Boom der Schichtdienste: Immer mehr Deutsche arbeiten am Wochenende oder nachts

  • http://www.spiegel.de/wirtscha…oder-nachts-a-883957.html


    Zitat

    Schuften, wenn andere Leute feiern oder schlafen: Die Arbeit an Wochenenden, in Schichten und in der Nacht nimmt deutlich zu. Inzwischen geht jeder vierte Beschäftigte am Samstag oder Sonntag regelmäßig in den Betrieb.


    Zitat

    Dazu merkt die Bundesregierung an, dass für Schichtarbeiter das Risiko von psychischen Belastungen steige "und erhöhte gesundheitliche Risiken bestehen".


    Zitat

    Aus den Regierungsangaben geht außerdem hervor, dass die staatlichen Arbeitszeit-Kontrolleure zuletzt häufiger fündig geworden sind: Der Bundesregierung zufolge ist die Anzahl der Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz seit 2007 um fast 30 Prozent auf 12.424 gestiegen.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Notärztin: Gestresst und glücklich


    Stress macht krank, dick und unglücklich? Notärztin Anja Kunschke sieht das ganz anders. Sie läuft erst unter Druck zu Hochform auf, Nachtdienste ohne Einsätze findet sie langweilig. Warum manchen Menschen hohe Belastung im Job einfach nichts auszumachen scheint.


    SpiegelOnline-Link

  • Warum manchen Menschen hohe Belastung im Job einfach nichts auszumachen scheint.

    Frag sie mit 47 nochmal.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Zitat: "Schon auf der Fahrt zum Einsatzort steigt mein Adrenalinspiegel"


    :empathy:

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Zitat: "Schon auf der Fahrt zum Einsatzort steigt mein Adrenalinspiegel"

    Och, dass kann ich schon bestätigen. Sicherlich nicht bei jedem Notfall, aber wenn dort so etwas steht wie "Person klemmt unter LKW" oder "Verbrennung-mehrere Kinder" kann ich das schon nachvollziehen.

  • Sicherlich hast Du damit recht, so wie im Bericht jedoch muss ich es als Leser so verstehen dass bei jedem Einsatz der Pegel ansteigt, und ich glaube dies ist ein wenig übertrieben...! :blush:

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Zitat: "Schon auf der Fahrt zum Einsatzort steigt mein Adrenalinspiegel"


    Kann auch unabhängig vom Einsatzstichwort auf den Fahrstil des Fahrers ankommen.
    Ich erinnere mich da an so manche Nahtoderfahrungen als 3ter auf dem NEF... :negative:

  • Zitat

    Sicherlich hast Du damit recht, so wie im Bericht jedoch muss ich es als Leser so verstehen dass bei jedem Einsatz der Pegel ansteigt, und ich glaube dies ist ein wenig übertrieben...! :blush:


    Es gab da mal ne Untersuchung, bei der die Pulsfrequenz der RD Mitarbeiter während der Schicht gemessen wurde. Tatsächlich stieg bei jeder Alarmfahrt die Herzfrequenz deutlich an, was aber noch interessanter war, dass die durchschnittliche Herzfrequenz im Schlaf während der "Ruhezeit" wohl genauso hoch war, wie bei einem Büroarbeiter während der Arbeit.
    Find leider die Quelle nicht mehr (ist schon paar Jahre her).
    Muss jetzt ja nix heissen, aber ich weiss seither, warum ich nach ner "durchschlafenen Nachtschicht" am Morgen trotzdem müde ins Bett gehe ;)

  • Muss jetzt ja nix heissen, aber ich weiss seither, warum ich nach ner "durchschlafenen Nachtschicht" am Morgen trotzdem müde ins Bett gehe


    Willkommen im Club. Das ist seit meinem ersten Bereitschaftsdienst so. Beruhigend zu wissen, daß es anderen auch so geht.

  • Geht mir auch so. Irgendwie ist da scheinbar doch eine gewissen Grundanspannung vorhanden.

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  • Auch ich schließe mich da an! Egal ob Bereitschaftszeit in der Leitstelle oder auf der Wache, richtig erholsam schlafen kann ich auch nur zu Hause im eigenen Bett. Auch wenn nichts los war bin ich oft immer noch müde. Die Zeiten wo man beim piepen des DME nervös wurde sind vorbei, auch bei "schlimmen" Meldungen. Es muss also einen anderen Grund geben?! Ich glaube der Körper weiß wann er Dienst hat und wann nicht, man schläft (oder ruht) unbewußt anders.


    Grüße aus meinem Bereitschaftszimmer... :boredom:


    Gesendet von meinem Iphone

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Also ich kenn's so: Ein Disponent bleibt vorne und einer geht pennen, ist allerdings abrufbar.

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  • Wie darf man sich das vorstellen?


    J.

    Nachts wird zwischen bestimmten Zeiten sich der Dienst geteilt. Ein Teil geht in die Ruheräume, der andere Teil arbeitet. Nach der Hälfte der Zeit wird gewechselt. Auch wir haben Bereitschaftsanteile im Dienst...


    Und Du bist schuld das ich nun nachher müde am Telefon sitze! Muss schlafen... :biggrin_1:


    Gruß


    Gesendet von meinem Iphone

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich glaube der Körper weiß wann er Dienst hat und wann nicht, man schläft (oder ruht) unbewußt anders.


    Das hat mein Körper leider irgendwie verpasst. Nachdem ersten Mal nicht aufwachen bei einem Anruf der Leitstelle hab ich bei Nachtdiensten immer gern das Telefon an Kollegen weitergegeben. :boredom:

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • Ich hab mich auch schon zwei mal nach Alarm per Melder nochmal rumgedreht.... :pfeif:

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    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Bei uns im Betrieb kenn ich jetzt mehrere Kollegen mit chronischen Magen- Darm Erkrankungen z.B. Colitis Ulcerosa und rezid. Divertikulitis. Darunter sind zwei recht sportliche ohne erkennbare Ernährungsproblematik. Das sind für mich persönlich schon auch Anzeichen von negativen Auswirkungen von Stress durch Schichtdienst und dem Beruf allgemein. Dann hatten/ haben wir zwei Kollegen mit Infarkte, zwei mit MS und zwei mit Burn Out. Einen mit einem Schlaganfall und einen mit einem Hirntumor an dem er leider bereits verstorben ist. Alle sind so zwischen 30 und 50Jahre alt, bei einer Betriebsgröße mit ca. 120 Mitarbeiter/innen in RD und KTP. alles so in den letzten 5 Jahren aufgetreten. Das sind aber nur die Dinge die sich so herumsprechen unter den Kollegen.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Ich hatte in den ersten Nächten nach meinem Beitritt zu unserer SEG und der damit verbundenen Melderübergabe auch einen viel schlechteren Schlaf. Nachdem dort die nächtlichen Einsätze aber so selten sind, "vergisst" dies der Körper wohl wieder.


    Bei Nachtdienst im RD schlafe ich auch nur ganz oberflächlich und brauche auch ewig bis ich einschlafen kann. Da ist dann fast kein Erholungseffekt vorhanden.


    Eddy

  • Ich schlafe mitlerweile nicht mehr wegen der "Grundanspannung" schlechter (die sollte mit Erfahung und wachsendem eigenen Fähigkeiten immer mehr Nachlassen) sondern eher wegen den Nebengeräuschen und fremden Betten. Ich konnte auch früher schon schlecht bei Kumpels/Freundinnen pennen, es sei denn der Alk hat nachgeholfen... aber mit dem Saufen im Dienst ist das so ne Sache... :biggrin_1: :acute: :prost: