Fahrradfahrer ohne Helm haben bei Unfall eine Mitschuld von 20%

  • Zitat

    Für Radfahrer bestehe zwar keine Helmpflicht, heißt es in der Begründung, aber sie seien im täglichen Straßenverkehr einem besonderen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Es sei unzweifelhaft, dass ein Helm vor Kopfverletzungen schütze, auch sei die Anschaffung wirtschaftlich zumutbar. „Daher kann nach dem heutigen Erkenntnisstand grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ein verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens beim Radfahren einen Helm tragen wird.“


    Zitat


    Die Fahrzeughalterin und ihre Versicherung argumentierten, dass die Fahrradfahrerin eine Mitschuld an den Verletzungen treffe, weil sie keinen Helm getragen habe. Dem schlossen sich die Richter am Oberlandesgericht an; die Radfahrerin habe keinen Helm getragen und damit Schutzmaßnahmen zu ihrer eigenen Sicherheit unterlassen (sogenanntes Verschulden gegen sich selbst). Der Mitverschuldensanteil im konkreten Fall wurde mit 20 Prozent bemessen.



    Quelle

  • Finde ich nicht so verkehrt das Urteil. Leider kann man sich ja einen Wolf reden um andere Personen, insbesondere für ihre Kinder, davon zu überzeugen, dass Helme beim Radfahren wichtig sind. Meine gesamte Familie, also Frau und alle drei Kinder, sowie auch ich haben Fahrradhelme! Es hilft halt nicht, wenn man seine Kinder von der Wichtigkeit von Fahrradhelmen überzeugen will, wenn man selbst dieses seinen Kindern nicht aktiv vorlebt. Man muss halt mit guten Beispiel voran gehen!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das Urteil ist ein guter Anfang...
    Noch viel wichtiger fände ich die konsequente Ahndung von Kraftfahrern, die ihren Sicherheitsgurt "schonen".

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich fahre immer ohne Helm Fahrrad. Könnt ihr mich jetzt nicht mehr leiden?


    Das hat nichts mit leiden können zu tun. Aber ich hätte absolut kein Mitleid, wenn dir was passiert, was auch nur theoretisch von einem Helm verhindert/gelindert hätte werden können + Ich wäre dafür, dass sämtliche Kosten für Therapie, Reha, etc selber getragen werden. Aber das sehe ich auch bei Rauchern, etc so.. da bin ich noch relativ alleine auf weiter Flur ;-)

  • Wer vorhandene Sicherungssysteme nicht nutzt, ob jetzt Helm oder Gurt, muss damit rechnen, auf einem Teil der Kosten sitzen zu bleiben.
    Bislang wurde das ja beim Helm nur bei deutlicher sportlicher Aktivität so gesehen wie Rennrad oder downhill, neu ist dass jetzt für einen ?normalen? Radfahrer.
    Und zu mir, . Ich würde keine drei Meter ohne Helm fahren.
    Und ich fahre verdammt viel Rad.

  • Das Urteil ist ein guter Anfang...
    Noch viel wichtiger fände ich die konsequente Ahndung von Kraftfahrern, die ihren Sicherheitsgurt "schonen".


    Da wäre mir eine stärke Kontrolle und Bestrafung von KFZ-Fahrern bzw. Eltern wichtiger, vor allem vor Kindertagesstätten, die ihr Kind unangeschnallt bzw. ohne Kindersitz durch die Gegend fahren! Was teilweise vor Schulen und Kindertagesstätten so abgeht ist erschreckend. Auffallend ist hier vor allem, dass häufig Eltern mit südeuropäischen/arabischen Hintergrund dabei zu beobachten sind. Ich bin ja so dreist und spreche die Eltern an, aber die Antworten sind oft total gleichgültig...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Raucher sollten die durch ihre Sucht entstandenen Gesundheitskosten zu mind. 20 Prozent selbst tragen. Schließlich hätten sie diese verhindern können. "Daher kann nach dem heutigen Erkenntnisstand grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ein verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens nicht raucht." :wink_1:


    Diese Diskussionen werden doch immer wieder geführt und ich finde es diesbezüglich schwierig abzugrenzen, wer denn nun für was selbst aufkommen muss, weil er es theoretisch hätte verhindern können.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Raucher sollten die durch ihre Sucht entstandenen Gesundheitskosten zu mind. 20 Prozent selbst tragen. Schließlich hätten sie diese verhindern können. "Daher kann nach dem heutigen Erkenntnisstand grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ein verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens nicht raucht." :wink_1:


    Ob ich auf Grundlage von dem Urteil mal mit meiner Rechtsschutz/rankenkasse sprecheKn sollte, ob die die entsprechende Klage finanziert? :D

  • Raucher sollten die durch ihre Sucht entstandenen Gesundheitskosten zu mind. 20 Prozent selbst tragen. Schließlich hätten sie diese verhindern können. "Daher kann nach dem heutigen Erkenntnisstand grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ein verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens nicht raucht." :wink_1:


    Diese Diskussionen werden doch immer wieder geführt und ich finde es diesbezüglich schwierig abzugrenzen, wer denn nun für was selbst aufkommen muss, weil er es theoretisch hätte verhindern können.



