Bei Notfallversorgung in Baden-Württemberg besteht noch Verbesserungspotenzial

  • Jörg das ist nicht ganz richtig. Auch beim RD ist auf die Wirtschaftlichkeit zu achten.
    Ich wiederspreche auch nicht, dass der Bedarf an mehr RM vorhanden ist! Nur müssen diese so ausgerichtet werden, dass ich wirklich flexibel damit arbeiten kann.
    Ich meine du kennst die Ortenau.
    Der RTW Hornberg rollt auch in Spitzenzeiten in der Ortenau nicht viel, da dieser einfach zu weit weg vom "Stamm" ist. Der RTW steht dort um Hilfsfristen zu halten.

    Einmal editiert, zuletzt von Andrechen ()

  • Na dann frag mal Deinen Chef, wieso es keine Direktverbindung/rotes Telefon, etc. nach Mittelerde gibt.
    Wie oft höre ich dort: Bei der ILS Ortenau geht keiner ans Telefon......
    Nach 5 mal klingeln geben die auf, man kann ja nicht ewig warten um zu erfahren, ob der 10er oder die 12er zu Hause sind.


    Vielleicht bringt das Rescue Track ja Besserung.


    Auch eine "Direktverbindung" so wie zum FLZ würde dort keine Besserung bringen. Wenn keiner ans Telefon geht, dann hat das seinen Grund und ich kann dir Versichern, dass die Kollegen in Miba in den aller seltesten Fällen 5 Minuten bei uns klingeln lassen müssen.

  • [align=justify]Trotz eines hohen Versorgungsstandards im Rettungsdienst in Baden-Württemberg


    Im Vergleich zu wem ?-(
    Das ist doch Polit-bla-bla vom allerfeinsten.
    Wenn andere Bundesländer wg. Bevölkerungstrukur, Duchschnittsalter, Flächengrösse und-und-und doch ohnehin keinen Vergleich zulassen, muß die Frage erlaubt sein, was hier als Vergleichsfaktor genommen wurde bzw. was eigentlich gemessen wurde.
    Natürlich könnte man dem Bürger offen erklären, daß es sechszehn verschiedene Bundesländer gibt - und BaWü hier nicht das Musterländle darstellt...
    Ach, ich träume wieder einmal :pfeif:

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Auch eine "Direktverbindung" so wie zum FLZ würde dort keine Besserung bringen. Wenn keiner ans Telefon geht, dann hat das seinen Grund und ich kann dir Versichern, dass die Kollegen in Miba in den aller seltesten Fällen 5 Minuten bei uns klingeln lassen müssen.

    5 mal klingeln lassen, nicht 5 Minuten. :empathy3:

  • Sorry verlesen.
    Naja gut aber 5 mal klingeln lassen muss drin sein.Es spricht ja auch nix dagegen schonmal "seine RM" zu Alarmieren und auf Rückmeldung der ILS Ortenau zu warten.

  • Es steht aber nirgendwo, dass die Hilfsfrist nur gehalten werden muss, wenn das auch wirtschaftlich ist.


    Im RD-Gesetz Ba-Wü steht:


    "Auf Antrag eines Leistungs- oder Kostenträgers ist die Durchführung des
    Rettungsdienstes in einem Rettungsdienstbereich durch Sachverständige
    auf Bedarfsgerechtigkeit, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit zu
    überprüfen, sofern der Bereichsausschuss oder alle Vertreter der
    Kostenträger oder alle Vertreter der Leistungsträger zugestimmt haben."


    Jörg das ist nicht ganz richtig. Auch beim RD ist auf die Wirtschaftlichkeit zu achten.


    Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass der Rettungsdienst als Ganzes nicht auf Wirtschaftlichkeit achten muss/soll. Dass man insgesamt auf Wirtschaftlichkeit achtet, bedeutet aber nicht, dass jedes Rettungsmittel ausgelastet sein miuss. Für mein Empfinden sollte die Hilfsfrist, die in Ba-Wü sowieso nicht gerade ehrgeizig ist, nicht mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit verhandelbar sein.


    J.

  • Allerdings hat er nicht unrecht. Es gibt einfach gerade im Schwarzwald Orte, da wartet man lange.
    Außerdem spezialisieren sich die Kliniken immer mehr.


    Der Knaller ist doch, das sich ein 1. Landesbeamter hinstellt und sagt, wir werden niemals die Gesetze einhalten können. Das kann doch nicht sein! Die Gesetze gelten für alle - schließlich kann ich auch nicht sagen das ich im ländlichen Gebiet mich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten werde.


