Zivilschutz: Bundesregierung empfiehlt Bevorratung von Lebensmitteln und Trinkwasser

  • Thema des Tages in verschiedenen Medien:


    http://www.faz.net/aktuell/pol…l-reagieren-14397954.html
    http://www.sueddeutsche.de/pol…nstfall-anlegen-1.3129796
    http://www.spiegel.de/politik/…te-anlegen-a-1108760.html


    Gemeinsame Kernaussage:


    Zitat

    "Die Bundesregierung will die Bevölkerung wieder zur Vorratshaltung animieren, damit sie sich im Falle schwerer Katastrophen oder eines bewaffneten Angriffs vorübergehend selbst versorgen kann. „Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln von zehn Tagen vorzuhalten“, heißt es in der „Konzeption zivile Verteidigung“, die das Kabinett am Mittwoch beschließen soll. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) unter Berufung auf den Text, der vom Bundesinnenministerium erarbeitet worden ist und der Zeitung vorlag."

  • Also im Falle einer nuklearen Katastrophe finde ich es nur wenig ironisch und über 10 Tage auch medizinisch vollkommen vertretbar.
    Für den Alltagsstromausfall im Übrigen auch.


    Da finde ich nun nichts verwerfliches daran, außer der Tatsache, dass man nicht Auto fahren sollte.

    Da hat er recht. Ich würde dann auch lieber schnell zu grunde gehen, anstatt langsam an der Strahlung zu verrecken. Oder in dem Moment in Neuseeland leben wollen. Die Frage ist ja eher, was es für einen Sinn hat 10 Tage im Keller zu überleben, wenn draußen alles über tausende von Jahren verstrahlt ist?


    Für die nicht-nukleare-Katastrophe, sprich Natur- und technische katastrophen, Terroranschläge, usw., macht es durchaus Sinn. So mache ich das auch. Zwei Taschenlampen, einen kleinen Medizinschrank, einen Notfallrucksack und Wasser- und Konserven im Vorrat, um damit ein paar Tage über die Runden zu kommen (Vorrat schwankt immer etwas wegen Ablaufdatum, Verbrauch und Neubeschaffung). Dazu gibt es Gasflaschen und einen Zwei-Feld-Gaskocher. Und hoffentlich bald einen Weber-Gas-Grill...


    Aber das Thema "Vorsorge" hatten wir hier schon mal.


    Spannend sind aber auch die Facebookeinträge in den Medien, die zu dem Thema zu finden sind. Habe gerade mal bei meiner Frau etwas rein geschaut und fühlte mich gleich wieder bestätigt, warum ich Facebook nicht mag. Im übrigen wird mir bei manchen Kommentaren auch klar, dass man eine Waffe benötigt, wenn man der einzige "Depp" in der Gegend ist, der bei einem Weltuntergang noch was zu Fressen und zu Saufen hat. Wer wird wohl kommen und Dir die Dinge, die man für sich und/oder für seine Familie braucht, weg nehmen wollen? Und das wird bei einem großen Zusammenbruch auch mit Gewalt geschehen!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bezüglich der weiteren Vorsorge hat man es als Eigenheimbesitzer mit ausreichendem Garten im Übrigen leichter als als Städter in einer Mietwohnung.
    Das beginnt bei den Möglichkeiten des alternativen Heizens (Holzofen), geht über die Lagermöglichkeiten (Vorratskeller), Wasserversorgung (Regenwasserzisterne, aus der man das Wasser aufbereiten kann) bishin im Sommer zum eigenen Gemüsegarten.

  • Bezüglich der weiteren Vorsorge hat man es als Eigenheimbesitzer mit ausreichendem Garten im Übrigen leichter als als Städter in einer Mietwohnung.
    Das beginnt bei den Möglichkeiten des alternativen Heizens (Holzofen), geht über die Lagermöglichkeiten (Vorratskeller), Wasserversorgung (Regenwasserzisterne, aus der man das Wasser aufbereiten kann) bishin im Sommer zum eigenen Gemüsegarten.

    Japp, dass stimmt. Nur bei radioaktiven Niederschlag nützt Dir der Garten auch nichts mehr. Mit dem Rest bist Du tatsächlich klar im Vorteil!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich bin Student... Ich bin froh, wenn ich am 20ten noch etwas zum Essen oder zu trinken habe :D! Wie soll ich denn da einen Vorrat aufbauen?

