Die Bild veröffentlicht heute morgen zusammengestohlene Bilder der Opfer unverpixelt: http://www.bildblog.de/63717/k…utieren-ueber-opferfotos/
Germanwings Airbus A320 in Frankreich abgestürzt
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Bild ist ein Arschloch!
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Bild ist ein Arschloch!
"Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun." - Max Goldt über die Bildzeitung, Mein Nachbar und der Zynismus, in: Der Krapfen auf dem Sims, Alexander Fest Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8286-0156-1, Seite 14Was mir aber tatsächlich zu denken gibt, ist dass nach solchen journalistischen Katastrophen, die Journalisten ganz selbstkritisch geben - und schneller als mein letzter Alzheimer Patient vergessen hat, wo wir gerade hinfahren kommt die nächste Katastrophe und der nächste gesamtjournalistische Tiefschlag. Wie war das noch mal mit Robert Enke? 2 Wochen nach tränenreichen selbstbekenntnisse war da auch wieder alles beim alten. Eine Freundin von mir aus Haltern spekulierte, ob die Freude bei den Reaktionen wohl sehr groß war, als sie mitbekommen haben, dass der Ort mit der Schulklasse gleich noch über einen hervorragenden Autobahnanschluss verfügt.
Gleichzeitig möchte ich mir aber auch die Klickzahlen der dementsprechenden Artikel in den Online-Ausgaben sehen. Die gehen bestimmt durch die Decke...Nächster Punkt: Das wird ein ziemlicher Rückschlag für den gesellschaftlichen Umgang mit den Themen Depression und psychischen Krankheiten werden.
EDIT: Geradezu vorbildlich hat sich dagegen flightradar24.com verhalten, die die Auswertung ihrer Signale des Autopiloten erst nach der Pressekonferenz gestern veröffentlichten, obwohl sie wohl schon 2 Tage vorher die Daten zusammen hatten (http://forum.flightradar24.com…und-some-more-dat?p=64616)
ciao,
madde
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Ich bin im Fach Journalismus kein Held, aber wenn Recherche nicht mehr im Mittelpunkt eines jeden Journalisten steht, dann brauchen wir diese auch nicht mehr.
Ich erwarte von einem Journalisten das Filtern von Informationen, ansonsten kann mein kleiner Neffe nun auch einfach alle Artikel Schreiben.Ich glaube genau hier liegt der Hase im Pfeffer:
Man ist mit Informationen saturiert im Sinne des Wortes, Hinz bloggt Live aus dem Wellnesstempel, Kunz teilt 400 HD-Bilder des neuen Gabelstaplers der FFW Strunzenöd.
Jeder generiert also "Content", da muss der Journalismus an so niedere Triebe wie Voyeurismus appellieren um überhaupt noch in der "Timeline" des Konsumenten zu erscheinen.
Leider springen immer mehr auch die letzten Bastionen vernüftiger Berichterstattung auf, mir ist es ähnlich wie Nils ergangen als mich Realname und Wohnort des Piloten auf Zeit-Online ansprangen...
Die Bild veröffentlicht heute morgen zusammengestohlene Bilder der Opfer unverpixelt: http://www.bildblog.de/63717/kai-diekman…ber-opferfotos/
Die haben wahrscheinlich hiermit die Goldader des Jahres getroffen und müssen natürlich fleißig weiterschürfen. Von denen ist man es auch gewohnt, mich wundert wann die Blasenschwäche des Piloten als eigentliche Ursache propagiert wird...
Ich habe mir seit ich ihn 2005 entdeckt habe, jedes Jahr wieder den kleinen Flashfilm im Anhang angeguckt und bin jedesmal fasziniert wie nahe Robin Sloan doch die Entwicklungen erahnt hat.
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Der verlinkte Bild Artikel ist ja tatsächlich das Widerlichste was diese Zeitung seit langem hervorgebracht hat.
Mir fällt positiv der Freitag und seine Onlineauflage auf. So etwas sollte auch gesagt werden. Hier könnt ihr den Vergleich mit der Seite Eins mit der Zeitung eurer Wahl machen.
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EDIT: Geradezu vorbildlich hat sich dagegen flightradar24.com verhalten, die die Auswertung ihrer Signale des Autopiloten erst nach der Pressekonferenz gestern veröffentlichten, obwohl sie wohl schon 2 Tage vorher die Daten zusammen hatten (http://forum.flightradar24.com/threads/8?ore-dat?p=64616)
Irgendwie faszinierend .. Man kann DVB-T-Sticks als ADS-B Receiver betreiben und die hobbymässig aufgefangenen Daten helfen nun den Ermittlungen.
