Parlamentarischer Staatssekretär will Zuständigkeit bei Offshore-Rettung durch Bundesgesetz geregelt wissen

  • Man könnte ja auch mal die Frage aufwerfen, ob das nicht eigentlich eine Frage des Genehmigungsverfahrens für Windparks ist als ein Thema, das bundesgesetzlicher Regelung bedarf (wenn das überhaupt ginge und nicht das Land Niedersachsen zuständig ist).

    Diese Idee (Genehmigungsverfahren) finde ich auch nicht verkehrt, nützt wohl nun für die bestehenden Windparks nichts mehr!


    Für Einsätze auf den Offshore-Baustellen gibt es einen Rettungshubschrauber namens "RD Emden14/81" der Firma Northern Helicopter.

    Das dieser "RTH" Offshorerettung macht habe ich schon gehört, aber ist der Funkrufname nicht an die Funktion KTH (Krankentransporthubschrauber) gebunden?


    Das Haveriekommando und die SAR Leitstelle der Bundeswehr mögen vll. die bekannteren Komponenten sein, doch die Zuständigkeit würde ich eher bei der DGZRS und dem MRCC Bremen sehen. Das MRCC Bremen kümmert sich/ koordiniert so gut wie jeden Notfall in der (deutschen) See und hilft auch bei entsprechenden Problemen im Ausland, egal ob medizinisch oder technisch. Ein weiterer Punkt der bei einer entsprechenden Lage für mich für das MRCC bietet ist das mehr Einheiten zur Verfügung stehen und damit die Wahrscheinlichkeit der schnelleren Hilfe höher ist im Vergleich zur Bundeswehr bzw. zum Haveriekommando.

    Ich denke mal schon, dass sich das Haveriekommando einiger Mittel zur Durchführung eines Einsatzes bedient. Dazu werden wohl auch die Rettungsmittel der DGzRS gehören. Die Aufgabenbeschreibung des Haveriekommandos, so wie Du diese zitiert hast, liest sich übrigens gleich. Wenn es zwei solcher "Seenotfallleitstellen" mit gleichen Aufgaben gibt, dann ist mindestens eine überflüssig!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat

    Das dieser "RTH" Offshorerettung macht habe ich schon gehört, aber ist der Funkrufname nicht an die Funktion KTH (Krankentransporthubschrauber) gebunden?


    Es gibt KTHs ?

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    Aktuelle "Patient bleibt zu Hause Quote": 67% :stop_1:

  • Es gibt KTHs ?

    Ja, so wird er jedenfalls genannt! Er fliegt die ganzen Krankentransporte von den Inseln zum Festland rüber. Eine RTW/KTW Besatzung vom Festland, ich glaube aus Emden, besetzt diese Kiste bei Bedarf. Viel kann ich zu der Kiste aber nicht sagen, da ich außer was die Einsatznummern in den Rechner rein tippen angeht (Leitstelle / KOST Niedersachsen) nicht allzu viel mit dem zu tun habe. Die Einsätze disponieren die Leitstellen vor Ort selber.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Man könnte doch auch den NEH Hartenholm im Windpark stationieren. Der müsste doch jetzt Kapazitäten haben, oder?


    J. ;)

    Die Hilfsfristen sind dann bestimmt prima, aber mit dem Patiententransport wird es dann schwierig... :D


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Abgesehen von Rettungsflügen gibt es ja noch andere "Baustellen", für die eine gesetzliche Grundlage nützlich ist.


    Gesetzt der Fall, daß diese Windkraftanlage ausserhalb deutscher Hoheitsgewässer liegt, stellt sich bspw. die Frage nach den versicherungsrechtlichen Grundlagen.
    Ist ein Arbeitsunfall dort dann auch ein Arbeitsunfall nach deut. BG-Grundlagen oder etwas für die normale Krankenersicherung.
    Für den Fall, daß dies durch eine Krankenversicherung abgedeckt wird, stellt sich dann die Frage, nach welcher staatl. Grundlage.
    Dies hätte bspw. Auswirkungen auf die Dauer der Lohnfortzahlung im Erkrankungsfall.
    Bei allen Vereinheitlichungen innerhalb der EU gibt es ja dennoch Unterschiede.


    Bei der Handelsschiffahrt ist es ja ähnlich.
    Längst nicht alle Schiffe deutscher Reedereien laufen auch unter "deutscher Flagge".
    Damit unterliegen sie auch nicht deutscher Gesetzgebung hinsichtlich Tarifrecht und Arbeits- bzw. Umweltschutz - aus Sicht gewinorientierter Unternehmer wahre Kostentreiber!
    Natürlich gibt es internationale Mindeststandards beim Arbeitsschutz, aber diese können ja unterhalb deutscher Standards liegen.


