Kritik des DJV - Unlauterer Wettbewerb durch "Rettungsknipser"

  • Aktuell betreibt der Deutsche Journalisten-Verband eine Kampagne, in der er Feuerwehrleute und Rettungsdienstpersonal aufs Übelste verunglimpft. Der Vorwurf: Man verschaffe sich als Einsatzkraft einen unlauteren Vorteil, eigene Bilder kostenlos oder zu Dumpingpreisen zu vertreiben. Weiter wirft man Einsatzkräften vor, Journalisten über Maß zu gängeln und "auszusperren".


    Mich erinnert dieses Gebaren doch sehr an einen Herren aus dem tiefen Ruhrgebiet, welcher schon die wildesten Verschwörungstheorien aufgestellt hat. Ich finde ein solches Verhalten nicht nur unangemessen, es ist respektlos und unverschämt.


    Hier ein Link zum DJV: http://www.djv.de/startseite/i…sten/rettungsknipser.html


    Lieben Gruß TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Also ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, Bilder von der Einsatzstelle zu Verkaufen oder an die Medien weiterzugeben.
    Ich gebe zu, meistens eine kleine Digitalkamera dabei zu haben, da ich für meine Tätigkeit in Aus- und Weiterbildung Bildmaterial generiere, welches ich auch für Fachpublikationen verwende. Natürlich tue ich dies nur, wenn meine eigentliche Aufgabe dadurch nicht gefährdet wird.
    Mit dem Aussperren ist das auch immer so eine Sache. Wenn die Vertreter der Medien denn auch durch eine einfache Bitte dazu zu bewegen wären, nicht im Weg zu stehen, wäre es manchmal deutlich einfacher... Leider sind freundliche Aufforderungen oft ohne Erfolg. Dieses Verhalten trägt natürlich auch dazu bei, das man geneigt ist, die Medienvertreter gar nicht erst so nah am Geschehen haben zu wollen. Das ist leider sehr traurig, denn ich finde auch Berichterstattung ist eine wichtige Aufgabe.
    Vernünftige Absprachen wären da schon sehr hilfreich...

  • Aber es gibt halt eben oftmals in Pressemitteilungen Bilder, die von Rettungskräften bzw. -organisationen gemacht und an die Presse gegeben werden.


    Nach 1 Minute suchen:


    http://www.ka-news.de/region/b…treizungen;art6011,971775

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • eine kleine Anmerkung zur Bildergalerie:


    Ich finde es unsachlich seitens der DJV eine "Galerie" von Einsatzkräften an den Artikel dranzuhängen um die Sache zu unterstreichen. Wer sagt denn dass dies nicht zur internen Dokumentation und/oder Nachbereitung dient? :nein:


    Wobei auch mir aufgefallen ist, dass das fotografieren für "eigene Zwecke" an Einsatzstellen, gerade seit der Verbreitung von Smartphones, sehr zugenommen hat.
    Jemand der solche Bilder dann weiterverkauft ist mir allerdings noch nie begegnet.

  • Wobei auch mir aufgefallen ist, dass das fotografieren für "eigene Zwecke" an Einsatzstellen, gerade seit der Verbreitung von Smartphones, sehr zugenommen hat.


    Je nachdem, welches die "eigenen Zwecke" sind, finde ich das allerdings auch vollkommen okay, solange der Patient nicht drunter leiden muss...

  • Aber es gibt halt eben oftmals in Pressemitteilungen Bilder, die von Rettungskräften bzw. -organisationen gemacht und an die Presse gegeben werden.


    Nach 1 Minute suchen:


    http://www.ka-news.de/region/b…treizungen;art6011,971775


    Das ist aber ein schlechtes Beispiel, da es sich um Bilder aus einem Gefahrenbereich handelt. Die Fotos sind wahrscheinlich durch den FW-Pressesprecher aufgenommen und kostenlos an die Medien weitergegeben worden.


