Studie des DRK: Jeder dritte Einsatz ist kein Notfall



  • Eher einen RTW etwa wie er im Moment fährt, und dann einen RTW mit NotSan und Material, der etwas mehr könnte. Aber es ist eh geplatzt in Berlin.


    Ani, sitz!



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein KTW für Patienten ist, die VORHER von einem Arzt gesehen worden sind und für die eine Transportverordnung vorliegt. Meiner Meinung nach ist ein Rettungssanitäter nicht in der Lage, eine medizinische Einschätzung, die über "dem Patient gehts gut" vs. "Dem Patient gehts schlecht - der braucht nen RTW plus ggf. NEF" hinausgeht, zu treffen. Ich rede hier natürlich von den Mindestanforderungen. Dass es im Realleben natürlich äußerst fitte RettSan gibt, weiß ich.


    EDIT: den Tapatalk-Beitrag nochmals ins Deutsche übersetzt...

    Einmal editiert, zuletzt von Christian Betgen ()

  • Zitat

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein KTW für Patienten ist, die VORHER von einem Arzt gesehen worden ist und für den eine Transportverordnung vorliegt. Meiner Meinung nach ist ein Rettungssanitäter nicht in der Lage, eine medizinische Einschätzung, die über "dem Patient gehts gut" vs. "Dem Patient gehts schlecht - der braucht nen RTW plus ggf. NEF" hinausgeht. Ich rede hier natürlich von den Mindestanforderungen. Das es im Realleben natürlich äußerst fitte RettSan gibt, weiß ich.


    Dieser Einschätzung schließe ich mich an. Außname wären so Fahrten wie Uro-Service o.Ä

  • Also mir kommt diese Studie doch etwas komisch vor. Interessant wäre mal, wie hier ein Notfall definiert wird.


    In meiner Wahrnehmung sind 90% der RTW Einsätze keine Notfälle, aber gut, für mich ist auch ein verstauchtes Sprunggelenk kein Notfall. Die könnte ein Sportkamerad genauso ins nächste KH fahren.


    Über KTWs will ich mich gar nicht auslassen, dass ist doch wirklich zu 99,9% Taxi fahren. Eine Disposition zu Notfällen erfolgt sehr selten, habe es letztens genau einmal erlebt und dann auch nur, weil der eigentlich zuständige RTW unterwegs war und der nächste fast 30 Minuten gebraucht hätte. Daraufhin wurde ein NEF als FR geschickt, 2 Minuten später kam der KTW, der den Patienten dann übernahm. Nebenbei passierte der Einsatz auch noch 150 Meter neben dem KH, da hätte man auch rüber laufen können.... Naja, schon witzig alles.



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  • Also die Pressekonferenz wurde kurzfristig geändert.


    Es gab einen Kurzvortrag von Prof. Dr. Kekulé zur Ebola Situation in Westafrika, und zum Ist-Stand in Deutschland. Das war sehr interessant.


    ( http://de.m.wikipedia.org/wiki/Alexander_S._Kekulé )



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  • Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein KTW für Patienten ist, die VORHER von einem Arzt gesehen worden ist und für den eine Transportverordnung vorliegt. Meiner Meinung nach ist ein Rettungssanitäter nicht in der Lage, eine medizinische Einschätzung, die über "dem Patient gehts gut" vs. "Dem Patient gehts schlecht - der braucht nen RTW plus ggf. NEF" hinausgeht. Ich rede hier natürlich von den Mindestanforderungen. Das es im Realleben natürlich äußerst fitte RettSan gibt, weiß ich.


    Aber mehr ist doch bei den von Basti angesprochenen Einsätzen gar nicht gewünscht. Und eine Basis-Versorgung muss auch von einer KTW-Besatzung erwartet werden können, sonst sind die Leute falsch im Rettungsdienst.


