Chr. 65 in Dinkelsbühl soll Nachtflugerlaubnis erhalten

  • Na, da läuft noch jede Menge Wasser die Donau runter. Und ob das StMI (und vor allem die Bevölkerung) da mitspielt, ist meiner Meinung nach mehr als fraglich.

  • Die Bevölkerung wird da schon mitspielen, der Widerstand wird vermutlich aus anderen Ecken kommen.


    Der Hubschrauber hat sich nämlich inzwischen zu einem ganz schönen Politikum entwickelt und dazu geführt, dass an zwei Notarztstandorten inzwischen viele Ärzte keine Lust mehr haben, da ihnen der Hubschrauber alle Einsätze vor der Nase wegfliegt.


    Außerdem sind es viele leid, jedes Mal eine Stellungnahme an den Zweckverband zu schreiben, wenn man den Hubschrauber ablehnt und lieber bodengebunden transportieren möchte.


    Auch das der Hubschrauber viele Patienten zunächst mal in ein eher weniger geeignetes Zentrum fliegt, von wo aus die Patienten dann wenig später weiterverlegt werden müssen (natürlich durch den Hubi) könnte man sicherlich geschickter lösen.


    Einige Politiker haben das auch schon angesprochen, aber auf gut deutsch einen Maulkorb verpasst bekommen.


    Denn seit der Christoph 65 fliegt IST ALLES GUT!

  • Hallo Pillenhaendler,


    leider kann ich entgegen der Forumsnetiquette Dein Profil nicht einsehen. Bitte korrigier das, vielleicht ist einfach ein Haken am falschen Ort.

    Die Bevölkerung wird da schon mitspielen, der Widerstand wird vermutlich aus anderen Ecken kommen.

    Der Hubschrauber hat sich nämlich inzwischen zu einem ganz schönen Politikum entwickelt und dazu geführt, dass an zwei Notarztstandorten inzwischen viele Ärzte keine Lust mehr haben, da ihnen der Hubschrauber alle Einsätze vor der Nase wegfliegt.

    Viele Ärzte an zwei Standorten? Welche sind das?
    Meinst Du die selbstfahrenden, niedergelassenen Allgemeinärzte, von denen Du hier geschrieben hast? Oder hat sich daran in den letzten Jahren etwas geändert (ist ja schon etwas älter, der zitierte Post).

    Außerdem sind es viele leid, jedes Mal eine Stellungnahme an den Zweckverband zu schreiben, wenn man den Hubschrauber ablehnt und lieber bodengebunden transportieren möchte.

    Viele sind es leid?

    Auch das der Hubschrauber viele Patienten zunächst mal in ein eher weniger geeignetes Zentrum fliegt, von wo aus die Patienten dann wenig später weiterverlegt werden müssen (natürlich durch den Hubi) könnte man sicherlich geschickter lösen.

    Viele Patienten werden in ein "weniger geeignetes Zentrum" geflogen. Welche Patienten und wohin?

    Einige Politiker haben das auch schon angesprochen, aber auf gut deutsch einen Maulkorb verpasst bekommen.

    Zumindest nicht viele....

    Denn seit der Christoph 65 fliegt IST ALLES GUT!

    Ja?



    Ich kann meine Kollegen mal fragen, warum sie den Notärzten die Patienten vor der Nase wegfliegen und sie dann auch noch in eine weniger geeignete Klinik bringen. Aber vielleicht genügt auch eine direkte Frage hierzu an Dich, denn Du scheinst viele Flugbewegungen von A-Z genau zu kennen. Irgendetwas scheint Dich an dem Hubschrauber auch subjektiv zu stören, anders kann ich mir den emotionalen Beitrag nicht erklären. Aber vielleicht verstehe ich es auch nur falsch. :prost:

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

    Einmal editiert, zuletzt von Tio ()

  • Eines vorneweg: ich bin froh, dass es den Hubschrauber gibt. Da unten ist ein großes Loch, das ist Fakt und der CH65 ist ein sinnvoller Lückenschluss.


