19-Jähriger lässt Hose runter - 600 Euro Strafe

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  • Eine Woche arbeitsunfähig?


    Wenn ich für jeden Penis den ich damals bei den Diensten dort sah ein Woche krank gewesen wäre.... müsste ich diesen Herbst vermutlich wieder arbeiten gehen!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Aber man sieht doch eh viel mehr nackte Menschen im Dienst, als man jemals wollte... :bad: Sicherlich etwas unerwartet in der Situation aber arbeitsunfähig kann ich auch nur nachvollziehen, wenn der Bauchmuskelkater durch den Lachkrampf echt schlimm war. Trotzdem finde ich es aufgrund der Respektlosigkeit okay, dass das vor Gericht ging.

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"

  • Vielleicht geht es gar nicht um die Nacktheit an sich, sondern um die gesamte Situation. Und die Definitionsmacht wo ein Übergriff beginnt liegt einzig beim Opfer. Ich finde sich nackt vor jemanden stellen und mit seinem Pimmel rum zu fuchteln schon arg übergriffig. Erfreulich für Euch, wenn ihr damit kein Problem haben solltet, hatte die Kollegin jedoch sehr wohl und niemand hat das Recht ihr das abzusprechen.

  • ...war wohl nur ein kleiner Übergriff/Pimmel, deswegen nur 600€. ;)

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Es geht um die Motivation, in der sich ein Mensch nackt zeigt.
    Im Schwimmbad, in der Sauna oder am Strand ist es öffentlich.


    Bei medizinischen Massnahmen ist es erforderlich und natürlich - und jeder Beschäftigte in diesem Bereich wird darauf achten, daß natürliche Schamgefühl des Patienten zu achten.
    Diesen Satz schreibe ich sowohl als "Täter" - also Arbeitnehmer und Einsatzkraft UND aus selbsterfahrener, mehrfacher Patientensicht.


    Die "Wildpinkelei" ist schon eine Unsitte.
    Es ist aber eine Riesensauerei, wenn jemand vorsätzlich in provozierender Absicht seine Geschlechtsteile zeigt oder an ihnen manipulative Handlungen vornimmt.
    Hierbei spielt es keine Rolle, ob dies auf einem Spielplatz vor Kindern oder Erwachsenen in der Öffentlichkeit geschieht.


    Es geht hier nicht um "prüde sein" oder "schamhaft" - es ist ein vorsätzlicher Angriff auf die Würde der Person - unabhängig von Alter, Geschlecht usw.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Lauthals loslachen, drauf zeigen und sagen: "Och Gottchen ist der niedlich." :rofl:


    Das macht der nie wieder und kratzt mehr am Selbstwertgefühl als die 600,- €... :playboy:

  • Ich sags nochmal: vielleicht sollte jeder mal seine Privilegien reflektieren und dann kommt man zu dem Schluss, dass weiße, heterosexuelle Männer wohl besser keine klugen Ratschläge zum Umgang/zur Reaktion bei übergriffigem Verhalten geben sollten.

  • Ich finde sich nackt vor jemanden stellen und mit seinem Pimmel rum zu fuchteln schon arg übergriffig. Erfreulich für Euch, wenn ihr damit kein Problem haben solltet, hatte die Kollegin jedoch sehr wohl und niemand hat das Recht ihr das abzusprechen.


    Ich hatte eine Kommilitonin, die beim Fortgehen einmal ziemlich betrunken war... und dann einen Weinkrampf bekam... ihre beste Freundin trösteste sie. Ich bekam die Wortfetzen mit...
    Sie erinnerte sich daran, wie sie einmal von 2 Männern vergewaltigt wurde...
    Dieses Wissen behielt ich für mich.


    Ca. 1 Monat später kam es beim Fortgehen zwischen ihr und einem Typen zu einem "Disput". Letztendlich meinte er dann nach dem er seinen Penis entblößte: "Du blöde *chlampe blas mir einen."
    Daraufhin gab sie ihm, die ansonsten sehr ruhig war, eine Ohrfeige...
    Was er dann nicht so lustig fand und sie auch noch schlagen wollte... was ich dann durch den Einsatz von körperlicher Gewalt unterbunden habe..
    Sie brach anschließend wieder in Tränen aus und lag auf dem Boden...


