BF oder RD?

  • Tut mir leid, dass ich euch mit meinem privaten Entscheidungsdilemma belästige, aber ich hole im Moment möglichst viele Meinungen ein.


    Ich mache im August kommenden Jahres Fachabitur, danach steht dann die große Entscheidung an:
    Etwas Handwerkliches lernen und danach den Traum von der BF ermöglichen, oder erst FSJ im RD und
    danach Ausbildung zum Rettungsassistenten?

  • Wenn du Geld verdienen und einen sicheren Arbeitsplatz auf Dauer haben möchtest: Handwerk und dann ab zur BF - Je nach BF mit der Chance von dort den RettAss bezahlt zu kommen


    Wenn Geld kein Problem darstellt: FSJ im RD und RettAss selber zahlen

  • Ich mache im August kommenden Jahres Fachabitur, danach steht dann die große Entscheidung an:
    Etwas Handwerkliches lernen und danach den Traum von der BF ermöglichen, oder erst FSJ im RD und
    danach Ausbildung zum Rettungsassistenten?


    Klingt vielleicht etwas seltsam, aber was ist Dein Ziel?


    Was möchtest Du für Dich persönlich in 3, 5 und 10 Jahren (beruflich, privat) erreicht haben? (klingt jetzt sehr nach Bewerbungsgespräch, ich weiss)


    Wenn Du Dir diese Fragen gestellt und sie auch beantwortet hast, dann kannst Du Dir die Frage vielleicht selbst beantworten, bzw. können Aussenstehende Dir eine seriöse Antwort geben.

  • Oder den RettAss als Einstieg zur BF nehmen. Auch eine Möglichkeit, die vielerorts funktioniert. In jedem Fall wird die Antwort auf Deine Frage aber lauten: BF!


    :)

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  • Wenn du sicher bist, dass RD und damit RettAss das richtige für dich ist, dann mach direkt die Ausbildung und spar dir das eine Jahr Ausbeutung als FSJler.
    Ansonsten stellt sich die Frage ob ein kürzeres Schnupperpraktikum nicht auch reicht.
    Wie gesagt, auch als RettAss wirst du bei vielen BFs (nach bestandenem B1 Eignungstest) gerne genommen, muss also nicht mehr unbedingt eine Handwerksausbildung sein. Letztendlich ist es deine Entscheidung welcher Weg der richtige für dich ist. Deine Schwerpunkte und Begabungen kennen wir schließlich nicht ;-)

  • Moin!


    Wenn du dir beides grundsätzlich vorstellen kannst, sollte der Weg dich langfristig zur Berufsfeuerwehr führen. Stellen im öffentlichen Dienst sind durchschnittlich die Besten. Als Brandmeister hast du obendrein den Vorteil, dass du zum einen auch Rettungsdienst machst, und dies sehr häufig ohne Krankentransportkomponente, zum anderen wesentlich mehr verdienst (im Schnitt A7 mir Option der Beförderung bis A9Z gegen E5 ohne Aufstiegschance) und zu guter letzt mit 60 statt mit 68 in Rente gehst, nach aktuellem Stand. Das sind eindeutige Vorteile, wenn du grundsätzlich für den feuerwehrtechnischen Dienst geeignet bist. Allerdings muss dir klar sein, auch wenn die jungen BFler meist überwiegend RD betreiben, dass dein Aufgabenfeld auch den Feuerwehrdienst umfasst. Das ist weder leicht noch jedermanns Sache. Sollte einem das überhaupt nicht liegen, sollte man auch nicht bei der BF anfangen.


    Generell sind die theoretischen Kenntnisse, die für den feuerwehrtechnischen Dienst gefordert sind, für einen Fachabiturienten vermutlich ein geringeres Problem. Allerdings solltest du in hohem Maße sportlich sein, vor allem im Ausdauerbereich. Auch solltest du ein sehr guter Schwimmer und höhenfest sein, dies wird in der Regel im praktischen Test abgeprüft. Ich würde dir davon abraten, einen Beruf zu erlernen, den du nicht ausüben möchtest. Daher wäre der direkte Einstieg über den Rettungsassistenten zur BF eine Variante, aber es gibt einige BFen (überwiegend in NRW), die eine verlängerte feuerwehrtechnische Ausbildung für Schulabgänger mit mindestens Realschulabschluss / erweitertem Realschulabschluss ohne vorherige Ausbildung anbieten. An deiner Stelle würde ich mir das mal anschauen. Ich weiß aus dem Kopf nicht, welche BFs das sind, allerdings habe ich dunkel Düsseldorf im Ohr. Und es sollte sich ja zügig finden lassen.


