Badische Zeitung: Notrufzentralen in Südbaden: alle vier Minuten ein Anruf

  • Zitat

    "Wenn das Telefon klingelt, geht es um Leben und Tod. Um Herzinfarkte und Großbrände, um Schlägereien und Banküberfälle. Meistens. Manche Anrufer wollen nur reden. Andere beschweren sich, weil der Nachbar keinen Schnee geräumt hat, obwohl es doch schon zehn Uhr morgens ist. "Bei uns hat mal einer angerufen, weil der Lidl-Prospekt noch nicht gekommen ist", sagt Polizist Achim Zitzer. "Wir hatten mal einen Einsatz wegen eines apathischen Igels", erzählt Feuerwehrmann Philipp Golecki."


    Quelle und vollständige Meldung: http://www.badische-zeitung.de…le-vier-minuten-ein-anruf

  • Zitat

    Was ist bei Hosentaschen-Anrufen?
    Versehentliche Notrufe sind bei Smartphones seltener als bei Tastenhandys. Die Disponenten in der Leitstelle müssen in diesem Fall abwägen, ob es ein echter Notfall ist. Sie sehen die Telefonnummer und können das Gerät auch orten lassen. Ihr Tipp: Am besten nochmals anrufen – und sagen, dass alles in Ordnung ist.

    Quelle: Badische Zeitung Oh Gott, wenn die Hosentaschenhandys ständig alle zurück rufen würden ... :shok:


    Zitat

    Vor dem Notruf Erste Hilfe leisten?
    Nein. Die Disponenten in der Leitstelle können telefonisch anleiten, zum Beispiel die Wiederbelebung erklären. Ausnahme: Bei Verkehrsunfällen erst die Unfallstelle absichern!

    Quelle: Badische Zeitung Wie seht ihr das? Erst absichern und wichtige Zeit verlieren, oder erst anrufen und dann absichern? Ich verstehe, dass eine Absicherung lebenswichtig sein kann. Aber ich sehe auch die Verzögerung die bei einer verspäteten Alarmierung der Rettungskräfte entstehen würde. Wenn ich die Unfallstelle erkenne, mein PKW entsprechend sicher parke, kurz erkunde, mein Warndreieck holen sowie aufbauen muss und dieses dann ggf. mehrere hundert Meter irgendwo hin schleppen muss, dann vergehen ggf. mal eben 2-5 Minuten Zeit. Zudem würde ich auf einer mehrspurigen Schnellstraße (Bundesstraße, Schnellweg, Autobahn) niemals mit einem kleinen popeligen Warndreieck meines Privat-KFZ auf dieser rum laufen um einen verzweifelten Versuch zu starten etwas abzusichern. Mit einem Warndreieck! Das ist lebensmüde! Ich denke, dass zunächst der Notruf wichtiger wäre, weil dieses schneller geht und die Kräfte dann schneller vor Ort sind. Im Alltag sind meistens mehrere Personen Zeuge eines Unfalls. Da stellt sich die Frage im Regelfall nicht (außer das man ggf. als Kollektiv nichts gebacken bekommt).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • In der Fahrschule wird auch erst Absichern gelernt. Mal davon abgesehen,dass auch bei der FW immer erst abgesichert wird.
    Trotzdem würde ich vermutlich immer erst die 112 wählen.

  • In der Fahrschule wird auch erst Absichern gelernt. Mal davon abgesehen,dass auch bei der FW immer erst abgesichert wird.
    Trotzdem würde ich vermutlich immer erst die 112 wählen.

    Das die Feuerwehr das tut soll so auch richtig sein. Die kommen nicht alleine, können daher mehrere Dinge auf einmal tun. Und sie haben deutlich bessere Möglichkeiten für die Absicherung wie ich selbst, mit meinem kleinen popeligen Warndreieck. Aber schön, dass Du das auch so siehst. Ich würde sicher auch erst den Notruf wählen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Na ja das mit dem absichern und anrufen kommt ja auch aus der prä Handy Zeit...