    --> Dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich so etwas interpretiert werden kann.
    Person A bekommt einen Lachanfall.
    Person B bekommt ein Flashback.


    Das ist alles andere als eine Bagatelle!

  • Warum? Der Umgang/die Reaktion ist ja "allgemeines" Konfliktmanagement. Wie man mit sexuellen Übergriffen umgeht wird bei uns in Konfliktlösungs-/Deeskalations-fortbildungen unterrichtet. Für Frauen und Männer genau gleich - da gibts keine Unterschiede. Da objektiv Tipps geben ist wohl kaum verfänglich.


    Ansonsten: Die Belästigung ist sicherlich subjektiv - das bestreitet niemand. In wieweit aus dem entstandenen "Trauma" eine Arbeitsunfähigkeit resultieren kann ist mir persönlich unverständlich. Die Belästigung bestand ja darin, dass der Mann einer anderen Person den Anblick seines Penis zumutet. Für das Vorliegen so einer Belästigung ist es auch irrelevant ob sich das Opfer "entziehen" könnte (zb durch schließen der Tür - der Täter stand ja schlicht vor dem RTW).


    Ich bin dem Urteil absolut einverstanden - lediglich der andere Aspekt (psychische Belastung) wirft für mich Fragen auf.


    Der Rettungsdienst hat ja durchaus häufiger mit psychisch Kranken zu tun. Und da gibt es hin und wieder auch Patienten die nackt herumlaufen, öffentlich masturbieren oder ähnliche Dinge machen.


    Wenn man diese Patient nicht "packt" - wie steht man das Berufsleben durch?

  • Max, da ist das Problem: Du als - und das unterstelle ich jetzt mal - weißer, heterosexueller Mann hast keine Erfahrung mit Diskriminierung und übergriffigem Verhalten und weil Du Dir deshalb nicht vorstellen kannst, dass es ein Problem ist, kann es kein Problem sein.
    Nochmal: es geht nicht um Nacktheit, die man "packt" oder nicht, sondern um einen übergriffige Situation. Im Artikel beschreibt die Kollegin ziemlich deutlich, dass es nicht die Entblößung an sich ist, sondern die gesamte Situation.

  • Max, da ist das Problem: Du als - und das unterstelle ich jetzt mal - weißer, heterosexueller Mann hast keine Erfahrung mit Diskriminierung und übergriffigem Verhalten und weil Du Dir deshalb nicht vorstellen kannst, dass es ein Problem ist, kann es kein Problem sein.
    Nochmal: es geht nicht um Nacktheit, die man "packt" oder nicht, sondern um einen übergriffige Situation. Im Artikel beschreibt die Kollegin ziemlich deutlich, dass es nicht die Entblößung an sich ist, sondern die gesamte Situation.



    Dazu kommt, daß dies dem RD zum einen entweder bereits zum Einsatzbeginn bekannt ist bzw. sich aus der Einsatzsituation bspw. als Eskalationsstufe ergibt.
    Weiterhin sind diese Situationen regelhaft im Doppelpack zu bewältigen.


    P.S.:
    im Rahmen eines Nebenjobs vor vielen-vielen Jahren hatte ich die Aufgabe Mahlzeiten auf einen grossen, runden Tisch abzustellen.
    Hier saßen nur alte Frauen, zumeist im Rollstuhl.
    Als ich - bedingt durch sehr wenig Platz - weit vorbeugen musste, griff mir eine der doch sehr betagten Damen von hinten zwischen die Beine.
    Seitdem habe ich ein Gefühl dafür sich als Opfer zu fühlen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich verstehe gerade nicht oder will nicht verstehen, was da manche an diese Rettungsassistentin an argumentieren.
    Sie hat sich nach diesem Vorfall anscheinend nicht in der Lage gefühlt zu arbeiten und hat es deshalb auch nicht getan. Das ist erstens ihre zweitens Privatsache und damit drittens nicht in einem Bereich, den wir auch nur beurteilen sollten.
    Wenn man eure Argumentation verallgemeinert (Also; sie fühlte sich nicht körperlich aber psychisch nicht in der Lage zu arbeiten), dann kämen wir wieder auf sehr altertümliche Argumentationsweisen. (Warum soll es jemanden der sich physisch nicht in der Lage sieht zu arbeiten, erlaubt sein krank zu Hause sein, jemandem der sich aber "nur" psychisch nicht in der Lage fühlt, nicht? Und im Übrigen sind ja psychische Probleme gar keine Krankheiten. Und alle die meinen, sie hätten Depressionen oder ähnlichen neumodischen Humbug sollen sich zusammenreissen und weiter schuften gehen.)