    Das es bereits sehr gut funktionierende Hilfssysteme gibt, hat ja damit erst einmal nichts zu tun.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Der KTH wurde eingeführt, nachdem man dahinter gekommen ist, wieviele Krankentransporte von den Inseln geflogen wurden.


    Dafür wurde vorher viel der Christoph 26 ge/miß-braucht, was ihn natürlich der Primärrettung entzogen hat. Wir haben von unserer lieben kleinen Insel (Borkum) viel mit Flugzeugen geholt, bis die OLT in Verbindung mit NHC den KTH eingeführt hat. Nach meinem Kenntnisstand gibt es keine 24-Std-NA-Bereitschaft, bei uns in der Gegend wird dieser Hubi wirklich nur für Krankentransporte eingesetzt. Das Personal wird dann vom RD Emden bzw Hononarkräften gestellt. Sollten die wirklich Offshore-Rettung mit den Ammerländern betreiben, werden diese wohl lt Homepage aus Westerstede angekarrt. Ob das tatsächlich aktuell ist, wage ich zu bezweifeln, werd aber versuchen, mal nachzufragen...


    Die Bundeswehr hat noch eine Seaking auf Helgoland stehen, die bei Schlechtwetter auch schon mal Rettung von den Inseln fliegt, aber mit entsprechender Vorlaufzeit. Dafür hat der Chr26 ja ne Winde ;-)


    Die Bremer Hubis und auch der aus Groningen sind m.W.n. nicht für die Seerettung geeignet.


    Also wohl ein interessantes Feld, wobei unser ÄLRD schon von einer landkreisübergreifenden Seerettergruppe träumt :pump:

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von swagman13 ()

  • Ich denke mal schon, dass sich das Haveriekommando einiger Mittel zur Durchführung eines Einsatzes bedient. Dazu werden wohl auch die Rettungsmittel der DGzRS gehören. Die Aufgabenbeschreibung des Haveriekommandos, so wie Du diese zitiert hast, liest sich übrigens gleich. Wenn es zwei solcher "Seenotfallleitstellen" mit gleichen Aufgaben gibt, dann ist mindestens eine überflüssig!


    Das Havariekommando wurde nach dem Unglück der 'Pallas' gegründet und dient primär als maritimes Lagezentrum. Als Führungsinstitution geht es bei Lagen ab einer bestimmten Größe in Dienst. Den ganzen Kleinkram kriegt MRCC Bremen wunderbar alleine hin, zumal man sich dieses auch eher als eine mit 2 Mann besetzte Funkbude vorstellen muss. Gemäß einem Indikationskatalog meldet MRCC Bremen Einsätze mit entprechenden Schadensarten dem Havariekommando, welches dann die Einsatzführung übernimmt. Erfahrungsgemäß schweben die Damen und Herren dann aber leider als dass sie gehen, zudem habe ich sie bisher als nicht besonders fit in BOS-spezifischer Einsatztaktik erleben dürfen. Schade eigentlich, da die Grundidee durchaus begrüßenswert ist.


    Nebenbei:
    Ist jemandem hier bekannt, ob das Havariekommando überhaupt über UKW-Seefunk zu erreichen ist?

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Ist jemandem hier bekannt, ob das Havariekommando überhaupt über UKW-Seefunk zu erreichen ist?


    Mir wäre da nur "Rescue Bremen" bekannt, aber das dürfte das MRCC sein...

  • Mir wäre da nur "Rescue Bremen" bekannt, aber das dürfte das MRCC sein...


    Ist es. Rund um die Uhr auf Kanal 16 UKW. Der korrekte Funkrufname ist dann 'Bremen Rescue'. Kein großer Unterschied, aber es schleicht sich immer mehr ein.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Ist es. Rund um die Uhr auf Kanal 16 UKW. Der korrekte Funkrufname ist dann 'Bremen Rescue'. Kein großer Unterschied, aber es schleicht sich immer mehr ein.


    Stimmt, du hast recht... ich war nicht ganz bei Sinnen...

  • Die Betreiber deutscher Offshore-Windparks wollen den Aufbau einer zentralen Notfall-Leitstelle für Unfälle in den Bereichen ihrer Anlagen vorantreiben. Das ist das Ergebnis eines Arbeitstreffens mit Vertretern nahezu aller Betreiber am Donnerstag, 26. Januar 2012, in der Zentrale der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen. Ausführlicher Artikel auf www.dgzrs.de

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.