AOK BW will "KTW-light" einführen

  • BW scheint ja stark vom DRK geprägt sein - Mit so einem Projekt kann man sich als kleinere HiOrg ins Gespräch bringen und sich ggf. vergrößern.


    Ist nicht negativ gemeint, würde ich ja auch so machen.

  • BW scheint ja stark vom DRK geprägt sein - Mit so einem Projekt kann man sich als kleinere HiOrg ins Gespräch bringen und sich ggf. vergrößern.


    Ist nicht negativ gemeint, würde ich ja auch so machen.


    Der ASB ist schon auch regulär in den Rettungsdienst in BaWü eingebunden und expandiert seit Jahren.
    In Mannheim ist der ASB zB zweitgrößter Leistungserbringer im RD und im Krankentransport meines Wissens sogar stärker vertreten als das DRK.


    Von daher erscheint mir dein Statement etwas an den Haaren herbeigezogen.

  • Zitat

    Ich glaube sagar, dass der ASB landesweit die Nummer 2 sein dürfte.


    Quasi "ASB second" :-D


    Eddy


    In den 4 Landkreisen in BaWü in denen ich unterwegs war, gab es nicht ein ASB Auto. Zweimal war der MHD und zweimal die JUH vertreten. Von daher wundert mich die Einschätzung. Ich hätte die JUH auf Platz zwei gesehen. Da ich aber keine Zahlen sondern nur subjektive Eindrücke im Rücken habe, fände ich die Zahlen spannend.




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  • Der ASB ist definitiv zweiter, hierzu gibt es Zahlen aus Ausschüssen.


    Allerdings dürfte es weniger darum gehen " im Krankentransport zum Zug" zu kommen - Das hat der ASB bereits umfangreich im Regelrettungsdienst in der Fläche probiert und ist kolossal gescheitert.
    Sondern darum Marktanteile zu verschieben um so das frei werdende Personal aufzusaugen.

  • Danke. Ich wusste bereits wo die unterwegs sind (grob), aber es geht ja auch darum wie viele Fahrzeuge etc. Und daher hätte ich sie einfach kleiner geschätzt.



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  • Zitat

    Hierzu stellt das OLG Hamm in seiner Entscheidung vom 09.02.2010 – I-4 U 174/09 fest, dass fachgerechtes Umlagern, Heben und Tragen bereits als Leistung des Krankentransports zu bewerten ist. Hieraus ergibt sich die Folge, dass nur Patienten, die zwar in der Gehfähigkeit eingeschränkt sind, sich jedoch selbst von Bett auf Trage umlagern können, zum Kundenkreis des „KTW-light“ gehören können.


    Womit sich die ketzerische Frage stellt, ob ein Patient, der beim Aussteigen aus dem Taxi Hilfe benötigt, bereits mit dem KTW gefahren müsste. Aber falls ja - kann das wirklich sinnvoll sein ?

  • Sinnvoll oder nicht......wenns rechtlich so aussieht.


    Laut der DIN 1789 ist auf dem rtw ein ZVK vorzuhalten. Präklinisch unnötig, vor allem seit es Bohrer gibt. Aber es steht eben drin.


    Ich weiss dass die DIN nicht rechtlich bindend ist. Nur als Beispiel zum Thema "Sinn".

  • Die DIN wird vielerorts nicht eingehalten, da sie kaum jemand prüft (und bei den verantwortlichen Stellen kaum entsprechende Fachkompetenz vorhanden ist). Mal vom Sinn oder Unsinn eines ZVK abgesehen...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Aber man darf ja von der DIN abweichen, sagte man mir mal, Begründung z.B NEF bringt das Material mit



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    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Im hiesigen Rettungsdienstbereich expandiert seit längerer Zeit ein Krankenfahrdienst (Eddy erwähnte diesen schon), welcher sowohl sitzend als auch liegend Menschen transportiert, die während der Fahrt keiner medizinischen Betreuung bedürfen.
    Zunächst hauptsächlich mit ein paar ausrangierten KTW unterwegs, sieht man die Fahrzeuge des Unternehmens immer häufiger und auch immer häufiger mit neuen Fahrzeugen. Es hat den Eindruck, als expandiere das Unternehmen gerade enorm. Es gibt kaum eine Klinik im Umkreis, an welcher nicht mindestens ein oder zwei Fahrzeuge stehen, wenn man die Aufnahmen anfährt. Das Unternehmen dürfte auch in anderen Rettungsdienstbereichen in Baden-Württemberg bekannt sein.


