Ein Rettungsdienst in den USA schaft "backboard" AKA Long Spine Board (LSB) ab

  • http://www.kctv5.com/story/248…imating-long-spine-boards


    OVERLAND PARK, KS (KCTV) -


    Johnson County paramedics will no longer strap crash victims onto a long spine board.


    After careful consideration, county officials believe the boards are unnecessary and slow down the trip to a hospital.


    The hope is to reduce patient discomfort and the boards themselves can have their own risks, officials say.


    For decades, the boards have been standard practice at wreck scenes in which a patient may have had a cervical, thoracic or lumbar spine injury. They immobilize the patient's entire body.


    But county officials say they are used only because of historical dogma and institutional EMS culture, and have no evidence-based justification.


    "There are studies showing putting someone on a long board can cause harm, can cause pressure sores, discomfort, can make it more difficult to assess them and reduce their ability to breathe fully," EMS Chief Brad Cusick said.


    Paramedics will still have a C-collar to immobilize patients, who will need to remain rigid as much as possible and will be secured to a cot by straps.


    The long boards will remain on the ambulances if needed to get a patient onto an ambulance and a cot but will be removed before transport.


    Johnson County's change is effective Saturday and is expected to shave off two minutes from the trip to the hospital. Kansas City, KS, firefighters are training and phasing out their long boards as well.


    Physician groups including the American Academy of Neurological Surgeons and the Kansas Medical Advisory County support the change.


    FYI: The medical director from New Mexico Fire had been involved in a study where they took retrospective data from patients seen at the University of New Mexico versus patients seen in Malaysia in Kaula Lumpur at their University. In Kaula Lumpur, not only do they not have LSB's, most traumatically injured patients were brought in by POV, including those that were unconscious/unresponsive. In the end, the patients in Malaysia actually faired better. They were quick to point out that we have been using LSB's for decades because "that is what we have always done", with no real scientific data to back it up. With in the next 5 years we will probably see LSB's disappear from day to day use. The Medical Director in New Mexico has eliminated them for anyone alert and oriented without deficits.

  • Wir benutzen das spine(long) board auch nur noch zur Rettung. Wenn nötig wird Schauffeltrage oder Vacuummatratze zur Immobilisierung benutzt.

  • Moin!
    Könnte mir jemand die wichtigsten Aussagen in Deutsch zusammenfassen? Danke!
    Grüsse D.

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Mhmm:


    Die Paramedics werden ab jetzt nicht mehr jedes Unfallopfer auf dem Spineboard immobilisieren, denn es hat diverse Nebenwirkungen, ist etwa unangenehm, behindert beim Atmen oder bei der Untersuchung. Es wird nur benutzt weil es immer so war, es gibt aber keine wirkliche Evidenz dafür. Die Spineboards bleiben aber zur Bergung auf den Autos. Außerdem werden die Patienten weiterin mit Stifnecks immobilisiert. Außerdem hofft man 2 min Zeit beim Transport ins Spital zu sparen. Fachgesellschaften unterstützen die Entscheidung.


    Im letzten Absatz geht es um Studien, die das Trauma-Outcome zwischen New Mexico und Kuala Lumpur vergleicht. In K. L. werden die meisten Patieten, selbst die Bewusstlosen und Polytraumatisierten von Privatwägen gebracht, die Ambulanzen hätten auch keine Spineboards. In N. M. Gibts natürlich ein Rettungswesen mit allem was es so gibt und alle werden Immobilisiert. Trotzdem ist das Outcome der Patienten in Kuala Lumpur besser. Deswegen wird das Spindeboard in New Mexico bei wachen Patienten ohne neurologische Ausfälle nicht mehr verwendet.

  • Wenn das "rüberschwappt", hab ich mich lang genug erfolgreich drum gedrückt. :-D

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:


  • http://rettungsfachpersonal.de…age=Thread&threadID=15139



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

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  • Handelt es sich bei dieser Studie um den Vergleich Ende der 90er Jahre ? Die ist ein bisschen mit Vorsicht zu geniessen, da sie nur ein überschaubares Patientengut analysiert hatte und es sich um eine retrospektiv erstellte Auswertung gehandelt hatte. Zudem könnten die Verletzungsmuster stark differieren.