    Mein Klassiker: Bewusstlos in der der Kneipe. Wird der Patient zu 99,9% noch atmen und einen Puls haben? Ja. Muss da primär ein RTW oder sogar NEF hin? Nein. Wenn die Lage wirklich in den extrem geringen Ausnahmefällen prekär ist, dann wird die KTW-Besatzung hoffentlich in der Lage sein, den RTW und/ oder das NEF nachzufordern und bis dahin eine Beutel-Masken-Beatmung etc. durchzuführen. Ansonsten brauchen sie auch keinen Notfallkoffer durch die Gegend zu fahren.

  • Wofür haben wir denn Rettungswagen, die ne richtige Notfallausrüstung haben, wenn wir dann KTWs zu Notfällen schicken?


    Ich hätte als ich frischer RS war mit Sicherheit keine dezidierte Entscheidung zu jedem Patienten treffen können.


    Man muss sich halt als RTW damit abfinden, dass man nicht nur echte vital bedrohte Patienten sieht.

  • Wofür haben wir denn Rettungswagen, die ne richtige Notfallausrüstung haben, wenn wir dann KTWs zu Notfällen schicken?

    Aber genau das ist doch das Problem, dass eben zu Nicht-Notfällen der RTW geschickt wird. Und immer mehr wird wegen Unsicherheit oder Angst vor Fehleinschätzung gleich der RTW/ das NEF geschickt.


    Ich hätte als ich frischer RS war mit Sicherheit keine dezidierte Entscheidung zu jedem Patienten treffen können.

    Ich denke, dass Konsens darin besteht, nicht Anfänger als Vergleich heranzuziehen.


    Man muss sich halt als RTW damit abfinden, dass man nicht nur echte vital bedrohte Patienten sieht.

    Wenn genug RTW zur Verfügung stehen, ist das ja auch kein Thema. Aber wenn der RTW beim Nicht-Notfall ist, ein anderer dann entweder lange zum richtigen Notfall braucht oder gar dann der KTW hin muss, ist das sicher nicht sinnig.

  • Wenn ich mir überlege, dass viele der Probleme des RD (schlechte Eintreffzeiten, Duplizitätseinsätze, fehlende Notärze etc.), welche regelmässig zu Diskussionen und allen möglichen Vorschlägen und Forderungen nach Änderungen führen, deutlich weniger ausgeprägt und relevant, z.T. sogar nicht mehr vorhanden wären, wenn die Zahl der Einsätze um 1/3 abnehmen würde, dann wäre das einer der wichtigsten Punkte, die angegangen werden müssten, um den RD in D effektiver und besser zu machen.
    Nur dürfte das den Interessen vieler zuwiderlaufen....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Zitat

    Du meinst wahrscheinlich Rettungsassistenten, nicht Rettungssanitäter.
    Daher gibt es ja jetzt endlich die Ausbildung zum Notfallsanitäter, der diesen Missstand beseitigt.


    Haha, made my day



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  • Zitat

    Und ganz ehrlich, wenn ich mir einen Arm breche, tut das weh und es sollte ganz schnell die Rettung kommen - dann schicke ich halt nen KTW mit Alarm, dafür sind die Lampen ja oben drauf.


    Ein KTW ist ein Einsatzmittel für Krankentransporte. Zu einem Einsatz der Notfallrettung ist er fehldisponiert. Bei einem KTP-Einsatz werden die Voraussetzungen der §§ 35, 38 StVO aber kaum je vorliegen - jedenfalls nicht aufgrund der Notfallmeldung. Wäre das nämlich so, wäre ein RTW zu disponieren.

  • Ein KTW ist ein Einsatzmittel für Krankentransporte. Zu einem Einsatz der Notfallrettung ist er fehldisponiert. Bei einem KTP-Einsatz werden die Voraussetzungen der §§ 35, 38 StVO aber kaum je vorliegen - jedenfalls nicht aufgrund der Notfallmeldung. Wäre das nämlich so, wäre ein RTW zu disponieren.

