Notfallsanitäterausbildung ohne Mittlere Reife

  • Doch! :-D

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Es gibt schlicht private Gründe die es unmöglich machen können einen höheren Abschluss zu erlangen.
    Ganz persönlich könnte ich jetzt nicht mal eben z.B. das Abitur nachholen,es würde aufgrund unserer privaten Situation nicht möglich sein.


    Ich warte ja noch darauf, dass sich jemand in den Arztberuf (oder andere) einklagt, weil es ihm leider aus privaten Gründen nicht möglich war, zur Schule zu gehen und zu studieren.
    "Zu dieser Zeit war ich leider anderweitig beschäftigt, aber jetzt fühle ich mich bereit!"


    Vielleicht sollten wir zukünftig ein paar Berufsabschlüsse in die Wohlfahrtslotterie packen und unter den unschuldig Verhinderten verlosen!?

  • Wie bereits gesagt: Diese Möglichkeit steht nicht zur Verügung, aus einem Grund, der mit der Berufsausbildung nix zu tun hat.


    Ich kann da jetzt nicht näher darauf eingehen.


    Frage 1:
    Mangelt es an der Lernkompetenz?
    Falls ja, dann frage ich mich, wie das mit der NFS-Ausbildung klappen soll...


    Frage 2:
    Ist es ein Problem der Zeit?
    Dann kann ich nur das empfehlen, insbesondere wenn der betreffende viel RTW fährt:
    http://www.ils.de/fernkurse/sc…chulabschluss-1-einstieg/


    Fernkurs mit variabler Zeiteinteilung...

  • Leider hatte ich zwischen dem Eintritt der Geschlechtsreife und meinem 30. Lebensjahr keine Zeit zur Familienplanung, weil ich Abitur gemacht und studiert habe.
    Jetzt bin ich 40, hätte Zeit für Kinder, fühle mich aber zu alt, dauernd nachts aufzustehen und Windeln zu wechseln.
    Hätte vielleicht jemand ein paar gut erzogene, stubenreine Teenager für mich?
    Immerhin bin ich aus guten Gründen kinderlos geblieben, als ich im entsprechenden Alter gewesen wäre (siehe oben; Karriere und so). Jetzt erscheint es mir unzumutbar, das persönlich nachzuholen. Familienleben hätte ich aber trotzdem gerne, zum Beispiel jemanden, der mich später mal zum Arzt fährt oder im Heim besucht.
    Daher meine Anfrage.

  • Das Jugendamt sucht regelmäßig Kandidaten für Pflegefamilen. Stubenrein dürften sie zumeist sein, und die Bewältigung eines bisher möglicherweise schwierigen Lebensweg kann vielleicht sogar durch deine pädagogischen Fähigkeiten erleichtet werden.


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen!

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Warum darf man denn studieren? Weil man sich auf dem Weg zum Hochschulabschluss die Fähigkeit antrainiert hat, wissenschaftlich arbeiten zu können und sich Wissen selbstständig zu vermitteln. Am besten wird das natürlich durch ein Abitur ausgedrückt.


    Ich habe ja die leise Hoffnung, dass auch in Zeiten der Kompetenzorientierung nicht nur das wissenschaftliche Arbeiten und der selbständige Wissenserwerb vermittelt werden, sondern auch ganz schlicht - Wissen.


    Sonst wird man noch einige Semester dranhängen müssen, um den Schulstoff zu vermitteln, pardon, um Gelegenheit zu gewähren, sich den Stoff selbständig zu vermitteln. (Partiell geschieht das offenbar ja schon.)


    Aber ist man denn weniger geeignet, wenn man zwei Monate vorher - aus welchem nichtschulischen Grund auch immer - die Ausbildung abbrechen muss? Wo ist da der Unterschied?


