Ausildungszeugnis - komplett widersprüchlich

  • Hallo!!!


    Ich hab ein großes Problem: Nach meinem bestandenem Abschlussgespräch wurde ich direkt in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Im Protokoll des Abschlussgespräch werden mir hervorragende Leistungen bescheinigt.


    Nun habe ich mein Ausbildungszeugnis bekommen und ich habe fast einen Schock erlitten. Hier stehen die üblichen Floskeln (war von bis.. , wurde auf KTW, RTW etc ausgebildet, hat Abschlussgespräch gemacht).



    dann stehenen da drei Sätze, die mich echt hart getroffen haben: zu unserer vollen Zufriedenhait (=3) und war ehrlich und fleißig (= war sie eigentlich nicht, lt. www.)


    Dann im Abschlusssatz: ... wünschen wir alles Gute für persönlichen Weg und berufliche Zukunft (oder so ähnlich).



    Ich verstehe das nicht. Das ist ja extrem negativ (lt www zeugnisdeutsch). Aber ich wurde ja übernommen und habe in meinem Berichtsheft (Zwischengespräche) immer nur 1 und 2 angekreuzt bekommen und wie gesagt ich wurde ja übernommen.



    Wer kann mir helfen? Was ist hier falsch gelaufen?


  • und war ehrlich und fleißig (= war sie eigentlich nicht, lt. www.)


    überflüssig, nicht erwähnenswert.



    Dann im Abschlusssatz: ... wünschen wir alles Gute für persönlichen Weg und berufliche Zukunft (oder so ähnlich).


    Hier würde ich um Änderung bitten.



    Insg. würde ich ein Arbeitszeugnis nicht überbewerten, ein Ausbildungszeugnis noch weniger. Die Relevanz für weitere Bewerbungen wird meist überschätzt. Jeder Personaler greift eher zum Telefon um den alten AG anzurufen, als die Märchenstunde des Zeugnisses auseinanderzunehmen - zumal es keinen einheitlichen Code für Hinweise im Subtext des Zeugnisses gibt.


  • Dann im Abschlusssatz: ... wünschen wir alles Gute für persönlichen Weg und berufliche Zukunft (oder so ähnlich).


    Dieser Satz ist (man muss es natürlich im Zusammenhang zum übrigen Zeugnis sehen) keineswegs negativ, sondern eine Höflichkeit. Würde da stehen, man wünsche "alles erdenkliche Gute" bedeutet dies schon wieder etwas anderes.

  • Dieser Satz ist (man muss es natürlich im Zusammenhang zum übrigen Zeugnis sehen) keineswegs negativ, sondern eine Höflichkeit. Würde da stehen, man wünsche "alles erdenkliche Gute" bedeutet dies schon wieder etwas anderes.


    Da sie in der Firma bleibt, ist der Satz völliger Blödsinn. Hier gehört sowas wie ... wurde im Anschluss an die Ausbildung in ein befristetes / unbefristetes Arbeitsverhältnis in unserem Hause übernommen (o.ä.) rein

  • Manchmal schreiben Zeugnisschreiber einfach nur das, was sie wirklich sagen wollen und andere lesen einfach nur das, was da steht. Wobei die Formulierung "war fleißig und ehrlich" mir bislang noch nicht untergekommen ist......
    "Zu unserer vollen Zufriedenheit" wird in anderen Quellen als eine "gute" Leistung bezeichnet. Diese Verklausulierungen sind schon eine echte Seuche.
    Im Zusammenhang mit dem Schlußsatz gebe ich Nils Recht. Das lässt in mir die Vermutung keimen, daß der Zeugnisschreiber kein "Vollprofi" in dieser Materie ist.
    Du kannst tatsächlich nur um Rücksprache und Erläuterung bitten.

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe...
    ...nicht für das, was Du verstehst!!!

  • Manchmal schreiben Zeugnisschreiber einfach nur das, was sie wirklich sagen wollen und andere lesen einfach nur das, was da steht. Wobei die Formulierung "war fleißig und ehrlich" mir bislang noch nicht untergekommen ist......


    ... und danach riecht, dass dies genau eben nicht immer der Fall gewesen ist...


    Ich würde deine Einschätzung teilen, dass da vermutlich kein Profi geschrieben hat.

  • Nach meinem bestandenem Abschlussgespräch wurde ich direkt in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.

    Wen interessiert da noch der ganze andere Rest???
    :wayne:
    Du hast deine Stelle bekommen und fertig ist die Laube. Aus dem Text geht nur nicht ganz sauber hervor, ob du die Stelle beim "Lehrherrn" oder bei einem neuen Arbeitgeber bekommen hast. Sofern du dort übernommen wurdest, wo du auch die Ausbildung absolviert hast, interessiert es ja noch weniger.
    Sollte dort dein Arbeitsverhältnis irgendwann mal enden, ist DAS Zeugnis doch relevant.

  • Dieser Satz ist (man muss es natürlich im Zusammenhang zum übrigen Zeugnis sehen) keineswegs negativ, sondern eine Höflichkeit. Würde da stehen, man wünsche "alles erdenkliche Gute" bedeutet dies schon wieder etwas anderes.


    Über das "erdenklich Gute" kann ich nichts sagen. In einem anständigen Zeugnis steht das Private aber an keiner Stelle vor dem Beruflichen. Das lässt nämlich auch gewisse Rückschlüsse zu. Und dass man "ehrlich und fleißig" ist, ist eine Selbstverständlichkeit, deshalb würde ich die ausdrückliche Erwähnung auch als negativ empfinden.

