Krisenintervention bzw. Notfallseelsorge wendet sich üblicherweise an Einzelklienten - und nicht an grössere Menschengruppen mit spez. Ausbildung und Einsatzerfahrung.
Aus diesem Grund sind spez. Kenntnisse in diesen Dingen relativ verhalten.
Die strukturierte Aufbereitung eines belast. Einsatzes für Einsatzkräfte erfolgt üblicherweise nach einem Konzept, welches eben durch die Struktur grundsätzlich auch mit "zusammengewürfelten" Teams möglich ist.
SbE ist gerade in NRW nach meinem Kenntnisstand ganz gut aufgestellt.
Gut gemeint ist oft genug das Gegenteil von gut.
Das eine Einsatzkraft nach einem derartigen Szenario vorübergehend etwas neben sich steht und für das Umfeld vielleicht merkwürdige Verhaltensweisen zeigt, ist normal.
Es wäre eher unnormal, wenn dem nicht so ist.
Sehr wichtig ist schon einmal die Information, daß dieses Verhalten eben eine normale Reaktion auf etwas absolut unnormales darstellt - und in aller Regel ganz von alleine abklingt.
In Helfergruppierungen kommt der Reflex hinzu, die eigene Familie mit den erlebten Eindrücken nicht belasten zu wollen.
Unterschiedlichste Bewältigungsstrategien von Einzelpersonen in einer Helfergruppierung (Markieren von Coolness...) können bei einem betroffenen Helfer den Eindruck erwecken, daß nur er ein Problem hat.
Auch hier ist die Aufklärung/Information schon eine Hilfe.
Hilfreich sind ebenso vorgesetzte Einsatzkräfte, die nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.
Es mag auch heute noch Führungskräfte geben die ausser der schnellen Aufrüstung des verbrauchten Materials keine Notwendigkeit von Nachbereitung sehen.
Nach meinen eigenen Erfahrungen als Teilnehmer bzw. als Peer in Einsatznachbereitungen kann ich nur sagen, daß in derartigen Gesprächsrunden eine optimale Chance darin besteht, als Gruppe gestärkt heraus zu kommen - was sich für Gruppengefüge und -zusammenabeit sehr hilfreich erwies.
NACHTRAG:
nach meinen Erfahrungen sind Einsatzkräfte verhalten, wenn ein studierter Mensch von ausserhalb des Rettermillieus jetzt "das Heil" bringen soll.
Gerade hier zeigt SbE seine Vorteile; denn das Team hat auf jeden Fall "Stallgeruch", kennt also das Millieu aus eigener Erfahrung, wenn auch nicht im örtlichen Sinn.
Selbst das hat den Vorteil, daß sich jetzt jemand öffnen kann, weil er nicht befürchten muß, bei einer bekannten Person sein Gesicht zu verlieren, wenn er diesem Menschen später einmal wieder begegnet.
Edit:
Ergänzung des Nachtrags