Die WELT meldet: Anschlag mit LKW auf Weihnachtsmarkt in Berlin

  • die zweite nadel hätte sie sicher gerettet... junge junge... :sad:

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • Ich sehe kein Problem. Überforderung en bei EH Maßnahmen sind nicht selten. Die Damen haben schnelle Hilfe durch die Seelsorge bekommen. Die Stadt Berlin hatte hierzu extra Kontakte veröffentlicht. PSNV Kräfte waren auch 24 Stunden noch vor Ort.


    Hier bei uns auf dem Land sprechen die Leute den Ortsbrandmeister an oder fragen bei der Polizei nach. Diese vermitteln dann an uns als örtliche Krisenintervention. Ich gehe davon aus das das überall so ist.

  • Niemand hat gesagt, dass Belastungsreaktionen rational sein müssen. Diese sind aber grade bei auch bei professionellen Ersthelfern deutlich ausgeprägter als bei den Helfern, die mit "Vorwarnung" nachrücken.
    Da kann es durchaus einmal sein, dass die Gedanken um eine solche "Geringfügigkeit" kreisen - Man muss ggf. ja auch rationalisieren woran es gelegen hat, dass der Patient verstarb.
    Noch dazu reden wir hier von jemandem der nicht der "krasse Notfallprofi" ist, sondern jemand der über sehr wenig medizinische Praxiserfahrung verfügt. Wobei ich auch selbst "krasse Notfallprofis" schon bei MANV Fällen hab geistig auskoppeln sehen.

  • Belastungsreaktionen sind wie sie sind. Ich wollte nur ausdrücken das aus meiner Sicht die PSNV für Ersthelfer gut organisiert war die das auch in weniger öffentlichen Fällen Ersthelfer PSNV angeboten bekommen sollten. Als Beispiel aus dem letzten Jahr: Ersthelfer nach VU bei dem ein PKW unter ein Auflieger gefahren ist und Fahrer und Beifahrer geköpft wurden.


    Habt ihr immer einen Blick auf die Ersthelfer? Wisst ihr wie die Ersthelfer ggf. am nächsten Tag bei euch Notfallseelsorge/ Krisenintervention aktivieren können und gebt ihr das weiter?


    Wenn das im Alltag funktioniert geht es auch wenn es größer wird.

  • Stefan Poloczek, ÄLRD aus Berlin, hat in Bremen heute Vormittag einen sehr interessanten Vortrag zum Rettungsdiensteinsatz rund um den Anschlag gehalten. Ich sehe zu, dass ich da was schriftliches zu bekomme. Unter anderen hat er beeindruckende Bilder gezeigt aus Perspektiven die der Presse nicht zugänglich waren. Zum Thema Einsatztaktik führt er aus, dass - wie hier ja auch geäußert - die Sorge vor einem second hit bestand und er hat diesbezüglich die Zusammenarbeit zwischen FW und Polizei dargestellt.

  • kurze randinfo:


    vergangenen mittwoch habe ich einen vortrag von Prof. Helm (einige kennden den militärarzt ja aus den reportagen und als weitreisenden dozenten) bei uns an der uni gehört. es ging um die bewältigung von terrorlagen und wie sich die verschiedenen gremien immer mehr damit befassen (müssen).


    er erzählte, dass die krankenhäuser die die patienten des berliner anschalgs aufgenommen haben, nicht genug externe fixateure für die extremitätenverletzungen hatten. die uniklinik war gut gerüstet und konnte mehrere (schwerste) polytraumata versorgen aber ein umdenken in der vorhaltung von ressourcen für solche lagen wird gefordert.

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • Medizinisches Management besonderer Lagen


    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gibt regelmäßig ein Magazin heraus. Seit einigen Tagen steht die Ausgabe „Management besonderer Schadenslagen“ als Download auf der BBK-Homepage bereit. Mit Beiträgen unterschiedlicher Autoren soll dem nicht fachkundigen Leser das Thema Umgang mit einem Massenanfall von Verletzten (MANV) im Rahmen einer Bedrohungslage näher gebracht werden.


    Zitat

    Neben einer Einführung in das Thema von den Kollegen des BBK finden sich u.a. die Darstellung des „5-Punkte-Plans der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie“ (B. Friemert, BwK Ulm), ein Beitrag über „Die Rolle der Krankenhäuser bei der Bewältigung von Bedrohungslagen“ (Th. Wurmb, Uni Würzburg), ein Bericht über den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt (D. Cwojdzinski + Chr. Höpfner, Berlin) und ein Vorschlag zum „Management besonderer Schadenslagen“ (M. Helm + B. Hossfeld, BwK Ulm).




    Link

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • Ich hatte gestern das "Vergnügen", per Helmkamera durch die Einsatzstelle geführt zu werden während die Sichtung noch lief. Absolut gespenstisch und beklemmend, vor allem die Ruhe.
    Die Hauptüberschrift lautete zwar Kommunikation, aber der zwangsläufig damit einhergehende Einsatzbericht aus erster Hand war wirklich sehr beeindruckend.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Kann man den Vortrag auch online irgendwo einsehen? Vermutlich nicht, oder?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Nein. Es gab die ausdrückliche Ansage, dass die gezeigten Materialien nicht unkontrolliert den Weg ins Netz finden dürfen. Wir wurden im Vorfeld gebeten, die Finger von den Handys zu lassen.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Dann hat mich meine Einschätzung nicht getäuscht. Ich dachte mir sowas schon. Ist auch nachvollziehbar.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Man ist aber durchaus sehr offen mit Schwierigkeiten und Pannen des Einsatzes umgegangen. Das fand ich sehr angenehm.
    Es war kein Vortrag der Sorte „Ach wie toll wir sind!“.

  • Ganz im Gegenteil.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Nein. Es gab die ausdrückliche Ansage, dass die gezeigten Materialien nicht unkontrolliert den Weg ins Netz finden dürfen. Wir wurden im Vorfeld gebeten, die Finger von den Handys zu lassen.


    Vermutlich auch nichts in reiner Schriftform, oder? Die Bilder sind sicherlich eindrücklich, jedoch würde mich die rein fachliche Aufarbeitung deutlich mehr interessieren.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Ich weiß nicht, was den Teilnehmern im Anschluss online zur Verfügung gestellt wird. Ich werde berichten.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Ich habe den Vortrag auch besucht und kann ihn ebenfalls nur jedem empfehlen der eine Chance hat daran teilzunehmen. Uns wurden keine Materialien zur Verfügung gestellt. Um ehrlich zu sein, einige der Lessons learned sind halt sehr spezifisch auf diesen einen Einsatz, andere hingegen sind so allgemein das man dies auch ohne Handout mitnehmen kann.