Brand einer Behindertenwerkstatt im Hochschwarzwald: 14 Menschen ums Leben gekommen, Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdiensten

  • Wir sind hier in einem Fachforum. Es interessiert mich also nicht, was Bevölkerung oder Medien davon halten. Im Übrigen sind diese Gasheizungen ja auch anderswo anzutreffen, beispielsweise im Einsatz. Da interessiert es mich schon, ungefähr zu wissen womit ich es zu tun habe.


    Welchen konkreten Unterschied macht das im Einsatz nochmal, ob es sich um eine Verpuffung oder eine Explosion gehandelt hat?


    Jörg hat schon Recht...

  • Das kann schon ein Unterschied sein, gerade was die Verletzungsmuster angeht.
    Bei einer Verpuffung kommt es nur zu einer sehr geringen Druckerhöhung, bei einer Explosion zu einer massiven (und damit einer schnellen Druckwelle).

  • Klar, die Frage war aber ob das im Einsatz einen Unterschied macht. Da bin bin ich weiterhin der Meinung: Nein, macht zumindest keinen signifikanten Unterschied.
    Sowohl eine Verpuffung als auch eine Explosion sind potentiell geeignet Schäden an Mensch und Material sowie sekundäre Brände zu verursachen.
    Abgesehen davon bezweifle ich ob man das in der Initialphase eines Einsatz überhaupt so genau differenzieren kann. Vielleicht mal von Fällen abgesehen, wo plötzlich das halbe Haus nur noch als Trümmerhaufen existiert.

  • so... das ganze ist jetzt n paar Tage her und hat sich n bissle gesetz....


    Um den Vermutungen um die Rettungsmittel welche evt vor Ort waren zu widerlegen:


    Im Einsatz waren folgende Fahrzeuge:
    RTW: Neu 7/83-1 , 7/83-2, 8/83-1 , 9/83-1 , VS 6/83-1 , WT 1/83-4


    KTW: Neu 7/85-1, 2/85-x , 2/85-y


    N-KTW Katschutz: FR 58/26-1 , FR 59/26-1


    RTH: Chr 11, Chr 54


    NEF: Neu 7/82-1, FR 9/8-1


    ELW: FR 2/11-1


    1 x LNA , 4 NA ( plus 2 von den Helis )


    Desweiteren die Bereitschaften Titisee-Neustadt, Löffingen, Schluchsee, Freiburg, Hinterzarten
    Das Kriseninterventionsteam mit 32 Kräften.


    Der erste alarmierte RTW war nach genau 1 min vor Ort, war fast ums Eck....
    In der Chaophase gings recht drunter und drüber, die Einsatzkräfte der FFW brachten Opfer am laufenden Band und haben sie an die Kräfte des RD übergeben... Es wurde recht früh eine Leichenablage eingerichtet, um die verstorbenen Opfer außer Sicht unterzubringen.


    Für weitere Verletze wurde in einem schräg gegenüberliegenden Firmengebäude eine Verletztenversorgungs & bereuungsstelle eingerichtet, sowie weiter vorn an der Straße ein Rettungsmittelhalteplatz für die nachrückenden und ankommenden Fahrzeuge.
    Die überlebenden Opfer wurden dann nach schwer der Verletzung in die umliegenden Kliniken Neustadt, Freiburg und Schwenningen geflogen bzw gefahren.
    Für die Personen die unverletzt aus der Behindertenwerkstatt gerettet werden konnten wurde vom DRK Fahrdienst ein Bustansfer eingerichtet.


    Im Gesamten waren 110 Kräfte der FFW, 100 Einsatzkräfte Rettungsdienst und ca 100 Kräfte der Polizei im Einsatz.


    Gegen später wurden dann noch Vertreter der Landesvertretung / Politik eingeflogen, wie aus der Berichterstattung aus m TV sehen konnte.


    Das penetranteste am ganzen Einsatz waren diverse Vertreter der Presse die in ihrer Gier nach Sensationsbilder vor nichts zurückschreckten....


    wer noch mehr wissen will... einfach frage, posten, pn schicken....

