Notfallsanitäter im Ehrenamt PRO/KONTRA

  • ist der RD in vielen Ländern mehr oder weniger privat organisiert


    Ich denke, das müsste strenge Anforderungen an Korruptionsvermeidung noch nicht ausschließen, aber ich denke, ich weiß, was Du meinst.


    Klar - weil diese "Ereignisse" auf Augenhöhe stattfinden. Das ist etwas vollkommen anderes und hat mit "Trinkgeld" im klassischen Sinne wenig zu tun.


    Ich finde, Du interpretierst da zu viel in das "klassische" Trinkgeld hinein. Das gebe ich einer Servicekraft nicht aus Mitleid, sondern dann, wenn ich mit der professionellen Leistung zufrieden bin. Und das findet - zumindest nach meiner Wahrnehmung - so weit auf Augenhöhe statt, wie das zwischen Kunde und Dienstleister halt möglich ist.


  • Das war kein Vergleich, schon gar keine (anscheinend unterstellte) Abwertung anderer Berufsbilder


    Warum schreibt Du dann, dass der Friseur ruhig ein Trinkgeld nehmen kann, bei dem handelt es sich ja schließlich nicht um eine qualifizierte Fachkraft?

    Zitat

    Die Frage ist einfach, wie man in seinem Beruf wahrgenommen werden möchte.


    Da stimm ich zu. Und bei dem ganzen unnötigen und zeitraubenden Qualifikationshickhack will ich ganz bestimmt nicht als derjenige wahrgenommen werden, der's aufgrund seiner gottgleichen Eignung im Gegensatz zu dem ganzen restlichen niederen Gewänz nicht nötig hat.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • fakl
    Mir ist das Annehmen von Geld- oder Sachwerten im Dienst verboten. Dies nicht moralisch, sondern arbeitsverträglich. Wir haben vor einem Jahr einmal nachgeschaut und bei einem der Support Worker mit dem ich oft arbeite steht dieser Passus nicht explicit drin.

  • @ all: nur so nebenbei......ähnliches steht auch z. B. im DRK Tarifvertrag drin. Sinngemäß: keine Belohnungen, Zuwendungen, Geschenke im Zusammenhang mit seiner dienstlichen Tätigkeit ohne (vorherige) Zustimmung des Arbeitgebers.


    Daher............ich habe noch nie Trinkgeld bekommen :pfeif:


    Grüße

  • Bei uns redet man gar nicht über Trinkgelder. Sie existieren einfach nicht, auch nicht im Arbeitsvertrag oder im Reglement. Sollte mal ein Geschenk, Gutschein oder Scheinchen mit der Post "an das Team vom Einsatz in ..." kommen, legt der Chef dies diskret in den Kleiderspint.


    Und wenn man von der aufnehmenden Klinik einen Kaffee (oder auch mehr) angeboten bekommt, sagt man sicherlich nicht nein.


  • Antwort, mit der ich mich gerne etwas aus dem Fenster lehne! "GAR NICHT" Und ich weiß das auch! Dies liegt aber nicht im Entscheidungsraum des Ehrenamtes.

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Antwort, mit der ich mich gerne etwas aus dem Fenster lehne! "GAR NICHT" Und ich weiß das auch! Dies liegt aber nicht im Entscheidungsraum des Ehrenamtes.


    Geil, d.h. du beurteilst etwas ohne den Hauch einer Ahnung davon zu haben?


  • Geil, d.h. du beurteilst etwas ohne den Hauch einer Ahnung davon zu haben?


