Pforzheim: Verletzter Handballer muss 45 Minuten auf Rettungswagen warten

  • Gab es denn eigentlich keinen Sanitätsdienst in der Halle? Immerhin handelte es sich um ein Landesligaspiel...

  • Es geht ja auch nicht unbedingt um die Größe der Stadt, sondern um das Auslastungsverhältnis:


    Wie sieht denn dort die Fahrzeugstrategie aus? MZF-System oder RTW und KTW getrennt?
    Wenn hier alle RTW am laufen sind schaufelt man wenigstens noch einen KTW frei wenn noch ein Notfall reinkommt.

  • Wie sieht denn dort die Fahrzeugstrategie aus? MZF-System oder RTW und KTW getrennt?
    Wenn hier alle RTW am laufen sind schaufelt man wenigstens noch einen KTW frei wenn noch ein Notfall reinkommt.


    echt?

  • Die Verletzung tut mit Sicherheit sehr weh und sorgt noch wochenlang für Ärger, aber ein wirklicher lebensbedrohlicher Notfall war es nicht. 45 Minuten sind sehr viel, aber für einen Krankentransport ohne besondere Dringlichkeit seit wenig.
    Die Leitstelle hätte auch Verstärkungen aus den umliegenden Bereichen Anfordern können, aber für einen normalen Krankentransport?
    Abgesehen davon hätte man den Betroffenen notfalls auch mit dem PKW ins Krankernhaus bringen können, mit Absprache mit der Leitstelle.
    Ich habe auch schon innerhalb des RD-Bereiches Alarm-Anfahrten von über 30 Minuten gehabt, auch ohne Berufsverkehr.

  • Hmmm... ich glaube, jede Leitstelle würde bei Angaben wie "Sportunfall" und "Blut im Mund" etc. einen RTW disponieren. In meinen Augen ist das schon eine RTW-Indikation.

  • Hmmm... ich glaube, jede Leitstelle würde bei Angaben wie "Sportunfall" und "Blut im Mund" etc. einen RTW disponieren. In meinen Augen ist das schon eine RTW-Indikation.


    Yepp, so sehe ich das auch.

  • Ach, Handballer können das ab. Viel Schmerz, viel Ehr'... ;)

    Ich als aktiver Handballer (zumindest wenn die Schulter OP endlich "zuendephysiotherapiert" ist) fasse das als Argument auf!!!
    Das Gegenteil dazu ist übrigends der Fußballer.... :hallo:
    Danke, Ani :prost: .


    Und nicht vergessen: Morgen RTL Handball gucken!!! Dann beginnt für das deutsche Team die WM in Kroatien. "WENN NICHT JETZT? WANN DANN??"

  • Gab es denn eigentlich keinen Sanitätsdienst in der Halle? Immerhin handelte es sich um ein Landesligaspiel...

    Ich kenne Handball-Oberligavereine, die bei ihren Heimspielen keinen San-Dienst anfordern. Es kommt ganz drauf an, wie die eigenen Leute ausgebildet sind. Und da in den Regelungen immer nur von Personen, die in Erster Hilfe ausgebildet sein müssen die Rede ist, reicht auch der Physiotherapeut.

  • Ich habe noch nie, auch nicht als ich Regionaliga/Oberliga gespielt habe, einen Sanitätsdienst bei einem Ligaspiel gesehen. Auf größeren Turnieren schon eher...
    Meinen ersten und einzigen SanDienst hab ich bei einem Rugby Spiel geleistet. Und das war auch bitter nötig... war ulkig sich das Köpfegeschepper und Knochenreiben anzugucken :prost: .


    Jedem sein Sport... :rolleyes:.

  • Die Verletzung tut mit Sicherheit sehr weh und sorgt noch wochenlang für Ärger, aber ein wirklicher lebensbedrohlicher Notfall war es nicht. 45 Minuten sind sehr viel, aber für einen Krankentransport ohne besondere Dringlichkeit seit wenig.
    Die Leitstelle hätte auch Verstärkungen aus den umliegenden Bereichen Anfordern können, aber für einen normalen Krankentransport?
    Abgesehen davon hätte man den Betroffenen notfalls auch mit dem PKW ins Krankernhaus bringen können, mit Absprache mit der Leitstelle.