  • Was ist denn rettungsdiensttechnisch bei der ersten Meldung (sprich der BMA-Alarm) alarmiert worden? Wie schnell lief dann die Nachalarmierung ab: gab es den berühmten "großen roten Knopf" oder wurde scheibchenweise nachalarmiert?

  • Erster Alarm ging per Brandmeldeanlage bei der ILS ein, Alarmierung Abteilung Neustadt.... es meldeten sich dann aber recht schnell viele in der Umgebung Wohnenden Personen, wodurch Vollalarm ausgelöst wurde ( Brand 4 / höchste Stufe) , Es wurden sämtliche verfügbare RTW/NEF/RTH sowie alle Bereitschaften der Einsatzeinheit Hochschwarzwald alarmiert, mit dem Stichwort, BRAND 4,starke Rauchentwicklung, mehrere Personen in Gefahr.


    Von Seiten der FFW waren alle Abteilungen von Neustadt im Einsatz, sowie zur Unterstützung die FFW Löffiingen und Feldberg.


    Also sozusagen alarmieren bis man stopp sagt....

  • Klar, die Frage war aber ob das im Einsatz einen Unterschied macht. Da bin bin ich weiterhin der Meinung: Nein, macht zumindest keinen signifikanten Unterschied.
    Sowohl eine Verpuffung als auch eine Explosion sind potentiell geeignet Schäden an Mensch und Material sowie sekundäre Brände zu verursachen.
    Abgesehen davon bezweifle ich ob man das in der Initialphase eines Einsatz überhaupt so genau differenzieren kann. Vielleicht mal von Fällen abgesehen, wo plötzlich das halbe Haus nur noch als Trümmerhaufen existiert.

    Es macht nun mal einen Unterschied. Ob Du persönlich den für insignifikant hälst oder nicht ist Dir überlassen. So eine Wurschtigkeit steht allerdings Leuten mit dem Anspruch der Professionalität sehr schlecht: Du schreibst irgendwas, bist aber offensichtlich nicht im Bilde oder hast sogar keine Ahnung wovon Du da schreibst. Anschließend redest Dich damit heraus, daß ja alles dasselbe sei. :kaffee:

  • Es macht nun mal einen Unterschied. Ob Du persönlich den für insignifikant hälst oder nicht ist Dir überlassen. So eine Wurschtigkeit steht allerdings Leuten mit dem Anspruch der Professionalität sehr schlecht: Du schreibst irgendwas, bist aber offensichtlich nicht im Bilde oder hast sogar keine Ahnung wovon Du da schreibst. Anschließend redest Dich damit heraus, daß ja alles das Selbe sei. :kaffee:



    Ich fände es schön, wenn man auf den aggressiven Unterton verzichten könnte.
    J.

  • Aber vielleicht kann Victorvandort uns einmal den für den RD relevanten Unteschied zwischen Verpuffung und Explosion erläutern.
    Als Nicht-Feuerwehrmann würde ich zunächst einmal vermuten, dass bei einer Explosion Druckwelle und Trümmerflug eine größere Rolle spielen, während bei der Verpuffung die Betroffenen u.U. vom Schadensereignis umgeben sind.

  • In der Praxis wird das Problem sein, dass zum entsprechenden Zeitpunkt niemand Druckänderung und Ausdehnungsgeschwinidgkeit gemessen hat. Können wir's damit abhaken? Dieses Schadensereignis hat bestimmt interessantere Aspekte zu bieten.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • In der Praxis wird das Problem sein, dass zum entsprechenden Zeitpunkt niemand Druckänderung und Ausdehnungsgeschwinidgkeit gemessen hat.


    Danke, genau dass meine ich. Man wird die Sache in beiden Fällen vor Ort anschauen, beurteilen und die weiteren Schritte planen müssen.

    Können wir's damit abhaken? Dieses Schadensereignis hat bestimmt interessantere Aspekte zu bieten.


    :positiv:

  • Möchtest du noch ein wenig darüber Berichten wann du dazu gekommen bist und was deine Aufgaben waren?

    wann ich dazu gekommen bin ?... ich war das 4. oder 5. Fahrzeug und wir wurden direkt nach vorn gezogen um Patienten zu übernehmen.


    meine Aufgabe: eine um die sich wahrscheinlich keiner gerissen hätte....