    Ich meinte irgendwo gehört zu haben, dass tatsächlich ein Teil der Steuereinnahmen eines Rauchers in das Säckel der KK wandert. Wenn ein Raucher 30 Jahre lang täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, dann würde er nach heutigem Steuersatz (ohne Erhöhung, inkl MwSt.) 40296 Euro nur an Steuer berappen.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Wie würde wohl die prozentuale Mitverschuldensverteilung bei einem alkoholisierten Radfahrer ohne Helm aber mit MP3-Player im Ohr, der rauchend mit seinem Handy telefoniert und die zulässige Geschwindigkeit mit einem nicht für den Straßenverkehr zulässigem Rad überschreitet aussehen...?

  • Wie würde wohl die prozentuale Mitverschuldensverteilung bei einem alkoholisierten Radfahrer ohne Helm aber mit MP3-Player im Ohr, der rauchend mit seinem Handy telefoniert und die zulässige Geschwindigkeit mit einem nicht für den Straßenverkehr zulässigem Rad überschreitet aussehen...?


    150% - mindestens :biggrin_1:

  • Es geht hier aber nicht um Suchtmittel, die staatlich legalisiert sind und Steuereinnahmen bringen.


    Die Wahrscheinlichkeit einer Raucherlunge oder einer alkoholtox. Leber-Ci. wird bei maßvollem Genuß geringer sein wie bei excessivem Missbrauch.
    Was "maßvoll" ist, ist individuell.
    Ich bestreite auch nicht, daß die Wahrscheinlichkeit eines schweren SHT bei einem gemächlich radelnden Verkehrsteilnehmer, der sich völlig alleine auf einem Wiesenweg befindet, gering ist.


    Fakt ist aber, daß Kraftfahrer ohne Gurt bzw. Kindersicherung, Telefonieren während der Fahrt oder eben Radfahren im dichteren Verkehr auf Asphaltstrassen ohne Helm ein mehrfach höheres Risiko mit sich bringt.
    Soziale Absicherung bedeutet eben nicht, daß alle Risiken die mit Überlegung und Einsicht reduzierbar wären, dennoch auf die beitragszahlende Gesellschaft umgelegt werden.


    Das die Diskussion endlos werden kann, weiss ich auch.
    Ebenso, daß "gerecht" ein sehr subjektiver Begriff ist.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Fakt ist aber, daß Kraftfahrer ohne Gurt bzw. Kindersicherung, Telefonieren während der Fahrt oder eben Radfahren im dichteren Verkehr auf Asphaltstrassen ohne Helm ein mehrfach höheres Risiko mit sich bringt.
    Soziale Absicherung bedeutet eben nicht, daß alle Risiken die mit Überlegung und Einsicht reduzierbar wären, dennoch auf die beitragszahlende Gesellschaft umgelegt werden.


    Lustig: sonst machst du immer einen auf Linksliberal. Jetzt forderst du implizit einen totalitären Maßnahmenkatalog, der beinahe faschistoide Züge trägt.
    Dabei profitierst du doch selbst als Frührentner ganz ordentlich von der sozialen Absicherung, die auch Menschen zuteil wird, die mit ein paar Schnitzeln weniger auf Lebenszeit ihren Hirninfarkt möglicherweise (!) hätten vermeiden können...


    Das war jetzt hart, oder?


    Nichts für ungut.
    J.

  • Einen Maßnahmenkatalog fordere ich beileibe nicht.
    Mir ist ja bewusst, daß die Abgrenzungen schwierig sind.
    Die Spanne zwischen "leichtsinnig" und nahezu vorsätzlich und "zufällig" ist eben breit.


    Würde ich in Deiner Konsequenz einen totalitären Maßnahmenkatalog fordern, dann müßten Breitensportarten wie Fußball etc. verboten gehören.
    Die "belasten" die Krankenkassen bei weitem mehr wie verunglückte Fallschirmspringer.
    Ersteres ist eben gesellschaftlich toleriert ("gehört halt zum Sport") - letzteres gilt - wenn es medial entsprechend aufbereitet ist, als "hohes Risiko".


    Ich befürworte zwar dieses Urteil, daß ist aber auch alles.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?


  • Das hat nichts mit leiden können zu tun. Aber ich hätte absolut kein Mitleid, wenn dir was passiert, was auch nur theoretisch von einem Helm verhindert/gelindert hätte werden können + Ich wäre dafür, dass sämtliche Kosten für Therapie, Reha, etc selber getragen werden. Aber das sehe ich auch bei Rauchern, etc so.. da bin ich noch relativ alleine auf weiter Flur ;-)

    Ich hoffe du hast kein Gramm Übergewicht, bewegst dich mind. 45 Minuten jeden Tag in freier Natur und isst nie Chips sondern immer Gemüse.


    Die letzten 10 Jahre bin ich immer mit dem Fahrrad ohne Helm zur Arbeit gefahren und wenn mir nicht so ein blinder Autofahrer die Vorfahrt genommen hätte wäre ich auch nicht einmal "abgestiegen". Meine KK hat sich bisher aber noch nicht bei mir gemeldet um mir eine Prämie für gesundes Verhalten zu bezahlen.


    Komisch, oder?


    Eddy

  • Ja, ja und das nennt sich ausgewogene Ernährung, nicht einseitige...
    Und was willst du mir damit jetz sagen? Dass es es besser macht, wenn man angefahren wird anstatt auf einem Stein wegzurutschen? Und wenn du was für gesundes Verhalten willst, dann informiere dich bei deiner KK über eins der zahlreichen Präventivprogramme. Gibt z.B. schon für die regelmäßige Teilnahme am Vereinssport, etc. Boni..