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  • Die Frage ob ich zuerst den Notruf absetze oder die Unfallstelle absichere ist so alt wie die EH-Ausbildung.


    Sicherlich gibt es Situationen, wo Tatsächlich die oft genannte Sekunde zählt, allerdings gibt es auch genügend Rechtsstreits wegen
    fehlender oder unzureichender Absicherung von Unfallstellen, mit der Folge der Nichtzahlung der Versicherung.


    Daher würde ich jedem Autofahrer nach wie vor empfehlen standardisiert vorzugehen:


    1. Warnblinkanlage einschalten
    2. Warndreieck aufstellen
    3. ggf. Verletzte aus Gefahrenbereich retten
    4. Notruf absetzen
    5. Weitere Wundversorgung / Betreuung


    Damit bin ich den EH Standards gefolgt und fertig.


    Ich gehe mal nicht auf die ganzen Sonderfälle ein, wo Fachpersonal mit mehr Wissen privat vor Ort ist.

  • Ich würde auch immer zuerst die Absicherung vornehmen, denn damit schütze ich mich.


    Danach würde ich den Notruf absetzen, denn damit helfe ich anderen.


    Soviel Egoismus würde ich mir tatsächlich leisten, zumal man das auch sehr gut argumentieren kann.

  • Ihr rennt also tatsächlich mit einem Warndreieck auf der Autobahn rum?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bezüglich des Rechtsstreits: Gibt es dazu mehr Inhalt oder auch Quellen?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ihr rennt also tatsächlich mit einem Warndreieck auf der Autobahn rum?


    Kommt auf die Situation an, aber ich finde eine Absicherung recht sinnvoll. Man kann auf dem Seitenstreifen/ im Graben gehen oder hinter der Leitplanke. Wenn ich in der Verlegenheit bin, ein Warndreieck aufstellen zu müssen, dann befinde ich mich ja eh schon irgendwo auf der Autobahn, oder? Und da werde ich natürlich zuerst auf Sicherheit achten, dann sollte das machbar sein.


    Die gleiche Argumentation kannst du auch bei Löschversuchen anbringen - würdest du wirklich mit einem Feuerlöscher ein brennendes Feuer zu löschen versuchen?

  • Kommt auf die Situation an, aber ich finde eine Absicherung recht sinnvoll. Man kann auf dem Seitenstreifen/ im Graben gehen oder hinter der Leitplanke. Wenn ich in der Verlegenheit bin, ein Warndreieck aufstellen zu müssen, dann befinde ich mich ja eh schon irgendwo auf der Autobahn, oder? Und da werde ich natürlich zuerst auf Sicherheit achten, dann sollte das machbar sein.


    Die gleiche Argumentation kannst du auch bei Löschversuchen anbringen - würdest du wirklich mit einem Feuerlöscher ein brennendes Feuer zu löschen versuchen?



    Ich stimme natürlich zu, wie ich schon im ersten Beitrag sagte, dass eine Absicherung wichtig ist. Ich bezweifle nur, dass ein kleines popeliges Warndreieck auf einer mehrspurigen Schnellstraße irgendeine Beachtung findet. Nicht ohne Grund sichert die Polizei, die Feuerwehr und die Autobahnstraßenmeisterei immer sehr umfangreich ab. Alles was irgendwie blinkt und leuchtet, was als Prellbock genutzt werden kann (Drehleiter, usw.), dutzende Kegel und Leuchten, Richtungsanzeiger, usw., wird genutzt. Vielleicht bin ich da ein gebranntmarktes Kind aufgrund der Autobahnen, Schnellwege und mehrspurigen Bundesstraßen hier. Aber es sind hier in den letzten Jahren trotz Absicherung schon Polizeibeamte tot gefahren worden. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass ich Zivilist mit meinem 30cm großen Warndreieck quasi die Sicherheit an der Einsatzstelle null (oder sehr nah an null) beeinflussen kann.