    Genau, wenn wir 90 % weniger Juristen hätten, würde vielleicht in den Leitstellen und im Rettungsdienst manches anders laufen. Viele Einsätze sind alleine schon damit begründet, weil man Sch...ß hat, das man was falsch machen könnte und vor dem Kadi anschließend steht. Also werden mal die Knöpfe gedrückt und der Großalarm ausgelöst, obwohl der Disponent schon im Vorfeld weiß, das der Einsatz auch anders geregelt werden könnte. Aber was meckere ich, ich danke allen Juristen, eine bessere Arbeitsplatzsicherung gibt es nicht.

  • Ein KTW ist ein Einsatzmittel für Krankentransporte. Zu einem Einsatz der Notfallrettung ist er fehldisponiert. Bei einem KTP-Einsatz werden die Voraussetzungen der §§ 35, 38 StVO aber kaum je vorliegen - jedenfalls nicht aufgrund der Notfallmeldung. Wäre das nämlich so, wäre ein RTW zu disponieren.


    Die aktuelle Lage ist mir bewusst. Und natürlich weiß ich um die rechtlichen Grenzen, danke dir auch gleichzeitig nochmal für den expliziten Hinweis, da es sicherlich im Eifer des Gefechts vorkommt, dass man Dinge, die einem selbst lange bewusst sind, als gegeben voraus setzt. Trotzdem sind wir ja in einem dynamischen und vermutlich nicht endenden Prozess, Bundes- und Landesgesetze werden verändert (wenn auch nicht so oft, wie vielleicht möglich und nötig) und daher sind auch die von mir geschilderten Möglichkeiten, wie du sie hervorgehoben hast, heute mit ein paar Tricks, aber vielleicht schon in einiger Zeit gesetzmäßig umzusetzen. Die Trennung zwischen KTP und Rettungsfahrt sind fließend und nicht grundsätzlich fein zu definieren. Wenn wir also ab und zu in die Wunschkiste greifen, dann eröffnet das gegebenenfalls an anderer Stelle Möglichkeiten und Perspektiven.

  • Genau, wenn wir 90 % weniger Juristen hätten, würde vielleicht in den Leitstellen und im Rettungsdienst manches anders laufen. Viele Einsätze sind alleine schon damit begründet, weil man Sch...ß hat, das man was falsch machen könnte und vor dem Kadi anschließend steht. Also werden mal die Knöpfe gedrückt und der Großalarm ausgelöst, obwohl der Disponent schon im Vorfeld weiß, das der Einsatz auch anders geregelt werden könnte. Aber was meckere ich, ich danke allen Juristen, eine bessere Arbeitsplatzsicherung gibt es nicht.


    Anmerkung @Mütom: Wundere dich nicht, wenn er dir nicht antwortet! Soviel ich weiß, nutzt thh für dich die Ignorierfunktion des Forums.


    J. :bye2:

  • Viele Einsätze sind alleine schon damit begründet, weil man Sch...ß hat, das man was falsch machen könnte und vor dem Kadi anschließend steht. Also werden mal die Knöpfe gedrückt und der Großalarm ausgelöst, obwohl der Disponent schon im Vorfeld weiß, das der Einsatz auch anders geregelt werden könnte.


    Ein sehr aktuelles Beispiel (von heute) zeigt übrigens, dass sich die Polizei (als anderer Teil der Gefahrenabwehr) nicht scheut, mal die Knöpfe zu drücken und Großalarm auszulösen, auch wenn schon im Vorfeld die Wahrscheinlichkeit nicht besonders hoch ist, dass wirklich etwas Schlimmes passiert (ist).
    Konkret haben heute zwei kleine Mädchen in der Nähe einer Schule im nordbadischen Städtchen Schwetzingen einen Mann mit einem Schwert und einer Pistole gesehen. Kurze Zeit später sah es in und um (und über) Schwetzingen so aus:


    Fotostrecke


    Der geheimnisvolle Fremde mit dem Schwert wurde übrigens nie mehr gesichtet.


    J.