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Es ist halt schön einfach, auf den fahrenden Zug mit aufzuspringen, klicks und somit Geld zu generieren, um sich dann hinterher mit gefüllten Taschen hinzustellen und zu sagen: "Ihr habt ja Recht, wir haben es übertrieben. Kommt nicht wieder vor!"
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Bei aller Kritik an der "BILD" und ähnlichem Geschreibsel:
bei wievielen RD-Kollegen ist sie nicht alltägliche Lektüre?Wir unterstellen der Leserschaft pauschale Blutgeilheit/niedere Instinkte, die mit einer gewissen Art von Journalismus - gerne, weil es Auflage und damit Geld bringt - befriedigt wird.
Anscheinend gehört die gruselige Faszination des Leides und des Todes zum Mensch-sein.Ich kapiere aber nicht, warum diejenigen, die täglich live vor dem Absperrband agieren - also real dabei sind - das auch angeblich brauchen.
Wie hoch ist die soziale Intelligenz und Kompetenz dieser RD-Mitarbeiter? -
Man kann DVB-T-Sticks als ADS-B Receiver betreiben
Rettungshubschrauber senden aber kein entsprechendes Signal, oder?
Nur so aus Interesse... (Rescue Track für Arme) -
Rettungshubschrauber senden aber kein entsprechendes Signal, oder?
Nur so aus Interesse... (Rescue Track für Arme)Doch. Die Hubschrauber sind mir den üblichen Transpondern ausgestattet, die auf 1090 Mhz senden und somit von einer ADS-B Antenne zu empfangen sind. Durch Gruppencodierung kann man diese Flugzeuge aber unsichtbar machen, zumindest auf den üblichen Quellen, wie flightradar24.com. Ansonsten würdest du auch jeden Sportflieger dort sehen (diese sind ebenfall Gruppencodiert). Wir als Lotsen sehen selbstverständlich alles auf unserem Radar, die Gruppencodierten Flugzeuge werden aber in einer anderen Farbe dargestellt, sofern man einen entsprechenden Filter einstellt. Das dient dann aber mehr der Übersicht, da sich diese Flugzeuge meistens im nicht durch die DFS kontrollierten Luftraum befinden (Klasse G), bzw. unsere geschützten Lufträume (Klasse C) meiden.
Bei Rettungshubschraubern ist dieses unsichtbar sein nur ein Nebeneffekt, bei Polizeihubschraubern aber gewollt. Nachts müssen diese, wenn sie Nachtsichtlfug betreiben, mit einer Flugsicherungsstelle Kontakt aufnehmen. In der Regel weise ich diesem Flugzeug dann einen Individualcode zu, damit er eindeutig auf meinem Radar dargstellt wird und nicht gefiltert wird. Dadurch würde er auch bei flightradar24 sichtbar werden. Bei Rettungshubschraubern, wie gesagt, egal. Bei Polizeihubschraubern aber ein Problem, weil dann theoretisch auch böse Jungs den Hubi rechtzeitig bemerken könnten. Hier verzichten wir auf den Individualcode und benutzen andere Methoden der individuellen Flugzeugidentifzierung, da nachts das Radar eh nicht besonders voll ist und die Flieger meist weit und breit die einzigen sind.
Ich hoffe, ich bin nicht zu fachlich geworden. Ist schwer für Laien zu erklären
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Bei aller Kritik an der "BILD" und ähnlichem Geschreibsel:
bei wievielen RD-Kollegen ist sie nicht alltägliche Lektüre?
Also auf "meiner" Wache sehe ich die BILD eigentlich nie. Höchstens die BamS, des Sportteils wegen.
Wir unterstellen der Leserschaft pauschale Blutgeilheit/niedere Instinkte, die mit einer gewissen Art von Journalismus - gerne, weil es Auflage und damit Geld bringt - befriedigt wird.
Anscheinend gehört die gruselige Faszination des Leides und des Todes zum Mensch-sein.
Ja. Tue ich. Zumindest denen, die dieses Blatt nach solchen Katastrophen lesen/erwerben.
Ich hoffe nicht, dass das zum Mensch sein gehört.
Oder ich bin einfach kein Mensch.
Ich kapiere aber nicht, warum diejenigen, die täglich live vor dem Absperrband agieren - also real dabei sind - das auch angeblich brauchen.
Wie hoch ist die soziale Intelligenz und Kompetenz dieser RD-Mitarbeiter?