    Was mich aber stört sind folgende Punkte:


    1. Der Hubschrauber hat, z.B. für Schillingsfürst, aus dem Status 2 gegenüber dem NEF aus Rothenburg oder Feuchtwangen einen Zeitvorteil von zwei Minuten. Den verliert er aber, da er in Schillingsfürst regelmäßig nicht direkt an der Einsatzstelle landen kann und Personal wie Material erst zugeshuttlet werden müssen.
    2. Das selbe gilt für die Region südlich von Feuchtwangen.
    3. Das hat zur Folge, dass die Notärzte in Feuchtwangen und, mit gewissen Einschränkungen, in Rothenburg zunehmend frustrierter werden, da ihnen viele Einsätze verloren geben.


    Nun kann man sicherlich sagen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist oder dass dadurch in Feuchtwangen und Rothenburg ein NEF zur Verfügung steht. Dem halte ich entgegen: Bei den Einsätzen handelt es sich um einen wirklich großen Teil um Dinge, für die kein Hubschrauber benötigt wird - Analgesie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. - der Hubschrauber steht in der Zeit nicht für andere Dinge zur Verfügung, für die er ursprünglich gewünscht war: Nämlich kritisch kranke Patienten in ein weiter entferntes Zentrum zu verbringen.


    Womit wir beim nächsten Kritikpunkt wären:
    4. Muss wirklich jeder Patient mit Gewalt nach Ansbach geflogen werden? Vielfach sind die Patienten im örtlichen Krankenhaus bekannt und gut aufgehoben und können auch guten Gewissens bodengebunden transportiert werden (was wiederum einfacher wäre, hätte man ein NEF alarmiert...)
    5. Und muss mit wirklich kritisch kranken Patienten wirklich immer nach Ansbach geflogen werden oder könnte man nicht gleich einen der zahlreichen, über die Luft mit nicht erheblichem Zeitverzug erreichbaren, Maximalversorger (Nürnberg, Erlange, Stuttgart, Ingolstadt, Würzburg, Ulm) direkt anfliegen (ist besonders schlimm, wenn ein gewisser Arzt auf dem CH65 Dienst hat)


    Zu den Stellungnahmen: Ich kann dir nicht mit Gewissheit sagen, ob das immer noch stattfindet, aber mir sind mindestens drei Fälle aus eigener Anschauung bekannt, wo beteiligte Personen (Rettungsfachpersonal, Einsatzleiter, Notärzte) eine Stellungnahme an den Zweckverband schreiben mussten, warum die den Hubschrauber abbestellt haben bzw. nicht mit ihm transportiert haben. Und dabei handelte es sich nicht um eine Evalutation im Rahmen einer Qualitätssicherung, sondern klipp und klar um einen Anschiss!


    Wie gesagt: Nichts gegen den CH65, ganz im Gegenteil! Aber die Disposition ist manchmal noch etwas verbesserungswürdig! Oma Müller mit dem ACS profitiert nicht davon, wenn der RTH eine Minute schneller ist als das NEF. Herr Maier mit dem SHT schon - aber der RTH ist eben grad nebenan bei Oma Müller...

  • Wenn wir also in der Region noch zwei RTH etablieren......



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Für das östliche BaWü wäre das aber auch von Bedeutung. Von Süden her fliegt nachts die Rega. Der Rest vom Ländle würde weiterhin nach Sunset in die Röhre schauen.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Zitat

    Wenn wir also in der Region noch zwei RTH etablieren......



    Sent from my iPhone


    Für die Region Alb und Oberschwaben wäre sicherlich Bedarf da.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Für das östliche BaWü wäre das aber auch von Bedeutung. Von Süden her fliegt nachts die Rega. Der Rest vom Ländle würde weiterhin nach Sunset in die Röhre schauen.

    Das wird doch von Nürnberg und Gießen abgedeckt

  • Die Politiker können sich ja vieles wünschen, mal sehen, was die Kostenträger als Finanziers davon halten.
    Primärrettung in der Nacht ist ja nicht so ganz ohne und ich wage zu bezweifeln, dass sich dafür gutachterlich ein Bedarf nachweisen lässt. Als NA-Zubringer ist ein RTH da eher nicht sinnvoll. Wenn es mit Notärzten oder bei den Hilfsfristen klemmt, muss das bodengebundene Notarztsystem optimiert werden bevor man an die Installation eines Dual-Use-24-Std-RTH denkt. Für Sekundäreinsätze ist Bayern mit 3 ITHs rund um die Uhr eigentlich gut gerüstet. Ich hatte in den letzten Jahren nie ein Problem, nachts einen RTH/ITH nach BaWü für eine dringende Verlegung zu bekommen. Und wenn ich in meinen Nachtschichten ab und zu im System nach dem Christoph Nürnberg schaue, stelle immer wieder fest, dass der bei der Auslastung noch genügend Luft nach oben hat und 70 km Flugstrecke bis z.B. Dinkelsbühl ist jetzt nicht so die Welt!
    Aber für die Politiker ist das natürlich ein schönes Thema, mit dem man sich bei der Bevölkerung profilieren kann, ganz unabhängig vom Sinn des Vorhabens.