    Geil, wie kommst Du zu dieser Erkenntnis? Ich kenne den "Laden", und weiß um dessen "Schwachstellen", bzw. wo es Optimierungspotentiale gibt. Wie überall, Menschelt es dort, und ich formuliere es mal so, manche denken das sie alle Zusammenhänge kennen - manche kennen sie aber wirklich, und wissen, wo es wirklich klemmt. Einigen Beteiligten geht es nicht um die Problemlösung, sondern darum, dabei selbst nicht zu kurz zu kommen, oder Fehler eingestehen zu müssen. Es ist immer die Frage, aus welcher Intension heraus, wird etwas entschieden?! Weiter möchte ich mich hier dazu nicht äußern. Die Vorgänge sind zu spezifisch, die Probleme, die Daniel hier anführt, sind zum Teil auch daraus begründet, und werden aus einem spezifischen nicht optimalen Umfeld oft auf DEN Rettungsdienst verallgemeinert. So kommt es mir zu mindest immer wieder vor. Ich werde hier das direkte Gespräch mit Daniel suchen...

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  • Geil, wie kommst Du zu dieser Erkenntnis?


    Ganz einfach:


    Ich kann mich daran erinnern, das vor Monaten in unsrem Kreis, die "Dienstfreireserve" per SMS alarmiert wurde. Es handelte sich um 40 Zieladressen, es haben sich lediglich 8 per Telefon bei der RLS gemeldet, davon 6, das sie getrunken haben oder am Folgetag Dienst hätten und somit nicht kommen können.


    Und auf die Frage ob du denn weißt wie das organisiert ist und wie das angedachte Prozedere ist, die Antwort:


    Antwort, mit der ich mich gerne etwas aus dem Fenster lehne! "GAR NICHT"


    Das kann man ja nur so verstehen, dass du etwas kritisierst (Rückmeldequote) aber nur weißt das 40 Adressen (das müssten bei SMS eigentlich auch Telefonnummern sein) eine SMS zugeschickt bekommen haben aber sonst nichts. Vielleicht hat der AG ja seinen Leuten gesagt sie brauchen sich nicht melden wenn Sie nicht können?!?!

  • Mamo, das internet ist nicht besonders anonym...


    Gesendet von meinem HTC One S mit Tapatalk 2

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Kurze frage in diesem doch schon sehr langen Thread: reicht denn der RettSan für den Bereich San.Dienst und KatS nicht aus, die RTW Norm für den KatS entspricht ja auch nicht der Din EN 1789. In den Schlüsselpositionen muss dann eben ein NotSan beschäftig werden also gegen Geld.
    Das reine Ehrenamt braucht keinen RettAss. oder NotSan. für seine eigentliche Aufgaben in größeren Personenzahlen, den Regel-Rettung gehört, und zum Glück ist das bei uns so, nicht ins Ehrenamt weder zu 100 noch zu 1%.


  • Also ich habe es eher so verstanden, als ob die eh schon in Anführungszeichen geschrieben "Dienstfreireserve" "GAR NICHT" existiert bzw. "GAR NICHT" organisiert ist.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • Also ich habe es eher so verstanden, als ob die eh schon in Anführungszeichen geschrieben "Dienstfreireserve" "GAR NICHT" existiert bzw. "GAR NICHT" organisiert ist.


    Wie kann man denn etwas alarmieren was es nicht gibt?

  • Man kann nichts alarmieren, was es nicht gibt. Da gebe ich Dir recht. Aber wenn es das nicht gibt, man kann ja mal versuchen was passiert wenn man es macht... Ich möchte hierzu wie gesagt nicht weiter eingehen..


    Die Diskussion führt hier zu nichts. Ich habe meine persönlichen Erfahrungen gemacht, und kann aus diesen heraus, die Denkweise mancher Kollegen nicht nachvollziehen. Ich behaupte immer noch, das "Feindbild Ehrenamt" gibt es nicht, und man muss als HA Personal nicht darunter leiden das andere Personen den selben Beruf ausüben ohne ein Anstellungsverhältnis zu haben.


