Petition zur Regelung der Altersrente für Angehörige der Rettungsdienste

  • Das Ziel der Petition ist, das Renteneintrittsalter für das Rettungsdienstpersonal zu reduzieren (richtige Richtung), nachdem es zuletzt erhöht wurde (falsche Richtung).
    Mit der Professionalisierung hat diese Petition nicht das Entfernteste zu tun.


    Wieso dann nur für das Rettungsdienstpersonal und nich für "alle"?

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Und - wenn man die stets steigende Lebenserwartung betrachtet - überhaupt ein früherer Eintritt in die Rente? Warum soll der Staat einem gesunden rüstigen Menschen ein halbes arbeitsfreies Leben spenden? Wenn ich bedenke, das man zwischen 16 und 20 Jahren mit der Arbeit anfängt und mit 67 wieder aufhört, wenn nicht Krankheit etc dazwischen kommt, und dann noch 20 Jahre dazukommen, dann hat man 50 Jahre von 87 gearbeitet und den Rest dem Steuer- und Beitragszahler auf der Tasche gelegen. Warum regen wir uns eigentlich auf, wenn man 50jährige nicht mehr vermitteln kann? Auf die paar Jährchen kommt es dann doch auch nicht mehr an.


    Gruß, Christian

  • Wieso dann nur für das Rettungsdienstpersonal und nich für "alle"?

    Weil wir primär unsere Interessen vertreten. Macht doch der Arzt auch. Ihr fordert Vergünstigungen doch auch nicht für alle, sondern für Euren Berufsstand.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Nur ist es so, dass die Regelungen zur Rente eben nicht Berufsgruppenspezifisch sind, sondern für alle Teilnehmer am System der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich gleich sind, Sonderregelungen für bestimmte Berufsgruppen gehen dann zu Lasten der anderen Teilnehmer an diesem System.



    Übrigens: Im Bereich der Ärzte gibt es dagegen Forderungen, erst später in die rente gehen zu dürfen... Ist aber auch egal, weil die Ärzte ja ihre Renten via Versorgungswerk Berufsgruppen intern finanzieren müssen.

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    James Elroy Flecker

  • Da geht es mir lediglich um die Masse. Also nicht um Inhalt, sondern einfach um Gesprächsstoff. Finde gerade nicht die richtigen Worte... Einfach erstmal Aufmerksamkeit erregen.


    Dann sollte man sich aber schon überlegen, mit was man Aufmerksamkeit erregen will. Die Forderung nach mehr Geld oder besseren Arbeitsbedigungen werden von den meisten anderen Menschen meistens sehr wohlwollend aufgenommen. Ob die Forderung, eine bestimmte Berufgruppe im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung früher und gut versorgt aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu lassen das gleiche bewirkt, speziell unter den momentanen Gegebenheiten, wage ich schwer zu bezweifeln. (Mal ganz davon abgesehen, dass ich noch keine überzeugende Begründung für diese Begehren gelesen habe, geschweigen denn eine, die ausschließlich auf das Rettungsdienstpersonal anwendabr wäre und nicht auch auf andere Berufsgruppen.)

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    James Elroy Flecker

  • Nur ist es so, dass die Regelungen zur Rente eben nicht Berufsgruppenspezifisch sind, sondern für alle Teilnehmer am System der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich gleich sind, Sonderregelungen für bestimmte Berufsgruppen gehen dann zu Lasten der anderen Teilnehmer an diesem System.



    Übrigens: Im Bereich der Ärzte gibt es dagegen Forderungen, erst später in die rente gehen zu dürfen... Ist aber auch egal, weil die Ärzte ja ihre Renten via Versorgungswerk Berufsgruppen intern finanzieren müssen.


    Diese Versorgungswerke sind aber ein Vorteil gegenüber der Deutschen Rentenversicherung. Ich kenn dies familär bedingt aus dem anwaltlichen Bereich. Die zu erwartenden Rente ist bei gleichem Einzahlbetrag bedeutend höher.


    Grüße,
    Markus

  • Was mich persönlich am meisten stört, ist das hier jemand "in meinem Namen" spricht, den ich niemals damit beauftragen würde.


    Die Petition ist nicht konsequent formuliert, es fehlt an Hintergründen und Begründungen. Gerade weil wir immer wieder um unseren Berufsstand und die Positionierung in der Öffentlichkeit kämpfen, bin ich der Meinung "Aufmerksamkeit um jeden Preis" ist nicht die richtige Lösung und erinnert mich manchmal an eine Amokläufermentalität (Hauptsache einen Tag berühmt).