    Bezüglich der Löschversuche: Es kommt auf das Feuer an! Entstehungsbrände? Ja! Menschenrettung wenn möglich? Ja! Vollbrand eines LKW? Nein! Es muss natürlich im Rahmen des möglichen sein (technisch wie taktisch). Übrigens auch ein Grund, warum ich mir auf einem RTW zum 6kg ABC-Pulverlöscher noch einen zweiten Feuerlöscher, am besten einen Wasser-/Schaumlöscher, wünsche. Ich möchte kein M-HLF-light (das M steht für "Medic" :-D ) spazieren fahren, aber einige wenige feuerwehrtechnische Dinge vermisse ich auf einem RTW schon. Zum Beispiel zwei Feuerwehrleinen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Also doch ein LRF wie in Essen als Utopie? Naja, dann ist zwar mit dem C1 Essig (haha, Essen essig :D), aber man wäre feuerwehrtechnisch gut ausgestattet, könnte Türen öffnen und hätte vielleicht sogar mehr Platz.

  • Nein, kein Löschrettungsfahrzeug. Sagte ich ja schon, dass ich kein M-HLF-light haben möchte. Zweiter Feuerlöscher und zwei Feuerwehrleinen. Mehr nicht.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Vom Zeitungsbericht über eine Leitstelle über die Absicherung von Unfallstellen im fließenden Verkehr hin zur feuerwehrtechnischen Beladung von Rettungsmitteln in gerade mal 15 Beiträgen. Nicht schlecht.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.







  • Zum Beispiel hier: Urteil


    Dieser Zeitungsartikel hat aber nur sehr wenig mit dem zitierten Urteil (AG Hersbruck - 2 C 474/09) zu tun. Der Autor Winfried Schwabe schreibt:
    Der Unfall hätte sich auf einer Landstraße ereignet.
    Sowie weiter: "... und stellten ihre Fahrzeuge bis zum Eintreffen der Polizei hintereinander auf dem Seitenstreifen ab. Nur der zweite, in Fahrtrichtung stehende Wagen hatte das Warnblinklicht eingeschaltet."


    Im entsprechenden Urteil ist jedoch festgehalten, daß sich die Unfallstelle auf der BAB A 9 von Lauf kommend in Richtung Nürnberg, auf Höhe des Autobahnkreuzes zur A 3 befand. Ein Fahrzeug stand mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf dem Seitenstreifen, das andere Fahrzeug befand sich unabgesichert schräg mittig auf der Fahrbahn.


    Mit weiteren Details der Urteilsauslegung wollte ich mich nach diesen Diskepanzen nicht weiter beschäftigen.




    ---
    Ich selbst sichere Unfallstellen zumindest mittels Warnblinker sowie Powerflare-Warnleuchte auf dem Fahrzeugdach ab. Wenn es die Situation erfordert wird zusätzlich ein Warndreieck aufgestellt. Eine zweite Powerflare kommt dann auf den Boden zwischen Warndreieck und Fahrzeug, bzw. sichert ggf. die Gegenfahrbahn ab.


    Der Notruf erfolgt, je nachdem wieviele Mitfahrer/Helfer dabei sind, frühestens parallel zum Aufstellen des Warndreiecks. Im Privat-PKW führe ich genügend Warnwesten mit, so daß jeder Mitfahrer eine erhält.


    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Zitat

    Ihr rennt also tatsächlich mit einem Warndreieck auf der Autobahn rum?


    Auf jeden Fall, ich ziehe sogar meine Warnweste an. Wenn ich gleich an der Unfallstelle Verletzten habe, möchte ich wenigstens ein bisschen Absicherung haben.


    Zum Zeitpunkt des Notrufes sage ich immer in Kursen "Erstens, wenn möglich aufteilen, einer sichert, einer telefoniert. Zweitens, wenn das nicht geht, Notruf aufteilen, Erster Anruf gilt der Mitteilung eines VU auf der Autobahn mit den Hinweis, dass man nochmal anruft, wenn man mehr weiß. Sobald man mehr weiß, zweiter Anruf. "


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