    Was die Wirtschaftlichkeit angeht bin ich bei Jörg. Ein NEF mehr (könnte man sich ja mit einem anderen Kreis teilen) würde das Problem lösen - und am Ende kommt die Auslastung von alleine ;)

  • Habe ich keine Worte für.

    Ich hoffe nicht, dass das ernst gemeint ist.

    Manchmal muss man Ironie wohl kennzeichnen.... :hi:



    (Lustig ist aber, das Andrechen dann sagt, man könne die Hilfsfrist einfach nicht halten :applaus: )

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Zitat

    Was die Wirtschaftlichkeit angeht bin ich bei Jörg. Ein NEF mehr (könnte man sich ja mit einem anderen Kreis teilen) würde das Problem lösen - und am Ende kommt die Auslastung von alleine ;)


    Natürlich könnte man. Aber es will doch keiner. Lieber machen alle ihre eigene Suppe, damit ja kein anderer "Mitspielen" kann. Es gäbe ja aber auch schon Verbesserungen ohne gleich einen neuen Standort zu schaffen. (GPS, größere Leitstellenbereiche, Standortverschiebungen usw)
    Man nimmt es aber zzt. einfach hin, dass die Hilfsfristen nicht gehalten werden können. Wir reden derzeit von Orten, die eine Handvoll Einwohner haben, aber es gibt ja mittlerweile auch schon größere Gemeinden wo es knapp wird.
    Wenn also ein neues Rettungsmittel eingerichtet wird, dann sollte man es so einsetzen, dass es einen guten Standort hat und auch für mehere Orte gleichzeititg aktiv werden kann und dann muss man eben einen Kompromiss finden, dass auch kleine Orte davon profitieren. Wie gesagt ich sage nicht, dass gerade abgelegene Bereiche keinen anspruch auf einen schnellen RD haben sollen, aber das Problem liegt eben nicht nur in zu wenig Rettungsmittel.
    Es muss eine globale Lösung gefunden werden.


    @ M1:
    Ich weiss nicht wo du was lustiges siehst, aber ich finde in diesem Thema eigentlich nix lustiges,

    Einmal editiert, zuletzt von Andrechen ()

  • Dafür gibts ja ein Gesetz. Ich will auch nicht 70 fahren auf der Landstraße.


    Wir können uns auch alle gemeinsam im Kreis drehen und dabei singen.
    Was willst du mir denn jetzt damit sagen? Ich sehe das doch genau so. Wenn es nach mir geht, dann haben wir in "meinem" Kreis eine gemeinsame Rettungswache mit Herbolzheim, aber danach geht es nunmal nicht.

  • Was willst du mir denn jetzt damit sagen?


    Ich will damit nur sagen, dass man sich nicht damit abfinden muss und sollte, dass bewusst und vorsätzlich über Jahre hinweg gegen geltendes Recht verstoßen wird, nur weil eine Veränderung teuer wäre und das keiner durchsetzen möchte, weil es vielleicht unpopulär ist.
    Dann soll die Politik so ehrlich sein und die Hilfsfrist abschaffen.


    Dass du das im Prinzip auch so siehst, kann ich mir denken. Allerdings verteitigst du ein solches Vorgehen hier, weshalb ich dir dann widerspreche.


    J. :drinks:


    P.S. Was die gemeinsame Wache mit Herbolzheim angeht: Die stellen wir direkt auf die Kreisgrenze in den Windschatten (!) der Ringsheimer Mülldeponie, mit Blick auf den Europapark!

  • Ich will damit nur sagen, dass man sich nicht damit abfinden muss und sollte, dass bewusst und vorsätzlich über Jahre hinweg gegen geltendes Recht verstoßen wird, nur weil eine Veränderung teuer wäre und das keiner durchsetzen möchte, weil es vielleicht unpopulär ist.


    Da ich gerade Kontakt mit einer - rettungsdienstlich nicht ganz unbedeutenden - Behörde im Ländle hatte, muss ich leider vermuten, dass man diesen Trend gerne fortsetzen möchte.


  • Dann ist das Falsch rübergekommen. Ich will nicht verteidigen, dass die 95% nie gehalten werden kann, sondern das es einfach Orte gibt in denen es nicht möglich ist, dort habe ich mich nicht richtig ausgedrückt, sorry.
    Ich glaube auch das diese Sache natürlich A: Teuer ist aber B: Will auch jeder Fürst bleiben...


    PS: Ringsheim wäre der perfekte Standort aber da kommen wir wieder zum B- Punkt zurück :D

  • Da ich gerade Kontakt mit einer - rettungsdienstlich nicht ganz unbedeutenden - Behörde im Ländle hatte, muss ich leider vermuten, dass man diesen Trend gerne fortsetzen möchte.