  • Nachdem die Politiker "so einfach" den Hubi überhaupt bekommen haben, gehen sie jetzt natürlich davon aus, dass es bei der Nachtfluggeschichte auch so einfach ist. Aus ihrer Sicht sicherlich logisch.

  • Zitat


    Für die Region Alb und Oberschwaben wäre sicherlich Bedarf da.



    Ich hatte Ironie versucht.



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Hi!
    Österreich scheint in dieser Richtung nun auch Ernst zu machen, bei Christophorus 2(Krems) machts schon einen sehr konkreten Anschein , und irgendwo hab ich auch schon was vom C1 ( Innsbruck) gelesen..
    Grüße

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Hi!
    Österreich scheint in dieser Richtung nun auch Ernst zu machen, bei Christophorus 2(Krems) machts schon einen sehr konkreten Anschein , und irgendwo hab ich auch schon was vom C1 ( Innsbruck) gelesen..
    Grüße

    Stand von einer örtlichen Quelle ist der C 2 ab 2017. Weitere Planungen gibt es derzeit nicht - nicht mal für den C 33 in Wien. Weitere Entscheidungen werden wohl während oder nach dem Pilotprojekt fallen.

  • Hi!
    Dinkelsbühler versuchen in BaWü Geld "einzutreiben" ;-)
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Der Christoph 65 wird mittlerweile gern als "Dialysehubschrauber " bezeichnet, weil er zu jedem ...ei. angefordert wird.

    ...es gibt für alles im Leben den richtigen Zeitpunkt...


  • Dinkelsbühler versuchen in BaWü Geld "einzutreiben" ;-)


    Für diese Forderung ist das Innenministerium in Stuttgart der falsche Adressat. Die Kosten pro Flugminute muss der Betreiber des RTHs kalkulieren und mit den zuständigen Kostenträgern (sprich Krankenkassen) verhandeln. Wenn der RTH ein Defizit einfliegt wurde offensichtlich falsch gerechnet und man muss nachverhandeln.
    Es war von vornherein klar, dass BaWü an einem "eigenen" RTH im östlichen Teil des Bundeslandes kein Interesse hat. Der Standort wurde von Bayern in Kenntnis dieser Haltung und ohne entsprechende Vereinbarung mit BaWü aber trotzdem so durchgesetzt. Mir wäre keine Regelung bekannt die besagt, dass ein (Nachbar-) Bundesland parallel zur Bezahlung der Einsatzkosten durch die Krankenkassen zusätzliche Zahlungen leisten muss, nur weil der RTH auch Einsätze jenseits der Landesgrenze fliegt.
    Es ist völlig normal, dass der RTH ohne Rücksicht auf Landesgrenzen da eingesetzt wird, wo er das nächstgelegene, geeignete RM ist. Diese Grundsatz haben die Bayern oder der ADAC offensichtlich bei der Finanzplanung außer Acht gelassen.

    Einmal editiert, zuletzt von dispoman ()

  • Ich kann zum CH65 nichts sagen aber was ich so rauslese entspricht es dem bei uns, der RTH wird verheizt für "Notfälle" die keine sind, drückt im Anflug auf die Innenstadt die 4 und alle Hilfsfristjunkies sind zufrieden. Das enorme Risiko eines solchen Einsatzes scheint niemand zu bedenken, es kommt regelmäßig zu (Beinahe)Unfällen auch mit Toten. Und dann soll auch noch nachts primär geflogen werden ? Dies halte ich für ein unnötiges Risiko. Sollte wirklich ein Transport in ein weit entferntes Zentrum erfolgen (und dies müssen schon bodengebunden 2h Fahrzeit sein) kann man in Baden auf die REGA zurückgreifen und die fliegen nachts fast nur noch von Landeplatz zu Landeplatz.