    Keineswegs. Dass man ebenso geeignet ist, belegt man dann schlicht durch das Ablegen der Abiturprüfung. Ist man ebenso geeignet - kein Problem. Gibt's hingegen ein Problem, ist man aller Voraussicht nach nicht ebenso geeignet. Die Hochschulreife ergibt sich nämlich nicht automatisch durch 12-13jährige körperliche Anwesenheit in der Schule.


    (Die Schulfremdenprüfung für den Realschulabschluss sollte - soweit der Abschluss nicht mehrfach nicht bestanden wurde - kein großes Problem sein. Anmelden, teilnehmen, bestehen, fertig.)

  • Angesichts der Richtung und teilweise auch Polemik, in die das hier geht, und geschuldet der Tatsache, dass ich leider nicht mehr ins Detail gehen kann und aufgrund vereinzelter Beiträge auch nicht mehr gehen will, bedanke ich mich für die konstruktiven Vorschläge und ziehe mich zurück.

  • Ich halte die dreijährige Ausbildung sehr wohl für machbar. Immerhin wird man dabei relativ auskömmlich entlohnt. Ob das bei der vorher zu absolvierenden Pflegeassistentenausbildung auch so ist weiß ich nicht. Allerdings stünden dann mal eben bescheidene 5 Jahre Ausbildung am Stück bevor, mindestens.


    Schulabschluss nachholen heißt Doppelbelastung zusätzlich zum Broterwerb, und soweit ich das herausgelesen habe, gibt es ganz handfeste persönliche Hindernisse, die den Rest wahrscheinlich aus gutem Grund nichts angehen. Leider sind das aber die einzigen Alternativen, da ist das Gesetz recht eindeutig. Vielleicht gibt es zumindest noch Möglichkeiten, eine oder beide Ausbildungen zu verkürzen.


  • Ich frag mich immer, wer dieser unserer Gesellschaft irgendwann die Haare schneidet, die Autos repariert, die Häuser verputzt, die Buchhaltung macht, die Hecken schneidet und im Supermarkt kassiert, wenn plötzlich jeder auf dem zweiten Bildungsweg Pädagogik studiert.


    Mitglieder aus der Bildungsfernen Schicht, zu der gehören:
    *Arbeiterkinder
    *Menschen mit Migrationshintergrund
    *Flüchtlinge
    *Illegal in Europa lebende Menschen


    Da auch aufgrund der Bevölkerungsentwicklung die Zahl der Erwerbstätigen sinken wird, wenn nicht aus dem Ausland Kräfte nachgeholt werden, und gleichzeitig die Rentnerzahl explodieren wird es ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in (fast) jedem Bereich geben.

  • Angesichts der Richtung und teilweise auch Polemik, in die das hier geht, und geschuldet der Tatsache, dass ich leider nicht mehr ins Detail gehen kann und aufgrund vereinzelter Beiträge auch nicht mehr gehen will, bedanke ich mich für die konstruktiven Vorschläge und ziehe mich zurück.


    Also die sitzen auch alle vor mir im Gymnasium und machen Abitur.


    Zitat

    Rund 40 Prozent unseres späteren Einkommens, schreibt Schnitzlein, lässt sich statistisch mit unserer Herkunft erklären. Beim Bildungserfolg beträgt der Zusammenhang sogar rund 50 Prozent.


    Quelle und ausführlicher Artikel

  • Also ich finde die Kombination Pflegsassistent und dann den Notfallsanitäter eine sehr gute Wahl und Möglichkeit!



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    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Also ich finde die Kombination Pflegsassistent und dann den Notfallsanitäter eine sehr gute Wahl und Möglichkeit!



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    :positiv: Das finde ich auch! Auch ich habe vom Krankenpfleger im Rettungsdienst deutlich profitiert. Das wäre in dem Fall sicher auch so (oder so ähnlich).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich Merke es gerade in der Ausbildung zum Fachpfleger ZNA, wie gut man doch Verknüpfen kann



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    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947


  • Das mit der Pflegeassistenz hörtz sich interessant an.


    Laut Arbeitsagentur existiert diese Qualifikation nach landesrechtlichen Vorgaben nur in Niedersachsen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.