    Dafür müsste halt der Druck erhöht werden.

  • Da ich gerade Kontakt mit einer - rettungsdienstlich nicht ganz unbedeutenden - Behörde im Ländle hatte, muss ich leider vermuten, dass man diesen Trend gerne fortsetzen möchte.


    Passt ja zur generellen Sparpolitik.

  • Zitat

    ..Im ländlichen Bereich werden wir die 95 Prozent nie erreichen können..


    Im Zusammenhang mit der Hilfsfrist-Diskussion bei uns im Landkreis verweigerte das zuständige Regierungspräsidium die offizielle Veröffentlichung der ortsbezogenen Eintreffzeiten, weil die 95% auf dem gesamten Landkreis bezogen errechnet werden. Wenn dann die Zeiten im städtischen Bereich deutlich darunter liegen, könnte es theoretisch also sein, dass die Hilfsfristerfüllung gesetzeskonform ist (was im genannten Bereich aber eher nicht der Fall sein dürfte). Es kann aber natürlich nicht das Ziel sein, dadurch bestimmte Bereiche bei Optimierungen grundsätzlich außen vor zu lassen.


    Im übrigen spricht nichts gegen RTW und NEF-Standorte, die kreisübergreifend eingesetzt werden. Bei uns läuft das im südlichen Landkreis seit 30 Jahren schon so und das wurde inzwischen auch auf andere Wachenstandorte ausgeweitet,explizit festgeschrieben und in der AAO der beteiligten RD-Bereiche verankert.

    Einmal editiert, zuletzt von dispoman ()

  • Zitat

    Im Zusammenhang mit der Hilfsfrist-Diskussion bei uns im Landkreis verweigerte das zuständige Regierungspräsidium die offizielle Veröffentlichung der ortsbezogenen Eintreffzeiten, weil die 95% auf dem gesamten Landkreis bezogen errechnet werden. Wenn dann die Zeiten im städtischen Bereich deutlich darunter liegen, könnte es theoretisch also sein, dass die Hilfsfristerfüllung gesetzeskonform ist (was im genannten Bereich aber eher nicht der Fall sein dürfte). Es kann aber natürlich nicht das Ziel sein kann, dadurch bestimmte Bereiche bei Optimierungen grundsätzlich außen vor zu lassen.


    Gibt es für ein solches Vorgehen eine Rechtsgrundlage?


  • Das sind die aktuellen Entgelte in einen großen Südbadischen Landkreis. Davon soll dann die u.a. die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter finanziert werden. Das hat dann durchaus was mit der Versorgungsqualität zu tun. Man muss sich aber auch nicht wunder warum sich in unserem schönen Ländle nichts wirklich tut, vor allem in finanzieller Hinsicht, wenn man sich die Zusammensetzung der einzelnen Bereichsausschüsse so ansieht und wer da auf Seiten des RD alles was zu sagen hat und wer nicht. Auf Seiten der Kostenträger Sitzen Profis die nicht nur für einen Lkr verhandeln. Das die natürlich argumentativ die Mehrzahl der Vertreter des RD auseinander nehmen wundert dann keinen.


    Warum stellt man nicht ein Gremium mit Verhandlungs Profis zusammen das für ganz Ba-Wü oder zumindest auf RP Ebene mit den Kostenträgern verhandelt ?

  • Im Zusammenhang mit der Hilfsfrist-Diskussion bei uns im Landkreis verweigerte das zuständige Regierungspräsidium die offizielle Veröffentlichung der ortsbezogenen Eintreffzeiten, weil die 95% auf dem gesamten Landkreis bezogen errechnet werden. Wenn dann die Zeiten im städtischen Bereich deutlich darunter liegen, könnte es theoretisch also sein, dass die Hilfsfristerfüllung gesetzeskonform ist (was im genannten Bereich aber eher nicht der Fall sein dürfte). Es kann aber natürlich nicht das Ziel sein kann, dadurch bestimmte Bereiche bei Optimierungen grundsätzlich außen vor zu lassen.


    Gibt es für ein solches Vorgehen eine Rechtsgrundlage?


    Laut Landratsamt, das grundsätzlich bereit gewesen wäre, die ortsbezogenen Zahlen zu veröffentlichen, war dies Teil der offiziellen Antwort auf eine Anfrage an das Innenministerium bzw. RP, ob differenzierte Eintreffzeiten publiziert werden dürfen. Die gleiche Auskunft erhielten auch die Leistungsträger.