    Die Folgen dieser Expansion sind bei uns schon deutlich zu spüren: die Einsatzzahlen im Bereich Krankentransport sind rückläufig, die KTW sind jedoch weiterhin gut ausgelastet und die RTW stehen inzwischen auch mal längere Zeit einsatzbereit auf den Rettungswachen. Ob und wie weit sich das letztlich auch auf die Einhaltung der Hilfsfrist auswirkt bleibt abzuwarten, denn auch zuvor hatte man aufgrund der neuen gesetzlichen Regelungen den Einsatz der RTW als MZF schon merklich reduziert. Gefühlt hat sich dies mit der zunehmenden Aktivität des Krankenfahrdienstes aber noch einmal verstärkt. Aus unserer Sicht also zunächst einmal eine positive Entwicklung.


    Die Krankenhäuser selbst sind mit der Dienstleistung des Unternehmens dem Vernehmen nach hoch zufrieden. Bestellte Transporte werden zeitnah und unkompliziert durchgeführt, Wartezeiten auf ein Fahrzeug gibt es kaum, was letztlich insbesondere in den Notaufnahmen zu einer Entspannung führt. Zitat eines Mitarbeiters aus einer Notaufnahme: "Die schaffen was weg!"


    So gesehen also eine Win-Win-Situation für alle: die Rettungsdienste sind entlastet, die Notaufnahmen ebenso, die Patienten müssen nicht stundenlang auf einen Transport warten und das Unternehmen scheint sich finanziell so gut zu tragen, dass es sich kontinuierlich vergrößert.


    Aber kein Licht ohne Schatten. Die Fahrzeuge des Krankenfahrdienstes führen definitiv Transporte durch, die mindestens fragwürdig sind. So werden beispielsweise infektiöse Patienten transportiert oder Patienten, die sichtlich hilflos und verängstigt, während des Transportes jedoch alleine im Patientenraum sind. Die Fahrzeuge führen zwar Desinfektionsmittel mit, ich habe jedoch bislang noch keinen Mitarbeiter bei der Reinigung der Trage oder eines Tragetuches beobachten können. Die Fahrzeuge sind oft nur mit 1 Fahrer besetzt - auch bei Liegendtransporten. Hin und wieder gibt es auch 2 Mitarbeiter auf einem Fahrzeug, eine Betreuung der Patienten während der Fahrt findet jedoch in keinem Fall statt. Das wäre vermutlich auch nur schwer möglich, denn ein Großteil der Mitarbeiter, die uns an den Notaufnahmen begegnen, scheinen aus osteuropäischen Ländern zu stammen und kaum ein Wort deutsch zu sprechen.


    Grundsätzlich befürworte ich die "Einführung" einer weiteren Fahrzeugklasse für den Patiententransport neben KTW und RTW. Wir benötigen zusätzliche und sinnvolle Ressourcen, um KTW und RTW zu entlasten und ihrer eigentlichen Aufgabe zuzuführen: der Erstversorgung und dem Transport von Kranken und Verletzten.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Nun, weder in Pflegeheimen noch im Krankenhaus und schon gar nicht in der Notaufnahme findet rund um die Uhr eine Betreuung und Aufsicht über demente, verwirrte und ängstliche Patienten statt, im Gegenteil, einige rufen stundenlang "Hilfe" oder "Hallo", bis jemand kommt, und bis auf die Klingel reagiert vergehen zumeist mindestens 15 Minuten.