    Gesundheitsberufe mit zweijähriger Dauer und Hauptschule als Zugangsvoraussetzung in BW sind, gemäß Auflistung der Regierungspräsidien BW, Alltagsbetreuer und Heilerziehungsassistent.

    Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer, bzw. Altenpflegehelfer dauert weiterhin 1 Jahr. In Verbindung mit einem HS-Abschluß erfüllt diese Kombi aber nur die Aufnahmevoraussetzungen für die Ausbildung zum Altenpfleger, bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger.

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Nachdem hier nun wieder etwas Ruhe eingekehrt worden ist, möchte ich den Faden wieder aufnehmen und mich nochmals für alle konstruktiven Beiträge bedanken.


    Also, es geht um einen ganz konkreten Fall, der an mich herangetragen wurde. Ich möchte immer noch nicht so viel darüber erzählen, weil mir nähere Umstände nicht bekannt sind und ich nix sagen will, was falsch rüber kommt.


    Wie einige von Euch vielleicht wissen, habe ich eine Tochter, die mit einem Asperger-Syndrom lebt. Bei einer therapeutischen Sitzung ergab sich bei einem Gespräch mit einer Ärztin u.a., dass ich als Pfleger im Intensivbereich auch Kontakt zu Ausbildenden aus dem Rettungsdienst habe. Sie bat mich im weiteren Verlauf darum, meine Adresse einer Bekannten von ihr weitergeben zu dürfen, die vor einer besonderen Herausforderung stünde. Ich sagte zu.


    Einige Zeit später meldete sich eine Familie bei mir, in der es einen autistischen jungen Mann mit wohl ähnlicher Ausprägung wie bei meiner Tochter gibt, der zur Zeit als Rettungssanitäter bei einer HiOrg arbeitet und dort hauptsächlich im Krankentransport eingesetzt wird.
    Kennzeichen dieses Syndroms ist u.a., dass man gerade im Kinder- und Jugendalter oft als "speziell" angesehen und in der Folge oftmals ausgegrenzt wird, was im Einzelfall bis zu Mobbing gehen kann. Oftmals sind zahlreiche Schulwechsel Teil des Lebenslaufs. In diesem konkreten Fall wurde erst spät erkannt, welche Problematik sich da tatsächlich versteckt. Dazu kommt, dass Betroffene... sagen wie mal eine sehr spezielle Einsicht in das Thema "Notwendigkeit" haben, und so ergab sich in der Folge, dass eben jener Betroffene Englisch nicht lernen konnte und auch bis heute nicht in der Lage ist, es zu erlernen. Und das ist der Grund, warum zum heutige Zeitpunkt die Erlangung einer Mittleren Reife nicht möglich ist. Daran scheitern auch alle Lösungswege, die in Richtung Abendschule, Nachschulung etc. gehen.


    Nun möchte sich der Rettungssanitäter gerne zum Notfallsanitäter weiterqualifizieren, und lt. eigener Aussagen würden Kollegen und Vorgesetzte das Unterfangen durchaus gutheißen und auch unterstützen, es würde lediglich an der formalen Eignung durch die nicht erfüllten Zugangsvoraussetzungen scheitern.


    Deswegen hier nochmals die Frage: Kennt jemand eine Möglichkeit, ggf. durch einen Antrag beim zuständigen Regierungspräsidium eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken, dass in diesem Fall die Ausbildung zum Notfallsanitäter doch angestrebt werden kann? Sieht jemand einen Lösungsweg, kennt jemand einen potentiellen Ansprechpartner, wo man im Detail nachfragen könnte?


    Einen kleinen Hinweis noch: Dieses Forum hier ist durchaus in Rettungsdienstkreisen bekannt. Mich würde also nicht wundern, wenn hier der ein oder andere passiver User mitliest, der vielleicht vor einer ähnlichen Problematik steht. Oder vielleicht sogar der Betroffene selbst...


    Liebe Grüße,


    Christian