    Dann lieber eine durchdachte Formulierung eines Berufsverbandes, welcher entsprechende Forderungen vorher aus verschiedenen Richtungen beleuchtet hat und nicht von der Couch oder dem Stammtisch. Den leider steht bei solchen Sachen nicht "Peter Mustermann" als Urheber der Petition im Vordergrund sondern es ist ein "Wir Rettungsdienstler fordern".

  • Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.


  • Nochmal: Es ist ein deutlicher Unterschied, ob jemand fordert, mehr Lohn zu erhalten oder bessere Arbeitszeiten zu erhalten (Ziel ist hierbei der Arbeitgeber, das nennt man dann Tarifverhandelungen), oder ob jemand fordert, ein Bundesgesetz zu ändern, um eine Ausnahmeregelung für bestimmte Berufsgruppe zu erhaltee. Konsequent zu Ende gedacht, würde das dazu führen, dass es für jede Berufgruppe ein eigenes Rentengesetz und am besten eine eigene Rentenkasse gäbe.

    Zitat


    Leider habe ich aber auch von außerhalb der Petition keine Begründung für dieses spezielle Begehren gefunden, die nicht auch wortgleich für andere Berufsgruppen anwendbar ist.

    Zitat


    Diese Forderungen sollten dann aber konsequent und berufgruppenspezifisch begründet werden, entsprechendes habe ich bisher nicht gelesen.
    Begründungen, die durch das einfache Auswechseln der entsprechenden Berufgruppenbezeichnung sind dabei nicht zielführend.

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    James Elroy Flecker

  • Dass diese Petition lediglich auf eine Berufsgruppe ausgerichtet ist, ist zwar einerseits zu kurz gedacht, andererseits aus Sicht des Petenten nachvollziehbar. Wie gesagt - jeder kann inzwischen auf einfache Weise eine Petition einreichen. Wie diese Petition angenommen wird, steht auf einem anderen Blatt.
    Diese Petition macht aber immerhin einmal mehr deutlich, dass es Berufsgruppen gibt, die eben nicht ohne Probleme bis zu ihrem 67. Lebensjahr arbeiten können und eines hat sie - wenn auch wohl nur innerhalb des Fachkreises - schon erreicht: Aufmerksamkeit.


    @Mr. Blaulicht


    Nur, weil wir immer älter werden bedeutet das noch lange nicht, dass wir auch länger leistungsfähig sind. Unser Körper baut trotz des zunehmenden Alters ab und reduziert zwangsläufig unsere (physische) Leistungsfähigkeit. Das ist eben mit bestimmten Berufen ab einem gewissen Stadium (das der Eine früher, der Andere später erreicht) nicht mehr vereinbar. Aber wem sage ich das.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Jetzt möchte ich mal darauf hinweisen, an die Mehrzahl hier im Forum die ja aus BaWü, Bayern, RLP stammen. Ich bin mir nicht sicher ob es euch Südländern überhaupt bekannt ist das euro Kollegen im Norden mit ca. 1600 Euro Brutto bei min. 48 Std./Woche nach Hause gehn! Tarifbindung, 38 Std./Woche, feste Arbeitsverträge usw. sind bei uns ein Traum. Ich bitte das einfach mal in euren Argumentationen gegen solch provokante vorhaben zu berücksichtigen.

  • Jetzt möchte ich mal darauf hinweisen, an die Mehrzahl hier im Forum die ja aus BaWü, Bayern, RLP stammen. Ich bin mir nicht sicher ob es euch Südländern überhaupt bekannt ist das euro Kollegen im Norden mit ca. 1600 Euro Brutto bei min. 48 Std./Woche nach Hause gehn! Tarifbindung, 38 Std./Woche, feste Arbeitsverträge usw. sind bei uns ein Traum. Ich bitte das einfach mal in euren Argumentationen gegen solch provokante vorhaben zu berücksichtigen.


    Es gibt aber auch in Bayern Arbeitgebeber (auch seitens des BRKs), bei denen man weit mehr als 38h die Woche arbeitet...

  • Ich will damit nur sagen das solche "Arbeitsbedingungen" den ein oder anderen zu solchen, in mancher Augen, sinn freien "Taten" bringen kann um einfach auf sein berufliches Elend hinzuweisen.
    Und nur mal am rande, wer meint den ehrlich das er bei meinem oben genannten Beispiel bis 55 im RD arbeiten will? Ich bin gerne RettAss und liebe den Beruf den ich auch bissal als Berufung sehe, aber sollte sich nicht etwas ändern oder was ich eher befürchte noch schlimmer werden ist spätestens mit mitte 30 schluss und eine "richtige" Arbeit wird zum muss.
    Da bringt auch eine Novellierung des RettAssG nichts, denn ich bin nicht bereit unter solch schlechten Voraussetzungen mehr Verantwortung und mehr Arbeit aufmich zu nehmen.
    Ok driftet jetzt wieder etwas vom Thema ab, aber meiner Meinung müsste es viel mehr solcher extreme in der Öffentlichkeit geben.