    Deine Ansichten werden mir immer suspekter, Snoopy. In deinem gedanklichen Rettungsdienst ist es selbstverständlich, wenn Personal von heute auf morgen einfach mal entlassen wird, es ist kein Problem, wenn die Anfahrt zu einem Notfalleinsatz "mal wieder etwas länger dauert" (ist ja eigentlich ein nicht dringlicher Krankentransport) und eigentlich ist es auch kein Problem, den Patienten einfach mal privat ins Krankenhaus zu schicken. Du reflektierst aber schon noch, was du da so schreibst, oder ?
    Provokante Frage: lernt man sowas in deinem ehemaligen Rettungsdienstbereich ?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Wer sagt, das ich es gut heiße, das jemand so lange auf Hilfe warten muss? Es kann passieren, ist aber weder gut, noch vom Gesetzgeber vorgesehen.


    Wer sagt, das ich es gut heiße, wenn Personal auf die Strasse gesetzt wird? Egal aus welchen Grunde es passiert.


    Wer sagt, das man in Deutschland einen sicheren Job garantiert hat bis zur Rente. Wer sagt denn, das eine Firma nicht den Bach runter gehen kann? Egal, ob der Chef sich verkalkuliert hat, einfach den Marktrend verschlafen, oder Grottenschlecht ist? Egal ob der Auftraggeber sich einfach für einen anderen Anbieter entscheidet, oder ob die Mitarbeiter selber schuld sind an der Misere?


    Wer sagt denn, das jeder blutende Kratzer unbedingt einen RTW braucht?


    Im Moment fahre ich keinen bezahlten RD, aber San-Dienste, habe aber einen neuen Vertrag bekommen und bin ab Frühjahr wieder im Rennen, sobald das Metall draußen ist.


    Deine Frage war sehr berechtigt und ich empfehle Dir, Dich mal mit jemanden kurzzuschliessen, der BWL studiert hat, oder Management ab mittlere Ebene. Der wird das gleiche Sagen, wie ich. Selbst ein Industriemeister lernt das gleiche. Es ist immer wichtig, beide Seiten zu Sehen und nicht nur die der Beschäftigten und auch nicht die der Gewerkschaften. Die Gewerkschaften äußern sich fast immer sehr einseitig in ihrem Interesse, ohne Rücksicht auf globale Zusammenhänge zu nehmen.
    Nein, ich finde, das Berufsverbände und Gewerkschaften sehr wichtig sind, aber die letzteren mal aufhören sollten zu Träumen. besonders mit übertriebenen Lohnforderungen und Streiks, die die falschen Treffen.


    Mindestlohn für alle Branchen: Ich bin absolut dafür, auch wenn es leider nur so um die 8,00 Euro sind.


    Edit:
    Ich bin Mitglied der Verdi, auch wenn ich nicht besonders einverstanden bin mit denen.


  • Für die Verantwortlichen wird es immer die Ausnahme bleiben und für die Beteiligten immer ein traumatisierendes Ereignis. Im Falle des "wohl" jungen Sportlers frage ich mich allerdings warum ihn niemand einfach in eine Klinik gefahren hat.....


    Zumindest ist die Verletzung ggf. im Verhältnis zu parallel eintrudelnden Notfällen nur relativ zeitkritisch zu bewerten. Ich verstehe auch nicht, weshalb hier so ein Aufstand wegen eines Einzelfalles geprobt wird. Ich würde das unter "kann vorkommen, sollte aber besser nicht" verbuchen und gut ist.


  • Es kann passieren, ist aber weder gut, noch vom Gesetzgeber vorgesehen.


    Doch, ist es. Nicht als Regelfall, aber als durchaus einkalkulierter und eintreffender Prozentsatz des Fahrtenaufkommens.

  • Ich verstehe auch nicht, weshalb hier so ein Aufstand wegen eines Einzelfalles geprobt wird. Ich würde das unter "kann vorkommen, sollte aber besser nicht" verbuchen und gut ist.


    Wie die auf der verlinkten Quellseite eingestellten Kommentare erahnen lassen, handelt es sich auch hier nicht um einen Einzelfall.
    Bestätigt wird dies auch durch die Aussage der DRK-Sprecherin:


    Zitat

    Die Zielvorgabe des Gesetzgebers lautet: In 95 Prozent der Fälle muss es klappen. Das DRK Pforzheim-Enzkreis habe dieses Ziel im vergangenen Jahr knapp verfehlt, so Kugli. Die Vorgabe sei "nur" zu 93 Prozent erfüllt worden. Um noch besser zu werden, habe man einen vierten Rettungswagen angeschafft.


    Immerhin hat man den Handlungsbedarf erkannt und erste Maßnahmen ergriffen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • So es der Zufall will, liest hier ein verantwortlicher MA der aufsichtsführenden Behörde die ganze Diskussion und beschliesst im Sinne der allg. Gefahrenabwehr, dass ab sofort ein ständiger Sanitätsdienst bei den öffentlichen Spielen in der Halle vorhanden sein muss.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?