Falck wird größter privater RD-Anbieter in Deutschland durch die Übernahme von GARD

  • Zitat

    Mit der Übernahme des größten privaten Rettungsdienstunternehmens in Deutschland, der G.A.R.D.-Gruppe, baut der international tätige Falck-Konzern seine Präsenz im deutschen Rettungswesen aus. Mit dem Zusammenschluss entsteht ab dem 1. August 2013 in Deutschland das mit Abstand größte Rettungsdienstunternehmen.


    Quelle

    Einmal editiert, zuletzt von Maverick83 ()

  • Meinen Glückwunsch!


    Genialer Schachzug, man darf gespannt sein was da noch so passieren wird.


    Sicher ist, wenn das Kartellamt zustimmt, wird sich auf dem Markt sehr viel bewegen.


    Grüße aus dem Norden.


    Sven

  • Im Hinblick auf Einkauf (Fahrzeuge, Ausrüstung etc.) sicherlich eine ernstzunehmende Größe.
    Aber ich bin gespannt wie es mit einer bundesweiten Tarifgleichheit im Unternehmen ausschaut bzw. aussehen wird.

  • Auf Sk-Verlag ist ja schon der shitstorm am losbrechen...in den Kommentaren wird eine Bereichsausnahme mehrfach erwähnt was ist damit gemeint ?


    Momentan wollte die EU auch für die Bundesländer mit der Konzessionsvergabe( z.B.: Ba.Wü. und Bayern usw.) im Rettungsdienst eine Ausschreibungspflicht bestehender Rettungsdienstleistungen erreichen. Die Politiker Deutschlands haben sich im Auftrag der HiOrg sehr stark dagegen gewehrt. Bislang mit Erfolg. Die EU Gremien haben sich nun darauf verständigt Dienstleistungskonzessionen mit Ausnahme von RD Leistungen Ausschreibungspflichtig zu machen Dies nennt man Bereichsausnahme. Strittig ist momentan ob diese Ausnahme nun nur für die Konzessionsvergabe oder auch für die Submissionsvergabe gilt. (Das sind die Bundesländer in denen die Kommunen den RD mit Hilfe der HiOrg und Unternehmen organisiert.) Hier galt schon bisher die Ausschreibungspflicht nach EU Recht.


    Ich bin momentan der Auffassung dass diese Bereichsausnahme nur für Konzessionen gilt. Ich bin aber zugegebener Maßen kein (EU-)Rechtsexperte!


    Siehe hierzu die Presserklärung des Deutschen Städtetages. Aber Vorsicht die ist meiner Meinung nach sehr schlampig formuliert.


    http://www.staedtetag.de/press…ilungen/066365/index.html

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • 49 Einträge bei SK Verlag zu diesem Thema in gerade mal 18 Std. Das dürfte ein absoluter Rekord sein! Kaum zu glauben was da abgeht.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • 49 Einträge bei SK Verlag zu diesem Thema in gerade mal 18 Std. Das dürfte ein absoluter Rekord sein! Kaum zu glauben was da abgeht.

    Aber leider meist sehr unqualifiziert. Schade eigentlich.


    Meiner bescheidenen Meinung nach war dieser Schritt früher oder später absehbar.


    Sven

  • Meiner bescheidenen Meinung nach war dieser Schritt früher oder später absehbar.


    Seh ich auch so, es war ja nicht zu übersehen, das GARD in den vergangenen Monaten massive "langfristige" Investitionen auf den Weg gebracht hatte. Ein Kollege aus dem hohen Norden munkelte schon, dass es etwas im Busch sein muss.
    Wir hatten da erst letzte Woche drüber gesprochen, aber Falck hatten wir in diesem Moment nicht auf dem Schirm. Na dann dem Projekt ein gutes und einvernehmliches Gelingen.

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

  • Worüber definiert sich denn "Deutschlands größter Rettungsdienstbetreiber"?


    G.A.R.D. ist ja vorrangig in Hamburg vertreten, dort doch aber nicht im eigentlichen Rettungsdienst eingebunden, sondern betreibt dort (qualifizierten?) Krankentransport. Oder? Die paar Autos außerhalb Hamburgs sind ja überschaubar.
    Krankentransporte Herzig, G.A.R.D., und wie sie alle heißen, sind ja sicherlich noch rechtlich selbstständige Unternehmen, die in der Eigentümerschaft von Falck stehen. Ähnlich verhält es sich ja sicher auch bei diversen Verbänden des DRKs, die zwar alle das rote Kreuz als Logo tragen, aber wirtschaftlich selbstständig agieren. Sollte das DRK also wirklich weniger im Rettungsdienst engagiert sein, als Falck? Das mag ich mir gar nicht vorstellen...