  • Ich bin doch erstaunt, hier so viel über "nuklear" zu lesen.


    Die Überschwemmungen/Hochwasser der letzten Jahre, die hierzulande Dörfer und Kleinstädte tagelang von jeglicher Infrastruktur abgeschnitten haben sind auf jeden Fall reale Beispiele.


    Der Inhalt des vollgestopften Tiefkühlschranks taut auf und Strom zum Kochen/Braten ist nicht mehr da...
    Aus dem Wasserhahn kommt entweder gar nichts oder schmutzig-braune Brühe...
    Der Weg zu Mc Doof & Co. ist leider eine Woche lang unpassierbar...

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung
    Großflächiger Stromausfall in Hannover und Teilen des Landkreises


    Als Beispiele der schon geführten Diskussionen, auch wenn es immer wieder ins Lächerliche abdriftet... Wenn die Bevölkerung nur einen Tag ohne Strom überlebt, würde mich das sehr überraschen. Solche Berichte und Empfehlungen können gar nicht oft genug ausgesprochen werden, denn vorbereitet ist nur ein Bruchteil und damit ist Chaos vorprogrammiert. Auch wenn es immer und immer wieder gesagt wird, mir kann eh nichts passieren.

  • Die heutige durchschnittliche Bevölkerung wird bei einem Versorgungsengpass vmtl. denken, daß damit


    https://www.youtube.com/watch?v=oBaPXcOP35Y


    alle Probleme gelöst sind.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich glaube, dass die Menschen gar nicht so hilflos wären. Ich glaube auch, dass während eines befristeten Versorgungsausfall eine große Solidarität entsteht, man also mit den Nachbarn teilt und sie zumindest nicht verdursten und verhungern lässt. Interesster wird es dann, wenn die Versorgung deutlich länger unterbrochen ist und es wirklich irgendwann um das eigene, nackte Überleben geht. Ob das hierzulande bereits ein realistisches Szenario ist, wage ich zu bezweifeln.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Ich glaube, dass die Menschen gar nicht so hilflos wären. Ich glaube auch, dass während eines befristeten Versorgungsausfall eine große Solidarität entsteht, man also mit den Nachbarn teilt und sie zumindest nicht verdursten und verhungern lässt.

    Ich würde hier das den Landmenschen auch zumuten. Den Stadtmenschen jedoch nicht, was ich bezüglich von Stromausfällen in Großstädten bereits machen konnte (musste; passt besser).


    Interesster wird es dann, wenn die Versorgung deutlich länger unterbrochen ist und es wirklich irgendwann um das eigene, nackte Überleben geht. Ob das hierzulande bereits ein realistisches Szenario ist, wage ich zu bezweifeln.

    Wie ich in meinen Beitrag schon sagte, wird man ggf. in die Situation kommen, dass man auf Gewalt trifft, wenn andere Menschen nach dem Zusammenbruch des Systems spitz bekommen, dass man noch zu Fressen und zu Saufen, vielleicht sogar Energie und Medikamente hat. Dann wird man sicher in die Situation kommen, dass man selbst zu Gewalt bereit sein muss, wenn man seine Familie und sich selbst schützen will. Die Menschen zeigen oft Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Aber noch sehr viel öfters ihre hässliche Seite. Wer nicht blind durch das Leben läuft sieht das jeden Tag.


    Und ich glaube schon, dass sowas hier sehr viel realistischer ist wie in der Wüste. Wir haben hier viel mehr zu verlieren! Wer nichts hat der verliert auch nicht viel. "Außer" sein Leben...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich bin doch erstaunt, hier so viel über "nuklear" zu lesen.


    Die Überschwemmungen/Hochwasser der letzten Jahre, die hierzulande Dörfer und Kleinstädte tagelang von jeglicher Infrastruktur abgeschnitten haben sind auf jeden Fall reale Beispiele.

    Hey, ich zu mindestens habe auch über Natur- und technische Katastrophen sowie über Terrorlagen gesprochen. Nicht nur vom (Atom-)Krieg!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Sehe ich auch so. Daher sagte ich folgendes ja auch schon:


    Zitat

    Da hat er recht. Ich würde dann auch lieber schnell zu grunde gehen, anstatt langsam an der Strahlung zu verrecken. Oder in dem Moment in Neuseeland leben wollen. Die Frage ist ja eher, was es für einen Sinn hat 10 Tage im Keller zu überleben, wenn draußen alles über tausende von Jahren verstrahlt ist?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Gut das die Krisenvorsorge mal medial aufbereitet wird. Ich habe den Eindruck (aus meinem Familien- und Bekanntenkreis) das 90% der Bevölkerung keine 72 Std. ohne Strom, Wasser und Supermarkt auskommen würde. Ich kenne allerdings auch im hier zuständigen RD kein Konzept wie der Dienstbetrieb beim Ausfall von Strom aufrecht erhalten werden kann.