  • Die Idee, durch Schockierung großes Medieninteresse zu gewinnen funktioniert in der Tat recht häufig - meist allerdings eher in die Richtung, dass das Vorhaben des Urhebers zwar besser wahrgenommen allerdings auch deutlich negativer bewertet wird.


    Ich bezweifle zwar, dass die Petition ernst genommen wird und ich bin davon überzeugt, dass der Urheber uns damit keinen positiven Dienst erwiesen hat, ich hoffe jedoch, dass jene, die sich hier dadurch hervortun, der Bevölkerung zu Recht ins Bewußtsein rücken zu wollen wie wertvoll unsere Dienstleistung ist, sich auch an anderer Stelle involvieren und engagieren werden - z.B. wenn'S um die richtige Gestaltung von Berufspolitik geht...


    PS: 41h/Woche - und wenn's nach meinem AG ginge auch noch wesentlich mehr...

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • :applaus: im prinzip ist es OK und einen versuch wert,aber bei den kommentaren einiger überretter kommt einen das grauen,schonplätze im RD gibt es nicht,und nach, in meinen fall 32 jahre RD, :hmm: ist es allemal einen gedanken wert,

  • da kann man jetzt nur noch abschliessend sagen, lieber nen Rantzen vom fressen, als nen Buckel vom Schaffen ;-) :bday:

  • Nach jetzt vier Seiten Beiträgen zum Thema mal meine Meinung hierzu als Frührentner:


    1.
    Gerne würde ich noch arbeiten, doch es geht nicht.


    2.
    Würde ich arbeiten, würde ich im Laufe der nächsten Jahre sicher merken, daß aus gesundheitlichen Gründen vieles schwerer wird oder aber gar nicht mehr geht.


    3.
    In der Hoffnung auf eine ausreichende Kompetenz, einen engagierten AG mit ausreichender Betriebsgrösse etc. könnte ich im RD auf eine "Ausweichstelle", z.B. in Ausbildung/Verwaltung o.a. hoffen.


    4.
    Das RD-Gefüge in der BRD ist zu unterschiedlich (Hiorgs + Private, BF-Beamte, Ehrenheimer, Körperschaften des öffentlichen Rechts u.a.m.) um eine wirklich einheitliche Vergütung in allen Alters- und Ausbildungsstufen zu erreichen.


    5.
    Ebenso unterschiedlich ist die Finanzkraft bzw. "Beliebtheit" bestimmter Regionen. Wohnraum in München ist nun einmal teurer im Vergleich zu Kleinklecksdorf auf der Höh.


    6.
    Anscheinend ist der Petitionsverfasser häufiger TV-Konsument (im RD manchmal üblich) von diversen US-Krimiserien, wo immer wieder der brave Cop nach zwanzig Berufsjahren in den Ruhestand geht und eine Rente bekommt - was in den USA halt nicht allgemeiner Standard ist und erträumt sich nun das gleiche für die BRD.


    7.
    Besser wie ein früherer Rentenbeginn wäre eine verbesserte Ausbildung mit Übergangsmöglichkeiten zu anderen Gesundheitsfachberufen, damit eine bessere gesellschaftliche Anerkennung und dadurch vielleicht auch insgesamt verbesserten Gehaltsgefügen. Dann läge es in der Selbstverantwortung der Arbeitnehmer, freiwillige, zusätzliche Beiträge in die private Altersvorsorge zu leisten.


    7a.
    Ebenfalls sinnnvoll wäre eine verbesserte Regelung von Höchstarbeitszeiten, eine Reduzierung derselben, Abschaffung von irrsinnigen Arbeitsbereitschaften und deutliches auf-die-Finger-klopfen von Seiten des Gesetzgebers bei Arbeitgebern, die selbstverständlich erwarten, daß ihr hauptberuflich beschäftigter MÁ in seiner "Freizeit" ehrenamtliches Engagement zeigen muß.


    8.
    Wenn ich in meinem Alter überlege, was diverse Regierungen alles aus der Rentenkasse für wen bezahlt haben (nach meiner Erinnerung wurden damit z.B. die Pensionen für BW-Kampfpiloten bezahlt, weil "man" nicht mehr so viele gebraucht hat), würde ich lieber zeitlebens meine Rentenbeiträge einem x-beliebigen Wohnsitzlosen in der Fußgängerzone in die Hand gedrückt haben - da wüsste ich wenisgtens, wo es hinkommt.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?