    Vielleicht ist Falck jetzt der größte Betreiber einer Krankenwagenflotte in Deutschland, aber selbst das scheint mir schwer vorstellbar.

  • Interessant an den Kommentaren fand ich, das es vier oder fünf Kommentare von bei GARD beschäftigten gab, von denen alle bis auf eine positiv waren.

  • Zur Erinnerung:


    Rettungsdienst im Landkreis Spree-Neiße - Falck verweigert Betriebsübergang






    Zum 01.01.2013 hat die Falck Kranken-Transport Herzig GmbH aus Hamm, eine Tochtergesellschaft der Falck Rettungsdienst GmbH, nach einer europaweiten Ausschreibung den Rettungsdienst im Landkreis Spree-Neiße mit 7 Rettungswachen und 107 Rettungsdienstmitarbeitern für die nächsten 5 Jahre übernommen. Falck verweigert jedoch für 49 Rettungsdienstmitarbeiter den Übergang nach § 613 a Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) und will im Durchschnitt rund 600 Euro monatlich weniger Entgelt zahlen, als den betroffenen Beschäftigten zusteht





    Den 49 Beschäftigten in den Rettungswachen in Guben und in Spremberg hatte Falck mit einem Arbeitsvertrag vom 6.12.2012 neue Arbeitsbedingungen mit durchschnittlich monatlich 600 Euro weniger Entgelt, nur 20 Tage Urlaub plus 4 Tage Zusatzurlaub und nur 800 Euro Weihnachtsgeld angeboten. Rettungssanitäter sollen nur 1750 Euro monatlich und Rettungsassistenten nur 1850 Euro monatlich erhalten. Der Geschäftsführer Prof. Dr. Runggaldier hatte sogar gedroht, für die Beschäftigten Ersatzpersonal zu organisieren, die nicht bis zum 14.12.2012 den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben haben.



    Die Rettungsdienstmitarbeiter standen der Firma Falck im September 2012 noch sehr offen gegenüber. Die Beschäftigten sollen nach Aussagen des Geschäftsführers Prof. Dr. Runggaldier im Mittelpunkt stehen. Jetzt gilt aber für 49 Beschäftigten, dass sie sich erst einmal ihre gesetzlich zustehenden Rechtsansprüche einklagen müssen. Dafür ist aber nicht der Tarifvertrag und nicht ver.di verantwortlich, sondern nur die Falck Kranken-Transport Herzig GmbH, die sich nicht an die gesetzlichen Regelungen nach § 613 a BGB hält.






    Quelle: Verdi


  • Also ob verdi hier eine seriöse Quelle ist, darf man doch sehr bezweifeln. Die haben alles andere als professionel verhandelt.

  • Ich bin sicher, das wird nicht das Ende der Übernahmen sein. Und ich finde diese Entwicklung sehr interessant. Interessant finde ich auch immer wieder die sehr kontroversen Meinungen, wenn es um GARD geht. Von völlig zufriedenen Mitarbeitern bis zu frustrierten Ehemaligen. Bei GARD wird es wohl nicht schlechter zugehen, als bei vielen anderen Anbietern. Die Leistungen jedoch, die ein Mitarbeiter dort erhält, muss man bei vielen anderen Anbietern lange suchen. Ich denke, man hat bei GARD mit den gleichen Problemen zu kämpfen, die viele Unternehmen in dieser Größe haben, die schnell (zu schell?) wachsen: z.B. fehlendes, qualifiziertes Personal. Weiterhin denke ich, dass viele Mitarbeiter in den Rettungsdiensten, welche nie einen anderen Arbeitsplatz (insbesondere in der Freien Marktwirtschaft) hatten, eine völlig falsche Vorstellung von durchaus normalen Arbeitsbedingungen haben.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Interessant an den Kommentaren fand ich, das es vier oder fünf Kommentare von bei GARD beschäftigten gab, von denen alle bis auf eine positiv waren.


    Beim SK-Verlag kann man aber ohne Registrierung unter beliebig vielen Namen schreiben, bzw. für den Kommentar einen beliebigen Namen wählen (auch von Personen die regelmäßig dort schreiben). Zudem ist es durchaus auffällig, daß gerade zum Thema G.A.R.D. oder Falck viele Namen auftauchen und positives berichten oder Glückwünsche hinterlassen von denen man ansonsten das ganze Jahr nix liest.