    Des Weiteren ist es in diesem komplexen Thema sehr schwer, alle betroffenen Punkte unter einen Hut zu bekommen. Es spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Der Berufsverband sieht seine Sache aus Sicht des HA Personals. Der Verband, oder Verein sieht es als Vorstand wieder aus seiner Sicht, da er RD-Betreiber ist. Das Mittlere Management, in der Regel auch aus HA Personal bestehend, muss sich mit ganz anderen Problemen herumschlagen um erfolgreich arbeiten zu können. Zum Teil der Mangelverwaltung an Personal. Es gibt faktisch nicht nur Schwarz oder weiß, genau wie es nicht Böser EMIR bzw. Guter HA oder umgekehrt gibt. Die Wirklichkeit ist eine Grauzone.


    Wenn wir also der Meinung sind das die Politik einen hauptamtlichen vom Kat/s oder MANV abgekoppelten Rettungsdienst haben möchte, in dem nur gutes HA Fachpersonal eingesetzt ist, dann muss diese Politik auch Regelungen schaffen, in denen sie die Randzonen des RD regelt. (Alles neben dem Tagesgeschäft) Aktuell sehe ich einfach große Diskrepanzen, wenn ich mir bsp. die MANV Vorlagen ansehe. Hier haben wir ganz klar ein interessantes Finanzproblem. Wie oft finden den in den Kreisen Übungen mit HA und EA in großem Maßstab statt? Ich kenne Bereiche da hat man eine Frequenz von einer Übungen alle 10 Jahre, in der Größenordnung von KAT/Simulationen. Das ist natürlich nicht überall so! HA Personal, kostet auch bei Übungen oder ähnlichem Geld, nur wer will das aus seinem Topf bezahlen? Kostenträger? Untere KAT Behörde? Aus diesem Grunde fehlen auch oftmals schriftlich fixierte Rahmenbedingungen. Wer etwas schriftlich anordnet der muss normal auch löhnen, wenn dies Kosten verursacht.


    Das EA springt doch immer da ein, wo der Staat, oder die Kostenträger keinen Grund zur Finanzierung sehen. Der Gute Wille ist doch meist, das Stopfen von Löchern. Löcher, die es gibt, und die man auch ignorieren würde wenn sie offen blieben. Natürlich haben wir eine Finanzierung des Rettungsdienstes. Das will ich gar nicht bestreiten, doch nur für die Regelvorhaltung. Alles was darüber hinaus geht, soll per Wille anderweitig bezahlt werden. Finanzmodelle unterscheiden sich ja schon auf Bundeslandsebene. Andere Bundesländer, andere Sitten, andere Finanzmöglichkeiten. Von Bereichsausschüssen mal gar nicht erst zu reden. Selbst Kostenblätter sehen je Bereich anders aus.


    Ich kann nur sagen, das ich selbst gesehen habe, wie bsp. Ein Leiter einer Behörde, klar zu Ansage macht, das eine Faschingsveranstaltung mit ca. 150.0000 Besuchern nicht wegen der fehlenden Finanzierung des Rettungs- Sanitätsdienstes sterben darf. Einleitend erklärte Ihm der LNA, das jedes Jahr einige Patienten nach Intoxikationen, die Intensivstationen der div. Krankenhäuser belegen und die Versorgung nach hohem medizinischen Standard zu erfolgen hätte. Der Rettungsdienst aber nicht dafür berechnet ist, in einer Stunde, diese Anzahl an intensivpflichtigen Patienten zu versorgen.Der Sanitätsdienst also quasi nur "First Responder" Funktion erfüllt. Den Rettungsdienst, auf den der Patient ein Anrecht hat aber nicht ersetzt. Demnach müsse der Rettungsdienst, seine Leistungen erhöhen. Faktisch gibt es hierfür aber keinen Kostenträger. Was macht man also unter politischen Druck? Man besetzt nach DIN und Gesetzt zusätzliche RTWs um hier zu verstärken. Macht man es nicht, und es passiert etwas? Was dann?


    Solche Lücken können im Verlauf der kommenden Jahre, mangels Transportführer Nachwuchs nicht mehr gestopft werden. Man wird also sehen, wie Politik und Verantwortliche darauf reagieren werden.


    Vielleicht kann ja einer der Juristen mal folgendes klären:
    Veranstaltung bsp. Fastnacht durch eine Stadt. Genehmigungsverfahren durch Stadt. Sanitätsdienst wird durch Einsatzeinheiten (SAN) gestellt. Rettungsdienst keine Forderung bzw. unbeachtet.


    Nun wählt ein Passant den Notruf wegen einer bewusstlosen Person. Jetzt gibt es dort einen Sanitätsdienst, meiner Meinung nach hat der Anrufer und Patient aber das recht auf eine Versorgung im Sinne des Rettungsdienstgesetzes denn er wählte ja den Notruf (112). Damit hat doch die Veranstaltung direkten Einfluss auf die Vorhaltungen des RD oder?! Ist eine Umzugsveranstaltung eine Katastrophe? Sicher nicht! Ein MANV? Sicher nicht sofort! Kann es ein MANV werden? Sicher ja! Wer führt diesen Einsatz wenn es zum MANV kommt? LNA mit Orgl? Einsatzleiter Sanitätsdienst, er hat ja einen Vertrag mit dem Veranstalter?!


    Alles klar geregelt?


    Ein Notruf aus einer Wohnung im Umzugsgebiet, wird von der ILS an den ELW der Veranstaltung gegeben, ein im Sanitätsdienst, durch RettAss Personal besetzter Zusatz-RTW des Regelrettungsdienstes zur Einsatzstelle. Der Einsatz wird wie im RD üblich abgearbeitet. Ohne dieses Rettungsmittel hätte der RD mit seinen Kräften sehen müssen, wie er die Einsatzstelle erreicht und den Einsatz abwickeln kann.


    Habe ich keine Transportführer für solche Fälle mehr, dann müssen andere Lösungen her, die sich mir aktuell nicht erschließen. Ich behaupte, das unser aktuelles System gut funktioniert, weil ich RettAss habe, die in speziellen Fällen Fahrzeuge auffüllen können. Diese werden wir wegen des neuen Berufsbild weniger oder nicht mehr haben. Das der Berufsverband das nicht in seinem Fokus hat ist klar. Das Problem verschwindet deswegen aber nicht.

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

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  • Eigentlich kann man das nicht, da gebe ich Dir recht. Aber wenn es das nicht gibt, man kann ja mal versuchen was passiert wenn man es macht...


    Um sich danach öffentlich darüber zu mockieren, dass die Resonanz schlecht war? Du bist echt witzig.


    :pardon:

  • Kurze frage in diesem doch schon sehr langen Thread: reicht denn der RettSan für den Bereich San.Dienst und KatS nicht aus, die RTW Norm für den KatS entspricht ja auch nicht der Din EN 1789. In den Schlüsselpositionen muss dann eben ein NotSan beschäftig werden also gegen Geld.
    Das reine Ehrenamt braucht keinen RettAss. oder NotSan. für seine eigentliche Aufgaben in größeren Personenzahlen, den Regel-Rettung gehört, und zum Glück ist das bei uns so, nicht ins Ehrenamt weder zu 100 noch zu 1%.


    Es gibt keine eigene RTW-Norm für den KatS.

  • Das BBK kennt den Zivilschutz KTW Typ B mit 4 Tragen (bzw. 2 Tragen), auf die von Organisationen vorgehaltenen RTW greift man natürlich großzügig zurück. Vielen Kollegen, egal ob EH oder HA, können auch SEG nicht vom KatS trennen ....

  • Das BBK kennt den Zivilschutz KTW Typ B mit 4 Tragen, auf die von Organisationen vorgehaltenen RTW greift man natürlich großzügig zurück. Vielen Kollegen, egal ob EH oder HA, können auch SEG nicht vom KatS trennen ....


    Wenn die SEG durch eine Bereitschaft gestellt wird und die KatS Fhzg nutzt ist das auch schwer.