    Grüße


    M

    Alle getätigten Aussagen stellen meine private Meinung dar und stehen in keinem Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit.

  • Bei uns hat man das Bunker- und Zivilschutzkonzept nie aufgegeben, jedes Dorf hat seine Zivilschutzanlage, jede öffentliche Klinik seinen Bunker (die Stadt Zürich hat z.B. 140 Zivilschutzanlagen). Dies eher unter dem Gesichtspunkt der zivilen Katastrophe (wer erinnert sich noch an Bophal/Indien), aber auch, um einfach mal Zeit zu gewinnen, um eine geordnete Evakuierung zu ermöglichen, z.B. bei einem AKW-Unfall.

  • Wer sich mal genauer mit Kernwaffen beschäftigt weiß, dass die (Film-)Horrorstory der ewig verstrahlten Landschandschaft nicht wirklich der Wahrheit entsprecht.
    Durch die geringe Halbwertszeiten ist es nur ein relativ geringer Zeitraum bis die Strahlung auf ein akzeptables Niveau abgesunken ist, wie man auch bei Hiroshima gut sehen konnte.


    Bringt einem natürlich nichts wenn einem das Ding direkt auf den Kopf fällt...

  • Na dann auf und zurück nach Tschernobyl!


    Gut 30 Jahre hat es übrigens gedauert, bis die Säugetierpopulation wieder normale Größe angenommen hat, wie man 2015 feststellte. Über den Gesundheitszustand der Tiere weiß man jedoch nicht wirklich viel. Jetzt ist die Frage was Du unter einem relativ geringen Zeitraum verstehst? Im übrigen glaube ich nicht, dass in einem heutigen Krieg mit Atomwaffen eben nur ein Atomsprengkopf eingesetzt wird, wie damals in Hiroshima. Auch hat sich die Zerstörungskraft der Fissionsbomben deutlich erhöht, von den Fusionsbomben war damals noch keine Rede. Auch hat der perverse Mensch Atomwaffen (vermutlich, Gerüchte halt) entwickelt, die gezielt ganze Gebiete schwer verstrahlen sollen (Stichwort: Neutronenbombe, Kobaltbombe).


    In einem Artikel über das Schlachtfeld Deutschland laß ich vor einiger Zeit, wie viele Atomwaffen man plante in West- und Ostdeutschland einzusetzen, um angreifende Truppen des Warschauer Paktes zu stoppen. Es waren um die 150-200 taktische Sprengköpfe. Alleine Berlin hätte davon gute 20 abbekommen (Regierungssitz, Stasizentrale, usw.). Das perverse dabei ist ja, dass es eigene Atomwaffen, sprich die der NATO gewesen wären. Wie viele wohl der Warschauer Pakt eingesetzt hätte? Wie viele Städte wären mit großen, also nicht-taktischen Atomsprengköpfen angegriffen worden? Da ist die Frage schon berechtigt, ob die Verstrahlung genau so schnell abnehmen würde wie damals in Hiroshima, wo "nur" eine Atombombe zum Einsatz kam?


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    3 Mal editiert, zuletzt von Harris NRÜ () aus folgendem Grund: Irgendwie reagiert das Forum gerade schon wieder so träge und Änderungen nicht übernimmt.

  • Diese sog. NATO-Doktrin war schon zur Zeit des "kalten Krieges" bekannt, das produzieren eines atomaren Sperrgürtels zwischen der BRD/DDR (auch Nord-/Süd-Korea) wurde schon in den 80ern publik.
    Darum wollte man wichtige militärische Einrichtungen westlich des Rheins stationieren.

  • Das stimmt. In Dokumentationen und Artikel sieht, hört und ließt man davon recht regelmäßig (z.B. vom Fuldatal, usw.). Nur die Anzahl und Ziele von taktischen Atomsprengköpfen in Ost-Berlin war mir recht neu. Ich laß erst vor einer Zeit davon.


    P.S. Und ich fand es erschreckend!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.