der MAD später aber scheinbar auch gefallen.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Komisch das hier kein Post zu finden ist, wo geschrieben wird, "Gut gemacht Rettungsassistent!"


    Weil es niemand hier wirklich beurteilen kann?
    Der Rückzug des BRK gründet meines Erachtens nicht darauf, dass man festgestellt hat, dass die betroffenen RettAss alles richtig gemacht haben, sondern auf dem entstandenen öffentlichen Druck.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Warum grade 5 Minuten und nicht 10 oder warum nicht gleich?


    Weil die Leitlinien es so vorsehen:


    "Im klinischen Alltag ist jedoch eine operationale Definition sinnvoller, nach der ein epileptischer Anfall bereits nach 5 Minuten Dauer einen SE definiert. Da eine spontane Terminierung eines epileptischen Anfalls nach dieser Dauer zunehmend unwahrscheinlich wird, sollte eine pharmakologische Intervention spätestens 5 Minuten nach Beginn des SE erfolgen. Das hat für Laienhelfer zur Konsequenz, dass sie, wenn der Anfall nicht nach 5 Minuten aufhört oder ungewöhnlich lange anhält oder sich häufig wiederholt, den Notarzt verständigen sollten und, insbesondere bei Vorliegen eines Status generalisierter tonisch-klonischer Anfälle, ein Notfallmedikament entsprechend dieser Leitlinien verabreichen sollten..."


    Nachzulesen z.B. hier: http://www.awmf.org/uploads/tx…wachsenenalter_2012_1.pdf

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.” (Gustav Heinemann)

  • Ich stehe nach wie vor in regen Kontakt mit den Kollegen aus NEA.
    Insgesamt lässt sich jetzt sagen, dass die Kündigung v.a. des einen Mitarbeiters für eine kleine Gruppe von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der gefundene Aufhänger war, schmutzige Wäsche zu waschen. Das ging v.a. über die Lokalzeitung und eine Facebookgruppe, die meines Wissens nach inzwischen per einstweiliger Verfügung abgeschaltet wurde (nachdem über sie bestimmte Funktionsträger des Kreisverbands von anonymen Schreibern massiv angegangen wurden).
    Die Einigung kam zustande, da das BRK einerseits die Schmutzkampagne gegen sich beenden wollte und einer der gekündigten Kollegen andererseits wohl etwas Panik bekam, nachdem auch noch Beschwerden von anderen Notärzten wegen eklatanter Kompetenzüberschreitungen eingingen.
    Das verlinkte Schreiben ist intern übrigens hochumstritten, da wohl auch der Vorstand ein doppeltes Spiel spielte und nun seinerseits versucht, seine Haut möglichst teuer zu verkaufen.
    Insgesamt eine Schlammschlacht par excellence, die nicht nur in meinen Augen nur Verlierer kennt und dem BRK-Kreisverband noch auf Jahre schaden wird.

  • Ich stehe nach wie vor in regen Kontakt mit den Kollegen aus NEA.
    Insgesamt lässt sich jetzt sagen, dass die Kündigung v.a. des einen Mitarbeiters für eine kleine Gruppe von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der gefundene Aufhänger war, schmutzige Wäsche zu waschen. Das ging v.a. über die Lokalzeitung und eine Facebookgruppe, die meines Wissens nach inzwischen per einstweiliger Verfügung abgeschaltet wurde (nachdem über sie bestimmte Funktionsträger des Kreisverbands von anonymen Schreibern massiv angegangen wurden).
    Die Einigung kam zustande, da das BRK einerseits die Schmutzkampagne gegen sich beenden wollte und einer der gekündigten Kollegen andererseits wohl etwas Panik bekam, nachdem auch noch Beschwerden von anderen Notärzten wegen eklatanter Kompetenzüberschreitungen eingingen.
    Das verlinkte Schreiben ist intern übrigens hochumstritten, da wohl auch der Vorstand ein doppeltes Spiel spielte und nun seinerseits versucht, seine Haut möglichst teuer zu verkaufen.
    Insgesamt eine Schlammschlacht par excellence, die nicht nur in meinen Augen nur Verlierer kennt und dem BRK-Kreisverband noch auf Jahre schaden wird.


    Was mich daran stört wenn es so stimmt ist das das BRK einen Kollegen der evtl. gefährlich ist aus niederen Beweggründen weiterhin arbeiten lässt.

  • Was mich daran stört wenn es so stimmt ist das das BRK einen Kollegen der evtl. gefährlich ist aus niederen Beweggründen weiterhin arbeiten lässt.


