Gedankenspiele: Mögliche Optimierungen im Rettungsdienst

  • Die Frage ist auch: Grade in Angesicht der Tatsache das der RettAss sich in den letzten Jahren immer mehr auch in die Kliniken verschiebt und dort eine gewisse Rolle einnimmt ist die Frage ob es nicht reicht evtl. "körperliche Kriterien" nicht in der individuellen Stellenbeschreibung zu fixieren.
    Denn: Wer vielleicht keinen Rettungsschwimmer schafft (oder schaffen "will") kann deswegen immer noch in der Klinik gut aufgehoben sein.

  • Grade in Angesicht der Tatsache das der RettAss sich in den letzten Jahren immer mehr auch in die Kliniken verschiebt und dort eine gewisse Rolle einnimmt ist die Frage ob es nicht reicht evtl. "körperliche Kriterien" nicht in der individuellen Stellenbeschreibung zu fixieren.


    Das halte ich für problematisch, weil die Arbeit in der Klinik eigentlich nicht zu den originären Aufgaben eines Rettungsassistenten oder Notfallsanitäters gehört. Sonst könnte man ja auch fordern, daß ein Rettungsassistent ein Fahrverbot haben darf (z.B. aus medizinischen Gründen bei Epilepsie). Wenn ein Rettungsdienstler im Krankenhaus eingesetzt wird, geschieht das im Wesentlichen aus Kostenersparnis. Wenn die Gehaltsansprüche mit dem neuen Notfallsanitätergesetz steigen sollten, wird sich das schnell erledigen und die gute alte Arzthelferin an dessen Stelle treten.

  • Sportliche Eignungstest kann ich nicht als Ausbildungsvoraussetzung angeben sondern nur als Einstellungsvoraussetzung. Jedermann kann den B1-Lehrgang aus eigener Tasche zahlen und sich anschließend bei einer Berufswehr bewerben. Der Arbeitgeber kann dann natürlich diverse sportliche Prüfungen verlangen, aber sie sind nicht verpflichtend für die Lehrgänge.
    Zumal ich hier auch durchaus Problematiken für das RD-Personal sehe, denn auch wenn wir das gerne so sehen wollen erbringen wir jetzt nicht wirklich jeden Tag die körperliche Leistung, die bspw. ein Dachdecker ableistet..

  • Allgemein in die Runde gefragt: wer musste denn schon einmal im Einsatz den Wasserretter geben? Ich bislang nicht.


    Ich denke, dass der übliche RD dies nicht benötigt. Unsere Nachbarn in der grossen Stadt setzen dies tatsächlich vorraus. Allerdings haben die auch Schnellboote und eigene Taucher. Ist also eher eine Sonderaufgabe - und unter diesem speziellen Gesichtspunkt gerechtfertigt.

  • Ich war vorletzte Woche kurz davor als RTW-Beastzung in den See springen zu müssen, weil der "Passant" fast am Ende war. Ansonsten musste ich im RD noch nie ins Wasser. Allerdings halte ich die Techniken die man beim RettSchwimmer lernt um Pat aus dem Wasser zu bekommen, durchaus ganz hilfreich.

  • Die lfd. Diskussion über sportliche Akzente als Einstellungsvoraussetzung bzw. dienstliches Merkmal treibt mich dann zum nächsten Gedankenspiel:
    Sport ist gesundheitsfördernd (ausser man besichtigt am Montagvormittag eine durchschnittliche chir. Ambulanz :-D )


    Eine Optimierung des RD könnte daher die Forderung nach "Dienstsport" seitens der zustämdigen BG sein.
    Nicht jede RW muß dann mit enem Fitnessraum ausgestattet werden.
    Bereits ein Vertrag zwischen RD-Betreiber und örtlichem Fitnesszentrum bzgl. "Rückenkurs" usw. wäre eine förderliche Massnahme, um (Langzeit)Erkrankungen einzuschränken bzw. die Verweildauer im Beruf zu erhöhen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Allgemein in die Runde gefragt: wer musste denn schon einmal im Einsatz den Wasserretter geben? Ich bislang nicht.