    Viele Grüße,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Die BF Hannover bietet dieses auch an. Zur Zeit testet man jedenfalls erstmals diesen Ausbildungsweg!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wieso BF oder RD ? Ich absolviere derzeit meine Ausbildung im RD der BF :thumbsup:
    Mittlerweile gibt es doch bessere Möglichkeiten als "FSJ&RettAss-selber-zahlen" z.B. 3-jährige RettAss Ausbildung, 2 jährige BM Ausbildung inkl. RettAss.
    Solltest für dich herausfinden ob du zufrieden dein Arbeitsleben im mittleren Feuerwehrtechnischen Dienst verbringen kannst.Ansonsten ist ne Karriere im gehobenen Dienst bestimmt nicht schlecht... :pfeif:

    "Moin" heißt verdammt nochmal nicht "Morgen..." :cool_1:

  • Ich bin selber in der FF, in meiner Heimatstadt (Trier) gibt es nur die alt hergebrachte Variante mit der handwerklichen Ausbildung und danach bei entsprechender Eignung die Feuerwehrausbildung+RettAss an der Behördeneigenen Rettungsdienstschule.


    Schon seit Kindestagen ist es mein Traum gewesen bei der Berufsfeuerwehr zu arbeiten. Das Problem daran ist, dass ich mir für den Fall, nicht angenommen zu werden nicht vorstellen kann, für den Rest meines Lebens in einem handwerklichen Beruf zu arbeiten. Wenn ich nun den RettAss mache, danach zur BF gehe die diese als vollständige Ausbildung anerkennt, und nur mit Kollegen zusammenarbeite, die Rettass+BM+Handwerk sind, kann ich mir vorstellen, dass das zu Problemen führen könnte...

  • Der vorangegangene Beruf wird häufig überschätzt. Sicherlich gibt es Handwerke, die der Tätigkeit bei der BF entgegen kommt. Das tut der RettAss aber auch, denn die Erfahrung, die du schon mitbringst, nimmt dir niemand mehr weg. Obendrein gibt es eine Menge handwerklicher Berufe, die zwar anerkannt werden, deren Nutzen aber eher diskutierbar ist. Beim Bäcker bzw. Konditor kann es zumindest die Kollegen noch freuen, beim Optiker wird es schon sehr dünn und beim Gärtner gebe ich auf. So gewaltig sind die Grünanlagen der durchschnittlichen Wache ja nicht. Darüber würde ich mir keine großen Gedanken machen. Wie gesagt, ich halte es für schwierig, einen Beruf zu lernen, den man nicht machen will. Drei Jahre sind keine so kurze Zeit.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Auf jeden Fall solltest du mal in den RD schnuppern, ist schließlich bei 98% der Feuerwehren mit hauptamtlichen Personal die Hauptaufgabe und danach entscheiden.


    Zum Thema der Zukunftssicherung kann ich dir nur zu einer Verbeamtung im Feuerwehrwesen raten.

  • Gibt es einen bestimmten Grund weshalb Du unbedingt ein FSJ machen möchtest? Immerhin ist das ein Jahr zusätzlich das draufgeht. ;)

  • Ich kenne einige FSJler in RLP und rate Dir dringendst davon ab. Ist wirklich nur Ausbeutung.


    Da Du in Rheinland-Pfalz wohnst, kannst Du beim DRK eine dreijährige !bazahlte! Ausbildung zum RettAss machen. Ob Du damit in die BF kommst, weiß ich nicht (am besten mal nachfragen), aber nach der RA-Ausbildung dürfte eine Handwerkliche Ausbildung oder ein FH-Studium auch kein Problem mehr sein, oder?

  • Ich kenne einige FSJler in RLP und rate Dir dringendst davon ab. Ist wirklich nur Ausbeutung.


