Chr. 65 in Dinkelsbühl soll Nachtflugerlaubnis erhalten

  • Ich kann zum CH65 nichts sagen

    ...und tust es dennoch.

    aber was ich so rauslese entspricht es dem bei uns, der RTH wird verheizt für "Notfälle" die keine sind, drückt im Anflug auf die Innenstadt die 4 und alle Hilfsfristjunkies sind zufrieden. Das enorme Risiko eines solchen Einsatzes scheint niemand zu bedenken, es kommt regelmäßig zu (Beinahe)Unfällen auch mit Toten. Und dann soll auch noch nachts primär geflogen werden ? Dies halte ich für ein unnötiges Risiko. Sollte wirklich ein Transport in ein weit entferntes Zentrum erfolgen (und dies müssen schon bodengebunden 2h Fahrzeit sein) kann man in Baden auf die REGA zurückgreifen und die fliegen nachts fast nur noch von Landeplatz zu Landeplatz.

    Insbesondere interessieren mich die Belege für:


    - drückt die 4 im Anflug auf die Innenstadt
    - regelmäßige Unfälle


    Und nicht vergessen, es geht um Christoph65.


    Eine Info am Rande ist sicher noch erwähnenswert: In der Gegend um Dinkelsbühl ist die REGA nicht regelmäßig verfügbar.



    :hallo:

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Als HEMS-TC mit einiger Erfahrung sage ich zu diesem Thread:


    Ganz schön viel "man sollte" und "man muss" ... ja wer ist denn "man"?


    :popcorn:

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  • Zitat

    Der Hubschrauber ist eben teuer, und möchte refinanziert werden. ;)



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    Das ist aber leider wahr. Und es ist kein Zufall, dass LtS. Disponenten gerne und häufig mitgenommen werden als Praktikanten.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das ist aber leider wahr. Und es ist kein Zufall, dass LtS. Disponenten gerne und häufig mitgenommen werden als Praktikanten.

    Leider nein! Im Rahmen meiner (unser) regelmäßigen HCM-Fortbildung für die Leitstelle sollten wir unseren jährlichen Praxisstunden abfliegen. Als das bekannt wurde, kam gleichzeitig die Weisung eines ZSH-RTH (BMI/BuPol), dass dort nur eigene Leute ausgebildet werden dürfen. Bei allen anderen RTH und ITH ist das tatsächlich kein Problem gewesen.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wenn du brav bist, zeige ich dir meinen Hubschrauber. :cool_1:


    So, oder so ähnlich muss es wohl jeden Abend in diversen Bars ablaufen. :-D :ironie:

  • Es gibt auch Hubschrauber, die ich nicht mag! Ist also eher andersrum: Seit lieb zu mir, ihr Hubschraubären... :diablo:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das ist aber leider wahr. Und es ist kein Zufall, dass LtS. Disponenten gerne und häufig mitgenommen werden als Praktikanten.


    Bei uns werden nur Leitstellenmitarbeiter zum hospitieren mitgenommen. Einzige andere Möglichkeit eine Schicht mitzufliegen ist mit einem Arbeitsvertrag oder als Reporter.


  • zu 1. willst du etwa behaupten die Besatzung geht zum Patienten und ruft dann dem Piloten an um die 4 zu drücken ? Damit wollte ich nur darlegen, dass der RTH in den seltesten Fällen neben dem patient landet-
    zu 2. Hierfür gibt es auf der HP der BFU genügend traurige Belege oder hier:


    https://www.youtube.com/watch?v=ie2JmWy26_c


    Diese waghalsigen Starts und Landungen in Wohngebieten (auch das zu finden auf dem Videokanal) für eine Analgesie beim Bänderiss :ironie:

  • zu 1. willst du etwa behaupten die Besatzung geht zum Patienten und ruft dann dem Piloten an um die 4 zu drücken ? Damit wollte ich nur darlegen, dass der RTH in den seltesten Fällen neben dem patient landet-


    Wieso? Ich drücke ja auch die "4" im RTW, wenn ich an der Einsatzstelle ankomme und nicht erst, wenn ich oben im 2. OG in der Wohnung des Patienten stehe, oder?




    zu 2. Hierfür gibt es auf der HP der BFU genügend traurige Belege oder hier:


    https://www.youtube.com/watch?v=ie2JmWy26_c


    Wie viele RTW und NEF sind auch schon bei der Anfahrt verunfallt?



    Diese waghalsigen Starts und Landungen in Wohngebieten (auch das zu finden auf dem Videokanal) für eine Analgesie beim Bänderiss :ironie:


    Wie viele RTW und NEF sind auch schon bei der Anfahrt zu einem - im Nachhinein festgestellten - Bagatellfall verunfallt?