    Ich verstehe den Jubel um Falck absolut nicht. Glaubt irgendwer ernsthaft daß Falck nach Deutschland gekommen ist und hier bislang auch kräftig investiert um die Arbeitsbedingungen der RD-Personals zu verbessern? Glaubt wirklich jemand, daß Falck flächendeckend Jahresurlaub und Arbeitszeitregelungen sowie Vergütung in Anlehnung an TVöD oder AVR umsetzen will?


    Für mich persönlich wird sich durch die Übernahme nix verändern, dennoch sehe ich, insbesondere große, sog. private RD-Anbieter, längst nicht so positiv wie einige "Kollegen". Was hat Falck denn in Deutschland bislang geleistet? Richtig, es hat RD-Unternehmen aufgekauft und wird nun wohl zum bundesweit führenden Anbieter. Positive Schlagzeilen sind mir bislang nicht wirklich untergekommen, aber vielleicht ist das ja einer selektiven Wahrnehmung geschuldet.


    Die einzige große Veränderung die bislang auf Falck zurückzuführen ist sind vielerorts die Re-Kommunalisierungen des RD, was ich insgesamt genauso negativ sehe wie große private RD-Betreiber. Und ja, jetzt kommt wieder das "KatS-/Ehrenamts-Argument". Hierzulande ist der RD numal mit Hintergrund-RD, HvO, SEG, KatS/Bevölkerungsschutz verbunden. Hierin sehe ich aber gerade für Ereignisse, die der Regel-RD alleine nicht bewältigen kann einen unschätzbaren Vorteil, da für solche Einsätze derzeit noch gut qualifiziertes ea Personal zur Verfügung steht.


    Unser Katastrophenschutz setzt numal (derzeit noch?) auf Ehrenamtliche, deren Ausbildung bei den HiOrg, auch unterhalb des RS, durchaus vergleichbar ist und dadurch bei Großereignissen ein gemeinsames erfolgreiches Arbeiten ermöglicht. Wie werden, dort wo HiOrg nicht mehr am RD beteiligt sind, ehrenamtliche Helfer in der Praxis ausgebildet? Allein durch die Hospitation bei San.-Diensten o.ä. wird kaum ausreichend Einsatzerfahrung zu sammeln sein. Wie sollen RettAss oder auch RS eigenverantwortliches Arbeiten lernen, wenn sie im RD nur als 3. hospitieren dürfen? Wie soll ein Einsatzfahrer in SEG-, bzw. KatS-Einheiten des Fahren unter Einsatzbedingungen sicher beherrschen wenn er nur ein paar wenige Einsätze jährlich fahren darf und dabei auch nicht von einem erfahrenen (haut-/nebenberuflichen) Kollegen mir entsprechender Erfahrung angeleitet wird?


    Echtes (ehrenamtliches) Engagement in Hintergrund-RD, HvO, SEG, KatS/Bevölkerungsschutz, San.-Diensten, Rettungshundestaffeln, Berg- und Wasserrettung, KIT-Systeme, Betreuungsdienste, Jugendarbeit, Ausbildung der Bevölkerung in EH und LSM.... sucht man bei den allermeisten privaten RD-Betreibern sowie bei Kommunen i.d.R. vergebens. Diese Aufgaben sollen bitteschön weiterhin die HiOrg übernehmen, sie entsprechen ja schließlich deren satzungsgemäßen Aufgaben. Auf das "Zugpferd" RD sollen sie jedoch verzichten.

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Echtes (ehrenamtliches) Engagement in Hintergrund-RD, HvO, SEG, KatS/Bevölkerungsschutz, San.-Diensten, Rettungshundestaffeln, Berg- und Wasserrettung, KIT-Systeme, Betreuungsdienste, Jugendarbeit, Ausbildung der Bevölkerung in EH und LSM.... sucht man bei den allermeisten privaten RD-Betreibern sowie bei Kommunen i.d.R. vergebens. Diese Aufgaben sollen bitteschön weiterhin die HiOrg übernehmen, sie entsprechen ja schließlich deren satzungsgemäßen Aufgaben. Auf das "Zugpferd" RD sollen sie jedoch verzichten.


    Ja, genau so ist es. Die Leute sollen die Sachen machen um anderen auf dem Sportplatz zu helfen - nicht um Blaulichtauto zu fahren.

  • Weil ein 24 h Rettungswagen der GARD/MKT/Falck Fraktion mehr Arbeitsplätze schafft bzw. erhält als einer des BRKs.


    So, und jetzt Feuer frei! :hot:


    Viele Grüße,
    Thomas


    Im Moment können gar nicht alle vorhandenen Arbeitsplätze im deutschen Rettungsdienst (qualifiziert) besetzt wreden. Jetzt du wieder! :blum1: