RTW-Besatzung mit Waffe bedroht

  • Sorry, aber die Argumentation das gefährliche Patienten auch außerhalb ihrer vier Wände eine Gefahrenquelle sein können als Gegenargument zu nennen ist so dünn wie die Rückabdeckung meines Handys. Für eine ordentliche Datenbank ist es kein Problem den Hinweis, sowohl mit Herrn Max Mustermann als mit der Musterstr. 123 in 98765 Musterhausen zu verknüpfen.


    Wie oft bekommst Du den Patientennamen genannt bzw. wird von der Leitstelle dieser abgefragt, wenn es sich um einen Notfall auf der Sraße bzw. im öffentlcen Raum handelt...?

  • Dann muss das Abfrageschema eben erweitert werden.


    Man kann ja auch disponieren, und weiter telefonieren.



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.


  • Optimist!


    Du meinst also, der anrufende Bürger soll den besoffenen, aggressiven Typen, der nach der Schlägerei am Bahnhof eine Platzwunde hat, doch bitte eindringlicher nach seinem Namen fragen?


    :rofl:

  • Wenn er so schon aggressiv ist, erübrigt sich das doch. Dann wird das gleich mitgegeben als Info, und die Polizei alarmiert.

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  • Jetzt wird's dann wirklich unrealistisch...
    Vielleicht besinnen wir uns wirklich wieder auf die eigenen fünf (oder mehr) Sinne, um nicht in alle Gefahren blind reinzustolpern. Gehört m.E. auch zu einem professionellen Berufsbild!

  • Jetzt wird's dann wirklich unrealistisch...
    Vielleicht besinnen wir uns wirklich wieder auf die eigenen fünf (oder mehr) Sinne, um nicht in alle Gefahren blind reinzustolpern. Gehört m.E. auch zu einem professionellen Berufsbild!

    Was ist denn nun unrealistisch? Jörgs alberner Kommentar?
    Oder die Vorstellung dass die Leitstelle mich warnen kann, wenn klar ist, dass mein Patient aggressiv ist?

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  • Was ist denn nun unrealistisch? Jörgs alberner Kommentar?
    Oder die Vorstellung dass die Leitstelle mich warnen kann, wenn klar ist, dass mein Patient aggressiv ist?


    Unrealistisch ist, dass notrufabgebende Augenzeugen bei Patienten auf der Straße noch nach dem Namen fragen sollen, um den mal geschwind in der Datenbank zu vergleichen.
    Wenn klar ist, dass der Patient / die Situation ein Gefahrenpotential bietet, ist ein Hinweis von Seiten der Leitstelle natürlich angebracht! Nur muss sich dann die RTW-Besatzung auch an das halten und nicht jeden betrunkenen Patienten selbst anpöbeln, bis der bis dahin friedliche Betrunkene aggressiv wird!

  • Ich glaube du abstrahierst hier falsch, wenn die Leiststelle die Info erhält: alkoholisiert aggressiv, erübrigt sich das überprüfen auf Legalwaffenbesitz oder Vorstrafen, der Gemütszustand des Patienten alleine ist schon eine Gefarenquelle um die sich gekümmert werden muss.


    Rein technisch sollte der Disponent, die Daten auch nicht in eine separate Abfragemaske eingeben, sondern die Abfrage automatisiert im Hintergrund ablaufen.

  • Rein technisch sollte der Disponent, die Daten auch nicht in eine separate Abfragemaske eingeben, sondern die Abfrage automatisiert im Hintergrund ablaufen.


    Dann muss aber auch bei jedem Notfall außerhalb der Wohnung nach dem Patientennamen gefragt werden, um evtl. "gefährliche Zeitgenossen" mit der Datenbank abgleichen zu können, was sicherlich bisher so nicht passiert und m.E. auch in Zukunft regelhaft nicht machbar ist ("ich hab den nur liegen gesehen"; "ich sollte nur anrufen"; "keine Ahnung, fragen möchte ich den nicht"; "der spricht nicht meine Landessprache"; etc.)

  • So ne Datenbank würde ich auch für entbehrlich halten, wenn die Leitstelle das Gefahrenpotential (soweit möglich) zuverlässig abfragt und die Kommunikation mit der Polizei zuverlässig funktioniert.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • So ne Datenbank würde ich auch für entbehrlich halten, wenn die Leitstelle das Gefahrenpotential (soweit möglich) zuverlässig abfragt

    Das sollte von jeder RLst. erwartbar sein, aber wieso spricht das gegen eine Datenerhebung durch selbige ?

    und die Kommunikation mit der Polizei zuverlässig funktioniert.

    Dies liegt allerdings nicht in alleiniger Verantwortung der RLSt.


    Rettungshund
    Ist dein Argumentationsversuch tatsächlich: Es könnte auch mal nicht funktionieren ? Das Argument funktioniert nur wenn die Alternative besser ist. Auch ein Patient, der das 1. Mal zum Täter wird ist nicht erfasst, aber es wird hoffentlich seine Möglichkeit eingeschränkt ein zweites Mall zum Täter zu werden.

  • Was ist denn nun unrealistisch? Jörgs alberner Kommentar?
    Oder die Vorstellung dass die Leitstelle mich warnen kann, wenn klar ist, dass mein Patient aggressiv ist?


    Reiß dich mal bitte etwas zusammen. Es fällt nur manchmal schwer, auf deine zahlreichen Ergüsse ausführlicher zu reagieren.
    Meine Antwort war durchaus ernst gemeint.

  • Vermutlich wiederhole ich mich, macht aber auch nichts: Bislang bin ich von Übergriffen und Angriffen verschont geblieben, auch wenn ich mehrere Jahre ausschließlich in diesen bösen Gegenden gefahren bin, wo hinter jeder zweiten Haustür potentielle Bedroher lebten. Selbst in Situationen, die nicht als völlig friedlich gelten könnten, sind wir (ohne die Polizei) zu einem vernünftigen Ergebnis gekommen. In Situationen, wo die Polizei an Bord ist, bin ich durch deren Auftreten nicht mehr in der Lage, vernünftig auf den Patienten einzuwirken, da die großen blauen Männer hier mit ihrem Auftreten schon die Grenzen gesteckt haben. Das mag jeder für sich ausmachen, was ihm lieber ist, aber dass ich die Polizei nachgefordert habe, weil es zu gewalttätig wurde, ist noch nicht vorgekommen.


    Und manchmal habe ich auch den Eindruck, dass diese steifen Leitlinien zur Abarbeitung von fixen Notfallbildern - also die berühmten SOP - wieder den gesunden Menschenverstand ersetzen und überfordern, denn wenn ich nicht völlig falsch interpretiert habe, werden jetzt diese fixen Leitlinien (oder SOP) für allerhand Situationen und Einsätze gefordert. Wie will ich denn auf der einen Seite ein Berufsbild mit differenzierten Herangehensweisen und Therapiemöglichkeiten abwicklen, wenn ich mir selbst auf der anderen Seite für jede mögliche und unmögliche Situation feste Leitlinien und Rahmen wünsche. Und darum geht es doch hier gerade mehrheitlich, dass es wieder eine Richtlinie gibt (wenn Patient X als bedrohlich bekannt ist, dann folgt...). Manchmal zweifel ich daran, dass die Mehrheit des RD-Personals dazu in der Lage ist, Situationen vernünftig einzuschätzen und daraus seriöse Handlungsabläufe (ohne SOP!) resultieren. Und damit meine ich ausdrücklich niemanden der User hier persönlich, solche Diskussionen gibt es ja auf jeder Wache außerhalb des Internetforums.


    Einen Hinweis zum Gefährdungspotential mag ja sinnvoll sein, aber wer hat ihn wie klassifiziert, verifiziert und war es nicht doch nur das Auftreten des überforderten Kollegen, das die Situation einmalig völlig ausufern ließ?

  • Reiß dich mal bitte etwas zusammen. Es fällt nur manchmal schwer, auf deine zahlreichen Ergüsse ausführlicher zu reagieren.
    Meine Antwort war durchaus ernst gemeint.

    Das kann ich nur zurück geben. In den meisten Threads findet man von dir grenzwertig lustige Sprüche, und Übertreibungen die Argumente ad absurdum führen sollen. Von mir ist es durch aus ernstgemeint, das ein Hilfesuchender Bürger, auch unterwegs seinen Namen in der Leitstelle ansagen kann. Bisher wurde das nicht als nötig erachtet, und darum oft nicht abgefragt. (womit ich grundsätzlich auch kein Problem habe).
    Wenn man aber argumentiert, eine Datenbank in der Leitstelle wäre sinnlos, weil Menschen ja anhand von Namen statt anhand von Wohnorten identifiziert werden, dann muss eben der Name abgefragt werden.