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    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
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    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • wir hatten es vor 10 jahren mal als 30h FB
    ausserdem hatte und habe ich vor das SLRG 1 zu machen
    aber eher aus sportlichen Gesichtspunkten
    ich bin einfach zu fett...
    ach ja mein Arzt sagte aktuell bin ich super Fit für den FW Atemschutz!
    das nnur am Rande bemerkt

  • Optimierung der Fahrzeugvorhaltung, -Stationierung ung -Disposition. Einerseits durch Systeme a la Rescue Track, andererseits auch durch Großräumigere Planung der Vorhaltung und durch bedarfsadaptierte Stellplätze.
    Und dann evtl. auch durch eine Trennung von KT und Notfallrettung...

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  • @Ani: Da könnte man jetzt eine lange berufspolitische Diskussion drüber führen.(Haben wir beide auch schon mal) Aber es sind längst Fakten geschaffen worden, in manchen Regionen arbeiten genauso viele RettAss in den Kliniken wie im Rettungsdienst. Auch gilt das Argument des "billiger" nicht universal, da es durchaus eine Menge Kliniken gibt die RettAss das selbe wie "nicht-fachweitergebildeten" Pflegekräften zahlen.
    Oftmals liegt der Grund auch einfach in der zunehmenden Selbstkastration der Pflege in den letzten Jahren...(und der Abschaffung des AiP:D ) Und damit entstehenden Lücken..


    (Aber weil du das Beispiel mit der Epilepsie brachtest: Ich kenne u.a. einen RettAss der aufgrund seiner Diabetes nicht mehr dienstfähig geschrieben wurde vom Betriebsmediziner... selbiger ist nun vom "beruflichem Nichts" zu "zufriedener Klinik-RettAss")

  • Ich kenne u.a. einen RettAss der aufgrund seiner Diabetes nicht mehr dienstfähig geschrieben wurde vom Betriebsmediziner...


    "Nicht mehr" ist nicht das Gleiche wie "von vornherein"...

  • Allgemein in die Runde gefragt: wer musste denn schon einmal im Einsatz den Wasserretter geben? Ich bislang nicht.


    Ich hab mal erlebt (dürfte so 2002 oder 2003 gewesen sein), dass ein Notarzt in den Twistesee gehoppst ist, um ein Schlauchboot ans Ufer zu ziehen, in dem eine offensichtlich bewusstlose Person lag.


    Die bewusstlose Person entpuppte sich als sturzbesoffener Bürger, der in dem Schlauchboot seinen Rausch ausschlafen wollte und dabei nicht merkte, dass er in den See trieb.
    Besucher des "Cafe im See" bemerkten die seltsame Bootstour und wählten die 112. Da das NEF das erste Fahrzeug vor Ort war, ging der Notarzt baden.

  • Das weiß ich nicht mehr, ist ja auch schon ein paar Tage her. Der Notarzt, der den Sprung in den Twistesee gewagt hat, war allerdings körperlich topfit und so könnte ich mir vorstellen, dass er der Qualifizierteste für den Badeausflug war.


    Mit Sicherheit kann ich auf jeden Fall sagen, dass der RettAss an Land und somit trocken und warm blieb.

  • Ich fänd Sportabzeichen ja eher aus beriebsmedizinischen/gesundheitsökonomischen Gründen sinnvoll.
    Daher allerdings nicht (nur) zum Einstellungstest, sondern verpflichtend auch alle 1-2 Jahre. Das "motiviert" fit zu bleiben und den Dienstsport auch mal anders zu nutzen, als nur mit der Kippe auf der Bank vor der Sporthalle zu sitzen... (sofern es denn überhaupt Dienstsport gibt).
    Weniger Rückenaua, generell fitter, weniger Krankheitstage, länger Diensttauglich... etc

  • Wenn man vom Seenotkreuzer verwiesen wird, weil man den Arztausweis vergessen hat? ;)


    Die haben einfach schlechte Erfahrungen mit Hausärzten gemacht, die an Schiffplanken hängend zufällig vorbeitreiben. Seitdem lassen die nichtmehr jeden auf das Schiff... ;-)