    Auch wenn ich kein Freund bin, wenn RTH irgendwo in der Innenstadt landen oder per Zubringerfahrzeug noch ewig weit gefahren werden müssen, bin ich das ein oder andere Mal sehr froh, wenn der Notarzt in der Tür steht - und da ist es mir dann egal, ob der aus einem NEF, RTH oder sonstigem Fahr-/Flugzeug steigt.

  • Ich glaube, eine kritische Betrachtung dieser Ressource ist gar nicht schlecht.



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  • Wie betrachtet man das kritisch, ohne auch Probleme anzusprechen? Genau das tut Rampart doch.



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  • Da hast Du schon recht, allerdings stören mich die Vergleiche, hat etwa von "Äpfel und Birnen":


    Natürlich ist beim Einsatz ein potentiell höheres Risiko als beim Einsatz eines RTW/NEF, aber mir kam (zumindest subjektiv) der Vergleich vor, als ob Flugrettungsmittel regelmäßig verunfallen würden, da gibt es m.E. deutlich mehr - auch schwerere - Unfälle mit RTW und NEF.


    Und das immer wieder gerne genommene Argument des RTH-NA zur Analgesie: wenn ein Notarzt hierfür erforderlich ist und kein bodengebundener NA den Einsatzort in adäquater Zeit erreichen kann und der RTH zur Verfügung steht, dann finde ich den Einsatz dessen auch gerechtfertigt. Sagt ja keiner, dass der Patient nach erfolgreicher Analgesie auch luftgebunden transportiert werden muss - somit steht die Ressource RTH auch relativ zeitnah wieder zur Verfügung.

  • Eine Außenlandung ist mit einem anderen Risiko verbunden, als ein Eintreffen eines NEFs.


    Es geht um das Risiko, das eingegangen wird. Wenn es nötig ist, ist es so. Aber wenn die Indikationen immer "flacher" werden, dann steigt die Anzahl der Risiko-Landungen, aber nicht der Nutzen.


    Und wenn Luftrettungsorganisationen Interesse an mehr Flüge haben, werden sie immer mehr fliegen. Wie sinnvoll oder nötig das ist, prüft leider keiner.


    Und dann fehlen eben Helis, wie Harris immer berichtet. Obwohl wir ~70 Standorte haben...



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  • Eine Außenlandung ist mit einem anderen Risiko verbunden, als ein Eintreffen eines NEFs.


    Es geht um das Risiko, das eingegangen wird. Wenn es nötig ist, ist es so. Aber wenn die Indikationen immer "flacher" werden, dann steigt die Anzahl der Risiko-Landungen, aber nicht der Nutzen.


    Und wenn Luftrettungsorganisationen Interesse an mehr Flüge haben, werden sie immer mehr fliegen. Wie sinnvoll oder nötig das ist, prüft leider keiner.


    Ich habe generell keine Lust zu "flachen" Indikationen gerufen zu werden , egal ob mit dem NEF mit Signal oder mit dem Heli. Das Unfallrisiko mit Sondersignal ist ja auch ungleich höher als zur Normalfahrt, oder? Wenn man die Unfälle und den Personenschaden in Relation mit den Flugbewegungen setzt und die mit den Unfällen bodengebundener RM vergleicht, glaube ich persönlich nicht dass die Luftrettung schlechter abschneidet. Wer das widerlegen kann, darf das gerne tun.


    Und es ist auch prima, wenn man Schwächen im System zeigt und anprangert.
    Aber Ramparts Argumente sind so halt aber eher polemisch.


    Auch Fakls Meinung , RTHs grundsätzlich nur durch NAW nachbestellen zu lassen, teile ich bei bestimmten Meldebildern nicht.
    Dies führt zu unnötigen Verzögerungen und macht einsatztaktisch dann keinen Sinn.


    Sicherlich kann und sollte man kritisch z.B. darüber denken , dass Luftrettungsmittel dann Geld erwirtschaften, wenn sie fliegen und nur kosten wenn sie stehen. Wenn jemand einen alternativen und praktikableren Vorschlag hat kann er den ja auch kundtun.

  • Auch Fakls Meinung , RTHs grundsätzlich nur durch NAW nachbestellen zu lassen, teile ich bei bestimmten Meldebildern nicht.
    Dies führt zu unnötigen Verzögerungen und macht einsatztaktisch dann keinen Sinn.


    Die Meldebilder wären?


    Darüberhinaus ist es klar, dass wenn ich in Gebiet X schnell einen zusätzlichen Notarzt brauche, es sicher sinnvoll ist diesen zusätzlichen Notarzt per RTH zu schicken.
    Auch kann es sinnvoll sein einen RTH zu schicken, wenn das NEF deutlich länger brauchen würde.


    Standardmäßig RTH und NEF zu einem Patienten zu alarmieren halte ich aber für eine vollkommene Verschwendung von Ressourcen.