  • Wobei ich es schonmal super finde, dass dieses unkritische "ich-immobilisiere-alles,weil-das-muss-so-sein" endlich mal hinterfragt wird. Für jeden Sch... gibts Studien und Algorithmen (zumindest in vielen RD Bereichen ;-) ), nur für eine Massnahme, die seit Jahrzehnten fast jedem Trauma Patienten angetan wird, oft nicht.
    Es muss ja meinetwegen nicht gleich ins andere Extrem umschlagen, aber z.B. den laufenden Patienten nach Verkehrsunfall mit kaum Beschwerden kann ich dann halt guten Gewissens selbst auf die Trage legen lassen, anstatt ihn mit dem Spineboard "umzulegen" (so cool die Massnahme ja auch ausschaut :ironie: ).
    Ich hoffe mal, dass dadurch auch grösser angelegte Studien angeregt werden, die dann evtl. dazu führen, zukünftig nach fundierten Grundlagen zu immobilisieren, oder halt eben nicht.

  • Vielleicht wird so auch verhindert das zukünftig völlig intakte PKW zerschnitten werden, nur weil sich ein gehfähiges Unfallopfer dort vor Kälte und Regen schützen wollte...

  • Ich finde den Titel etwas missverständlich. Es klingt etwas nach einer generalisierten Abschaffung, allerdings redet der Artikel von einem einzelnen Rettungsdienst in einem Landkreis. Das ist, wie ich finde, schon bedeutend. Könnte man dies vielleicht in "Ein Rettungsdienst in den USA..." ändern? Generell ist es aber eine interessante Entwicklung. Mal sehen, ob daraus noch etwas Handfestes wird.


    Cot wäre eine konventionelle Trage, oder? Ich dachte immer, dass diese üblicherweise als gurney oder stretcher bezeichnet werden?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Guerney ist eine Fahrtrage oder auch nur das Fahrgestell selbiger,
    Stretcher ist eine Trage, die hiesige Klapp-/NATO-Trage nennt man auch Field Stretcher.
    Cot ist mir in diesem Kontext auch noch nicht untergekommen. Vielleicht sagt man, dass so in dieser Gegend.

  • Als ich mir den Artikel grad noch einmal durchgelesen habe, fiel mir auf, dass die Patienten ja weiterhin einen Stifneck bekommen sollen und dieser, wenn ich das richtig verstehe, auf der Trage mit Klebeband fixiert werden soll. Stell ich mir bei einer Vollbremsung grad recht spannend vor, wenn der Patient nur mit normalen Gurten fixiert ist... :new_russian:
    Also da muss ich dann ja schon sagen: entweder oder!?

  • Hi!

    Stell ich mir bei einer Vollbremsung grad recht spannend vor, wenn der Patient nur mit normalen Gurten fixiert ist... :new_russian:

    Was meinste?? ?-(

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Ich vermute den Kampf der Fliehkräfte gegen das Leukosilk.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Hi!

    Ich vermute den Kampf der Fliehkräfte gegen das Leukosilk.

    was passiert da?

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Naja, gesund kanns ja nicht sein, wenn der Kopf durch das Panzertape erstmal gehalten wird, während der restliche Körper schiebt, oder in der Kurve einfach mal zur Seite rutscht. Klar, dass die Klebekraft irgendwann mal am Ende ist, aber Sinn macht das doch gar keinen mehr!?

  • Gab's nicht mal eine Third Watch Folge, bei der Doc und Carlos einen Simulanten mit einer Unmenge Leukosilk an ein Spineboard getapet haben? Ich fühle mich ein wenig daran erinnert.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Als ich mir den Artikel grad noch einmal durchgelesen habe, fiel mir auf, dass die Patienten ja weiterhin einen Stifneck bekommen sollen und dieser, wenn ich das richtig verstehe, auf der Trage mit Klebeband fixiert werden soll


    Beziehst du dich auf diesen Satz:

    Zitat

    Paramedics will still have a C-collar to immobilize patients, who will need to remain rigid as much as possible and will be secured to a cot by straps


    Da steht sinngemäß: Patient bekommt Stif-Neck und Patient wird auf der Trage mit Gurten gesichert.
    Falls du das Bild aus dem Artikel mit dem Head-Strap meinst, dort wird noch ein Spineboard verwendet.


    Zitat von Johannes D.

    Gab's nicht mal eine Third Watch Folge, bei der Doc und Carlos einen Simulanten mit einer Unmenge Leukosilk an ein Spineboard getapet haben? Ich fühle mich ein wenig daran erinnert.


    Gib mal bei Youtube: Paramedic Street Justice ein.

  • Ok. Ich hatte das "rigid" und "secured by straps" auf den C-Collar bezogen. Aber so macht's dann mehr Sinn, ja ;-)

  • Ein interessantes Video mit Ergebnissen diverser Studien/Untersuchungen zum Thema Immobilisation mittels Spineboard und Halskrause



    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.