    Das ist ein Aspekt der einige Beobachtern auch stört. Allerdings sind zwei Sachen zu bedenken: Zum einen ist das "Abschieben" nach Kitzingen momentan nur eine Zwischenlösung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mit mehr oder weniger großen Erfolgschancen inzwischen gegen den halben Kreisverband, die Ergebnisse dieser Verfahren werden die Sache sicherlich noch ein weiteres Mal anheizen. Zum anderen hatten viele, viele im Kreisverband NEA einfach ein Bedürfnis nach Ruhe. Ich sag's noch einmal, hier wurde eine massive Schmutzkampagne gegen alles was sich bewegt hat gefahren. Sachliche Argumente gingen dabei schon am ersten Tag über Bord, zum Schluß ging's nur noch um das Auto des Geschäftsführers, Enteignungen von Anno 1972 und irrwitzige Jesus-Christus- und Martin-Luther-Märtyrer-Vergleiche. Einer der gekündigten Kollegen hat durch seine gute Vernetzung bei Verdi sowie seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter einer größeren BRK-Bereitschaft einfach genug Macht und Unterstützer für eine Kampagne dieses Ausmaßes. Momentan würde ich das ganze nur als Waffenruhe bezeichnen. Frieden ist da noch lange nicht.

  • Was mich stört an der ganzen Diskussion ist, das dem Rettungsassistent nicht zugetraut wird, einen Krampf zu durchbrechen. Selbst wenn die Maßnahme der nasalen Gabe von Dormicum nicht fachlich einwandfrei durchgeführt wurde, kann weder eine Gefährdung des Patienten festgestellt werden, sondern eher der Versuch, den Krampfanfall schlicht zu unterbrechen. Einzig und allein die Dienstanweisung wurde nicht eingehalten, diese kann aber nicht höher bewertet werden als das verpflichtende Abwehren gesundheitlicher Schäden auch durch das RFP.


    Dies wurde im übrigen auch vom BRK - Landesverband genauso festgestellt.


    Wenn über Fehler geredet wird, sollte man diese eher dem ÄLRD und den Führungspersonen im Rettungsdienst dieses BRK - KV zuordnen.


    Ich finde es beschämend, das dem BRK - Mitarbeiter ständig irgendwelche Fehler angedichtet werden, während bzgl. der Haltung des KV hier kaum was zu lesen ist.

  • Was mich stört an der ganzen Diskussion ist, das dem Rettungsassistent nicht zugetraut wird, einen Krampf zu durchbrechen.


    Das steht wo?


    Selbst wenn die Maßnahme der nasalen Gabe von Dormicum nicht fachlich einwandfrei durchgeführt wurde, kann weder eine Gefährdung des Patienten festgestellt werden, sondern eher der Versuch, den Krampfanfall schlicht zu unterbrechen.


    Was muss dann als nächstes nicht fachlich einwandfrei durchgeführt werden? Herzdruckmassage? Beutel-Masken-Beatmung? i.v.-Punktion?
    Und eine falsche Dosierung eines Benzodiazepins stellt keine Patientengefährdung dar? Wo fängt die Gefährdung denn an?


    Einzig und allein die Dienstanweisung wurde nicht eingehalten, diese kann aber nicht höher bewertet werden als das verpflichtende Abwehren gesundheitlicher Schäden auch durch das RFP.


    Grundsätzlich richtig, aber im Kontext mit einer - wie oben dargestellt durchaus diskutablen - Patientengefährdung werden die Karten dann wieder neu gemischt.


    Ich finde es beschämend, das dem BRK - Mitarbeiter ständig irgendwelche Fehler angedichtet werden, während bzgl. der Haltung des KV hier kaum was zu lesen ist.


    Und ich empfinde es als eine Beleidigung, gepaart mit Respektlosigkeit, immer wieder gegen die Ignoranz von Kollegen ohne gesicherte Informationen gegenanschreiben zu müssen. Das führt übrigens erst zu dieser Diskussion, da ein entspanntes Abwarten auf Fakten unterbunden wird.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • ..naja, wenn der Rettungsassistent tatsächlich einen groben Fehler, sprich Patientengefährdung begangen hätte, dann wäre er heute auch nicht mehr beim BRK tätig. Dann hätten die Verantwortlichen vom BRK dies auch mitgeteilt. Der ganze Verlauf dieser Angelegenheit spricht gegen Deine Meinung! Meine persönliche Meinung zu diesem Fall ist diese, das es der blanke Hohn ist, hier von einer Patientengefährdung zu sprechen. Nicht umsonst dürfen Laien die nasale Therapieform ja auch einsetzen.


    Der BRK - Landesverband, Landesgeschäftsführer Deinert spricht selber bei diesem Fall von einer Farce! Der Versuch, mit den ÄLRD in Bayern einen für das gesamte Land Bayern gültigen Kompetenzmaßnahmekatalog für RFP zu erarbeiten spricht hier eigentlich Bände.


    Wenn wir hier also von Ignoranz reden, dann besser von Kollegen zu Kollegen. Aber genau diese Ignoranz ist es, das es im Rettungsdienst nicht gelingt, wirklich sinnvolle Regelungen etc.. im gesamten Bundesgebiet durchzusetzen.