  • bei uns fallen fast alle schweren chirurgischen Meldebilder darunter, bei Eingeklemmten, Motorradunfällen, Arbeitsunfällen mit Amputation etc. kommt, wenn verfügbar, neben dem NEF auch der nächstgelegene RTH.


    Da wir mindestens 35 Minuten in ein Traumazentrum fahren, häufig eher so 45-60 Minuten, ist es auch quasi immer ein Hubschraubertransport.
    Durch die zeitgleiche Alarmierung spart man sich sehr viel Zeit, wenn Monitoring und Narkoseeinleitung direkt vom RTH-Arzt und mit den RTH-Geräten gemacht werden.
    Anders würden wir keine vertretbaren präklinischen Zeiten schaffen.


    Wie oben schon geschrieben, wenn ich einen RTH nachfordere vergehen mit Landung, Übergabe, Umlagern und Umstöpseln und dem Start mindestens 60 Minuten, bis der Patient das Krankenhaus erreicht.
    Das ist zwar immer noch schonender, aber nicht schneller.

  • Durch die zeitgleiche Alarmierung spart man sich sehr viel Zeit, wenn Monitoring und Narkoseeinleitung direkt vom RTH-Arzt und mit den RTH-Geräten gemacht werden.


    Ich vermute ketzerisch, dass das weniger ein zeitliches als mehr ein personelles Problem ist, wenn ich da so zwischen den Zeilen lese. :acute:


    Die Frage stellt sich, wie man das natürlich behebt. :popcorn:


    NEFs abschaffen und alles Personal, das das oben genannte beherrscht auf RTHs packen?


    Vielleicht ist das tatsächlich die Zukunft. Wir werden sehen.

  • Nun ja es ist schon so, das eine Außenlandung mehr Potential zum Unfall hat, als das Eintreffen eines Fzg. Wie gesagt, man muss abwägen, ob dieses Risiko jedes mal lohnt. Und wenn ein RTH eintrifft, und die 4 drückt, ist noch lange nicht der RTH-NA beim Patienten. Das ist völlig in Ordnung, muss aber bedacht werden, wenn es um Hilfsfristen geht oder darum, wie schnell das Personal des Helis beim Patienten ist. Und auch der "massive Zeitvorteil" ist oft weg, wenn man sich die Odyssee anschaut, die man vor sich hat nach der Landung "beim" Krankenhaus.


    Man sollte kritisch überlegen, ob man so viele Helis braucht, und ob man die weiterhin so inflationär nutzen sollte. Wenn es weniger Helis gäbe, könnte der einzelne vielleicht mehr Kosten pro Flugminute. Und so sich auch lohnen, wenn der nicht jeden Müll anfliegt. Darüber will aber niemand reden. Der Geschäftsführer nicht, weil das sein Geschäft kaputt macht. Die Crew nicht, weil das ihren Arbeitsplatz gefährdet. Der LtS Disponent nicht, weil er dann weniger Ressourcen zur Verfügung hat.
    Suggeriert wird der Allgemeinheit, dass die Schrauben ständig leben retten, und unabdingbar sind. Und das Deutschland zu wenig davon hat. Wenn aber ein Amokläufer in München mal eben sämtliche Schrauben im Gebiet bindet, spricht keiner darüber, dass nun gewaltige Lücken über Stunden bestanden in der Abdeckung.


    Die Luftrettungslobby ist geschickt und stark. Darum finde ich Ramparts Einwände erfrischend.

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  • Das klappt jetzt schon nicht mehr. Die Notärzte sind nicht beim Betreiber angestellt. Ihre Aus und Fortbildung, so wie die fachliche Überwachung obliegt dem AG (KH), nicht dem Luftrettungsbetreiber. Teilweise sind sogar Freelancer tätig. Das können echte Granaten sein, muss aber nicht der Fall sein.


    Und: Der Pool an Luftretter-Ärzten ist üblicherweise deutlich größer als der Pool der HEMS-TC. Das kann auch von Vorteil sein (praktische Erfahrung mit Katecholaminen und Intubationen aus dem KH), aber eben auch von Nachteil, wenn das Personal sich nicht nur aus ITS und Anästhesie rekrutiert (Neurochirurgen, Unfallchirurgen, Pneumologen, alle auf Normalstation).


    Ein Problem das viele HEMS-TC haben: Sie sind nur noch in der Fliegerei tätig, arbeiten also immer dem NA zu. Sie verlernen das Selbstständige Arbeiten am Patienten, und verlieren manchmal auch den Blick für die Notfallrettung. Es ist IMHO sinnvoll, wenn HEMS-TC auch immer weiterhin RTW fahren (nicht ITW oder NEF). Das ist nur oft schwierig, alleine schon wegen den Arbeitszeiten.


    Das hier ist weder Luftretter-Basching, noch Ärzte-Basching, sondern es geht darum, Probleme in der Luftrettung anzusprechen.

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