    Ich musste die Leichenablage einrichten und diesen Abschnitt leiten....


    gesichtet wurde in folgender Weise.... was leicht verletzt war, laufen konnte etc ging zum Behnadlungsplatz, dort wurd dann weiter Unterteilt nach der schwere der Verletzung....
    Alles was die FFW auf ner Trage hatte und schwer verbrannt war, kam primär zu uns, wurde abgesetzt und von uns gesichtet ob noch am leben oder schon ex...
    das war arbeit wie am Fließband... ein Kollege schnitt die Kleidung auf, der nächste klebte EKG Elektroden, und machte die Ableitung zur Feststellung, es gab einen Ausdruck zur Dokumentation, und dann zum nächsten.... wenn noch Lebenszeichen, dann ab in den nächsten RTW ( was aber nicht vorkam )
    Bei 3 Opfern die zu uns gebracht wurden waren nöch Lebenszeichen / Aktivitäten / Muskelkontraktionen vorhanden, die reanimiert wurden. Nach kurzer Zeit war aber dann Schicht... und die Rea maßnahmen wurden eingestellt.
    Somit sind also alle 14 Todesopfer durch meine Hände und die meiner 2 Kollegen gegangen, die mit mir auf dem Fahrzeug waren.....


    Nachdem dann kein Opfer mehr bei uns untergebracht werden musste, war dann kurz Erholung angesagt, und dann die erkundigung, ob wir eigentlich noch mit unserem NKTW beim Transport unterstützend mitwirken sollten, was aber nicht der Fall war, die 9 Verletzten Personen waren schon in die umliegenden KHs verbracht worden.


    Somit war für uns kein Transport mehr notwendig, da wir aber so fast das einzige Auto waren, das noch mit Material ausgestattet waren, wurden wir dann bis zum Einsatzende mit der Brand- und Sicherungswache beauftragt.
    Unser Fahreug diente auch aufgrund der Tatsache, das es genau vor der Leichenhalle stand mehr oder weniger als Sichtschutz zur Halle.... und da kam die nun mehr so verhasste Presse ins spiel...
    die regte sich auf, das wir doch gefälligst unser Auto wegstellen sollten, damit sie bessere Sicht hätten.... als wir das verneinten wollte einer dies sogar selbst machen.... nur doff, das ich den Schlüssel hatte ;-)
    as ganze hatte auch die Polizei mitbekommen und erteilte den Fuzzies nen Platzverweis, was sie aber auch net davon abhielt munter weiter zu fotografieren wie die Leichen dann abtransportiert wurden....
    Die FFW zog schließlich eins der LF nach vorn um die Sicht dann ganz zu versperren, was wieder zu aufregung der Presse führte.... einer davon wollte schon über die Absperrung der Kripo krabbeln, wurde dann aber von 3 beamten festgesetzt....


    Es muss erwähnt werden, das es nicht die gesamte Presse war, sondern nur einzelne Fotografen.... Der großteil der Presse hielt sich an die Sperrzone, nur die paar wingen scherte dies einen Dreck.... O-Ton... " was interessieren mich meine sogenannten Presse Kollegen, die sind mir scheiß egal , und auch woan die sich halten ..."

  • Aber vielleicht kann Victorvandort uns einmal den für den RD relevanten Unteschied zwischen Verpuffung und Explosion erläutern.
    Als Nicht-Feuerwehrmann würde ich zunächst einmal vermuten, dass bei einer Explosion Druckwelle und Trümmerflug eine größere Rolle spielen, während bei der Verpuffung die Betroffenen u.U. vom Schadensereignis umgeben sind.

    Genau darauf wollte ich letztendlich hinaus, was übrigens schon in vorherigen Beiträgen (nicht von mir) steht.

  • In der Praxis wird das Problem sein, dass zum entsprechenden Zeitpunkt niemand Druckänderung und Ausdehnungsgeschwinidgkeit gemessen hat. Können wir's damit abhaken? Dieses Schadensereignis hat bestimmt interessantere Aspekte zu bieten.

    Die interessantere Frage, die sich logischerweise aus dem Zusammenhang ergibt, sind doch die Einwirkungen auf die Anwesenden. Was interessieren Dich da irgendwelche Meßwerte?