  • @ Ferrucio : Jedes Zeugnis, gerade in der heutigen Jahresvertrag-Gesellschaft ist absolut wichtig! Wenn ich mich einem Arbeitgeber vorstelle, dann bekommt er ( und verlangt meistens auch) Arbeitszeugnisse von allen vorherigen Arbeitgebern.


    Leider habe ich auch schon festgestellt, dass viele Vorgesetzte mit bestem Willen ein Zeugnis schreiben und einem damit nichts böses wollen... und das ist dann wenn man es "richtig" liest eine 3 oder 4. Deshalb am besten mal mit dem Zeugnisschreiber sprechen! Habe es auch schon erlebt, dass die Zeugnisse von Stellen kommen, mit denen man in seiner gesamten Zeit nichts zu tun hatte und die einen überhaupt nicht kennen. (Z.B. werden bei einer großen HiOrg hier in der Ecke ALLE Arbeitszeugnisse für alle Wachen im Verband von einer Stelle aus geschrieben.) Also Nachhaken!


    BTW: ich warte seit Anfang meines Studiums (2006) auf das Arbeitszeugnis meines alten Arbeitgebers. Man vertröstet mich seit knapp 2 jahren damit, dass dieses in Arbeit sei! Schönes Dilemma...denn sollte ich härtere Töne anschlagen oder dieses etwas einklagen wird sich das in dem Arbeitszeugnis eh wiederspiegeln... (Übrigens eine große CHRISTLICHE Hilfsorganisation...soviel mal wieder dazu!)


    Mfg
    Mindhunter

  • Hallo!



    Ja, das Zeugnis ist von Peronen unterzeichnet, mit denen ich noch nie etwas zu tun hatte. Diese Menschen kennen mich nicht, allerhöchstens meine Akte...


    Ich denke schon, dass das Zeugnis wichtig ist, wenn ich mich woanders bewerbe.


    Ich hoffe wirklich, dass das mit dem ehrlich und fleißig wirklich, aufgrund von Inkompetenz des Verfassers, nett gemeint war im Sinne von "das war tatsächlich so". Klarheit wird wohl nur ein Gespräch bringen, welches ich auch nächste Woche haben werde, denn ich empfinde das "Zeugnis" als Beleidigung!



    Kann mir evtl. jemand helfen, wie man ein normal positives (Also Note 2) formuliern könnte (also RD spezifisch) ?? Müssten nicht eigentlich ach Sachen drin stehen wie: Hat dies und ds gelernt und macht das nun ganz toll (oder so ähnlich)?? Davon ist nirgendwo die Rede.



    Danke noch mals an alle

  • Die Zeugnisunterschriften belegen ja nur die "oberste Verantwortlichkeit" durch den AG.


    Die Zeugnisvorbereitung bzw. auch Zeugniserstellung wird oft von anderen MA vorgenommen.


    Der "Zeugniscode" ist zum einen interpretierbar, zum anderen auch heute noch nicht allen geläufig.



    Das mit der Ehrlichkeit ist nach meinem Wissen noch ein unbedingtes Muß bei Personen, die z.B. in einer Buchhaltung etc. arbeiten.


    Es mag sein, daß in Zeiten der Mitarbeiterkündigung wg. verzehrter Maultaschen verstärkt Wert auf derartige Floskeln gelegt wird.



    Ich bin im Gegensatz zu den Vorrednern davon überzeugt, daß auch dieses Zeugnis seinen Wert hat.


    Gerade als Berufsanfänger sind die Unterlagen noch nicht so zahlreich wie bei einem alten Hasen, wo ein "Ausrutscher-Zeugnis" ggf. nicht so stark Berücksichtigung findet wie bei einer jungen Kraft

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Hallo!


    vielleicht bittest Du um ein Gespräch...und unter meinem letzten Zeugnis steht ein Satz:
    Dieses Zeugnis entspricht dem Wortlaut und ist mit keinen versteckten Äusserungen versehen....(oder so ähnlich)


    Grüsse

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Es ist erschreckend, wer solche Zeugnisse schreibt :mauer: Die "Dame" ist irgendwie Azubi und man habe das auch nicht so ernst genommen mit dem Ausbildungszeugnis, dies sei ein Standardtext blabla, man habe gar nicht gewusst, dass das so aufgefasst wird blabla... :fie:


    Naja, es wird neu geschrieben, bin mal gespannt, obs dann besser wird...

  • Bevor Du Dich hier weiter über die Inkompetenz anderer Leute beschwerst: schreib Dein Arbeitszeugnis selbst und schicke den Text an den Arbeitgeber. Die sollen es auf offizielles Briefpapier drucken, stempeln und unterschreiben.

    Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten. [Karl Valentin]

  • Bevor Du Dich hier weiter über die Inkompetenz anderer Leute beschwerst: schreib Dein Arbeitszeugnis selbst und schicke den Text an den Arbeitgeber. Die sollen es auf offizielles Briefpapier drucken, stempeln und unterschreiben.


    Ist es nicht traurig, dass in D ein Arbeitszeugnis nichts mehr mit einem "Zeugnis" zu tun hat sondern ein reines hin und her zwischen Anwälten wird. Weil im Endeffekt erhalte ich immer nur gute Zeugnisse... und das bei so vielen Flachpfeifen das man sich den Kram echt schenken kann.


    Wieso konnte ich in der Schule eigentlich nicht gegen mein Zeugnis klagen? (Also so mit Erfolg, klagen kann ja jeder ;-) )