    War letztens erst selbst bei einem Einsatz mit Gefahrstoffen und 2-4 Journalisten liefen erst mit dem Pressesprecher herum und später ganz alleine. Etwas verwirrend, wollte eine Reporterin bereits eine Patientenanhänge ausgeben und sie sichten, da bis auf den typischen "Blaulicht-Reporter" sonst keiner eine Weste oder ähnliches trug.

  • Das ist aber ein schlechtes Beispiel, da es sich um Bilder aus einem Gefahrenbereich handelt. Die Fotos sind wahrscheinlich durch den FW-Pressesprecher aufgenommen und kostenlos an die Medien weitergegeben worden.


    War letztens erst selbst bei einem Einsatz mit Gefahrstoffen und 2-4 Journalisten liefen erst mit dem Pressesprecher herum und später ganz alleine. Etwas verwirrend, wollte eine Reporterin bereits eine Patientenanhänge ausgeben und sie sichten, da bis auf den typischen "Blaulicht-Reporter" sonst keiner eine Weste oder ähnliches trug.


    Klar kommen die "normalen" Fotografen nicht an solche Bilder. Ohne das von der Feuerwehr gemachte Bild wäre dann eben eins dieser unsäglichen "viel-Blaulicht-steht-vor-dem-Gebäude"-Bilder dem Artikel beigefügt. Aber halt eben von einem Fotografen gemacht, der damit sein Geld verdient. Aus finanzieller Sicht kann ich schon nachvollziehen, dass es ihnen ein Dorn im Auge ist.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • ohne jetzt tief in das Thema einsteigen zu wollen: dass zuerst über öffentlich subventionierte Bilder von Einsatzkräften geklagt wird, anschließend aber die fehlende Benachrichtigung durch die BOS (das ist keine Subvention der Bildjournalisten?) auch verkehrt ist, scheint mir zumimdest kein einheitlicher Maßstab zu sein.

  • Je nachdem, welches die "eigenen Zwecke" sind, finde ich das allerdings auch vollkommen okay, solange der Patient nicht drunter leiden muss...

    Das finde ich zum Beispiel völlig unprofessionell. Wenn etwas dokumentiert wird, ist das was anderes. Aber zum Andenken? Totales no-go.



    Klar kommen die "normalen" Fotografen nicht an solche Bilder. Ohne das von der Feuerwehr gemachte Bild wäre dann eben eins dieser unsäglichen "viel-Blaulicht-steht-vor-dem-Gebäude"-Bilder dem Artikel beigefügt. Aber halt eben von einem Fotografen gemacht, der damit sein Geld verdient. Aus finanzieller Sicht kann ich schon nachvollziehen, dass es ihnen ein Dorn im Auge ist.

    Man möchte halt seine Existenzberechtigung aufrechterhalten. Verständlich, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

  • Das finde ich zum Beispiel völlig unprofessionell. Wenn etwas dokumentiert wird, ist das was anderes. Aber zum Andenken? Totales no-go.


    Mod.: Das werden wir in diesem Thread bitte nicht ausdiskutieren. Wer dazu unbedingt etwas schreiben möchte, kann das hier tun: Einsatzfotos während der Rettung


    J.

  • Wobei auch mir aufgefallen ist, dass das fotografieren für "eigene Zwecke" an Einsatzstellen, gerade seit der Verbreitung von Smartphones, sehr zugenommen hat.
    Jemand der solche Bilder dann weiterverkauft ist mir allerdings noch nie begegnet.


    Und wenn, dann dürfte das wahrscheinlich sogar illegal sein......

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Was mir aber auf jeden Fall übel aufstösst, ist die Art wie die Angelegenheit thematisiert worden ist. Unverschämt und unseriös sind dau die ersten Worte die mir einfallen.

  • Was mir aber auf jeden Fall übel aufstösst, ist die Art wie die Angelegenheit thematisiert worden ist. Unverschämt und unseriös sind dau die ersten Worte die mir einfallen.