    Kannst du die Behauptung auch untermauern? Wo durch wird denn deiner Meinung nach ausgebeutet?

    Da Du in Rheinland-Pfalz wohnst, kannst Du beim DRK eine dreijährige !bazahlte! Ausbildung zum RettAss machen.


    Weißt du zufällig wiviel die Azubis beim DRK verdienen? Ein Bekannter von mir macht zur Zeit die dreijährige Ausbildung bei den Maltesern, im zweiten Lehrjahr geht er am Ende des monats mit rund 500 Euro heim. Ich selbst habe 2005/2006 ein FsJ im Rettungsdienst bei der JUH gemacht und bin, mit Zulagen etc am Ende des Monats mit durchschnittlich 650-700 Euro heimgegangen. Insofern bin ich mir nicht sicher Wer von uns beiden ausgenutzt wird/wurde. Daher würde mich interessieren wiviel ein Azubi beim DRK bzw wieviel ein FsJler verdient. Gerade in dieser Lohnklasse sind 150-200 Euro mehr oder weniger ein echtes Vermögen.

    Ob Du damit in die BF kommst, weiß ich nicht (am besten mal nachfragen),


    Wird davon abhängen ob bei der entsprechenden BF der RettAss als berufliche Qualifikation ausreichend ist. Egal welchen Weg man einschlägt, am Ende erhält man die "Erlaubniss zum führen der Berufsbezeichnung
    Rettungsassistent".

    aber nach der RA-Ausbildung dürfte eine Handwerkliche Ausbildung oder ein FH-Studium auch kein Problem mehr sein, oder?

    Welchen Sinn soll dass machen? Wenn er zu einer BF möchte der der RettAss nicht reicht, dann würde ich gleich die handwerkliche Lehre machen. So spart er sich 2-4 Jahre bis zum Beginn der Brandmeisterausbildung. Über das FH Studium kann man ja noch diskutieren.

  • Zitat


    Kannst du die Behauptung auch untermauern? Wo durch wird denn deiner Meinung nach ausgebeutet?

    Beispielsweise werden hier einige FSJler gegen ihren Willen mitunter in anderen Teilbereichen (z.B. Essen auf Rädern) eingeplant.
    Wenn man dann doch im RD landet, ist man erstens prinzipiell der Arsch auf der Wache und wird zweitens warscheinlich keinen einzigen RTW von innen sehen.


    Beim FSJ hab ich was von 250-330 im Kopf, und bei der Ausbildung was von 470-700 Euro.



    @ Ausbeutung: Dafür hast Du nach den drei Jahren deinen RA und je nach Lehrrettungswache noch weitere Qualifikationen (meines Wissens z.B. ITLS) in der Tasche.

  • Ich selbst habe 2005/2006 ein FsJ im Rettungsdienst bei der JUH gemacht und bin, mit Zulagen etc am Ende des Monats mit durchschnittlich 650-700 Euro heimgegangen.

    Wie das? Ich habe zur selben Zeit ein FSJ gemacht und bin monatlich mit 474 Euro nach Hause gegangen. Das waren das "Taschengeld", Verpflegungs- und Unterkunftszuschläge. Mehr ist soweit ich weiß nicht möglich. Was hat man dir denn noch zusätzlich gezahlt?


    In der Ausbildung waren es dann ein paar Euro mehr, im zweiten und dritten Jahr noch ein paar Euro mehr.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Das Grundgehalt (Taschengeld) waren irgendwas um die 300 Euro. Hinzu kamen Verpflegungs, Fahrkosten und Unterkunftszulagen, Sonn und Feiertagszuschläge. Ich kann bei Gelegenheit mal schauen ob ich die alten Lohnzettel noch finde. Vermutlich liegt es aber daran das ich ausschliesslich Rettung gefahren bin, andere Fsjler im Fahrdienst oder beim Menüservice sind mit deutlich weniger heim gegangen.

  • Hm, das mit den Sonn- und Feiertagszuschlägen irritiert mich. Habe ich noch nie gehört, dass so etwas gezahlt wird. Wäre cool, wenn du mal nachschauen könntest.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.