    Mal ganz ketzerisch: Auf den 15 Minuten Fahrt vom Krankenhaus ins Altenheim, bei denen die Patienten auch noch auf der Trage fixiert sind, ist das auf einmal ein großes Problem?
    Mir ist völlig klar, dass das kein schöner Zustand ist und auch nicht erstrebenswert ist, aber bevor Patienten stundenlang auf irgendwelchen harten Liegen in Fluren rumliegen und der Notaufnahmenbetrieb zusammenbricht...
    Wenn der Patient natürlich völlig unzurechnungsfähig ist und laufend versucht, aufzustehen etc., dann muss er durch eine Begleitperson beaufsichtigt werden.
    Aber zwischen wach und kooperativ und völlig panisch mit Fluchttendenz gibt es ja viele Schattierungen.


    Auch bezüglich der Infektionstransporte: Ich bin der Meinung, dass Patienten mit harmlosen Keimen wie MRSA (die weder besonders aggressiv sind, noch besondere Desinfektionsmaßnahmen erfordern) durchaus auch mit solchen Transportdiensten gefahren werden können, solange eine entsprechende Aufsicht über die Desinfektionsmaßnahmen vorherrscht.
    Um mit einem Desinfektionstuch die Kontaktflächen abzuwischen und sich einen Kittel anzuziehen muss man kein Rettungssanitäter sein.


    Bei Keimen, die eine zeitaufwändige und gründliche Desinfektion verlangen, wie etwa Norovirus, Influenza, Pertussis etc. steht das für mich natürlich nicht zur Debatte.


    So, und jetzt dürft ihr mich steinigen!

  • @DG: Ich sehe es ebenfalls schon als sinnvoll an, dass es für die ganzen "einfachen" Fahrten eine Fahrzeugklasse gibt, die sich dieser Fahrten konsequent annimmt. Dadurch, dass bei den reinen Transportleistungen auch kaum mit Verzögerungen bei der Übernahme und Abgabe zu rechnen ist, lässt sich das auch ganz gut disponieren. Und da die Disponenten sich vermutlich auch ganz und gar auf dieses Geschäft konzentrieren können, dürfte sich das auch im Ergebnis bemerkbar machen.


    Allerdings hat die Sache auch ZWEI ganz bedeutende Negativpunkte, die aktuell überhaupt nicht gelöst sind:


    1.) Die Überwachung dieser Unternehmen muss ausgeweitet werden. Wenn ich sehe, wie die Mitarbeiter alleine mit der Trage hantieren müssen, dann muss das früher oder später zu Problemen führen. Nicht umsonst schreiben die mir bekannten Hersteller von Rolltragen alle vor, dass die Handhabung durch zwei Personen zu erfolgen hat. Auch das Thema Hygiene wurde ja schon genannt. Und ich bin auch der Meinung, dass der Transport in einem Fahrzeug betreuungstechnisch nochmal eine andere Nummer ist, als das reine Liegen in einem Zimmer. Zumal es gar keine Rückmeldemöglichkeit für den Patienten zum Fahrer gibt.


    2.) Durch das Wegfallen der einfachen und damit wirtschaftlichen Fahrten, wird die Mischkalkulation im Bereich Krankentransport nicht mehr möglich sein. Wenn es beim Vorhandensein von vielen Krankenfahrten-Fahrzeugen auch noch "echte" KTW´s geben soll, dann muss der Tarif für die "anspruchsvollen" Krankentransporte angepasst werden. Ansonsten werden die KTW´s deutlich reduziert werden müssen und dann wirkt sich das wieder negativ auf die Notfallrettung auswirken. Schon heute kommen die Fahrzeuge nicht auf die Anzahl der Fahrten, damit das System wirklich wirtschaftlich betrieben werden kann.


    Wenn diese Punkte erfüllt werden, kann man gerne eine zusätzliche Fahrzeugklasse einführen. Aber alleine mir fehlt der Glaube, dass man die Probleme, die dieses neue Fahrzeug mit sich bringt auch angehen will. Für mich sieht das eher nach zusätzlichem Druck auf das vorhandene System aus,


    Eddy