  • Ihr solltet auch nicht vergessen, dass manchmal diese Dinge reichen um nach hunderten anderen Vorfällen das Fass zum überlaufen zu bringen.


    Vielleicht hatte die Kollegin ohnehin mit vielen Respektlosigkeiten gegenüber dem Rettungsdienst zu tun und war davon belastet. Am Ende war der entblößte Schniedel eine Nummer zu viel.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Ansonsten: Die Belästigung ist sicherlich subjektiv - das bestreitet niemand. In wieweit aus dem entstandenen "Trauma" eine Arbeitsunfähigkeit resultieren kann ist mir persönlich unverständlich. Die Belästigung bestand ja darin, dass der Mann einer anderen Person den Anblick seines Penis zumutet. Für das Vorliegen so einer Belästigung ist es auch irrelevant ob sich das Opfer "entziehen" könnte (zb durch schließen der Tür - der Täter stand ja schlicht vor dem RTW).


    Hast Du die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass (obschon München relativ groß ist) eventuell auch Personen aus dem sozialen Umfeld der Mitarbeiterin diese Demütigung mitbekommen haben könnten?


    Weiterhin ist die Rettungsassistentin selbst erst 21 Jahre alt, kann man da das gefestigte Wesen eines hartgesottenen Haudegens kurz vor der Verrentung voraussetzen?


    Ich habe selbst über mehrere Jahre mit Traumatisierten verschiedenster Couleur arbeiten dürfen, "persönlich objektiv" darf man einfach über die Trigger einer psychischen Belastung nicht urteilen.


    Ich verstehe gerade nicht oder will nicht verstehen, was da manche an diese Rettungsassistentin an argumentieren.
    Sie hat sich nach diesem Vorfall anscheinend nicht in der Lage gefühlt zu arbeiten und hat es deshalb auch nicht getan. Das ist erstens ihre zweitens Privatsache und damit drittens nicht in einem Bereich, den wir auch nur beurteilen sollten.
    Wenn man eure Argumentation verallgemeinern, also sie fühlte sich nicht körperlich aber psychisch nicht in der Lage zu arbeiten, dann kämen wir wieder auf sehr altertümliche Argumentationsweisen. (Warum soll es jemanden der sich physisch nicht in der Lage ist zu arbeiten, erlaubt sein krank zu Hause sein, jemand der sich aber "nur" psychisch nicht in der Lage fühlt, nicht? Und im Übrigen sind ja psychische Probleme gar keine Krankheiten. Und alle die meinen, sie hätten Depressionen oder ähnlichen neumodischen Humbug sollen sich zusammenreissen und weiter schuften gehen.)


    Bitte bitte bitte lies Dir doch Deine Beiträge vorher noch einmal durch, das liest sich absolut grausam (Vielleicht hier mal gucken, die Anmeldefrist läuft noch). Oder ist das Kunst?

  • BoDo:
    Vielleicht hab ich es überlesen, aber welche Rolle genau spielt denn die Hautfarbe bei der Frage, ob die Reaktion der RA nachvollziehbar ist oder nicht?

  • Blinky: Weiße, heterosexuelle Männer haben das Privileg von Diskriminierung und übergriffigem Verhalten nicht betroffen zu sein. Meine Aussage dazu hat also weniger was mit dem Verhalten/der Reaktion der Betroffenen zu tun, sondern damit, dass eben diese Gruppe nicht zu definieren/zu bewerten hat, was übergriffig ist und was nicht und erst recht keine klugen Ratschläge dazu verteilen sollte.