  • Mal abgesehen von deiner Überzeugung, gibt es irgendwelche Fakten, die deine Meinung untermauern? Das BRK hat die Mitarbeiter schließlich entlassen und diese Haltung sehr lange beibehalten. Die Kehrtwende ist durch den entstandenen öffentlichen Druck eher zu erklären als durch eine Neubewertung der Fakten nach so langer Zeit. Der Druck hat aber nichts damit zu tun, ob die Kollegen nun richtig oder falsch gehandelt, Patienten gefährdet oder geschützt haben, sondern ist als einfach durch gute Nutzung der Medien entstanden. Klär mich auf, wo ist eine zuverlässige Quelle, was geschehen ist?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Vergiss es Johannes... Diese Frage hab ich an unzähligen Stellen an unzählige Personen, inkl. obigen Kollegen gestellt. Außer neuen Mutmaßungen konnte niemand etwas Fundiertes beitragen. Aber hinterher wieder vor dem Hintergrund von Vermutungen wild und unreflektiert rumpöbeln.das geht immer.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Fakt ist doch das es keine (neuen) Fakten gibt.


    Seit bekanntwerden des Vorfalls wird mehr oder weniger hin und her spekuliert und lamentiert - gelegentlich gefüttert durch mehr oder weniger validierbares Insiderwissen und vor allem gestützt durch jede Menge Vermutungen und anderen Ergebnissen die das Reiben einer Kristallkugel mit Sandpapier hervorbringen kann.


    Es ist doch so das bereits vor Wochen die individuellen Standpunkte feststanden. Mütom hat seine Sicht auf die Welt, Pillenhändler verfügt mutmaßlicherweise über Insiderwissen und andere probieren das Thema einigermaßen objektiv zu betrachten und zu kommentieren - was auch soweit gut ist wie es in sachlicher Form stattfindet.


    Nun wird es aber aufgrund fehlender neuer Erkenntnisse in absehbarer Zeit eher nicht zu echten Einigungen (soweit man das hier so nennen könnte) kommen.


    Schön wäre theoretisch das Thema zu schließen und nur dann wieder zu öffnen wenn es echte Neuigkeiten gibt (Zeitungsberichte, Urteile oder weiß der Geier was noch...)

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Schön wäre theoretisch das Thema zu schließen und nur dann wieder zu öffnen wenn es echte Neuigkeiten gibt (Zeitungsberichte, Urteile oder weiß der Geier was noch...)


    Schön wäre es theoretisch. Praktisch würde das Forum wohl Kollateralen bilden und man müsste noch mehr Threads ignorieren.


    J. :bye:

  • Weil die Leitlinien es so vorsehen:


    "Im klinischen Alltag ist jedoch eine operationale Definition sinnvoller, nach der ein epileptischer Anfall bereits nach 5 Minuten Dauer einen SE definiert. Da eine spontane Terminierung eines epileptischen Anfalls nach dieser Dauer zunehmend unwahrscheinlich wird, sollte eine pharmakologische Intervention spätestens 5 Minuten nach Beginn des SE erfolgen. Das hat für Laienhelfer zur Konsequenz, dass sie, wenn der Anfall nicht nach 5 Minuten aufhört oder ungewöhnlich lange anhält oder sich häufig wiederholt, den Notarzt verständigen sollten und, insbesondere bei Vorliegen eines Status generalisierter tonisch-klonischer Anfälle, ein Notfallmedikament entsprechend dieser Leitlinien verabreichen sollten..."


    Nachzulesen z.B. hier: http://www.awmf.org/uploads/tx…wachsenenalter_2012_1.pdf



    Die 5 Minuten beziehen sich aber auf Laienhelfer. Ich ging von Rettungsdienstfachpersonal aus.


    "Da eine spontane Terminierung eines
    epileptischen Anfalls nach dieser Dauer zunehmend unwahrscheinlich wird, sollte eine pharmakologische
    Intervention spätestens 5 Minuten nach Beginn des SE erfolgen."



    Ich kann nur für mich sprechen und ich würde mit Sicherheit keine 5 Minuten warten bevor ich tätig werde.

  • Dies könnte damit in Zusammenhang stehen, dass Fachpersonal die Beherrschung der Komplikationen, vor allem der Ateminsuffizenz, zuzutrauen ist und das Risiko dadurch deutlich gesenkt wird..?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Nee, weil für uns der Krampfanfall, der bis zu unserem Eintreffen (> 10 Minuten) noch persistiert als kritisch und nicht mehr selbstlimitierend gilt (Status).

  • Dann hab ich wohl die Antworten von dritterman fehlinterpretiert. Ich dachte für ihn wär es erst in Ordnung das Rettungsdienstmitarbeiter medikamentös tätig werden, nachdem sie 5 Minuten gewartet haben.


    Das würde in meinen Augen nämlich wenig Sinn machen.