Wer sagt denn, dass "der RD-Mitarbeiter" das braucht? (Außer dir?) -
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Ich kenne mich mit dem französischen Recht nicht aus. In den USA ist die Nennung von Namen Alltag, möglicherweise ist die Kultur in Frankreich ähnlich. Das weiß ich nicht und möchte ich daher nicht bewerten.
In vielen französischen Zeitungen ist es üblich, bei entsprechenden Meldungen über Unfälle oder Verbrechen die kompletten Namen der Opfer und Täter sowie deren Wohnorte. In Regionalausgaben sogar immer mal wieder mit Angabe der kompletten Adresse.
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Ein ganz interessantes Interview in der SZ:
http://www.sueddeutsche.de/wir…sicht-der-krise-1.2414565
Zitat"Das Krisenmanagement bei Kastrophen wie jetzt beim Flugzeugabsturz in Frankreich ist für Unternehmen von immenser Bedeutung. Doch klappt es auch? Einer, der sich damit gut auskennt, ist Frank Roselieb. Er leitet in Kiel das Institut für Krisenforschung - eine Ausgründung der Universität Kiel. Es hat alle seit 1984 öffentlich gewordenen Krisenfälle auf deutschsprachigem Boden erfasst und analysiert."
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Vielen Dank für den Link! Die Geschwindigkeit, mit der die französische Staatsanwaltschaft sich auf eine Theorie festgelegt hat, ist bemerkenswert. Selbst dann, wenn man nichts von Verschwörungstheorien hält.
- Hat sie sich bei der Analyse der Atemgeräusche des Copiloten, die ja für die Theorie eines bewussten Absturzes so zentral sind, von Medizinern beraten lassen?
- Hat der Staatsanwaltschaft gereicht, dass man überhaupt etwas hört?
- Müsste man bei der Amok- Theorie nicht mit einer deutlich beschleunigten Atmung rechnen? (Eine Frage an die Mediziner hier).
Die BILD von gestern und zahlreiche andere Publikationen stellen sicherlich einen selten erreichten Schandfleck für den deutschen Journalismus dar, aber man muss auch hoffen, dass die französische Ermittlungsbehörde sich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, als sie dem Boulevard diese Vorlage servierte. Die Belastung der Angehörigen muss unerträglich sein.
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Müsste man bei der Amok- Theorie nicht mit einer deutlich beschleunigten Atmung rechnen? (Eine Frage an die Mediziner hier).
Du kannst doch nicht alle Ernstes die Bild-Zeitung oder andere Pressevertreter kritisieren und dann solche Fragen zur Diskussion stellen. Das ist doch genau das Gleiche.
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Da hast Du Recht.
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Hat sie sich bei der Analyse der Atemgeräusche des Copiloten, die ja für die Theorie eines bewussten Absturzes so zentral sind, von Medizinern beraten lassen?
Hat der Staatsanwaltschaft gereicht, dass man überhaupt etwas hört?Ich gehe ja mal davon auss, dass sich das Band/die Bänder jemand angesehen/angehört hat, der das nicht zum allerersten Mal in seinem Leben macht.
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Wir wissen -und akzeptieren- den unterschiedlichen Umgang mit Trauer aufgrund einer anderen Kultur.
Aber auch innerhalb von West- und Mitteleuropa gibt es Unterschiede - wie wir jetzt am Bsp. des Flugzeugabsturzes erfahren.In Südtitrol, also einem deutschsprachigen Gebiet, ist z.B. die volle Veröffentlichung der Personalien und der näheren Umstände eines final endenden Ereignisses völlig normal.
Ebenso normal sind in den Folgetagen eine Vielzahl von Traueranzeigen (Familie, Nachbarn, Vereine, Arbeitgeber...) in denen Details erwähnt werden. -
Die Geschwindigkeit, mit der die französische Staatsanwaltschaft sich auf eine Theorie festgelegt hat, ist bemerkenswert.
Finde ich nicht, wenn man sich mal fragt, wie wahrscheinlich es ist, dass alle bekannten Indizien gleichzeitig passieren.
Wissenschaftstheoretisch gesehen können wir natürlich nicht ausschließen, dass ein atmendes Alien sich genau in dem Moment in das Cockpit gebeamt hat, als der Käptn pullern war. Für die Justiz reicht aber, dass vernünftigen Zweifeln Schweigen geboten werden kann.
Abgesehen davon bin ich sicher, dass die Kollegen in Frankreich sich im Moment nicht zurücklehnen.