    Deutsche Journalisten eben ;)


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Witzigerweise wird ein für mich eigentlich wichtiges Argument in der Auseinandersetzung überhaupt nicht erwähnt: Die Qualität der Fotos. Wer sich Fotojournalist nennt, wird ja wohl in der Lage sein, qualitativ hochwertigere Fotos zu liefern als die von Einsatzkräften mit billigen Digicams oder Smartphones gekinpsten Bilder. Wenn das nicht möglich sein sollte, verstehe ich nicht, warum man dann noch Geld dafür verlangen sollte...

  • Nun ja. Die Bildjournalisten sollten vielleicht einfach das Journalisten aus der Bezeichnung streichen, dann kann man ggf. auch wieder über Qualität reden. Wer aber mit der Bezeichnung "Journalist" seinen Verband mit einer Umfrage an Einsatzkräfte vorschickt, welche folgende Auswahlbuttons hat:



    ... disqualifiziert sich doch bereits selber. Wer noch nicht einmal weiß, über welche Fachbereiche er sich eigentlich aufregen möchte (oder zu faul / unfähig war, dies sauber zu recherchieren), braucht als Journalist oder deren Verbandsvertreter doch nicht ernsthaft befürchten, für Qualität zu stehen. Vielleicht sollten sie sich (analog zu den "Rettungsknipsern") als "Presseknipser" bezeichnen, dann reden beide Parteien auch erkennbar auf Augenhöhe. Zumindest in Sachen Journalismus.


    Böse, aber wir haben ja auf deren Seiten gelernt, "dass Werbung für eine Sache manchmal auch Provokation braucht". Und mit dieser vorausgeschickten Bemerkung kann man sich ja hinterher quasi alles erlauben - war ja schließlich nur eine Provokation in eigener Sache. Vielleicht sollten Neonazis aus Rostock brennende Asylantenhäuser auch einfach als Provokation (an nein: Werbung in eigener Sache) definieren. Oder in Mölln. Oder in der Hafenstraße in Lübeck. Ist ja alles gar nicht so schlimm. Und gar nicht persönlich gemeint. Eigentlich haben die auch nichts gegen Neger (Provokation, ihr wisst schon...). Aber ein paar davon mussten halt mal für die eigene Sache brennen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Besser schlechte Werbung als gar keine :kaffee:

  • Witzigerweise wird ein für mich eigentlich wichtiges Argument in der Auseinandersetzung überhaupt nicht erwähnt: Die Qualität der Fotos. Wer sich Fotojournalist nennt, wird ja wohl in der Lage sein, qualitativ hochwertigere Fotos zu liefern als die von Einsatzkräften mit billigen Digicams oder Smartphones gekinpsten Bilder. Wenn das nicht möglich sein sollte, verstehe ich nicht, warum man dann noch Geld dafür verlangen sollte...


    Manche Bilder von Haus und Hof Fotografen kleinerer Lokalredaktion sind schon richtig schlecht. Wir haben hier einen (freundlichen, überaus netten) Fotografen, die Bilder sind leider nicht immer alle brauchbar, aber die Zusammenarbeit ist hervorragend. Dinge wie Patientenrettung und entsprechende Nahaufnahmen wird man bei ihm jedoch vergebens suchen, seine Bilder macht er dann meist erst, wenn die Patienten aus der Bildfläche verschwunden sind.


    Zugegebenermaßen verdient man nicht viel an diesen Bildern. Viele fotografieren noch am Wochenende auf den örtlichen Sportplätzen. Nur reich wird man damit nicht, das muss man auch mal dazu sagen, so oder so nicht...

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Post-Sommerloch-Journaille (die gefühlte Nähe zum Worte Kanaille ist durchaus passend)... Darüber wollt ihr reden? Na dann viel Spaß :kaffee:

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...