    Du magst das albern finden, darum aber den Thread zu torpedieren, mit dem Hinweis, das betrunken Alkoholintoxikierte ihren Namen nicht sagen werden, ist weder ein Argument, noch zielführend. Das es keinen Vollkaskoschutz gibt, und erst recht nicht über die Leitstelle (das kann sie gar nicht, egal wie gut sie ist), ist doch allen hier klar.


    Mir ging es darum auf Möglichkeiten hinzuweisen, wie man am System etwas ändern könnte, um mehr Sicherheit zu erreichen.




    Wenn es dir schwer fällt auf meine "Ergüsse" zu reagieren (das könnte ich auch schon als beleidigend auffassen), dann lass es doch lieber.
    Wenn in diesem Forum Verbesserungsvorschläge (die ja nicht meine Idee sind, sondern ganz billig abgeguckt sind) nicht gewünscht sind, dann schreib das doch in die AGBs.




    EDIT: Das (jetzt) von mir Unterstrichene ist sicherlich auch eine Übertreibung. Ich lasse es stehen, möchte aber die Schärfe entfernen. Mich frustriert einfach wie sehr man "Anti" gegen jede neue Idee seien kann. Statt zu sagen "das klingt interessant, ich sehe folgende Schwierigkeiten, wie wird das gelöst?"...

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Einen Hinweis zum Gefährdungspotential mag ja sinnvoll sein, aber wer hat ihn wie klassifiziert, verifiziert und war es nicht doch nur das Auftreten des überforderten Kollegen, das die Situation einmalig völlig ausufern ließ?

    Deinen Hinweis auf die Wirkung der Polizei in gewissen Situationen finde ich gut. Auch ich bin noch nie bedroht worden im Dienst, und bin fest davon überzeugt, dass das Handeln des RFP beim Patienten einen großen Einfluss hat auf den weiteren Verlauf.


    Wenn in London (zum Beispiel) aber eine Adresse bekannt ist, wo ein RDler schonmal angegriffen wurde, wo Polizei nachgerufen wurde, dann wird diese hinterlegt im System (nachdem Anzeige erstattet wurde). Sollte nun wieder der RD gerufen werden, wird das Personal über die mögliche Gefahr automatisch hingewiesen. Bei besonderer Schwere der Tat, oder Wiederholung, wird festgelegt, dass die Polizei mutalarmiert wird. Die Bewohner werden darüber Postalisch informiert.


    Das sind ja i.d.R. keine Ausnahmen, sondern gewaltbereite Personen mit entsprechend assozialem Verhalten.

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  • Bei uns wird überwiegend der Name des Anrufers und der des Patienten abgefragt, soweit es eben möglich ist und dies auch bei Einsätzen außerhalb der Wohnanschrift. Das hilft regelmäßig zu verifizieren, ob man denn nun den richtigen Bürger gefunden hat. Eindeutige Lagen wie "Boot droht zu kentern" oder "VUnf" werden eher mal ohne abgefragt. Aber bei "C2, Bahnhof XY" oder "Wespenstich, Campingplatz XY" ist es schon regelmäßig sehr hilfreich.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Mich frustriert einfach wie sehr man "Anti" gegen jede neue Idee seien kann. Statt zu sagen "das klingt interessant, ich sehe folgende Schwierigkeiten, wie wird das gelöst?"...


    Ich bin überhaupt nicht gegen jede neue Idee, im Gegenteil. Ich versuche nur abzuwägen, für wie sinnvoll ich sie halte.
    Und dabei neige ich auch dazu (und würde dafür werben), auch mal Lebens- und Berufserfahrung als Grundlage gelten zu lassen, anstatt immer nur Statistiken zu fordern.


    Den Namen des Meldenden übernimmt unsere Leitstelle übrigens schon lange nach Möglichkeit. Den Patientennamen von verschiedenen Patienten"typen" im öffentlichen Raum abzufragen, halte ich persönlich eben für schwierig, nicht zuletzt weiil ich weiß, wie lange ich selbst als RTW-Besatzung vor Ort immer wieder gebraucht habe, um irgendwelche verwertbaren Personalien zu bekommen.
    Nicht zuletzt halte ich das auch nicht für relevant, deshalb war ich auch keiner der User, die eine solche Datenbank gefordert habe. Ich glaube, der potenzielle Wert wird überschätzt.
    Ich würde lieber weitr dazu erziehen, erstmal immer vorsichtig zu sein und trotzdem (fast) überall hinzufahren. Noch sind wir nicht in Chicago oder Baltimore...